• Hallo Pellebär, Linde, Viola,

    vielen Dank für eure lieben Worte.
    Mich hat es auch gefreut, mit euch im Chat zu plaudern.
    Ich finde es bemerkenswert, wieviel nette Menschen es hier im Forum gibt.

    Das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber ich habe das Gefühl, hier so ein kleines Zuhause gefunden zu haben.
    Außerdem macht mir das Forum Mut und Lust, auch im realen Leben neue Menschen kennenzulernen.

    Mit dem Gedanken gespielt hatte ich schon, jetzt wurde ich im Chat noch mal dazu ermuntert:
    Mich für den erweiterten Bereich anzumelden.
    Das werde ich im neuen Jahr nun tun.

    Hier in der Klinik ist es über die Feiertage sehr angenehm.
    Ein harter Kern von 15 Patienten ist noch da und es hat fast etwas familiäres beim Essen.
    Man lernt sich in so einer kleinen Gruppe einfach automatisch auch besser kennen.
    Inzwischen fühle ich mich gut integriert und akzeptiert.

    Momentan kann ich mit absoluter Bestimmtheit sagen:
    Ich genieße das Nüchternsein.
    Ganz bewusst.
    Ich kann klar denken, morgens, mittags und abends.
    Das ist die beeindruckendste Erfahrung, die ich gerade mache.

    Das einzige, was mir mir ein wenig Sorgen macht:
    Was kommt nach der Zeit hier?
    Mir ist sehr bewusst, dass es hier in diesem Rahmen für mich viel einfacher ist, bestimmte Dinge umzusetzen.
    Aber noch belastet mich die Auseinandersetzung mit dem Danach nicht.
    Auch wenn noch nichts Konkretes dabei rausgekommen ist.
    Aber es ist ja auch noch Zeit.

    Heute abend schaue ich vielleicht wieder im Chat vorbei.

    Gruß Robert

  • Hallo Pancho,

    Frohe Weihnachten !

    Zitat

    Ich kann klar denken, morgens, mittags und abends.
    Das ist die beeindruckendste Erfahrung, die ich gerade mache.

    Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut.
    Was habe ich mich jeden Tag gefreut, vor allem ganz besonders die allerersten Monate, als mir mein Lieblingsmantra immer mal wieder gedanklich über den Weg lief.

    Es gibt nichts gei***** als einen klaren Kopf ! ;)


    Ich freue mich sehr, dass es dir hier so gut gefällt und du auch im Chat so gute Erfahrungen und Zuversicht sammeln konntest.

    Für mich bist du ein highlight hier im Forum, eine echte Bereicherung und ich freue mich, dass du hierher gefunden hast.

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Hallo Robert,

    Zitat

    Das einzige, was mir mir ein wenig Sorgen macht:
    Was kommt nach der Zeit hier?

    noch ist es ja nicht so weit, du kannst dort noch viel lernen.

    Danach hast du ja immer noch uns, wenn du Fragen hast :lol:

    LG Martin

  • Hallo Robert,

    Martins Ratschlag halte ich für gefährlich.
    Es ist sehr gut, wenn Du Dir bereits jetzt Gedanken
    für "...nach der Zeit hier..." machst.
    Der Klinikaufenthalt ist ein wichtiger Meilenstein
    auf Deinem Weg. Er bestimmt derzeit Dein Denken.
    Die Gefahr, dass Du danach in ein mentales Loch fällst, ist sehr groß.

    Deshalb schlage ich vor, dass Du Dir bereits heute
    intensiv Gedanken machst,
    wie Du das Erreichte stabilisierst.
    Ein wenig Planung kann dabei viel helfen.

    Ich kenne den Effekt von früheren Laufwettbewerben.
    Ich habe mich da voll auf einen Wettbewerb fokussiert.
    Danach war schlagartig die Luft raus.
    Heute plane ich immer auch die vier Wochen
    nach dem Wettbewerb mit ein. Das hilft mir.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Correns, hallo Pancho,

    das halte ich für einen vorausschauenden und guten Einwand.

    Ich habe über dieses Phänomen auch schon von Asylbewerbern gehört.

    Wenn sie hier ankommen sind sie meist erst mal froh in Sicherheit zu sein, während des Asylverfahrens ist die Seele dann auch noch mit Hoffnung ausgefüllt, doch wenn sie dann anerkannt sind.......dann kommt das große Loch, das gefüllt werden will.


