• hallo klampsi,
    hab lieben dank für deine Worte. das gibt mir viel Kraft und Mut.
    vielleicht hast du recht und ihm geht es nicht so toll wie es momentan den Anschein hat.
    zuletzt war der Grad seinerseits zwischen " du bist mir egal und ich mach Schluss " und " ich liebe dich " sehr sehr schmal.
    ich wusste zum Schluss nie was mich erwartet wenn das Handy klingelte. das konnte auch innerhalb eines Satzes variieren.
    ich konnte ja auch mit niemandem darüber reden, weil dass niemand verstanden hätte, bzw. weil ich ihn nicht bloßstellen wollte.
    vielleicht realisiert er ja irgendwann was er aufgegeben hat
    liebe grüße

  • Hallo liebe leergebrannt,

    viele der Cos kennen das,die Gedanken drehen sich nur um "ihn"warum,weshalb,wieso.Bei mir imMoment auch wieder.Nur bin ich nicht mehr mit ihm zusammen und trotzdem versucht er mir den Todesstoss zu versetzen.Es gibt nur eine Rettung,weg von ihm.Bei sich schauen,die eigenen Probleme und Dämonen in uns selber anschauen und versuchen zu heilen.Ob mit Hilfe von aussen ,oder nicht.Das entscheide für dich selbst. Er will nicht aufhören zu trinken,die Schuld trägst niemals du.Er will nicht,er will sich nicht eingestehen das er Hilfe braucht und sie nur selber suchen kann.Professionelle Hilfe,keine von einer Coabhängigen. So lange er das nicht will, wird er immer die Schuld im Aussen suchen.Und bei uns Cos ist es doch ähnlich, wir brauchen für uns selber Hilfe, doch anstatt sich darauf zu konzentrieren, geben wir unsere Energie darauf Andere zu retten.Tausche dich immer weiter aus, irgendwann schaust du durch den Nebel wenn du möchtest.
    Eine hilfreiche Zeit hier,Gruss Tautropfen

  • hallo zusammen,
    er hat mich gerade angerufen... wieder 3,8 im turm. angeblich wollte er mir nur erklären das ich absolut nichts falsch gemacht hätte, aber wir " nie nie nie wieder zusammen kommen werden "
    um das mitzuteilen ruft er an?
    zwei sätze später dann wieder " schatz du bist meine freundin.... "
    und im gleichen satz dann aber auch gleich wieder vorwürfe.
    hab ihm dann gesagt das er das lassen kann und ich mir das nicht mehr anhöre, da hat er aufgelegt...
    muss ich das alles verstehen???
    liebe grüsse

  • hallo zusammen,
    wie ich ja schon geschrieben hatte, hat er am Freitag angerufen. seitdem ist aber auch wieder Funkstille.
    ich versteh das alles nicht, was will er, was hat er mit dem Anruf bezweckt?
    liebe Grüße an alle

  • Hallo leergebrannt,
    Deine Gedanken und Dein Schreiben hier dreht sich in den letzten Beiträgen ausschließlich um IHN.
    Dabei sollte es hier doch um DICH gehen.

    Warum bist Du überhaupt ans Telefon gegangen?
    Du kennst doch schon die Nummer, die er abzieht.
    Musst Du Dir das denn immer wieder antun?

    Übrigens, genau dieses ambivalente Verhalten, jemanden an sich heranzuziehen und dann wieder wegzustoßen,
    ist ne ganz gefährliche Nummer.
    So macht man Leute abhängig.
    Dazu muss man nicht mal n nasser Alkie sein, es gibt auch andere Menschen, die sich so verhalten.
    Man tut am Ende alles, damit die Nettigkeit überwiegt und begibt sich so durch sein angepasstes Verhalten in eine Abhängigkeitsposition.
    Der andere macht aber immer weiter so und die Abhängigkeit wird immer stärker.
    Nur um wieder "liebgehabt zu werden".

    Ich kann Dir nur raten, nun auf Dich zu schauen und das Ganze als ein abgeschlossenes Kapitel zu betrachten.
    Und vor allem keinen weiteren Kontakt mehr zuzulassen, egal wie groß die Neugier ist, ob ER sich ändert.
    Da wirst Du wohl immer wieder enttäuscht werden.

    Zitat

    aber man weiß ja nicht was in seinem kopf vorgeht.


