Hab die Schnauze voll...

  • Hallo Max,

    Warum fühlt es sich falsch an, Alkohol zu trinken?

    Es gibt ganz viele Menschen, die trinken fröhlich Alkohol......
    Zu einem bestimmten Anlass, einem Essen z.B. und die können auch aufhören nach einem Glas.
    Und die trinken eben nur gelegentlich.

    Wir können das nicht. Wir sind Alkoholiker. Das bedeutet:
    Kontrollverlust
    Dosissteigerung
    Trinken wider besseres Wissen
    Schädigung von Körperfunktionen

    Diese Suchterkrankung kann nur und ausschließlich durch eine lebenslange Abstinenz zum Stillstand gebracht werden.

    Jetzt fragst du dich vielleicht, was der Hans für Allgemeinplätze verbreitet.
    Das weißt du ja alles selbst.

    Ja, wir wissen viel, nur tun müssen wir es dann auch.
    Nicht reden, sondern handeln.

    Auch wenn ich beruflich sehr erfolgreich bin, so habe ich doch im privaten, was den Alkoholkonsum angeht, 40 Jahre lang weggeschaut.
    Nicht wahrhaben wollen. Ich habe noch nicht einmal daran gedacht, ein Problem zu haben.

    Es gab dann den berühmten Moment der Erkenntnis, den Klick wie manche sagen, da wurde mir schlagartig klar, so nicht weiter.
    Ich will so nicht mehr leben. Mit Kopfschmerzen, mit Schweißausbrüchen, immer dicker werden, mit angstattacken...

    Du bist gerade an so einem Punkt, an dem dir diese Erkenntnis dämmert.
    Gut so, weiter so. Dein Suchtgedächtnis will das nicht, das hält dich in alten Gewohnheiten fest und führt das Glas mit Alkohol zum Mund. Wie von selbst.

    Es bedarf einer Entscheidung deinerseits, eine definitive, endgültige Entscheidung, welchen Weg dein Leben einschlagen soll.
    Das ist gerade extrem wichtig für dich und du solltest diese Chance ergreifen.

    Viele Menschen haben an diesem Punkt gestanden und sind dann in den alten Trott verfallen, es wäre schade um dich.

    Allerdings es bedarf echter Arbeit. Die Abstinenz fällt dir nicht in den Schoß.
    Das ist etwas anderes, als eine Trinkpause von ein paar Wochen.
    Das ist eine Entscheidung für dein Leben.
    Du entscheidest dich, frei zu leben. Nicht abhängig von der Droge.

    Und dazu brauchst du einen klaren Kopf.
    Also Finger weg vom Wein et al.

    Liebe Grüße
    Hans

  • Danke für deine Worte, Hans. Ich kann mich mit dem, was du schreibst sehr gut identifizieren.

    Kontrollverlust
    Dosissteigerung
    Trinken wider besseres Wissen

    diese drei Dinge kenne ich persönlich sehr gut.

    Zitat

    Du bist gerade an so einem Punkt, an dem dir diese Erkenntnis dämmert.

    Dieser Satz trifft es sehr gut. Wobei die Dämmerung schon recht lange anhält.

    Zitat

    Es bedarf einer Entscheidung deinerseits, eine definitive, endgültige Entscheidung, welchen Weg dein Leben einschlagen soll.

    Logisch ist mir das bewusst. Ich kann, wenn ich ehrlich bin, noch nicht sagen, ob ich die Entscheidung schon zu 100% getroffen habe. Ich stehe noch am Anfang und habe etwas Angst vor den Konsequenzen, den Versuchungen, den Gewohnheiten.

    Zitat

    Viele Menschen haben an diesem Punkt gestanden und sind dann in den alten Trott verfallen, es wäre schade um dich.

    Ja das wäre es wirklich. Die grösste Gefahr, die ich sehe ist die, dass es irgendwann mit allem wieder bergauf geht, man sich grossartig fühlt und dann denkt: "War da noch was? Ach, mir gehts doch blendend. Ab und zu kannste ja mal wieder."

