Bitte um einen "Schubs in die richtige Richtung...&quot

  • Hallo zusammen, ich brauche euren Rat!

    Ich habe ein paar Bücher über Alkoholismus gelesen und war auch eine Zeit lang in Therapie bei einem Therapeuten der sich mit Sucht ganz gut auskennt. Meine Erkenntnis dadurch war, dass ich "liebevolle Konsequenz" üben sollte.

    Dadurch kam ich auf die Idee, eine Art Beziehungs-Vertrag aufzusetzen. Darin ist festgehalten, wie viel und oft mein Partner in meiner Nähe trinken darf. Wenn diese Werte überschritten werden, ist dies sozusagen ein Regelverstoß und nach einer gewissen Anzahl muss er sich entscheiden, ob er sich trennen will oder Hilfe in Anspruch nimmt.
    Er sagt schon lange, dass er das allein schaffen will. Ich sah aber kaum eine Änderung seines Trinkverhaltens. Lediglich ein bisschen weniger ist es geworden.... nicht genug für mich. Im Winter meinte er, dass ab nächsten Jahr alles anders wird. Ist es nicht geworden... Deshalb dieser Vertrag von mir als letzte Chance.

    Tja, jetzt kann er nur noch ein einziges Mal neben mir betrunken sein, dann ist es soweit.

    Mein Problem ist jetzt, dass ich schreckliche Angst vor seiner Entscheidung habe. Angst, dass ich, um konsequent zu sein, meine eigene Gesundheit aufs Spiel setze.

    Klar belastet mich seine Trinkerei ungemein. Ich kann seine Alkoholfahne nicht mehr riechen. Ich kann ihn nicht mehr ansehen wenn er betrunken ist und nicht mehr hören wie er dann lallt.

    Allerdings geht es mir bei ihm auch zum ersten Mal in meinem Leben - abgesehen von seiner Sucht, richtig gut. Ich hatte viele schwere Depressionen in meinem Leben. Das bedeutet, dass ich beruflich immer wieder von vorne anfangen musste, da ich sehr lange Krankenstände hatte. Ich war immer komplett überfordert in der Arbeitswelt, habe auch immer schwerer überhaupt Arbeit gefunden. Das Arbeitsamt hatte zuletzt starken Druck gemacht und mein Partner hat mich aus der Situation rausgeholt.
    Ich bin jetzt selbstversichert und brauche mittlerweile nicht mal mehr Medikamente, so stabil bin ich geworden.

    Würde ich ihn verlassen, wäre ich wieder von starker Armut, Verzweiflung und Zukunftsängsten betroffen. Im Grunde bin ich wohl ein Fall für die Frührente, in den letzten Jahren hatte ich auch eine posttraumatische Belastungsstörung wegen meiner vorigen Beziehung mit einem richtigen Psychopathen... meine Kindheit war auch nicht viel besser...

    Als wir zusammengekommen sind, hab ich auch viel getrunken, weil ich die traumatischen Erlebnisse aus der vorigen Beziehung verarbeiten musste. Ich war lange in Therapie. Trotzdem war ich - denke ich, keine Alkoholikerin...es war nur eine Phase. Er sagte damals auch, dass es bei ihm nur eine Phase ist...nur wegen dies und wegen das...es dauerte eine Weile bis ich verstanden habe, dass er ein richtiges Problem mit dem Trinken hat. (oder besser gesagt, damit aufzuhören)

    Tja, ich weiß nicht was das Richtige ist... ist es richtig zu gehen? Oder habe ich die Kraft gar nicht dafür? Und wenn ich jetzt nicht gehe... wird dann alles noch schlimmer, weil er mich nicht mehr ernst nimmt?

    Ich wollte mich schon öfter von ihm trennen, aber er hat es immer wieder geschafft, das ich bleibe. Ich hatte die Hoffnung, dass er sich mit diesem Vertrag endlich entscheidet, sich Hilfe zu holen. Doch jetzt habe ich richtig Angst, wie er sich entscheiden wird...

    Vor kurzem hat er angefangen heimlich zu trinken. Natürlich merke ich es trotzdem...man riecht und sieht es... er wollte den Vertrag selbst schon abändern oder für ungültig erklären (aber ich bin hart geblieben), wohl weil er gemerkt hat, dass er es nicht schafft...deshalb jetzt auch das heimliche Trinken. In letzter Zeit ist er auch aggressiv (nicht körperlich oder so, aber er geht in einen anderen Raum und schreit herum oder sagt zb, dass er am liebsten etwas kaputt machen würde).

    In unserem Haus wird generell viel getrunken. Wir wohnen mit einem anderen Paar zusammen. Ich frage mich, ob es da überhaupt möglich ist, je trocken zu sein. Im Haus gibt es immer Alkohol. Die meisten würden wohl nicht darauf verzichten, schon gar nicht der andere Alkoholiker.

    Wenn er nüchtern ist, ist er mir der liebste Mensch auf Erden. Ich liebe ihn schon viel länger, als wir überhaupt zusammen sind. Eigentlich will ich ihn nicht verlassen... aber es ist wohl nicht gut, jetzt einen Rückzieher zu machen, oder?

    lg, up and down

  • Liebe Up and Down,

    herzlich Willkommen hier!

    Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber einem Suchtkranken per Vertrag die Trinkmenge zu diktieren ist genauso erfolgversprechend wie der Sonne das Scheinen zu verbieten.

    Letztlich möchtest du dich nicht von ihm trennen, weil du finanziell und emotional von ihm abhängig bist. Dass deine Kontrolle bzw. Erpressung nichts nützt, begreifst du mittlerweile selbst.

    Frage dich doch einfach, ob du bei ihm bleiben würdest, wenn er nicht aufhört zu trinken und sich keine Hilfe sucht. Das wird dir den Grad deines momentanen Zustandes ganz gut aufzeigen. Und nur an dem kannst du etwas ändern. Nicht an dem deines Partners.

    Aber schließe mit dem Gedanken ab, er hört deinetwegen auf zu trinken oder du müsstest ihn nur gehörig unter Druck setzen: Das funktioniert nicht.

    Liebe Grüße

    Ahoi

  • Hallo Ahoi,

    danke für deine Antwort. :)

    Ich diktiere ihm nicht wirklich was, das ist mir schon klar, dass das nichts bringt...er kann auch weiter trinken, es geht nur darum, dass er dies nicht in meiner Nähe tun sollte (außer in Ausnahmefällen, die er schon alle verbraucht hat...)
    Er könnte sogar zu Hause trinken, wenn er es mir rechtzeitig sagt, dann bin ich weg. So war das gedacht... aber da hat er offenbar keinen Bock drauf bzw schafft er es nicht. Er bemüht sich, aber er trinkt jetzt eben auch "heimlich" daheim.

    Hmm, ich habe schon von ein paar Fällen gehört, wo es funktioniert hat und die Partner sich dann Hilfe geholt haben, wenn sie vor die Wahl gestellt wurden: Trennung oder Therapie?

    Ich habe kurz in deinen thread reingelesen und auch wenn ich an die Bücher, die ich gelesen habe denke, dann glaube ich, dass ich keine Co-Abhängige bin?
    Ich räume ihm nichts hinterher usw, ich verheimliche seine Sucht nicht - im Gegenteil... ich spreche auch mit seinen Angehörigen darüber. Ich lasse ihn "anlaufen" wo es nur geht...ich bin der Meinung, die Sucht muss richtig weh tun, damit man etwas ändern will...

    Wenn ich mich selbst frage, ob ich bei ihm bleibe, wenn er nicht aufhört zu trinken schreit die Stimme in meiner Brust ja und nein zugleich! :D Er trinkt nicht täglich und so schwanken auch meine Gefühle ihm gegenüber hin und her...

    lg, up an down

  • Hallo up and down,

    Willst Du ne ehrliche Meinung von einer trockenen Alkoholikerin, up and down?
    Auf so einen Vertrag hätte ich mich mit dem Hintern gesetzt !
    Und ich hätte GENAU DAS getan, was auch Dein XY tut, ich hätte einfach heimlich weiter gesoffen.
    Ich habe überhaupt sehr oft heimlich gesoffen.
    Auch um unliebsamen Gesprächen aus dem Weg zu gehen.

    Außerdem: Ein Alkoholiker kann nicht mehr einfach so aufhören oder die Trinkmenge selbst kontrollieren.
    Könnten wir irgendwas davon, wäre keiner von uns Alkoholiker geworden, denke ich mal.
    Desweiteren kommt man auf Entzug, wenn man nix mehr zu saufen hat.
    Wie schwer, hängt von dem erreichten Grad der Abhängigkeit ab.
    Wenn ich am Schluss meiner Säuferinnen-Karriere auf Entzug kam, führte das zu zittern, zu Schweißausbrüchen und schweren Panikanfällen bis hin zur Todesangst.
    Und Du weißt, wenn Du wieder Alk trinkst, verschwinden diese Symtome auch wieder, was meinst Du denn, was man dann tut?

    Wenn man abhängig säuft, hält man sich an keinerlei derartige Verträge, die die Alkoholmenge limitiert.
    Man kann es im Grunde gar nicht mehr.
    Man kann ja nicht mal mehr die Verantwortung fürs eigene Leben übernehmen.

    Und mal ganz ehrlich, up and down... würde mein Partner mit mit "Verträge" abschließen wollen, würde ich darüber auch heute herzlich lachen.
    Ich schliesse doch mit meinem Partner keine Verträge, entweder es passt mit uns oder eben nicht.
    Ein Vertrag kann doch keine persönlichen Verhaltensweisen abändern oder einen Partner so passend machen, wie man ihn gerne hätte.
    Ich würde bei so einem Vorschlag meinem Partner eine Trennung nahe legen,
    dann soll er doch besser nach einer Partnerin Ausschau halten, die besser zu ihm passt.

    Zitat


    Mein Problem ist jetzt, dass ich schreckliche Angst vor seiner Entscheidung habe.