    Einen schönen Abend wünscht Slowly

  • Hallo Martin, Correns, Slowly,

    zum Glück ist es ja nicht so, zumindest noch nicht, dass mich die Sorge um das Danach lähmt oder belastet.
    Ich muss es auch ein wenig präzisieren:
    Wirklich Angst habe ich davor, nach Berlin zurückzukehren.
    Ich hoffe, dass ich das verhindern kann, wenn ich das hier auch so klar zum Ausdruck bringe.
    Ich habe auch überlegt, ob das vielleicht ein Trugschluss ist:
    Ich muss nur weg von Berlin, dann wird alles besser.
    Aber die schon seit Jahren in mir wachsende Überzeugung, dass die Stadt mich krank macht, reift hier weiter mit jedem Tag.

    Die Sorgen um das Danach betreffen also vor allem die praktische Umsetzung meines Ziels, hier in Meck-Pomm zu bleiben.
    Und da muss ich einfach auch sehr auf die Hilfe von Therapeutin und Sozialarbeiterin hier bauen.

    Beim Gedanken an eine Rückkehr nach Berlin habe ich das Gefühl, dass alles in mir zusammensackt.
    Aber wie ich schon mal an anderer Stelle geschrieben habe:
    Momentan scheinen irgendwelche negativen Gefühle und Gedanken überhaupt keine Chance zu haben, sich einzunisten.
    Sie sind flüchtig und schemenhaft, kurze Erscheinungen, die sich im nächsten Moment auflösen.
    Und das unterscheidet sich so gravierend von meinen Erfahrungen der letzten Jahre, dass es fast unheimlich ist.
    Da konnte sich der kleinste dunkle Gedankensplitter für Wochen einnisten und manifestieren.

    Fazit für mich:
    Das Danach muss mit Therapeutin und Sozialarbeiterin geplant werden.
    Damit muss ich mich also auch jetzt beschäftigen.
    Wenn es am Ende heißt:
    Es gibt keine Möglichkeit und ich muss zurück nach Berlin, dann muss ich mich wohl oder übel dann auch damit auseinandersetzen.
    Aber mit dieser Option will und kann ich mich nicht jetzt beschäftigen.

    Gruß Robert

  • Hallo Pancho,

    finde ich gut, wie du planst. Genau dafür kann diese "Auszeit" in der stationären Therapie ja auch genutzt werden : einen Blick von "außen" auf das Alltagsleben, der deutlich machen kann, was nicht passt. Und wenn der Wunsch groß genug ist, finden sich Wege. Meine Trockenheit hat mich unter anderem auch dies gelehrt: Keine Angst vor gezielter Radikalität im Denken und Handeln. (Du wirst das schon richtig verstehen.)

    Es war schön, ein bisschen mit dir zu chatten, und ich wünsche dir heute einen schönen Tag!

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo Thalia,

    du schriebst:

    Zitat

    Meine Trockenheit hat mich unter anderem auch dies gelehrt: Keine Angst vor gezielter Radikalität im Denken und Handeln.

    Da will ich hin.
    Ich weiß oft nur ganz konkret, was ich NICHT will.
    Aber das befähigt leider nicht zum Handeln.

    Ordnen, Filtern, Eingrenzen und sich dann entscheiden - das fällt mir schwer.
    Und führte oft zu Lähmung statt Aktivität.
    Und zum Trinken.

    Mit der Trockenheit habe ich zumindest die Weichen gestellt, aber wohin der Zug wirklich fährt, das liegt nun an mir.
    Aber ich hege die Hoffnung, dass das Steuern mit klarem Kopf mich eher an ein Ziel bringt.
    Und selbst wenn ich erst mal eine ganze Weile fahre, ohne das Ziel zu erreichen, dann ist das immer noch besser und aufregender, als über dem Steuer einzuschlafen. ;)


    Das Wochenende mit meinem Besuch war wunderschön.
    Ich wiederhole es gern: Ich habe eine tolle Familie.
    Wir sind viel gelaufen, haben viel geredet und gelacht und viel gegessen.
    (Zum Mund wässrig machen für euch: Mit meinem Vater aß ich am Sonnabend eine Fischplatte, mit Aal, Hecht, Maräne und Zander, es war köstlich und eine willkommene Abwechslung zum Salzkartoffeln-mit-Fleisch-Einerlei hier)

    Ein sehr schöner Nebeneffekt meiner Schritte zur dauerhaften Trockenheit ist, dass mein Vater sich sehr kritisch mit seinem Alkoholkonsum auseinandersetzt.
    Im Moment hat er gar keinen Appetit auf Alkohol, wie er sagt, und unterlässt das zum Automatismus gewordene Rotwein-in-den-Einkaufswagen-legen beim Einkaufen.
    Das freut mich sehr, da er in den letzten Jahren doch auch sehr bedenkliche Mengen konsumierte.