    Zitat

    Die Abstinenz fällt dir nicht in den Schoß.
    Das ist etwas anderes, als eine Trinkpause von ein paar Wochen.

    Ja, das verstehe ich und da sehe ich die Schwierigkeit sich nicht unterbewusst mit Alk zu "belohnen", wenn man Wochen/Monate nichts getrunken hat.

    Zitat

    Ach doch, ohne die nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen, sagt sich das leicht dahin.

    Ich weiss was du meinst, finde es aber trotzdem kein leichtes Eingeständnis - trocken oder nass.

    LG,
    Max

  • Hallo Max,

    auch ich bin gerade dabei, mir ein trockenes Leben aufzubauen.
    In manchen Dingen bist Du deutlich weiter als ich: Du sprichst mit Deinen Freunden (ich 'nur' mit meinem Mann), Du warst beim Arzt (da war ich nicht, aus verschiedenen Gründen).

    Trotzdem (spricht da die Blinde von der Farbe?) habe ich das Gefühl (oder den Eindruck?), dass Dir das Loslassen, das wirklich Wollen nicht leichtfallen will - kann man verstehen, was ich meine?

    Es ist furchtbar, morgens verkatert und verschämt aufzuwachen und sich zu fragen, was man eigentlich den letzten Abend so getrieben hat (ich habe... angerufen??? Warum???)
    Und das sind die unangenehmen Dinge.

    Ich musste wortwörtlich auf die Fresse fliegen und dabei die Augen meiner Tochter und meines Mannes sehen.

    Mein blaues Auge werd' ich für immer behalten - und stets dafür arbeiten, dass ich die Augen meiner 2 Liebsten dafür für immer behalten kann, damit ich glücklich sein kann...

    Das klingt ein bisschen arg kitschig ich weiss.
    Aber vielleicht ist Liebe so... N büschn kitschig...

    Mir half es die letzten Tage sehr, meine Gewohnheiten zu ändern, auch, wenn sie direkt (vermintlich) gar nichts mit Alkohol zu tun haben.
    Statt dem Tablet nehme ich ein Buch mit zum Rauchen; statt Krimi zu gucken, gehe ich in die Badewanne.

    Ich 'gönne' mir statt Korn eine Zeitung und lese die in aller Seelenruhe..l

    Viele Grüße und alles Gute!

  • Hallo Karsten, ich meine das eher so, dass ich mir die Zeit mit meiner neu gekauften Zeitung gönnen möchte und damit so viel gewinne - klar, für nicht-Alkoholiker ist's selbstverständlich, morgens zum Briefkasten zu gehen, die Zeitung zu holen, einen Kaffee zu trinken und zu lesen, um dann das Tagwerk zu beginnen.
    Für mich ist es wieder neu und genussvoll.

    Und yoooo. das stimmt schon:-) wenn ich jeden Tag 5€ in die Kasse werfe, hab ich'n echt hübsches Outfit :)

  • Hallo liebe Leute, Zeit mal zu antworten.

    Also ich war beim Arzt und er meinte dass man an den Werten schon einen übermässigen Alkoholkonsum erkennen könnte, jedoch war es bei weitem nicht besorgniserregend. Ich sprach ihn auf einen stationären Entzug an und dass ich seit einigen Tagen ohne Entzugserscheinungen keinen Alkohol mehr trinke und er meinte, es sei bei mir nicht notwendig. Er meinte, dass er mich nicht als "wirklichen Alkoholiker" ansehen würde. Vermutlich meinte er die Schwerstabhängigen.