    Ja.
    Und das weiß Dein saufender XY auch !
    Ein Alkoholier weiß ganz genau, wie abhängig der andere von einem ist, wenn es denn so ist.
    Und genau das versetzt einen Alkoholiker auch in die Lage, tun und lassen zu könnnen, was ihm Spaß macht oder er für richtig hält.
    Mit solchen Ängsten lässt es sich ganz hervorragend arbeiten und ein nasser Alkie wird das auch ausnutzen.

    Zitat


    Würde ich ihn verlassen, wäre ich wieder von starker Armut, Verzweiflung und Zukunftsängsten betroffen. Im Grunde bin ich wohl ein Fall für die Frührente, in den letzten Jahren hatte ich auch eine posttraumatische Belastungsstörung wegen meiner vorigen Beziehung mit einem richtigen Psychopathen... meine Kindheit war auch nicht viel besser...

    Bleibst Du bei einem Säufer (ich wähle beabsichtigt solche Wörter, halte nämlich nix davon, das noch irgendwas zu verschleieren durch Dumherumreden) wirst Du aber auch LEIDEN.
    Und zwar immer etwas mehr.
    Denn besser wird die Sauferei nicht, wenn Dein XY bereits abhängig säuft !!
    Das wird nur immer schlimmer.
    Und am Ende wirst Du auch mit krank.
    Du kannst Dir so nur aussuchen, welches Leid Du haben willst.

    Wie wäre es denn, wenn DU Dir neue Hilfe holst, um aus dem eigenen Dilemma erstmal wieder rauszukommen?
    Wie wäre eine SHG für Angehörige für Dich?
    Das hier ist ja auch eine, aber vielleicht wäre zusätzlich noch eine Reale auch sinnvoll?

    Ich kann Dir nur den dringenden Rat geben, kümmere Dich um Dich selbst.
    Denn bei Deinem saufenden XY kannst Du GAR NIX ausrichten.
    Da kannst ebenso mit dem Sofakissen Verträge abschließen.

    Ob eine Trennung zur Einsicht bei einem Säufer führen kann?
    Ja kann, aber ich glaube, das ist eher selten der Fall.
    Es sei denn, der Säufer wollte auch selbst aufhören und bekäme dadurch nur noch nen letzten Schubs.

    Mich hätte das wenig beeindruckt, CO`s gibt es wie Sand am Meer, da sucht man sich lieber n neuen und fertich.
    Da kann man dann erstmal wieder so weitermachen (saufen) wie immer und gut is.

    Zitat

    Und wenn ich jetzt nicht gehe... wird dann alles noch schlimmer, weil er mich nicht mehr ernst nimmt?


    Ich schätze mal, der nimmst Dich auch jetzt schon lange nicht mehr ernst.

    LG Sunshine

  • Hallo up and down,

    willkommen hier im Forum.

    Du bist ja wirklich hin- und hergerissen.

    Du schreibst:

    Zitat

    Würde ich ihn verlassen, wäre ich wieder von starker Armut, Verzweiflung und Zukunftsängsten betroffen.

    und

    Zitat

    Mein Problem ist jetzt, dass ich schreckliche Angst vor seiner Entscheidung habe. Angst, dass ich, um konsequent zu sein, meine eigene Gesundheit aufs Spiel setze.

    Das sieht für mich aus, als würdest du dein Wohlbefinden, dein Leben von ihm abhängig machen. Meinst du, du kommst nicht alleine klar? Wieso meinst du, du setzt deine Gesundheit auf's Spiel, wenn du dich von ihm trennst bzw. er sich von dir?

    In einer Beziehung mit einem Abhängigen setzt du deine Gesundheit auch gehörig auf's Spiel. Also das ist meine eigene Erfahrung und auch das, was ich im Umgang mit anderen Coabhängigen gehört habe. Das Zusammenleben mit einem Abhängigen macht auch den Angehörigen krank. Das dauernde Sorgen, die Angst, die psychischen Verletzungen, die gegenseitig passieren , die machen auch krank, kaputt...

    Soviel nur dazu.

    Hast du dir denn schon Gedanken gemacht was du tust, sollte er sich an den Vertrag nicht halten? Du willst dann die Trennung... Wie sieht das für dich aus?

    Ich habe auch schon von solchen Verträgen gehört. Ich habe ein komisches Gefühl, wenn ich sowas lese. Mit meinem Partner, mit dem ich zusammenlebe und den ich liebe, brauche ich keinen Vertrag. Kein Vertrag über Dinge, die er zu tun oder zu lassen hat. Das ist nicht Partnerschaft auf Augenhöhe, finde ich.

    Ja, wie geht es dir nun, mal abgesehen vom up and down? Wie stellst du dir denn deine Zukunft vor?

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Zitat von up and down

    ...ich bin der Meinung, die Sucht muss richtig weh tun, damit man etwas ändern will...

    Das Traurige ist, dass dieser Spruch genauso auf den Co zutrifft.

    Wann die Schmerzgrenze erreicht ist, entscheidet letztlich jeder Süchtige und und jeder Co selbst.

