• Hallöchen!

    Ich kopier mal hier den "Vorstellungstext" rein ;)

    Hallo zusammen!

    Ich habe sehr lange mit mir gerungen mich hier anzumelden ... mich aber doch dazu entscheiden weil ich denke und hoffe hier Hilfe, Erfahrungen, Meinungen zu bekommen.

    Es geht nicht um mich sondern um meinen Mann. Wir sind seit fast 20 Jahren ein Paar, haben 2 tolle Kinder, ein Haus und eigentlich alles was man braucht um glücklich zu sein ....... sollte man meinen, wenn ...

    ... ja wenn da nicht der Alkohol wäre. Ich muss dazu sagen, dass ich und mein Mann familiär vorbelastet sind ( Väter waren Alkoholiker). Seit einigen Monaten, vielleicht sind es auch schon Jahre, das kann ich gar nicht so genau sagen, finde ich, dass mein Mann ein Problem mit dem Alkohol hat. - Er sieht dies anders. Es kommt zwar schonmal vor, dass er zwei Wochen gar nichts trinkt (aber auch nur weil ich dann was gesagt habe und wir streit hatten) aber meist ist es doch so das er von 7 Tagen 3 - 4 Tage trinkt.

    Es ist nicht so, dass er dann betrunken ist aber ich finde die Regelmäßigkeit beängstigend. Und wenn er dann doch mal wieder DEN Punkt überschritten hat ist er für mich nicht tragbar. Er wird gemein und sucht den Streit.

    Ich bin mitten in einem Gefühlschaos ... es ist den vergangenen Jahren sooo viel passiert, dass ich das Gefühl habe meine Liebe verloren zu haben. Mittlerweile führ ich sogar "Strichlisten" um ihm irgendwann mal zu zeigen wieviel er doch trinkt, er findet sein Trinkverhalten nicht bedenklich.

    Ich hoffe mein Text ist nicht so chaotisch, wie mein Kopf.

    Vielen Dank fürs Lesen

    Alles Liebe

    marielou

    follow your heart

  • Hallo Marielou,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Zitat

    Es geht nicht um mich sondern um meinen Mann


    Das sehe ich ganz anders, es geht sehr wohl um dich. Deinen Mann kannst du nicht ändern, er wird trinken, wenn er sein Problem nicht erkennt.
    Deine Strichlisten und das Reden nützen da nichts, ohne Einsicht, wird er dir nur immer wieder erzählen, wie falsch du doch liegst.
    Es ist wichtig, etwas für dich zu tun, damit es dir gut geht.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,
    hallöchen liebe Leser,

    vielen Dank fürs Willkommen ;)

    Ja da hast du wohl recht, dass es um mich geht.

    Nur das ist alles irgendwie nicht so einfach und man mag es auch nicht wahrhaben.

    Er sagt zwar schon, dass er manchmal doch etwas viel trinkt, dann hört er 2 - 3 Wochen wieder auf und dann fängst das ganze wieder von vorne an.

    Der Alkohol hat einfach in den ganzen Jahren viel in mir ausgelöst. Es sind viele Dinge passiert, die ich ihm einfach nie verzeihen kann.

    LG marielou

    follow your heart

  • Hallo marielou,
    In Deinem ersten Beitrag schreibst Du zwar, das es ein Alkoholproblem gibt, wiegelst es aber andererseits auch wieder ab.
    Hast Du Angst, eine Entscheidung treffen zu müssen, wenn Du mit dem Runterspielen der Sachlage aufhörst?
    Weil dann nämlich ganz klar zu sehen wäre, das eigentlich nichts mehr okay ist?

    Ändern kannst Du Deinen Mann nicht.
    Du kannst nur die Sitaution für Dich ändern.
    Tust Du es nicht, dann musst Du halt ganz einfach so weiter machen.
    Schlimm ist für mich immer ganz besonders, wenn Kinder mit im Spiel sind, wie auch hier.
    Aber ich denke, auch da würdest Du erstmal behaupten, das die nix von alledem mitbekommen haben, oder?
    Wäre allerdings n Irrtum, Kinder bekommen sowas auf jeden Fall mit.
    Auch wenn das die Eltern nicht wahrhaben wollen.