    Das weiß man auch bei anderen Menschen nicht :wink:
    Menschen lassen sich nicht kontrollieren, auch wenn Du das noch so gern möchtest :wink:

    Zitat


    als es sich letztes jahr von mir getrennt hatte, war er die erste zeit scheinbar oben auf, aber nach einiger zeit merkte man, dass es mit ihm immer mehr bergab ging, obwohl er versucht hatte das zu leugnen.
    ob es jetzt auch wieder so ist vermag ich nicht zu sagen

    Überschätze mal nicht Deine Macht.
    Die Allmächtigkeitsgefühle sind im übrigen auch typisch für CO`s.
    Dieses "helfen wollen" soll ja nicht nur dem nassen Alkie zugute kommen, sondern vor allem auch sich selbst.
    Ist es nicht toll, vor anderen so glänzend dazustehen als die ewig Helfende, beinah wie Mutter Theresa herself ?
    Und fühlt man sich damit nicht auch selbst unheimlich wichtig? :wink:

    leergebrannt, ich sag Dir mal, wie es wirklich läuft:
    Solange Du als CO gut funktionierst und relativ schnell wieder auf Reihe zu bekommen bist, "behält" Dich ein nasser Alkie in der Regel.
    Tust Du das nicht mehr, haben viele ganz schnell nen neuen CO am Start.
    Denn es gibt sie ja überall.
    Bisher hast Du gut funktioniert und hast Dich immer wieder in die vorgesehene Rolle gefügt, nur ein paar liebe Worte reichten schon, oder?

    leergebrannt, Du bestimmst selbst über Dein Leben.
    Nimm es doch mal wieder (oder überhaupt erst) in die eigenen Hände und mach was draus.
    Oder ist der momentane Zustand das, was Du Dir für Dein Leben gewünscht hast?
    Wenn Du nichts änderst, ändert sich auch sonst nix.
    ER wird sich nicht ändern, warum sollte er denn??

    Bei nassen Alkoholikern helfen keine guten Worte und auch keine bösen.
    Und inkonsequentes Verhalten schonmal gleich gar nicht.
    Es ist im Grunde völlig egal, was Du tust, solange ER trinken will.
    Alle Versuche, jemanden trocken zu legen, sind verbrannte Energie.
    Nur der Alkoholiker selbst entscheidet, wann und ob er aufhört.
    Und viele entscheiden sich auch einfach für das Saufen, evtl. sogar für ihr restliches Leben.
    Denn er Weg in ein trockenes Leben ist ja auch kein Spaziergang und das wissen wohl auch die meissten nassen Alkoholiker, schätze ich mal.
    Weniger aufwändig ist das Weitersaufen.

    Und selbst, wenn er trocken werden würde... die Chancen für ein Fortbestehen der Beziehung zwischen einen trockenen Alkoholier und einem "nassen" CO stehen äußerst schlecht.
    Eher wird ein trocken werdender Alkoholiker den CO abschütteln wollen, weil er wieder sein Leben selbst in die Hände nehmen will und auch wird.
    Und dabei kann man keinen CO gebrauchen, so siehts halt mal aus.

    LG Sunshine

  • hallo sunshine,
    du scheinst ja dann doch einen weg gefunden zu haben um zu wissen was in anderen köpfen vorgeht, sonst wüsstest du ja nicht, scheinbar, so gut über mein denken und handeln bescheid...
    gerade weil es um mich geht versuche ich einiges zu hinterfragen und nach der, für mich passenden, lösung zu suchen.
    ich habe weder ein sonderlich stark ausgeprägtes helfersyndrom, noch sehe ich meine bestimmung darin eine zweite mutter theresa zu werden...
    ich muss auch vor niemandem " glänzend dastehen " und auch keinem etwas beweisen.
    das einzige was ich mir vielleicht zum vorwurf machen kann, wäre, dass ich jemanden der eh schon am boden liegt nicht noch einen tritt verpasse. wenn das ein fehler ist, dann soll es bitteschön so sein. aber das liegt in meiner mentalität, so war ich immer und werde es wahrscheinlich auch bleiben. es liegt mir einfach nicht einfach so zu tun, als hätte er nie existiert.
    liebe grüsse

  • Hallo leergebrannt,

    Du hörst Dich verletzt an. Ich kann Dir nur sagen, dass mich auch einige Worte beim Lesen hier verletzt haben. Mir ging es doch wirklich beschi**en genug und dann muss ich solche Sätze lesen. Ich war fix auf der Palme. In einer ruhigen Minute, hab ich mir die Dinge, die da gesagt wurden, mal durch den Kopf gehen lassen. Auch wenn es weh tat, gerade das, was mich am meisten aufgebracht hat, kam der Wahrheit schon sehr nahe. Das fühlte sich nicht gut für mich an, weil ich so ja nicht sein wollte und mich so nicht gesehen habe. Das alles ist ein längerer Prozess gewesen, aber ich weiß, dass es sich für mich lohnt, bei Dingen die pieken mal genauer hin zu schauen.