    Ich habe mir vorgenommen, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und hier auch mit dem Rauchen aufzuhören.
    Die Zeit hier ist eigentlich prima dafür geeignet.
    (Allerdings gibt es unter den Patienten keinen einzigen Nichtraucher, das macht es wieder schwierig)

    Ich freue mich auf das neue Jahr.

    Gruß Robert

  • Hallo Robert,

    Zitat

    Aber ich hege die Hoffnung, dass das Steuern mit klarem Kopf mich eher an ein Ziel bringt.


    diese Hoffnung ist berechtigt. Seit dem ich nüchtern lebe habe ich nicht nur Ziele, sondern erreiche sie auch fast immer. Die, die nicht sofort erreichbar waren, hatten keine Zwischenschritte. Manche Dinge musste ich langsamer angehen. Ein kleiner Schritt vor dem nächsten. So erreichte ich auch größer angesetzte Ziele. Viele Dinge die ich heute erlebe, währen zu Trinkzeiten niemals möglich gewesen. Das halte ich mir sehr bewusst.

    Ich wünsche dir vorab einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    LG Nobby :wink:

  • Lieber Pancho,

    mit der Vorfreude auf das neue Jahr sind wir ja schon mal zwei. :)

    Denn auch wenn so viele Orte auf der Erde schreckliche Orte sind, so ist es doch jedem von uns trotzdem erlaubt, in uns selbst einen Ort der Schönheit und des Friedens zu besitzen.

    So besitzt ja ein Mensch auch nur die Ausstrahlung, um diese Welt ein klein wenig zu bereichern.

    Ich denke nicht, wie ich hier an anderer Stelle las, dass es ( nach Aussagen eines Therpeuten ) für Menschen mit intaktem Familien- und Lebensumfeld schwieriger ist, auf Dauer trocken zu bleiben.

    Eher denke ich, dass es für Menschen mit offenem Herz, ausreichender Schlauheit auch die eigene Dummheit zu durchschauen und genügend sozialer und emotionaler Stabilität, gar nicht so schwierig ist, auf Dauer trocken zu bleiben.

    Toll, wie du deinen Vater motivierst nun auch seinen Alkoholkonsum zu überdenken, bei mir war das etwas anders und meine Mutter ging ziemlich auf die Barrikaden, ja war gar beleidigt, dass ich nicht mehr trinke.

    Damals riet mir Linde, sie aus dem Haus zu schmeißen :D ( sie war zu Besuch ), ich fand den Vorschlag in seiner Radikalität super, habe ihn dann aber doch nicht umgesetzt.

    Seit ich nicht mehr trinke, hat sich die Beziehung zu meiner Mutter verändert, wir haben uns ziemlich ( im Guten ) voneinander entfernt.

    Aber mit mehr Entfernung ist es besser für mich und an ihre Stelle sind andere Menschen getreten, für die es kein Problem war oder ist in meinem Beisein nicht zu trinken ( und noch vielen andere Sachen an mir kein Problem sind ;) ).

    Ebenso habe ich viele andere Dinge in meinem Leben so verändert, dass sie nun besser zu mir passen.

    Dabei war aber auch immer die erste Klarheit die, dass ich endlich wusste, was ich NICHT mehr will.

    Das kam auch erst nach und nach bei mir an, denn allzuoft hatte ich mir etwas fix mal schön getrunken.

    Vielleicht wird es ja auch bei dir sein, wie es damals bei mir war, denn nach den Erkenntnissen war der Weg zur Veränderung und zur neuen Ausrichtung gar nicht mehr so weit.

    Ich wünsche Dir einen guten Rutsch in´s neue Jahr !

    Slowly

  • HalliHallo,

    Slowly schrieb:

    Zitat

    Ich denke nicht, wie ich hier an anderer Stelle las, dass es ( nach Aussagen eines Therpeuten ) für Menschen mit intaktem Familien- und Lebensumfeld schwieriger ist, auf Dauer trocken zu bleiben.