    Liebe Grüße

    Ahoi

  • Hallo Sunshine,

    danke für deine Antwort. Ich denke, körperlich ist er noch nicht so abhängig, da er auch einige Tage nichts trinken kann. Er sagte schon oft, dass er aufhören will, aber er will es alleine schaffen... naja, klappt offenbar nicht.

    Wenn er sowieso "weiß, dass er nicht aufhört", warum hat er dann nicht gleich Schluss gemacht? Wozu das Hinauszögern, das Unterschreiben?
    Er will sich nicht trennen...das hat er oft gesagt. Er hat die Besserung seines Konsums immer wieder hinausgeschoben...auf einen "besseren Zeitpunkt". Auf das "ab und zu" trinken kann er gedanklich noch nicht verzichten...
    Ich hatte keine Nerven mehr und das sah ich als Möglichkeit, dass endlich ein Zeitpunkt kommt...für ein Ende von was auch immer.

    Ja ich gehe demnächst in eine SHG.
    Warum meinst du, dass er mich nicht ernst nimmt? Ich denke schon dass er das tut... bisher war ich immer konsequent. Ich habe sämtliche Süchte meinerseits bekämpft...weil ich frei sein wollte. Er sieht, wie gut es mir damit geht... er will sich wirklich ändern...aber diesen Schritt, sich dafür Hilfe zu holen....den geht er nicht. Vllt haben Männer da generell größere Hemmungen?

    Es gibt einige Co's in seinem Umfeld...vor allem seine Mutter. Ich sage mal grob, solange sie lebt kann er hemmungslos weitersaufen wenn er das möchte. Sie wird (wenn ich weg bin) sich wieder großartig um ihn kümmern könnnen.

    lg, up and down

  • Hallo Aurora,

    danke für deine Antwort.
    Es kann sein, dass ich schwer krank bin. Aber ich muss noch auf eine Operation und Ergebnisse warten...will/kann da jetzt noch nichts dazu sagen... und ich weiß nicht, ob ich dann die Kraft dazu habe, wieder (zum gefühlten millionsten Mal) von vorne anzufangen.

    Was das Zusammenleben betrifft...ich habe mich innerlich schon sehr von seiner Sucht abgegrenzt. Es berührt mich nicht mehr so wie früher... ich gehe ihm aus dem Weg wenn er trinkt und mach mein eigenes Ding. Aber für eine Beziehung reicht das natürlich nicht...es ist mehr ein nebeneinander her leben. (abgesehen von den wenigen Tagen, an denen er tatsächlich nüchtern ist oder ich selbst trinke)

    Es ist dann eben SEINE Entscheidung wie es weitergeht...ob er die Trennung will oder eine Therapie... ich will, dass ER die Beziehung beendet...das tut er ohnehin schon schleichend mit seinem Verhalten.
    Ich will das klipp und klar von ihm hören: ich trinke lieber als mit dir zusammen zu sein. Oder auch: ich bin lieber mit dir zusammen als weiterzutrinken.

    Naja ich bin nicht stolz darauf, diesen Vertrag gemacht zu haben. Aber ich sah in dem Moment keinen anderen Ausweg. Ich gab ihm so viele Chancen und immer wieder windete er sich heraus und verschob alles auf später. So war endlich ein Ende in Sicht. Wie die Striche, die ein Gefangener auf die Mauer zeichnet, um die Tage bis zu seiner Entlassung zu zählen. So ging es mir die Zeit über seit dem Vertrag...

    Ja das stimmt...Augenhöhe ist das nicht. Aber auf Augenhöhe ist bei einem Alkoholiker wohl nur noch ein anderer Alkoholiker. Nicht, dass ich auf ihn herabschauen würde - er erniedrigt sich selbst mit seinem Verhalten.

    Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich am liebsten mit meinem gesunden XY eine Familie gründen und glücklich bis ans Ende des Lebens auf der Erde verweilen. Aber diese Entscheidung liegt bei ihm... ich denke am Wochenende wird es so weit sein, dass ich es weiß.

    Wenn er sich gegen mich entscheidet werde ich ausziehen und einen Job suchen. Hoffen, dass ich gesund bin und bleibe. Und um alle Männer für lange Zeit einen Bogen machen. Und wenn doch einer interessant wird, schau ich lieber 10mal hin, bevor ich mich auf was einlasse...oder noch besser 100mal ;)
    Ich würde auch gerne ein paar Wochen in eine Klinik aber ich habe Tiere um die ich mich kümmern muss... ich will sie auf keinen Fall aufgeben. Auch, wenn dadurch die Wohnungssuche wieder sehr schwer wird.

    Liebe Grüße, up and down

  • Hallo Ahoi,

    Zitat von Ahoi

    Wann die Schmerzgrenze erreicht ist, entscheidet letztlich jeder Süchtige und und jeder Co selbst.

    ja da hast du recht... in meinem Leben gab es leider schon so viele Schmerzen, dass ich den Eindruck habe, es gibt keine Grenze dafür. :?
    Ich kann mich kaum an eine Zeit erinnern, in der ich wirklich unbeschwert glücklich war.