    Hast Du denn Ideen, wie es bei Euch weitergehen kann?
    Bist Du denn bereit, was an DEINEM Leben zu ändern, das es Dir und den Kindern wieder gut gehen kann?
    Ansonsten bleibt nämlich alles wie es ist.
    Das liegt jetzt in Deiner Verantwortung, die kannst Du nirgends hin abschieben.

    LG Sunshine (Alkoholikerin)

  • Hallo Sunshine,

    vielen Dank für deine Antwort und dein Willkommen:-)

    Ich habe mich schon sehr mit dem Thema Trennung befasst und dieses meinem Mann auch so vermittelt.

    Ja du hast Recht, dass die Kinder viel mehr mitbekommen, wie man selber meint. Auch das habe ich bereits in ruhigem mit ihm besprochen, da mein Vater selbst Alkoholiker war und ich es gehasst habe ... dieser Biergeruch löst heute noch Ekel in mir aus.

    Volltrunken haben die Kids ihn noch nicht gesehen, da die oft bei den Großeltern nächtigen, wenn wir z.B. auf einer Party sind, wo er dann oft die Kontrolle verliert.

    Irgendwie merke ich gerade beim schreiben, das ich ihn echt oft in den Schutz nehmen :(

    Ich weiß nicht worauf ich warte ... wahrscheinlich auf den nächsten Knall ... In den letzten Jahren habe ich mir sooft anhören müssen, dass er sich ändert.

    Die Menge des Alkohol ist für mich nicht so relevant, sondern eher die Regelmäßigkeit.... die Angst macht.

    Wenn ich jetzt schon an die bevorstehenden Weihnachtsfeiern denke, bekomme ich Bauchschmerzen.

    Lg marielou

    follow your heart

  • Hallo Marielou,

    herzlich Willkommen hier und gut, dass du dich überwunden hast hier zu schreiben.
    Der erste Schritt ist immer schwer, wahrscheinlich weil es der erste Schritt vom Verschleiern der Wahrheit hin zu einem Hinschauen ist.
    Und das bedeutet, dass man erkennt, dass es so nicht weiter geht.

    Ich weiß wie lange ich mir selbst vorgetäuscht habe es sei alle ok und halb so schlimm.
    Weil ich nicht wahrhaben wollte, dass es das schon längst nicht mehr ist.
    Und weil ich auch Angst vor dem Schritt hatte, der danach kommt.
    Ich wollte damals nicht gehen. Ich wollte unbedingt an dem "Gewohnten" festhalten.
    Und ich hatte das Gefühl, dass ich mit dem darüber sprechen und dem Hinschauen schon gezwungen bin, auch die Entscheidung zum Gehen zu treffen.

    Aber irgendwann konnte ich nicht mehr wegschauen und habe dann gemerkt, dass ich einfach einen Schritt nach dem andern machen konnte.
    In meinem Tempo. Und manchmal auch mit Pausen. Oder mit kleinen Schritten.

    Je mehr Schritte ich gemacht habe, desto leichter gings.
    Und desto lieber wollte ich weitergehen.

    Also trau dich wirklich hinzuschauen. Das befreit dich von der Last das alles alleine mit dir ausmachen zu müssen.

    Und was der nächste Schritt für dich oder für euch ist kannst du ja dann entscheiden. Ist ja dein Leben :) .

    Viel Kraft und Mut. Es lohnt sich.
    Liebe Grüße

  • Vielen Dank für deine worte ;)

    Der erste Schritt ist der schwierigste ...

    Ich weiß zum Glück das ich viel unterstützung haben werde, obwohl die Familie meines Mannes wahrscheinlich die Kinnlade auf den Boden knallen wird.

    Wir sind nach außen hin DAS Vorzeigeehepaar, wie es aber innerlich ausschaut wissen nur meine zwei engsten Freunde. Denen ist der zunehmende Konsum auf Feierlichkeiten ebenfalls aufgefallen.

    Ich habe mir vorgenommen diesen Monat alles noch so zu lassen, wie es ist und ab Januar, falls er bis dahin nicht einsichtig ist und er keinerlei Hilfe in Anspruch nehmen will, werde ich mich wohl oder übel trennen müssen, da es ja auch mein und das Leben meiner Kinder ist.