    Also das ist ja wirklich hanebüchener Quatsch, was manche Therapeuten da so strohdumm daherquasseln... muss ich jetzt echt mal so krass formulieren.
    Und genau so ein Schwachmaten-Gelaber ist auch der Grund, das mich keiner von den Herren und Damen jemals zu Gesicht bekommen wird, solange das nicht die letzte Alternative ist :P

    Ich BIN in ein intaktes Familien-und Lebensumfeld zurückgekehrt und ich war SEHR FROH und DANKBAR darüber, das es überhaupt noch da war!
    Denn mir war sehr wohl bewußt, das nicht alle dieses Glück haben.
    Und ich bin nun bald 15 Jahre trocken.
    Sooo sehr kann mir also mein intaktes Umfeld nicht geschadet haben :roll: und auch sonst muss ich einiges richtig gemacht haben :wink:
    Für mich war es außerdem auch nicht sooo schwer, trocken zu bleiben, ich muss ganz ehrlich sagen, das Rauchen aufzugeben fiel mir schwerer.
    Denn das musste ich allein vom Kopf her steuern.
    Beim Saufen war ich am Ende der Fahnenstange angelangt.
    So "einfach" war das bei mir.
    Tja.

    LG an Dich, Pancho.. und ich hoffe, das wir uns heute und morgen wieder im Chat treffen :)
    Sunshine

  • Hallo Nobby, Slowly, Sunshine,

    auch euch wünsche ich einen guten Rutsch wie natürlich dem gesamten Forum auch!

    Ich glaube auch nicht, dass ein intaktes Umfeld hinderlich ist beim Trockenwerden und Trockenbleiben.
    Ich könnte mir vorstellen, dass der zitierte Therapeut nur die falschen Schlüsse aus seinen Beobachtungen gezogen hat.

    Wenn man annimmt, dass jemand, der durch die konsumierten Mengen evtl. lebensbedrohliche Erfahrungen gemacht hat, der sehr tief drin in der Sucht gesteckt hat, möglicherweise motivierter ist und daher eher trocken bleibt als jemand, dessen Negativerfahrungen noch nicht so zahlreich sind und wenn man weiterhin annimmt, dass die Chancen, noch ein intaktes Umfeld zu haben, bei ersterem geringer sind als beim zweiten Beispiel, dann stimmt zwar die Beobachtung, dass der wieder rückfällig Werdende ein intaktes Umfeld hat und der andere nicht, aber die Ableitung daraus ist verfälscht.

    Tiefgreifende negative Erfahrungen sind sicher eine gute Motivation, trocken zu bleiben, aber wenn trotz dieser Negativerfahrungen das Umfeld noch intakt ist, dann sehe ich das eher als zusätzliche Stütze.

    Dass ich bspw. so ein gutes Verhältnis zu meinen Töchtern, Eltern und Geschwistern habe, empfinde ich gerade jetzt als absolut hilfreich.
    Zu wissen, dass da jemand ist, der auch bei einem Rückfall weiter zu mir stehen würde, führt ja nicht dazu, dass ich denke: Ach, dann kann der Rückfall ja ruhig kommen.

    Letzten Endes ist es der Schalter im Kopf.
    Und der eine braucht fünf Rückfälle und eine Leberzirrhose, um ihn umzulegen und der andere schafft es, bevor der Alkohol echten Schaden hinterlassen hat.

    Ich habe vorhin wieder einen wundervollen Spaziergang durch den Wald bei herrlichem Winterwetter gemacht und dabei ist mir bewusst geworden, dass ich noch vor zwei Monaten zuhause gesessen und absolut keinen Ausweg gesehen habe.
    Und jetzt dieses Gefühl: So viel ist möglich!
    Natürlich können einem Steine in den Weg gelegt werden, aber das bin dann nicht ich!
    Ich hindere mich nicht mehr selbst daran, mein Leben zu gestalten.
    Das ist, sorry, geil. :)

    Auf ein gutes neues Jahr!

    Gruß Robert

  • Hallo Pancho, Du schriebst:

    Zitat

    Tiefgreifende negative Erfahrungen sind sicher eine gute Motivation, trocken zu bleiben,
    aber wenn trotz dieser Negativerfahrungen das Umfeld noch intakt ist, dann sehe ich das eher als zusätzliche Stütze.