    Es ist heftig für mich, mit euch zu schreiben. Das wühlt mich total auf... ich hatte gehofft, es geht mir dadurch besser aber irgendwie fühle ich mich noch verzweifelter... ist das normal?

    lg, up and down

  • Hallo up and down, und herzlich willkommen,

    ich schreibe Dir als Betroffener, da meine EX genau das selbe veranstaltet hat.....und Sie hat es nur gut gemeint, das will ich Ihr und auch nicht Dir absprechen!!
    ABER, Du entmündigst Deinen Partner, behandelst Ihn wie ein kleines Kind,
    bevormundest Ihn.....setzt Ihm das Messer auf die Brust, untermauerst alles mit einem geschlossenen Vertrag!
    So einen Vertrag hatte wir auch :wink:

    ....und wenn die Wogen geglättet sind, wird dieser aufgeweicht!

    Ich kann Dir keinen Ratschlag geben, auch Deinem Partner nicht, nur ich habe mit meiner EX genau das selbe durch gemacht!

    Es führt bei einem Alkoholiker zu immer größerem Druck, Bockigkeit und immer wieder Stress und unendliche Diskussionen zum Thema Saufen, trotz aller Versprechen , Verträgen etc.
    Wir sind getrennt, und heute auf den Tag wären wir 5 Jahre zusammen, aber ich trauere gerade HEUTE nicht um meine gescheiterte Beziehung, denn ich weiß das es der richtige und wichtige Schritt in ein neues Leben für MICH ( und meine EX ) war.

  • Hallo up and down,

    ja, ich glaube das es normal ist, wenn du dich jetzt auch aufgewühlt fühlst.

    Erstmal schon alleine durch das Aufschreiben. Dabei sortiert sich ja was in deinem Gehirn und du musst dich beim Schreiben ja damit auseinander setzen. Und wenn das dann so schwarz auf weiß quasi da steht, wird vieles erst mal klar. Das kann schon heftig sein, so habe ich es an mir selbst auch erfahren.

    Und dann bekommst du nun hier Antworten. Die dir vielleicht nicht gefallen, vielleicht hast du dir andere erhofft. Diese Antworten können aber genau da pieken, wo es weh tut. Auch das habe ich so an mir selbst festgestellt. Immer wenn mir was besonders sauer aufgestoßen ist, dann war das genau der Punkt, wo ich was erkennen und aufarbeiten musste.

    Du hast Recht, Augenhöhe gibt es bei einem Alkoholiker nicht, nur mit einem anderen Betrunkenen wohl. Das war auch einer der Gründe, weswegen ich zum Teil mit meinem Exmann mit gesoffen habe. Waren wir beide besoffen, waren wir wieder gleich. Gruselig, wenn ich darauf zurück blicke.

    Zitat

    ich will, dass ER die Beziehung beendet


    Warum ist dir das so wichtig?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Ach so, eine Frage hätte ich noch.
    Hat Dein Partner eventuell eine Vorliebe in Sachen Art der alkoholischen Getränke? Bei mir war es das helle Hefe-Weizenbier.

    Einer meiner letzten Versuche weiter Alkohol konsumieren zu können,
    ( eben mit der Erlaubnis meiner Partnerin ) war der Vertrag das ICH das Weizenbier weg lasse, da ich es nachweislich nicht kontrolliert trinken konnte.....denn spätestens ab dem 4. 0,5 L Hefeweizen waren bei mir alle vorher geäußerten Versprechungen Geschichte, somit musste ich einen anderen Weg versuchen, na klar mit Ihrem Einverständnis .....

    Ich war ja "clever" ( dachte ich ) und habe meiner EX gegenüber im vollen Ernst versprochen, das Weizen ab sofort und für immer weg zu lassen, statt dessen lieber mit Ihr "nur" ein Glas Wein zum Essen zu trinken, oder
    im Restaurant ein frisch gezapftes Pils, oder mal ein Glas Sekt mit Ihr
    zusammen etc......begründet habe ich damals meine gemachte Aussage, das dies doch zum LEBEN dazu gehört! ( welch ein fieser Trugschluss )
    Naja, was soll ich sagen.....Rückfall inkl. Weizenbier nach unserer zu erst nur räumlichen Trennung!

    LG

  • Hallo Paco,

    danke für deine Antwort. Ich finde das interessant, dass offenbar mehrere Angehörige auf so eine Idee gekommen sind. Mein XY hat das auch öfter gesagt, dass ich das falsch angehe und es nur noch schlimmer mache, wenn ich so einen Druck mache. Ganz kann ich das nicht nachvollziehen (oder glauben). Und es ist auch verdammt schwer nicht zu sagen "jetzt hast du schon wieder getrunken". Ich versuche es mir immer wieder, mir zu verkneifen... aber es liegt mir so derart auf der Zunge, dass es meist einfach raus muss, auch wenn ich weiß, dass es sinnlos ist.

    Ich habe deinen thread gelesen und es freut mich für dich, dass du gegen deine Sucht ankämpfst. Aber was hätte es geändert, wenn deine Ex zb kein Wort gesagt hätte über deinen Konsum? Hättest du dann weniger getrunken?