    Ansonsten gehts mir grad ganz gut, hab noch sehr leichten Schlaf, aber das regelt sich bestimmt bald. Egal wie müde ich morgens bin, es fühlt sich dennoch besser an, als der durstige Kater. Das unerträgliche Sodbrennen ist auch endlich verschwunden und ich habe wieder mehr Appetit und insgesamt einfach eine recht gute Laune, welche ich aber etwas mit Vorsicht geniesse (Manie - Depression). Wende mich wieder mehr meiner Leidenschaft zu - dem Tee.

    @ Haussperling

    Ich würde nicht sagen, dass ich "weiter" bin. Ich denke dass man sich nicht untereinander vergleichen kann. Unsere Lebenssituation und -umgebung ist vermutlich komplett verschieden. Das wichtigste ist, dass du es mit Dir und Deiner Familie besprichst.

    Du magst Recht haben. Ein kleiner Teil in mir hofft vielleicht noch auf einen geregelten Alkoholkonsum - wenn nicht jetzt, dann wenigstens in der Zukunft. Dennoch würde ich mir sehr wünschen, dass ich es schaffe ein Leben ohne Alkohol zu führen.

    Ja, es ist absolut grausam morgens sinnlos verkatert aufzuwachen, durstig und den Verlust eines Tages zu betrauern. Bei dir waren es vergessene Anrufe, bei mir die Chats.

    Ich habe meine Gewohnheiten auch ein wenig geändert. Ich hänge viel weniger vor der elendigen Flimmerkiste, wo ich mir dann betrunken irgendwelche Filme/Serien reinhaue wie ein Junkie. Stattdessen organisiere ich mehr, gehe raus, Besorgungen machen oder einfach mal früh ins Bett gehen.

    alles Gute,
    Max

  • Hallo Max80Kid

    Ich bin auch in etwa in deinem Alter (29).
    Es freut mich,dass du eingesehen hast,dass ein Problem vorliegt und auch,dass du etwas dagegen unternehmen willst!

    Ich würde gerne wissen was ein "wirklichen Alkoholiker" ist :twisted:
    Oder gibt es auch "nicht richtige Alkoholiker"?

    Ich kann dir nur sagen auch wenn es mir selber im Moment nicht so wirklich gut geht,dass ich das Aufwachen nach dem Suff nichtmehr erleben will.

    Meine 1 Fragen waren : Habe ich meinen Lappen noch? (Jetzt nichtmehr)
    Ist das Auto heil? Habe ich etwa jemanden angefahren und WIE zur Hölle bin ich nach Hause gekommen? War ich dumm/ausfälltig/angeberich?
    Habe ich mich gestern blamiert?

    Musste mich gar wieder jemand nach Hause tragen?

    Diese Scham will ich nicht erleben müssen.

    Womit ich auch noch hadere ist dieser "Verzicht".
    Dieses nie mehr "dürfen" klingt hart.
    Versteht mich nicht falsch ich WILL nicht trinken.

    Ich handhabe es aktuell so "nur für Heute".
    Aktuell habe ich meinen 1 Saufdruck und versuche mich abzulenken durch das Forum hier und durch einen Chat auf FB mit einer Person die keinen Alkohol trinkt.

    Ich wünsche dir alles Gute!

    MFG

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  • Hallo Max,

    Zitat

    Er meinte, dass er mich nicht als "wirklichen Alkoholiker" ansehen würde. Vermutlich meinte er die Schwerstabhängigen.

    Natürlich kann dein Hausarzt nicht wissen, ob du Alkoholiker bist.
    Er kann es allenfalls vermuten.
    Er kann und sollte es dir aber auch nicht 'ausreden', wenn du zu der Einsicht gekommen bist.

    Und es sollte dich auch keinesfalls beruhigen oder in einer trügerischen Sicherheit wiegen.

    Das schlimmste ist doch, sich Jahr um Jahr etwas vorzumachen, eine kontrollierte Trinkmenge sei möglich.
    Da lacht der Suchtteufel und reibt sich die Hände.