    Zitat

    das einzige was ich mir vielleicht zum vorwurf machen kann, wäre, dass ich jemanden der eh schon am boden liegt nicht noch einen tritt verpasse. wenn das ein fehler ist, dann soll es bitteschön so sein.


    Ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen am Boden liegen und am Boden liegen. Ich bin auch die letzte, die nicht hilft. Musste aber die Erfahrung machen, dass ich dem Alki nur helfen kann, wenn er Hilfe möchte und diese auch annehmen kann und ich dabei nicht verletzt werde. Für mich bin ich erst mal im Fokus. Wenn ich dafür sorge, dass es mir gut geht, kann ich anderen auch Hilfe und Stütze sein in meinem Rahmen.

    Liebe leergebrannt, es will und kann Dir hier niemand vorschreiben was Du tun sollst und wie Du sein sollst. Hier gibt es Lebensgeschichten und Erfahrungen aus denen Du Dir das raussuchen kannst, was sich für Dich richtig anfühlt.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld auf Deinem Weg.
    Sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Zitat

    ich habe weder ein sonderlich stark ausgeprägtes helfersyndrom, noch sehe ich meine bestimmung darin eine zweite mutter theresa zu werden...
    ich muss auch vor niemandem " glänzend dastehen " und auch keinem etwas beweisen.

    Na dann ist doch alles prima :)
    Merkwürdig ist nur, das Du TROTZDEM Du alles so super im Griff hast, ausgerechnet in so einer Situation gelandet bist?
    Und danach dann hier...
    Reiner Zufall?

    Zitat


    es liegt mir einfach nicht einfach so zu tun, als hätte er nie existiert.


    Sagt ja auch niemand, das Du das tun sollst.
    Man kann ja auch ein Kapitel im Guten abschließen...ohne dem anderen nun spinnefeind zu sein.
    Den anderen im guten gehen lassen... "in Liebe loslassen", nennt man sowas auch.
    Wie sieht es denn damit aus?

    LG Sunshine

  • hallo ihr lieben,
    heut ist irgendwie ein total grauer Tag. Kämpfe schon seit der Nacht gegen Schuldgefühle, Machtlosigkeit, Trauer und Verlust. Warum holt einen das immer wieder ein?
    Habe nichts mehr von ihm gehört, was ja vielleicht einerseits auch ganz gut so ist. Andererseits beschäftigt es mich immer mehr je länger dieser Zustand andauert.
    Kann mich nur sehr schwer ablenken, ertappe mich ständig mit dem Handy in der Hand.
    Ich weiß, mich jetzt bei ihm zu melden wäre der größte Fehler.
    Habt ihr irgendwelche Ablenkungsmanöver?
    liebe Grüße

  • Hallo leergebrannt,

    eine Beziehung ist zu Ende gegangen. Von der du dir mal was versprochen hast, in die du Wünsche und Lebensvorstellungen gesteckt hast. Darum sind deine Gefühle doch ganz normal jetzt.

    Und diese Schuldgefühle und das Gefühl der Machtlosigkeit, das sind so typische Co-Gefühle. Was meinst du, woran du Schuld hast?

    Und diese Machtlosigkeit, das erfordert Akzeptanz. Du musst akzeptieren, dass du nichts bei ihm erreichen kannst. Es liegt nicht in deiner Macht, ihn zu verändern.

    Es hilft, diese Gefühle zuzulassen. Da durch zu gehen. Irgendwann hören sie auch auf. Und es gibt bestimmt viele Möglichkeiten, die dich ablenken. Du kannst raus gehen, wenn das Wetter schön ist. Die Natur genießen. Oder ein richtig schönes kalorienhaltiges Eis verdrücken... mit Sahne und so. Oder du liest ein Buch, kaufst dir eine duftende Körperlotion, ein schönes Duschbad. Du darfst dich belohnen, weil du es geschafft hast, dein Leben wieder in ruhige Bahnen zu lenken. Weil du es geschafft hast, dich aus dem Kreislauf von Sucht mit ihm zu befreien. Du kannst das Handy in einen bunten Beutel stecken, dass du es nicht dauernd siehst.