    Er wird es nicht verstehen ... das weiß ich jetzt schon, dieses Jahr war es bereits schon fast zweimal soweit aber ich habe jedes Mal wieder seinen Worten geglaubt.

    Oh man das ist alles so schwer ... Mir fallen spontan mindestens 30 Dinge ein, die unter Alkohol passiert sind. Ich kann es auch nach den ganzen Jahren einfach nicht vergessen. Auch wenn er vielleicht "nur" einmal im MOnat so richtig voll ist, verliert er wirklich die KOntrolle und weiss einen Tag später nichts mehr. Jedes Mal habe ich Angst einzuschlafen, weil er entweder die Toilette nicht findet, er die Haustür raus will oder was auch immer.

    Die Art und Weise wie er sich in dem Zustand verändert ekelt mich an.

    follow your heart

  • Hallo Marielou,

    ich kann gut nachfühlen wie du dich fühlst.
    Und mir fallen auch auf Anhieb viele, viele Dinge ein die ich nie wieder erleben will.

    Das mit den Fristen kenne ich auch. Ich habe mir auch eine Frist gesetzt gehabt.
    Im nachhinein denke ich ich hätte früher gehen sollen.
    Aber ich weiß auch, dass ich damals einfach noch nicht so weit war.
    Manchmal geht es eben nur Schritt für Schritt.

    Hör auf dich und sei mutig genug hinzuschauen.
    Und hol dir alle Hilfe, die du kriegen kannst.

    Ich finde es gerade total schön zu sehen, wie erleichtert meine wirklichen Freunde sind, dass sie MICH wieder haben.
    Und auch zu sehen, dass sie nie weg waren und immer für mich da sind.
    Ich hatte sie nur ganz lange nicht mehr an mich "herangelassen", da ich ja wußte, dass sie meinen Selbstbetrug sehen.
    Und ich konnte und wollte mich damit ja nicht beschäftigen :wink:

    Aber vielleicht hat mir dieses Schritt-für-Schritt auch ermöglicht dann den ganzen Weg zu gehen und nicht wieder umzudrehen oder stehen zu bleiben.
    Wer weiß.

    Mach es einfach auf deine Weise und so wie es sich für dich gut anfühlt.
    Und mir hat das Schreiben hier sehr geholfen, auch wenn es immer wieder mal Zeiten gibt wo nicht so viel los ist, irgendwer kommt dann doch immer wieder auf einen zu :)

    Liebe Grüße

  • Ich finde die Vorstellung alles Schritt für Schritt zu tun echt gut und kann mir das sehr gut vorstellen umzusetzen.

    Wie lange hat das bei dir gedauert bis du dich komplett lösen konntest?

    Ich hab zwar bisher nur ne handvoll Beiträge geschrieben, aber es tut wirklich gut das mal alles loszuwerden und das Gefühl zu haben verstanden zu werden.

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  • Moin zusammen und einen schönen 2. Advent!

    Seitdem ich mich hier um Forum viel mit dem Thema Alkoholismus beschäftige, merke ich wie sehr sich mein Umgang/meine Gefühle gegenüber meinem Mann verändert haben. Jeglich Zuwendung seinerseits ist für mich "fehl am Platz" (wenn ihr versteht was ich meine")

    Es gibt zwar keinen passenden Zeitpunkt und ich würde lieber eher heute als morgen meine Absichten der Trennung aussprechen, aber Weihnachten steht vor der Tür und ich möchte das den Kindern nicht antun.

    Gestern wieder war für mich ein Ereignis , wo ich begriffen habe das mein ältestes Kind (9) doch sehr wohl mitbekommt das Papa viel trinkt. Als ich ihn gestern ins bett brachte, sagte er:"Papa ist immer so gemein zu mir". Mein Mann hatte bis abends keine Ahnung wieviel getrunken, er war deutlich angetrunken und war wirklich sehr ungerecht zu unserem Kind. Ich habe ihn dann vor versammelter Mannschaft zurecht gewiesen, dass es so nicht geht. Daraufhin hat er nichts mehr gesagt und nur noch Cola getrunken.