    Und du schreibst, nach der räumlichen Trennung hattest du einen Rückfall. Das klingt so als wäre immer die Ex schuld gewesen mit ihrem Verhalten. Aber das ist denk ich typisch für Alkoholiker, immer bei anderen Menschen oder den schlechten Umständen die Schuld für den eigenen Konsum zu suchen. (nicht böse gemeint)

    Ich meine damit, ob die Frau nun nörgelt oder nicht...dann ist es halt der stressige Job, die Rückenschmerzen, Schlafprobleme oder was auch immer. Oder wie siehst du das?

    Ja er trinkt auch am liebsten Bier...aber im Grunde alles, wenn es gerade da ist. Harte Sachen kaufen wir schon lange nicht mehr. Ich hab gerne mal ab und zu Cocktails getrunken. Aber ich kam nicht oft dazu, weil er vorher schon immer alles ausgetrunken hatte.
    Deshalb kauf ich das Zeug gar nicht mehr. Dann bin ich nur doppelt genervt weil er noch betrunkener ist, und ich nichts trinken kann wenn ich mal will. Also trink ich so gut wie nichts mehr, was ohnehin gesünder ist.

    Ich "verbiete" ihm nicht zu trinken. Das ist mir klar, dass das nicht möglich ist. Ich habe darin nur das Maximum der mir erträglichen Anwesenheit von ihm, im betrunkenen Zustand, festgehalten.

    Mein XY ist auch der Meinung, dass das Trinken zum Leben dazugehört. Leider ist Alkohol auch total in unsere Gesellschaft integriert. Da braucht es schon einen starken Willen (oder Tiefpunkt) um etwas ändern zu wollen.

    Trennung war für euch der richtige Schritt...offenbar für alle hier? Ich denke ich warte seine Entscheidung nach dem nächsten Rausch neben mir noch ab. Das will ich einfach wissen, wofür er sich entscheidet. Aber innerlich bin ich langsam mehr bereit, diesen Schritt zu gehen. Vor allem, weil ich hier gelesen habe, dass es langsam immer schlimmer wird. Bei uns ist das auch so.

    Mein Therapeut meinte damals, dass längst nicht alle Fälle so schlimm enden und es durchaus auch einige alleine schaffen, mit dem Trinken aufzuhören. (und ich ihm diese Chance geben sollte, was ich auch lange genug habe) Aber nach gut 20 Jahren ist das denk ich nicht mehr möglich. Das ist alles schon viel zu tief verankert.

    Hast du auch zu deiner Ex gesagt, du willst es alleine schaffen, damit aufzuhören? Und wenn ja, hast du es überhaupt so gemeint oder war es nur eine Aussage, um deine Ruhe zu haben. Wann wurde dir klar, dass du es nicht alleine schaffst?

    lg, up and down

  • Hallo Aurora,

    ja du hast recht, die Antworten pieken genau da wo es weh tut. Ich weiß nicht, ob ich schon in eine SHG gehen kann. Mir ist das Schreiben hier schon so heftig. Aber man muss ja nicht jede Sitzung mitmachen...

    Gestern hätte ich geantwortet, dass er die Beziehung beenden soll, weil ich schließlich so viel investiert habe in die Beziehung. Ich habe wie eine Löwin gekämpft, warum sollte ich also diejenige sein, die sie beendet.

    Aber ich konnte diese Nacht kaum schlafen und ich muss immer wieder an ein Buch denken, dass ich vor einiger Zeit las:
    Wege aus der Abhängigkeit: Destruktive Beziehungen überwinden von Heinz-Peter Röhr

    Das hat mir damals die Augen geöffnet. Mir wurde klar, dass ich eine abhängige/dependente Persönlichkeitsstörung habe. Deshalb fällt es mir auch so unendlich schwer, mich zu trennen. Ich arbeite seitdem hart daran.

    Ich bin so aufgewachsen, dass ich immer Rücksicht nehmen musste und wurde gleichzeitig überbehütet und alleine gelassen. Dadurch habe ich verlernt, eigene Gefühle überhaupt wahrzunehmen, geschweige denn eigene Bedürfnisse durchzusetzen. Und obwohl ich durch das viele alleine sein in der Kindheit auch sehr selbstständig werden musste, bin ich gleichzeitig dazu nur in der Lage, wenn ich jemanden habe, der für mich verantwortlich ist. Naja das ist alles kompliziert ;-D

    Jedenfalls ist mir diese Nacht klar geworden, dass ich wieder öfter nach innen horchen muss, was ich eigentlich will. Ich weiß das oft nicht! Vor allem nicht, wenn ich in einer Beziehung bin. Ich löse mich regelrecht darin auf. - Nehme die Gefühle der Anderen extrem stark wahr, aber meine eigenen nicht. Und ich kann (konnte?) auch nicht ohne Beziehung sein. Ich war so gut wie nie Single. Wenn, dann habe ich ständig Leute getroffen und zumindest Affären gehabt.