    Du machst dir das Leben schwer und merkst letztlich gar nicht, wie die Spirale immer weiter abwärts geht.
    Die Unterscheidung in leicht und schwer Abhängige ist Unsinn.
    Gerade wenn du denkst, du hast noch alles im Griff (Leicht abhängig !??) wirst du nie zu der dauerhaften Erkenntnis kommen,
    dass du dein Leben eigentlich ruinierst. Das kann natürlich noch einige Jahre dauern, aber es wird passieren.

    Liebe Grüße
    Hans

  • P.S.

    Zitat von Hans im Glück


    Schädigung von Körperfunktionen


    Zitat

    Also ich war beim Arzt und er meinte dass man an den Werten schon einen übermässigen Alkoholkonsum erkennen könnte, jedoch war es bei weitem nicht besorgniserregend.

    Es ist nicht besorgnisserregend, wenn man an den Leberwerten erkennen kannst, dass du zuviel säufst??
    Ist ja interessant. :shock:

    Hans

  • P.P.S.

    Ich hatte mein Leben lang immer super Leberwerte.
    Deshalb war mir auch sonnenklar, dass ich kein Alkoholiker sein kann.

    Du siehst, es gibt ganz viele Möglichkeiten, sich selbst zu belügen.

  • Ich denke, dass mein Arzt nur sagen wollte, dass es bei mir keinen medizinischen Grund gäbe einen stationären Entzug zu machen. Wenn ich ihn darum bitten würde, hätte er es aber bestimmt nicht grundsätzlich abgelehnt.

    Natürlich gibt es auch verschiedene Stufen und Formen von Alkoholismus, aber das spielt für mich keine Rolle, denn ich würde mich persönlich als Alkoholiker bezeichnen. Punkt.

    Wuezli

    Hab deinen Beitrag auch gelesen. Das klingt tatsächlich nach einem wirklichen Tiefpunkt, den du gehabt hast. Aber gut, dass du wenigstens die Konsequenzen daraus gezogen hat. Viele sagen ja, dass sie erst ganz unten sein mussten, um aufzuwachen. Das scheint bei dir der Fall gewesen zu sein.

    Wie lang bist du nochmal trocken? Ich erst seit knapp einer Woche und ich habe noch keinen Saufdruck. Im Gegenteil. Aber der wird mich bestimmt auch noch einholen. :-/

    Danke und Dir auch alles Gute.

    @ Hans

    Danke für Deine mahnenden Worte. Du hast natürlich Recht.

    Zitat

    Gerade wenn du denkst, du hast noch alles im Griff (Leicht abhängig !??) wirst du nie zu der dauerhaften Erkenntnis kommen,
    dass du dein Leben eigentlich ruinierst. Das kann natürlich noch einige Jahre dauern, aber es wird passieren.

    Ich hoffe es wird nie passieren. Ich hoffe, dass ich durch meine jetzige Abstinenz die Lebensqualität des "Nicht-Trinkens" derart zu schätzen lernen werde, dass ich wirklich komplett dem Alkohol entsagen kann.

  • Zitat

    die Lebensqualität des "Nicht-Trinkens"

    Hallo Max,

    nicht nur ich kann dir versichern, es findet sich in wirklich allen Beschreibungen und Tagebüchern der länger Trockenen wieder:

    Es ist ein unglaublicher Gewinn an Lebensqualität!

    Ich wünsch dir eine gute Woche.

    Hans

  • Ich bin kein Experte, weshalb ich da nicht viel zu sagen kann, habe aber von Quartals-Trinkern und Pegel-Trinkern gehört. Es gibt Menschen die körperlich schwer abhängig sind und solche, die eher psychisch abhängig sind? In meinem Fall kann ich nicht sagen, dass ich Entzugserscheinungen bewusst wahrgenommen habe. So gesehen bin ich körperlich vom Nikotin mehr abhängig, als vom Alk. Es ist doch nicht jeder Alkoholiker gleich? Damit wollte ich aber nicht sagen, dass die eine Form "besser" als die andere ist. Unterm Strich sind nämlich alle eines: Alkoholiker.