    Genau so war das bei mir ! :wink:
    Ich war ja nun wirklich körperlich ganz unten, als in in der Intensiv im KH ankam, mehr tot als lebendig... sozusagen.
    Trotzdem habe ich es wohl irgendwie geschafft, nach außen hin meinen hohen Konsum noch einigermaßen zu verbergen, ich war eine recht gut funktionierende Alkoholikerin.
    Auch wenn sich das mit dem "ganz unten sein" irgendwie "beißt", aber es war trotzdem so.
    Ich habe ja meist heimlich getrunken.
    Selbst mein Mann kannte meinen hohen Konsum nicht wirklich, wie sich später herausstellte.

    Somit war also mein Umfeld noch einigermaßen intakt, ich hatte noch meine Familie und auch noch meinen Job und meinen Führerschein.
    Und ich denke, das ist für weibliche Alkoholikerinnen auch gar nicht mal so untypisch, wie ich hier auch immer wieder lese.

    Als ich trocken werden konnte, war mir meine Familie auf jeden Fall eine ganz große Unterstützung.
    Ich wäre nicht für sie trocken geworden und sowas funzt ja auch im Grunde gar nicht.
    Aber als ich es wollte, da war ich verdammt froh, sie noch zu haben.

    So, nun Dir aber auch noch einen Guten Rutsch ins neue Jahr !
    Du bist Deinen Weg bisher so gut und konsequent gegangen, da hoffe ich einfach, das Du auch so positiv weitermachen wirst in 2016 :)

    Zitat

    Ich habe vorhin wieder einen wundervollen Spaziergang durch den Wald bei herrlichem Winterwetter gemacht und dabei ist mir bewusst geworden, dass ich noch vor zwei Monaten zuhause gesessen und absolut keinen Ausweg gesehen habe.
    Und jetzt dieses Gefühl: So viel ist möglich!
    Natürlich können einem Steine in den Weg gelegt werden, aber das bin dann nicht ich!
    Ich hindere mich nicht mehr selbst daran, mein Leben zu gestalten.
    Das ist, sorry, geil. :)

    Kann ich 100% nachvollziehen. :D
    Und dieses Gefühl hat sich bei mir auch nicht nur über die ersten Wochen und Monate der Trockenheit erstreckt, sondern das ist auch bis heute geblieben :)
    Nicht mehr rumzujammern über die Schlechtigkeit der Welt und wie schlecht es insbesondere einem persönlich doch geht.
    Sondern das Leben mit beiden Händen anpacken und das Beste draus machen !
    Und das IST MÖGLICH !

    LG Sunshine

  • Hallo pancho!

    Der besagte Therapeut, es könnte auch meiner gewesen sein, weil ich mich dazu auch unlängst geäußert habe, hat keine Schlussfolgerungen gezogen. Er hat mir gegenüber nur berichtet, dass Herrschaften, bei denen alle äußeren Voraussetzungen gut sind -gesundheitlich, beruflich, finanziell und sozial- nach seinen bisherigen Erfahrungen besonders auf der Hut sein sollen, weil bei ihnen der Leidensdruck und demzufolge die möglichen Verlustängste nicht so stark ausgeprägt seien. Nach meinen Beobachtungen in meiner Gruppe, kann ich dem nur beipflichten und betrachte es als Ansporn, die Augen auf zu halten und wachsam zu sein.

    Mein Therapeut hat aus seinen bisherigen beruflichen Beobachtungen keine entsprechende These aufgestellt. Sein Hinweis zielt in Richtung des Sprichworts: "Wenn es dem Esel zu gut geht...."

    Leute, die von "ganz unten" kommen und sich dank starken Engagements aus dem Schlamassel gearbeitet haben, ist ihre Herkunft und die Tatsache, dass sie den Aufstieg "nass" niemals geschafft hätten, stärker präsent.


    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Pancho, und guten Morgen! :)

    Ich guck nur kurz vorbei, um dir ein glückliches trockenes Neues Jahr zu wünschen. Es wird ein Jahr der Veränderung für dich - das ist spannend!

    Ich freu mich, dass ich dich dabei begleiten darf, (vielleicht ja auch im erweiterten Bereich) und ich freue mich, dass du hier bist. :)

    Einen schönen ersten Tag des ganz frischen neuen Jahres wünsche ich dir.

    Thalia

  • Hallo im neuen Jahr!