    Das geht echt gar nicht. Morgens steht er dann auf und tut so als wäre nichts gewesen. Und das ist immer so. Im sommer haben wior darüber gesprochen zu einer Eheberatung zu gehen. Das war mein Vorschlag gewesen , jedoch habe ich ihn darum gebeten sich darum zu kümmern. Zu dieser Beratung ist es natürlich bis heute nicht gekommen und ich bin es leid immer wieder die initiative zu ergreifen.

    Für ihn ist weiterhin alles ganz normal und er denkt bestimmt, dass ich nach ein paar wochen alles vergessen habe und es weiter geht wie bisher. So ist es aber nicht. Ich merke selber wie "kalt" ich ihm gegenüber geworden bin. Wir leben wie beste freunde zusammen, nicht mehr und nicht weniger.

    Oh man tut das gut sich das alles von der Seele zu schreiben ......

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  • Auch kleine Kinder kriegen alles mit, marielou. Ich erinnere mich an eine Mitklientin in der Zeit meiner Therapie, wie sie berichtete:
    "Ich habe den Kleinen mal aufgefordert, zu zeigen, wo Mama ihr Trinken hinstellt. Er hat ALLE Verstecke gewusst."
    Zu diesem Zeitpunkt war der Kleine dreieinhalb Jahre alt.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Oh man ... ich hatte mir vorgenommen bis ins neue Jahr zu warten mit meinem mann über meine Trennungsgedanken zu sprechen. Doch ich merke jeden Tag mehr wie es mir mittlerweile zusetzt.

    Vor allem seit dem ich mit dem Thema Alkoholismus intensiver beschäftige. Gestern hat er nichts getrunken, aber da ja gerade Fußball läuft hat er sich wie selbstverständlcih wieder ne Flasche aufgemacht.

    Mir ist es egal, ob es eine zwei oder zehn Flaschen sind. Mich stört schon eine. Er betrinkt sich in der Woche nie, aber dafür merke ich wieder eine Steigerung am Wochenende. Und zwar seit undenkbarer Zeit jedes Wochenende.

    Dann verspricht er wieder das es weniger wird, das hält dann wieder zwei Wochen und dann geht das Ganze wieder von vorne los. Ich glaube irgendwie schon, dass er merkt wie ich mich von ihm "entferne", ständig sucht er meine Nähe und sagt mir oft das er mich liebt.

    Das ist alle so schwierig gerade für mich ...

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  • Hallo Marielou,

    meine Frist ist Ende Dezember 2014 ausgelaufen.
    Zu Dezember 2015 bin ich dann ausgezogen.

    Dazwischen war viel passiert und ich konnte das vorher irgendwie nicht.
    Aber ich habe im Januar 2015 angefangen mir ganz bewusst Hilfe zu suchen und mich selbst als Co-Abhängig zu sehen und daran zu arbeiten meinen eigenen Weg wiederzufinden.

    Das hat dann zwangsläufig dazu geführt, dass ich mich getrennt habe und ausgezogen bin.
    Ich weiß nicht wie es gelaufen wäre, wenn er ernsthaft versucht hätte aufzuhören.
    Aber das ist auch egal, denn das hat er nicht.


    Bei mir kam auch irgendwann der Punkt an dem ich gemerkt habe, dass ich nicht mehr will.
    Und es kam auch ein Punkt an dem es gekippt ist und ich wusste, dass es ab jetzt auch kein zurück mehr geben wird.

    Was Kinder und Alkohol angeht kann ich nicht mit eigenen Erfahrungen dienen.
    Aber meine Eltern hatten in meiner Kindheit mal eine Krise und hatten damals überlegt, ob sie sich trennen.
    Deshalb kann ich aus dieser Erfahrung heraus sagen, dass Kinder diese Spannung und das Gefühl dass da irgendwas gewaltig nicht stimmt IMMER mitbekommen!
    Und meine Eltern sind trotzdem sehr respektvoll miteinander umgegangen und haben die Dinge geklärt ohne uns irgendwie einzuspannen oder zu manipulieren.
    Und trotzdem wussten wir, dass da was vor sich geht.