    Du kannst alles machen, was dir Spaß macht. Ich wünsche dir, dass dir da was Passendes einfällt.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Schuldgefühle hab ich hauptsächlich deshalb, weil ich mir immer wieder mal wünsche das es ihm mindestens genauso mies geht wie mir. Und dann denke ich wieder das es ihm auch so schon schlecht genug geht...
    Und so dreht sich das irgendwie immer im Kreis.
    Klar hab ich Leute mit denen ich reden kann, aber die haben alle selbst Familie und ich mag niemandem damit auf die Nerven gehen.
    Für den Moment kommt es mir so vor, als hätte ich an allem die Freude verloren. Tagsüber funktioniere ich und erledige was erledigt werden muss, aber nachts kommen dann die Einbrüche...
    Liebe Abendgrüße an alle

  • Liebe lg (ich mag Dich gar nicht bei Deinem Nick nennen, um Dein Gefühl nicht noch zu manifestieren),

    ich finde, das hört sich schwer nach Liebeskummer an. Ist doch völlig normal, dass Du Dich so fühlst! Gerade abendsm wenn man zur Ruhe kommt, die Tagesaktivitäten beendet sind, dann kommt es meist knüppeldick. Aber auch das geht vorbei. Das ist ja das schöne an negativen Gefühlen: sie gehen vorbei, wie Wolken die am Himmel ziehen.

    Aber wie Aurora oben schreibt: Die Schuldgefühle sind völlig fehl am Platz. Rachegedanken finde ich bei Liebeskummer übrigens auch gänzlich normal. Wer hatte die nicht schon? Ich hab mal eine kleine Vodoo-Puppe angefertigt aus Stoff mit der Frisur eines Ex und konnte so mit Humor ein bisschen meine Rachegelüste ausleben. Das hat gut getan. Erlaube Dir sowas ruhig. Auch Wut gehört zum Loslassen dazu. Das ist ein ganz normaler Teil des Trauer-Prozesses.

    Vielleicht helfen Dir meine Gedanken etwas, liebes, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Guten Morgen lg,

    ich hoffe, Du konntest einigermaßen schlafen und schaust ein bisschen positiver in den neuen Tag.

    Zitat

    Klar hab ich Leute mit denen ich reden kann, aber die haben alle selbst Familie und ich mag niemandem damit auf die Nerven gehen


    Dieses Gefühl kenne ich zu gut. Meiner besten Freundin gegenüber habe ich diese Bedenken auch mal geäußert. Sie meinte, dass sie mir ja sagen kann, wenn es bei ihr nicht passt oder sie was nervt. Da war ich erst mal ein wenig geschockt, weil ich ja bis dato immer für alle und jeden da war, auch über meine Grenzen hinaus. Ich musste und muss lernen "nein" zu sagen, wenn es für mich nicht passt. Deswegen mag ich den anderen trotzdem. Für mich gab es immer diese Assoziation "nein = Ablehnung" und dieses Gefühl wollte ich meinem Gegenüber ja nicht vermitteln.

    Ich finde die Idee von Aurora gut, einfach zu schauen, mit was Du Dir eine Freude machen kannst. Die Gedanken an XY gehen so schnell nicht aus dem Kopf, aber sie werden bestimmt weniger.

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag
    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Guten Morgen,

    Ich bin Alkoholiker.
    Ich habe in meiner nassen Zeit ziemlich viel Unglück verbreitet.
    Habe Menschen, die mir viel bedeuten vor den Kopf gestoßen, beleidigt und mit ihnen gespielt.
    Es war ein ständiges auf und ab von Nähe und Abgrenzung.
    In meinem Kopf war eigentlich nur Platz für die Sucht.
    Da waren andere Menschen mir nicht wirklich nahe.
    Als Alkoholiker reduziert sich (obwohl es nach außen manchmal anders wirkt) das Leben nur auf die Befriedigung der Sucht.
    Und dann musste ich mir noch erklären, wer an der Sucht Schuld ist.
    Das war natürlich nicht ich. Die Umstände, die Kindheit, der Liebesentzug meiner Frau....es gab immer wieder einen 'Grund' zu trinken.

    Und im Suff wurden dann die Gedanken und das was ich gesprochen habe, völlig verworren und unverständlich (außer für mich).
    Also fühlte ich wieder unverstanden.
    Es ist eine Droge mit einer unglaublich verheerenden Wirkung, das soll keine Entschuldigung sein, es hilft vielleicht dabei, zu verstehen, warum Trinker soviel Unsinn reden.