    LG

  • Hallo Max80kid,

    ich beziehe mich mal auf Deinen gesamten letzten Beitrag.
    Obwohl im Grunde schon von Dir selbst geschrieben steht, worum es eigentlich geht, nämlich:

    Zitat

    Unterm Strich sind nämlich alle eines: Alkoholiker.

    Genau so ist es und darum geht es auch hier.
    Und darum, die EIGENE Alkoholabhängigkeit zu stoppen.

    Und dabei ist es VÖLLIG EGAL, ob man n Quartalssäufer ist oder ein Pegeltrinker, oder meint, die bösen Eltern haben es einem vererbt...
    oder das schlimme soziale Umfeld ist schuld, die schwere Kindheit und wer weiß was noch alles herhalten muss.
    Ich schreibe das jetzt absichtlich mal so hart und brutal.
    Denn:
    Auch andere Menschen haben ihre Päckchen zu tragen, mußten mitunter durch tiefe Täler gehen und hatten auch mit Schicksalsschlägen zu kämpfen.
    Aber sie SAUFEN NICHT !!
    Und uns hat auch NIEMAND dazu gezwungen !
    Wir haben uns ganz allein das Glas zum Mund geführt, dann die Pullen, usw. usf....

    Und dabei ist es sooo Hose wie Jacke, ob es Wein war, oder "nur" Bier, oder das berühmte regelmäßige "Gläschen Sekt für den Kreislauf der Damen im Alcantara-Kostüm",
    oder Weinbrand oder Wodka oder was auch immer.
    Alkoholiker is Alkoholiker und Aus die Maus.
    Und es gibt auch kein besser trocken oder schlechter trocken, das einzige, was wir erreichen können, ist eine stabile Trockenheit.

    Zitat

    Es gibt Menschen die körperlich schwer abhängig sind und solche, die eher psychisch abhängig sind?


    Auch uninteressant.
    Ich war erst psychisch abhängig, dann körperlich und dann beides.
    Was wie herum geschieht, ist doch auch komplett egal.
    Denn das Endergebnis ist das gleiche.

    Max, Du laberst hier rum von diesem und jenem, erzählst Anekdoten, und dieses und jenes...schaust hier und allgemein auf andere, anstatt auf Dich selbst
    und bist gerade mal ein paar Tage ohne neues Blutverdünnen durch Alkohol.
    Ich würde das noch nicht mal Abstinenz nennen, und von trocken ist das noch meilenweit entfernt.
    Du bist gerade mal ein paar Tage ohne Alk !
    Ich will das bitte nicht schmälern... aber ich möchte Dich auch fragen, was sind nun DEINE weiteren Schritte?
    Was kannst Du beispielsweise jetzt sofort von den Grundbausteinen umsetzen?
    Wie kannst Du Dir eine stabile Trockenheit auffabuen?
    Wie können wir Dich dabei unterstützen?
    Kurzum, wie stellst Du Dir Deine weitere Trockenheitsarbeit vor?

    Und noch n Tipp: Suche nicht Verantwortlichkeiten für Deine Sauferei bei anderen.
    Das bringt Dich keinen Deut weiter.
    Schau lieber auf Dich.
    Denn es ist Dein Leben und für das bist Du nämlich ganz allein verantwortlich.
    Und schau nicht zu viel zurück, das Leben findet nämlich JETZT statt und nicht in der Vergangenheit.
    Du bist allein für die Gestaltung Deines weiteren Lebens zuständig und sonst niemand.
    Und ob das trocken oder nass stattfindet, ist auch Deine Entscheidung.

    LG Sunshine

  • @Sunshine

    Ich habe nie meine Eltern für irgendwas verantwortlich gemacht, ich dachte das ging aus meinen Posts deutlich hervor - anscheinend nicht. Dass ich der Meinung bin, dass Alkoholkrankheit auch genetische Faktoren hat, darf man doch wohl noch äussern. Ich verstehe aber jetzt, dass das nicht in dieses Forum gehört.