    Eine klare Trennung ist sicherlich einfacher als ein jahrelanges Hin und Her.
    Und eine Mutter, die klar Position bezieht hilft auch bei der eigenen Entwicklung.

    Aber ich kann mir trotzdem vorstellen, dass es keine leichte Entscheidung ist.
    Das ist es sicher nie, wenn man den Traum von der Familie aufgeben muss.

    Aber es fallen einem dann auch wirklich große Lasten von den Schultern.
    Und man merkt erst mal, was man die ganze Zeit mit sich rumgetragen hat.

    Deshalb geh einfach weiter und versuche genau hinzuschauen.
    Mach dir nix vor und hol dir Hilfe wo du sie brauchst.
    Und wenn du merkst, dass du gehen kannst, dann geh.
    Oder schick ihn weg.

    Vielleicht hilft es auch einfach mal anwaltlichen Rat einzuholen, wie das mit einer Trennung wäre.
    Nur damit du weißt wie das laufen würde und was auf dich zu kommt.

    Du musst ja nur die Schritte tatsächlich gehen, die du auch gehen willst.
    Aber Bescheid-Wissen kann einem die Entscheidung erleichtern.

    Ich wünsche dir Kraft und Mut!

    Liebe Grüße

  • Hallo JUF 2015,

    schön von dir zu lesen ;)

    Also hast du ein Jahr gebraucht von der festen Absicht der Trennung bis zum endgültigen Koffer packen?

    Ich bin seit dem Sommer gedanklich so gut wie täglich mit einer Trennung beachäftigt .. Das zerrt ganz schön!

    Hilfe werden ich mir auf jeden Fall holen .. habe herausgefunden das in unserem Ort einmal wöchentlich für Angehörige von Alkoholkranken eine Selbtshilfegruppe stattfindet.

    Aber weisst du manchmal zweifel ich (oder es ist eher ein Wunschgedanke) ob er wirklich ein Problem hat oder ich einfach zu "sensibel" bin. Wenn ich dann aber die ganzen Jahre zurück denke, was in seinem betrunkenen Zustand alles schon passiert ist, bin ich davon überzeugt das er immer und immer wieder bei Gelegenheit völlig die Kontrolle verliert und er morgens wieder nicht weiss was passiert ist.

    Jetzt gerad ist er zur Weihnachtsfeier und nun sitze ich hier mit den Kids auf der Couch und habe jetzt schon Angst davor in welchem Zusatnd er nach Hause kommt.

    Ich will einfach das es aufhört!

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  • Hallo marielou,

    oh man, diese Angst, wie er wohl nach Hause kommen mag... ich hoffe, es war nicht all zu arg mit ihm dann.

    Ich habe auch so manche Zeit so voller Angst verbracht. Angst, wie er wohl nach Hause kommen mag, Angst davor wie er ist, wenn ich nach Hause komme. Immer Angst. Es ist echt nicht leicht, sich zu trennen. Ich habe ca. 20 Jahre gebraucht, bis ich mich trennen konnte. Nicht empfehlenswert!

    Deine Zweifel kenne ich auch gut, ich hatte diese Zweifel auch. Diese Zerrissenheit, ich habe einfach meine eigenen Gefühle und meine Empfindungen nicht ernst genommen. Aber heute weiß ich, das hätte ich tun sollen. Denn es ist mein Leben und ich habe das Recht, dass es mir gut geht damit! Ob das nun sensibel ist oder sonst was, es ist einfach mein Recht, weil es mein Leben ist. Und wenn mir das nicht passt, dann darf ich das ändern, dann muss ich das ändern, wenn ich es wieder schön haben will.

    Und das Recht hast du auch! Es ist doch nicht toll, wenn du mit den Kindern voller Angst auf die Heimkehr des Vaters, des Mannes wartest. Oder? Das ist für dich nicht gut und für die Kinder schon gar nicht. Das ist doch keine Lebensqualität, Lebensfreude, oder?

    Zitat

    Ich will einfach das es aufhört!