    Sich das anzuhören, musst du dir auch nicht antun.
    Am nächsten Tag weiß dein XY sowieso nur noch einen Bruchteil davon.

    Was mich den vergangenen trocknende Jahren am meisten erschreckt, war sie sehr ich mich unter der Droge verändert hatte. Nicht nur wenn ich voll war, sondern jeden Tag, jede Minute, immer.
    Es ist grausam, das zu sehen.

    Für dich von außen sicher auch.

    Ein Alkoholiker kann sich prinzipiell nur selber retten.

    Du darfst deinen eigenen freien Weg gehen.
    Er muss seinen gehen.

    Liebe Grüße
    Hans

  • hallo zusammen,
    so hilfreich eure worte sind, so grausam sind sie gleichzeitig auch...
    lütte, genauso fühlt es sich für mich an, immer und jederzeit für alle erreichbar und das wort " nein " kommt in meinem wortschatz nicht vor. aber wie es in mir aussieht versteht keiner, sieht keiner und will wahrscheinlich auch keiner sehen. da wird nur schnell mal beiläufig gefragt und dann schnell ein anderes thema angeschnitten, so das ich mir angewöhnt habe nicht mehr über meine probleme zu reden und zu versuchen alles mit mir selbst auszumachen...
    hans, ich finde es toll das du es geschafft hast trocken zu werden und das was du beschreibst, darin sehe ich eins zu eins seine geschichte wieder.
    allerdings wirft das auch widerum einige fragen in mir auf. war dir auch während des trinkens bewusst, dass du menschen die du liebst immer wieder verletzt?
    weil ich kenne von ihm auch so sätze wie " ich trenne mich lieber von dir, ehe du dich von mir trennst " und " es ist besser für dich wenn ich mich trenne, weil ich will das du glücklich wirst, aber nicht mit mir "...
    vielleicht kannst du mir auch erklären, wie man es schafft eigentlich nasser alkoholiker zu sein, dann aber über einen gewissen zeitraum überhaupt nicht zu trinken. weil so war es bei ihm, immer wenn ich da war, trank er nicht einen schluck. also meist eine woche lang, aber an dem tag an dem ich dann wieder nachhause fuhr, konnte ich drauf warten. ich war vielleicht gerade eine stunde weg, da war er schon völlig dicht.
    wie kann man das so steuern? eigentlich zeigt das doch aber, dass es auch ohne den alkohol geht, wieso bleibt man dann eine woche trocken und fängt dann doch wieder an?
    das alles ist für mich kaum zu verstehen...
    liebe grüsse

  • Hallo liebe LG,

    ich kann nachvollziehen, dass Du diese Fragen hast - ich hatte sie auch, aber sie halten Dich davon ab, an wichtigere Dinge zu denken - an Dich. Was hast Du davon, wenn er Dir die Fragen beantwortet? Ändert es was in Deinem Leben? Wie gesagt, mir ging es mal genauso. Heute weiß ich mit Herz und Verstand, dass ich die Sucht nicht verstehen kann, weil ich sie nicht erlebt habe. So lange Dir diese Fragen auf den Nägeln brennen, bist Du bei ihm und nicht bei Dir. Wer kümmert sich in dieser Zeit um Dich? Irgendwo stand mal: "Wenn sich jeder um sich sorgt, ist für jeden gesorgt". Das ist mein Motto geworden. Du bist deswegen nicht egoistisch oder arrogant (was mir dann vorgeworfen wurde).

    Sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo LG,

    Auch ich denke, das wichtigste in deinem Leben solltest du und deine Bedürfnisse sein, uneingeschränkt.

    Trotzdem noch eine kurze Antwort.
    Ich glaube nicht, dass ich ernsthaft über die Konsequenzen meines Handelns nachgedacht habe. Manchmal vielleicht, das machte dann ein schlechtes Gewissen und war, wie du dir vermutlich denken kannst, ein Grund etwas zu trinken.

    Die Trinkmenge und der Zeitraum sind sehr variabel, daraus lässt sich gar nichts ableiten. Wenn man es schafft längere Phasen des nicht Trinkens einzubauen, dann wiegt das leider den Betroffenen und sein Umfeld in einer trügerischen Sicherheit ('also ich kann doch damit umgehen').
    Irgendwann muss der alkoholiker aber wieder zulangen, und dann wird alles aufgeholt.
    Ich habe mit diesem grausamen Rhythmus Jahrzehnte ,durchgehalten'.