    Carl Friedrich

    Das klingt für mich alles nachvollziehbar.
    Was ich grad überlegt habe:
    Ich könnte mir vorstellen, dass es für jemanden, der alles verloren hat und der am Ende ist, einen größeren Kraftakt darstellt, den Schritt in die Trockenheit zu gehen, als bei jemandem, bei dem noch nicht so viel passiert ist.
    Weil das Mut zum Leben braucht, der vielleicht dann bei den meisten aufgebraucht ist?
    Aber diejenigen, die trotzdem die Kraft und den Mut aufbringen, das sind dann diejenigen, die trocken bleiben.


    @Thalia

    Vielen Dank für deine lieben Worte.

    Habe vorhin den Antrag für den erweiterten Bereich gestellt, dann "sehen" wir uns bald auch da.

    Ich wünsche auch dir einen schönen Restneujahrstag!

    Gruß Robert

  • Guten Morgen!

    Nach der wochenlangen, sehr wohltuenden Rast auf einem Hügel nun doch ein Ausflug in ein kleines Tal.
    Anflüge von Lethargie.
    Nichts Schlimmes.
    Vielleicht auch einfach ein Ankommen in der Eintönigkeit des Klinikalltags.

    Bin auch leicht angeschlagen.
    Ein Fenster in meinem Zimmer schließt nicht richtig und bei der momentanen Kälte wird das Zimmer nicht so richtig warm.

    Kleinigkeiten, die ich bisher ausblenden konnte, nerven nun.

    Trotzdem bleibt weiterhin ein positives Fazit.
    Vor allem die anfangs vorhandenen Ängste sind einer Entspanntheit gewichen.

    Ich kann zwar nicht behaupten, dass mir auf dem Hügel langweilig geworden und der Abstieg ins Tal willkommen gewesen wäre, aber ich bin auch nicht überrascht und sehr dankbar, dass mein Hügelaufenthalt so lange währen durfte.

    Und im Vergleich zu früheren Zuständen ist das jetzt Pillepalle.
    Und selbst wenn es nicht gleich wieder klappt mit dem Aufstieg und die Talfahrt tiefer geht und länger anhält, habe ich irgendwie das beruhigende Gefühl, damit fertig zu werden.
    Ohne nasse Gedanken.

    Gruß Robert

  • Hallo Robert,

    wenn es weiter nix ist dann geht es dir doch gut.

    Du siehst das alles noch positiv, das ist nicht immer der Fall.

    Zitat

    Ein Fenster in meinem Zimmer schließt nicht richtig und bei der momentanen Kälte wird das Zimmer nicht so richtig warm.

    Darüber brauchst du dir in der Villa keine Gedanken machen, ich habe alle Fenster überprüft :lol:

    LG Martin

  • Hallo Pancho,

    als ich trocken wurde hatte ich übelste Stimmungsschwankungen, was aber auch mit meiner damaligen seelischen Abhängigkeit von einem Menschen zu tun hatte.

    Erst nach und nach hat sich das alles, basierend auf meiner Trockenheit, verändert und zum Positiven hin stabilisiert.

    Was mir aufgefallen ist, was ich auch von mir kannte und auch heute noch manchmal kenne, ist das mit dem Fenster.

    Selbstfürsorge ist in meinen Augen das A&O für uns Alkoholiker.

    Magst du das nicht melden oder dir notfalls von jemandem etwas mitbringen lassen, um es selbst zu isolieren ?

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Hallo Martin,

    Zitat von Martin

    Darüber brauchst du dir in der Villa keine Gedanken machen, ich habe alle Fenster überprüft

    Das ist schön, dann komm ich gern zum Aufwärmen rüber. :)

    Hallo Slowly,

    Zitat

    Magst du das nicht melden oder dir notfalls von jemandem etwas mitbringen lassen, um es selbst zu isolieren ?

    Hatte das schon vor Weihnachten gemeldet.
    Es betrifft auch diverse weitere Fenster.
    So schnell werden die nicht repariert, da erst mal ein Kostenvoranschlag eingeholt wird usw.
    Immerhin soll heute jemand kommen und provisorisch mit Klebeband zukleben, damit es nicht mehr aufstößt.
    Mal gucken, bei den Windböen hier hält das bestimmt nicht lange.
    Und richtig dicht ist es dann trotzdem nicht.
    Aber die Heizung ist seit gestern heißer, das Zimmer wird wieder warm.

    Gruß Robert

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