    Deshalb habe ich an einem gewissen Punkt in meiner jetzigen Beziehung beschlossen gehabt, erstmal zu bleiben, auch wenn es auch hier schwierig ist mit dem Alkohol. Denn wenn ich gehe, suche ich mir wahrscheinlich wieder umgehend "ein neues Opfer", weil ich eben so ein Muster habe. Da ist es doch besser, zu bleiben wo man ist und in aller Ruhe an sich selbst zu arbeiten.

    Das hab ich auch eine Zeit lang so gemacht, und ich bin ein sehr reflektierter Mensch und habe schon einige Dinge verbessert. Nicht umsonst hatte ich zb schon länger keine Depression mehr. Offenbar bin ich schon so stark geworden, dass ich es jetzt unbewusst darauf ankommen lassen wollte, ob ich auch alleine klarkommen würde.

    Ob ich das wirklich so schaffe...ich weiß es wirklich nicht. Warum bin ich von den "Babyschritten", die mir langsam aber stetig gute Erfolge gebracht haben nun auf einen Weitsprung übergewechselt?
    Vllt ist es der große Wunsch nach einer Familie, und mit einem nassen Alkoholiker ist das nicht möglich. Deshalb habe ich ihm auch immer so einen Druck gemacht, denke ich. Deshalb würde ich mich sogar trennen, ohne zu wissen, ob ich danach vor lauter Sehnsucht nicht an einen noch übleren Kerl gerate, weil ich es dann womöglich doch nicht aushalte, alleine zu sein.

    Ja das sind so meine Gedanken im Moment... mit so einer Persönlichkeit zieht man natürlich Narzissten (und das sind Alkoholiker) magisch an. Der der perfekte Gegenspieler...

    Kennt das hier irgendwer? Ich denke zwischen Co und dependent gibt es einige Übereinschneidungen, aber es ist nicht das Selbe!

    Lg, up and down

  • Hallo up and down,


    Zitat von up and down

    Mein XY hat das auch öfter gesagt, dass ich das falsch angehe und es nur noch schlimmer mache, wenn ich so einen Druck mache.

    Ich habe dies nie gegenüber meiner EX so geäußert, da ich diese Erkenntnis ( zusätzlicher Druckaufbau durch Ihre Bevormundung ) damals noch gar nicht so hatte, erst heute weiß ich, das Sie es nur gut gemeint hat, leider war der Weg Ihrer Hilfe falsch!


    Zitat


    "jetzt hast du schon wieder getrunken".

    das darfst DU sagen, denn Du kannst es nicht mehr ertragen!


    Zitat


    Aber was hätte es geändert, wenn deine Ex zb kein Wort gesagt hätte über deinen Konsum?

    NICHTS!

    Zitat


    Und du schreibst, nach der räumlichen Trennung hattest du einen Rückfall. Das klingt so als wäre immer die Ex schuld gewesen mit ihrem Verhalten.


    NEIN, nicht meine EX ist schuld, ICH bin Alkoholiker, nicht SIE!
    Ich habe weiter getrunken weil ich dachte noch alles im Griff zu haben, ich habe mich nicht zu diesem Zeitpunkt als ALKOHOLIKER selbst gesehen, für den der Zug " Du kannst kontrolliert trinken schon lange abgefahren war " ,
    denn ich kann NIE mehr Alkohol kontrollieren!
    Dies dauert aber manchmal eine lange Zeit, bedarf manchmal auch richtige EINSCHLÄGE, nur so konnte ich meine Krankheit annehmen!

    Zitat


    Ich meine damit, ob die Frau nun nörgelt oder nicht...dann ist es halt der stressige Job, die Rückenschmerzen, Schlafprobleme oder was auch immer.

    Alkoholiker sind keine dummen Menschen, soll ich Dir noch mehr meiner zahllosen Ausreden schreiben???


    Zitat


    Ich "verbiete" ihm nicht zu trinken.

    Meine EX hat zum Schluss mir meine alkfreien Feierabende vorgeschrieben,
    weißt DU wie ich mir vor kam ? Genau, wie ein Bevorwundeter, ein kleines Kind......ICH bin aber ein erwachsener Mann, der sich leider zu spät eingestehen konnte, das er ( ICH ) KRANK bin!


    Zitat


    Trennung war für euch der richtige Schritt...

    Was die Zukunft bringt wird sich zeigen, derzeit denke ich NUR an mich, um eine stabile Abstinenz zu leben......meine Trinkpause von 14 Mon. war unsere schönste Zeit in knapp 5 Jahren Beziehung, keine Diskussionen um alkoholfreie Feierabende, Trinkmenge etc.


    Zitat


    dass längst nicht alle Fälle so schlimm enden und es durchaus auch einige alleine schaffen, mit dem Trinken aufzuhören.

    Sehe ich anders! ICH würde ohne prof. Hilfe und Unterstützung der Fam.
    immer noch SAUFEN.....und mit 100%iger Sicherheit hätte sich mein Konsum weiter gesteigert, vielleicht sogar in Richtung harte Sachen, wie Schnaps???
    ICH WILL ich mir ersparen!!!