    Ich habe ja selbst alkoholkranke Menschen in meiner Familie.
    Ich musste einsehen, Reden ist zwecklos.

    Konzentrieren wir uns also lieber auf unser eigenes Wohlergehen.
    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Leergebrannt,

    so wie du bin ich auch drin gehangen, als ich noch mit meinem Alki vertstrickt war. Deine Geschichte erinnert mich haargenau an meine und ich darf dir sagen, ich habe jahrelang, damit meine ich wirklich jahrelang, gelitten wie ein Hund.
    Das hätte nicht sein müssen, es lag an mir, ich wollte einfach nicht loslassen.
    Habe mir über alles was er gesagt, nicht gesagt, gemeint, gedacht, nicht gedacht hat usw… den Schädel zermartert. Das Ergebnis wird dich nicht überraschen, dabei ist absolut nichts herausgekommen was die Situation geändert hätte, noch hat mich irgendeine Erklärung, die er mir hin und wieder in lichten Momenten gab, persönlich weitergebracht. Aber, solange ich den Eindruck hatte, noch etwas tun oder beeinflussen zu können, hatte ich auch noch Hoffnung.
    (Heute ärgert es mich ein bisschen, dass ich so lange so schlecht mit mir selbst umgegangen bin :oops: )

    Ich habe mich innerlich lange dagegen gesträubt, aber tatsächlich geändert an meinem Empfinden hat sich erst etwas, als ich die passive Warteposition verließ und für mich einen eigenen aktiven Entschluß fasste. Denn es ist bei uns Co’s genau wie beim Trinker, erst wenn wir selbst wollen, dass es uns besser geht und dieser ganze Wahn endlich ein Ende hat, erst dann wird es besser. (Und es wird besser!)
    Ich meine, was nützt es einer Frau (oder einem Mann), einen Partner zu haben, der einen nicht wirklich will, der einen „lockt und blockt“, mit verworrenen Spielchen bei der Stange hält und bei Bedarf oder Entzug oder Saufdruck dann wieder beleidigt. Ich wollte keinen Partner mehr haben, der sämtliche Ausfälle damit entschuldigte, dass er „wieder im Nebel“ war, als er dies oder jenes sagte.

    Du solltest Geduld mit dir haben, denn dieses Loslassen ist in erster Linie ein Prozeß, der anfangs ziemlich schmerzhaft ist und diese Gefühle musst du ertragen, die kann dir niemand abnehmen.
    Aber nach und nach begreifst du, dass du absolut nichts tun kannst, um ihn wieder auf Sendung zu bringen. Er wird, wenn überhaupt, erst mit dem Trinken aufhören, wenn er es wirklich für sich will und das wird, so leid es mir tut, nichts mit dir zu tun haben.
    Und genau diesen Maßstab solltest du auch für dich selbst anlegen.

    LG

    Ein Problem lösen, heißt manchmal, sich vom Problem lösen.

  • guten morgen zusammen,
    wieder lassen meine gedanken mich nicht zur ruhe kommen und nicht schlafen.
    ich weiß das ihr mit allem recht habt und es mir wohl deutlich besser ginge wenn ich einfach loslassen könnte. aber davon bin ich noch extrem weit entfernt. denn ich lasse ja nicht nur den trinkenden, beleidigenden und mit sich selbst unzufriedenen menschen zurück, sondern auch den mann in den ich mich mal verliebt habe und den ich auch immer noch liebe...
    manchmal ist wohl eben " einfach " doch am schwersten
    gute nacht und liebe grüße

  • Liebe lg,

    ich hoffe, du konntest noch ein wenig zur Ruhe kommen und schlafen.

    "Einfach loslassen", das ist wirklich nicht einfach. Aber unmöglich ist es auch nicht...
    Du lässt ja eine Menge los, nicht nur an Gefühlen für ihn sondern auch an eigenen Träumen, Wünschen und Vorstellungen.

    Das geht leider nicht von heute auf morgen. Aber wenn du es schaffst, dir zwischendurch immer wieder kleine Highlights zu schaffen, wird es immer einfacher. Wenn du dich dem Leben zuwendest, werden sich auch neue Perspektiven für dich öffnen. Und so kannst du deine Hände immer mehr öffnen und los lassen. Denn mit Fäusten, mit vollen Händen kannst du nichts Neues aufnehmen.

    Mach dir aber da nun nicht noch zusätzlich Druck indem du denkst, du bist noch extrem weit von irgend was entfernt. Vielleicht bist du schon näher dran als du denkst :wink: .

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


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