    Ich habe mich auch nie als "trocken" oder "abstinent" bezeichnet, sondern nur wiedergegeben, dass ich seit knapp einer Woche nichts trinke. Wieso wirfst du mir nun vor, dass ich solche grossspurigen Behauptungen aufstellen würde? Das verstehe ich nicht ganz.

    Ich verstehe nun auch, dass Diskussionen um "Quartals-Trinker" und sowas nicht in dieses Forum gehört. Doch ich wurde gefragt "Warst du beim Arzt" und ich habe ehrlich geantwortet, was er mir gesagt hat, ob er nun richtig oder falsch liegt.

    Am besten fand ich aber diesen Spruch:

    Zitat

    Max, Du laberst hier rum von diesem und jenem, erzählst Anekdoten, und dieses und jenes...schaust hier und allgemein auf andere, anstatt auf Dich selbst

    Ja, ich laber hier herum, wie die meisten hier, denn es ist ein Forum, oder nicht? Wie definierst du labern? Kommunizieren? Jeder einzelne Erfahrungsbericht ist doch im Grunde auch eine Anekdote und wenn du meinst dass ich hier nur auf andere schaue, dann würde ich Dir empfehlen meinen Eingangspost nochmal genau durchzulesen und mir dann nochmal zu sagen, dass ich nicht auf mich selber schauen würde.

    Zitat

    Ich will das bitte nicht schmälern... aber ich möchte Dich auch fragen, was sind nun DEINE weiteren Schritte?
    Was kannst Du beispielsweise jetzt sofort von den Grundbausteinen umsetzen?
    Wie kannst Du Dir eine stabile Trockenheit auffabuen?
    Wie können wir Dich dabei unterstützen?
    Kurzum, wie stellst Du Dir Deine weitere Trockenheitsarbeit vor?

    Oh, das ist nett von Dir. Mein erster Schritt war es, mir selber einzugestehen, dass ich ein Alkoholiker bin und niemals im Leben mit Alkohol so umgehen kann, wie es normale Menschen können. Als nächsten Schritt hatte ich es meinem Arzt gesagt, welcher nun regelmässig meine Blutwerte kontrolliert. Als dritten Schritt habe ich es meinem engsten Freundeskreis gebeichtet und habe meine Umgebung gewechselt, ausserdem hatte ich mich in diesem Forum angemeldet um mich mit Leidensgenossen_Innen auszutauschen.

    Und nun möchte ich keinen Alkohol mehr trinken und zwar so lange es geht.

    LG,
    Max

  • Zitat von Rattenschwanz

    Und um das durchzuziehen unternimmst du jetzt was?

    Also zunächst einmal: "nicht trinken".

    Ich achte auch auf "Trigger-Momente". Also zB Dinge, die ich meisten mit Alkohol genossen hatte (bestimmte videos). Versuche sie entweder "neu zu entdecken" ohne Alk, oder ganz wegzulassen. Ich versuche auch jeden Tag die positiven Aspekte des Nicht-Trinkens hervorzuheben, um sie den minimalen Vorteilen des Trinkens gegenüberzustellen. Also jeden Morgen dankbar sein, keinen Kater zu haben. Und auch dankbar sein, dass ich keinen Psycho-Kater habe.

    Was kann ich denn sonst tun, ausser von Tag zu Tag leben?

  • Zitat von Max80Kid

    Was kann ich denn sonst tun, ausser von Tag zu Tag leben?

    Dir eine Selbsthilfegruppe suchen, zur Suchtberatung gehen, dich um eine Therapie kümmern, den Ort meiden - so oft es geht - an dem du gesoffen hast, dir ein Hobby suchen bei dem Saufen eher hinderlich ist ... zum Beispiel.

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