    Zitat


    Hast du auch zu deiner Ex gesagt, du willst es alleine schaffen, damit aufzuhören?

    Natürlich nicht, ich wollte doch mein Feierabend- Bierchen nicht aufgeben!
    Ich habe es jahrelang nur schön geredet.....da ich im Kopf nicht so weit wie heute war!

    LG

  • edit:
    es sollte heißen
    DIES will ICH mir ersparen!

    noch eine kleine aber wichtige Ergänzung:
    ich habe nie heimlich getrunken,
    im Gegenteil, ich habe mein Verhalten Ihr "verkauft", beschönigt runter gespielt und den abgehbaren Streit in Kauf genommen!

  • Zwischenbericht:

    gestern war es so weit...ich bin vorübergehend ausgezogen und sagte ihm, dass ich nur wiederkomme, wenn er sich Hilfe holt. Dass ich nicht länger zusehen kann, wie er immer mehr verfällt. Dass ich für ihn dasein werde, wenn er sich Hilfe holt, aber so kann ich nicht mehr.

    Er sagte, wie es wohl typisch ist, dass er es allein schaffen wird. (obwohl er dies schon seit langem versucht) Es sei noch nicht so schlimm, er brauche keinen Entzug, keine AA-Treffen... dann hat er vorgeschlagen, zu einem Suchttherapeuten zu gehen (regelmäßig) und wenn das nicht klappt, einen Entzug zu machen.

    Ich sagte ihm, dass ich mir das noch überlegen muss (zuerst wollte er Paartherapie gehen aber ich sagte ihm, dass dies sinnlos sei weil wir kein Beziehungsproblem haben sondern er ein Alkoholproblem...) und wenn, dann will ich anfangs mal dabei sein und dem Therapeuten sagen, dass XY ein Alkoholproblem hat, damit dies auch thematisiert wird. (oder ist das wieder zu bevormundend?) (Ich kenne den Therapeuten, war selber eine Zeit lang dort... denke da könnte ich auch ab und an hingehen und wir könnten gemeinsam darüber sprechen?)

    Tja, was haltet ihr nun von dem Vorschlag...ein fauler Kompromiss zum Entzug oder ist er da genug auf mich zugegangen? Ich hab mich noch auf nix eingelassen... will jetzt nichts falsch machen.

    Dass er jetzt keinen Entzug machen kann, hat er damit begründet, dass bald eine große finanzielle Ausgabe ansteht.(eine wichtige...aber prinzipiell könnte er sich genauso gut dafür einen Kredit aufnehmen!) Und wenn er solange Krankenstand ist, wird er gekündigt. Irgendwie wahr, aber mein Limit ist nunmal erreicht. Ich gab ihm so viele Chancen. Will mich nicht mehr hinhalten lassen.

    Soll ich jetzt auf den Entzug bestehen oder ist die Therapie bei einem Suchttherapeuten erstmal auch ok?? Würde das auch was bringen...?? Mir hat es damals sehr geholfen, aber ich bin keine Alkoholikerin, also weiß ich nicht genau... der Therapeut macht jedenfalls Verhaltenstherapie und arbeitet auch bei der Suchtberatung... er kennt sich da schon aus in dem Bereich...

    Liebe Grüße, up and down

  • Zitat von up and down

    ...
    Er sagte, wie es wohl typisch ist, dass er es allein schaffen wird. (obwohl er dies schon seit langem versucht) Es sei noch nicht so schlimm, er brauche keinen Entzug, keine AA-Treffen...

    Du hast Dir hier, Deine Frage schon selbst beantwortet
    :wink:

  • Hallo up and down,

    Zitat

    also ist das sinnlos mit dem Suchttherapeuten?


    sinnlos ist das nicht, wenn er aus eigenem Antrieb da hin geht und nicht von dir "genötig"t wird.
    Dein XY verhält sich wie ein typischer nasser Alkoholiker, hat angeblich alles im Griff, braucht niemanden usw.
    Das habe ich auch erlebt, und aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dein XY hat noch einen langen Weg zur Einsicht.

    Zitat

    also ist das sinnlos mit dem Suchttherapeuten?


    wie wäre es, wenn du zu einer Suchtberatungsstelle gehst? Die sind auch für Angehörige da. Die haben mir damals sehr geholfen.
    Ansonsten hast du erst einmal bei einer Therapie, die er für sich machen würde, nichts zu suchen.
    Du kannst nicht auch noch den Therapeuten erklären wo es lang geht.

    Du scheinst alles kontrollieren zu wollen, aber ich sage dir aus eigenem Erleben, das es schief geht.
    Dein Leben engt sich dadurch enorm ein, denn alles was du kontrollieren willst, kontrolliert auch dich.
    Du hast keine Kontrolle, das ist das Größenwahnsinnsdenken der CO`s.
    Als mir eine Suchttherapeutin dies zum erstenmal sagte, wäre ich ihr am liebsten ins Gesicht gesprungen, aber sie hatte recht. Wir CO`s überschätzen uns maßlos.
    Bitte pass auf dich auf, und tu etwas für dich, damit es dir besser geht.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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