    Jawoll, das ist doch ganz logisch! Und wenn du das wirklich willst, dann musst du auch was machen. Für dich und die Kinder. Denn er wird das erst dann tun, wenn er will. Und anscheinend ist das jetzt für ihn noch nicht so weit...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallöchen liebe Leser,

    Zum Glück war es "halb so wild", wie er nach Hause kam.

    Komischerweise hat er von sich ais seine nächste Feier abgesagt, die gestern sein sollte. Diese Möglichkeit habe ich genutzt und habe alles aber auch alles ausgesprochen, was mich bedrückt und wie ich die Situation einschätze.

    Ich habe ihn gefragt, was ihn dazu bewegt hat nicht zur Feier zu gehen ( das war der Einstieg unseres stundenlangen Gespräches) ... die Antwort darauf war, dass er merkt das zurzeit etwas aus dem Ruder gerät.

    Ob er es einsieht ein Alkoholproblem zu haben kann ich noch nicht so wirklich einschätzen. Das er zuviel trinkt seut längerem weiss er wohl , aber das es ein Problem ist sieht er glaub ich nicht so wirklich....

    Natürlich kam mal wieder das Versprechen das er nichts mehr trinkt, aber ich habe ihm auch gesagt das ich das auch dieses Mal nicht glauben kann.

    Einerseits bin ich befreiter, weil ich alles ausgesprochen habe und andererseits .... keine Ahnung woran ich bin

    follow your heart

  • Hallöle allerseits,

    mein Mann hat sich doch tatsächlich einen Termin bei einer Beratungsstelle gemacht und mich gefragt ob ich ihn dorthin begleite .... bin überrascht.

    Ich weiss wohl das er mich liebt, aber wiederum war ich ehrlich und habe ihm gesagt, dass sehr viel kaputt gegangen ist meinerseits und ich nicht sagen kann, ob ich an der Ehe festhalten möchte.

    ich bin so durcheinander ....

    follow your heart

  • Hallo Marielou,

    ja dieses Hin- und Hergerissen-Sein zwischen "es ist soviel kaputtgegangen - ich mag nicht mehr" und "vielleicht wird's ja doch besser" kenne ich auch noch gut.....

    Das war für mich am Schlimmsten.
    Da konnte auch von außen niemand wirklich helfen.
    Hat ja niemand wirklich verstanden.
    Erst hier und in der Gruppe habe ich Leute getroffen/gelesen, die das verstehen konnten.
    Da habe ich mich dann wenigstens nicht mehr so alleine gefühlt.

    Ich habe auch lange dafür gekämpft, das alles zu überwinden und wäre bereit gewesen dem eine neue Chance zu geben.
    Aber das geht halt alles nicht über Nacht.
    Und die Geduld das verlorene Vertrauen einfach langsam wieder aufzubauen war von seiner Seite nicht da.
    Da war es mit "du siehst doch, dass seit 4 Wochen alles gut ist - das muss dir doch reichen" einfach getan.

    Entscheiden was du tust kannst nur du, das kann niemand für dich tun.
    Aber wenn du auf dich selbst hörst, dann merkst du ja, wo die Grenze ist.

    Und wenn du ihm diese Chance geben willst, dann kannst du das ja tun.
    Vielleicht macht er es ja für sich und nicht als Versuch dich zu halten.

    Und wenn du nicht willst, dann ist das auch in Ordnung.
    Dann kann er es ja trotzdem für sich machen.
    Das hängt ja nicht davon ab ob du bleibst oder gehst.

    Und egal welche Entscheidung du triffst, du musst sie ja erst treffen, wenn du bereit dafür bist.

    Das ist das schöne - Du kannst und darfst die Entscheidung selbst treffen. :)
    Die Konsequenzen sind manchmal eine Zeitlang hart und erscheinen auch manchmal auf den ersten Blick unmachbar....
    Aber ich für mich habe damals festgestellt, dass bleiben für mich keine Option mehr war und dann gings irgendwie immer weiter.
    Und alles was unmachbar erschien ging dann doch.

    Deshalb hör dir selbst zu. Und dann mach was du dir selbst sagst :)
    Ich schicke dir Kraft und Mut und ein bisschen Freude am Leben - jeden Tag mehr.

    Liebe Grüße

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