Moin allerseits! So, Zeitumstellung auch bei mir vollzogen, wieder mal Probleme mit der Küchenuhr, eine Funkuhr. Die sollte sich ja eigentlich von selbst umstellen. Hat sie natürlich wieder mal nicht
Obwohl wieder eine miese Nacht mit Schlafapnoe, Unterzuckerung usw bin ich zwar müde, aber ungewöhnlich gut Frau. Es ist auch strahlender Sonnenschein. Ich habe beschlossen, meinen besten Freund zu fragen, ob er mich in eine Gemeinde im Umland fährt, dort tritt meine Tochter mit ihrer Theatertruppe auf. Meine Exfrau kommt auch, sie wohnt allerdings auch dort in der Nähe. Das Theaterstück hat meine Tochter geschrieben, etwas modernes, Thema wieder schwere Kost, Mobbing, Suizid, Aufarbeitung Ihrer Erlebnisse (der Trennung).
Meine Tochter, das muss ich dazu sagen, hat kaum mitbekommen, WIE ich getrunken habe. Die Flaschen waren für sie nicht sichtbar. Allerdings war sie 10/11, als wir uns trennten und es gab vorher, wenn wir dachten, sie schläft, Rabatz und Schreierei, wegen der Trinkerei. Wobei meine Frau natürlich Co war, ihr ging es dann beim Streit nicht mal um das Trinken an sich, sondern um das Geld, was dafür drauf geht inklusive der "Ideen",die ich unter Alk hatte, zum Beispiel Unmengen richtig teurer Delikatessen kaufen, von denen die Hälfte im Müll landete.
Leider hat unsere Tochter nach der Trennung, als ich mich eine zeitlang aufgegeben hatte, dann die Trinkerei mitbekommen. Sie hat mich in übelsten Situationen vorgefunden, bewusstlos im Erbrochenen liegend am Boden. Sie kam mich einmal in der Entgiftung besuchen, da hatte sie niemand gewarnt, dass ich ein komplettes Delirium Tremens hatte.
Das ist alles eine Sache, die ich mir niemals verzeihen kann. Unsere Tochter ist seit Jahren wegen all dem in Therapie.
Als ich noch getrunken habe, sah ich mich im Recht, erwartete, dass mich alle verstehen, Rücksicht nehmen. Ich hatte nicht im Geringsten auch nur eine Minute an mein Umfeld gedacht, außer, wie ich Diskussionen über meinen nächsten Schluck vermeide.
Es belastet mich nach wie vor sehr, was ich meinem Kind angetan habe. Dabei hatte ich mir auf Grund meiner eigenen beschissenen Kindheit geschworen, dass es mein Kind besser haben soll.
Sie freut sich, dass ich heute komme, mein Kumpel fährt mich, obwohl er etwas mit seiner Familie vorhatte. Er war der einzige, der mich während der ganzen Zeit stets begleitet hat, er hat sich viel gefallen lassen, vor allem, weil ich nass unfair war und absolut unzuverlässig, da ich meine Meinung alle fünf Minuten geändert habe.
Ich kann den Angehörigen von Alkoholikerin nur raten, solange der Betroffene nass ist, sich selbst zu schützen und Distanz aufzubauen. Wenn man aber erkennt, dass der Betroffene wirklich einsichtig ist und Hilfe sucht, dann ist ein stabiles soziales Umfeld wichtig. Ohne das schafft man es nicht. Und wenn es nur ein oder zwei Leute sind.
Bei mir hat mein besagter Kumpel geholfen, mein Vater, was ich ihm trotz den Misshandlungen usw. früher hoch anrechne, vor allem, weil er das erste mal wirklich vernünftig geblieben ist, und eben meine Tochter und meine Exfrau mit letzterer habe ich heute ein gutes freundschaftliches Verhältnis. Aber zusammen leben, das können wir nicht. Das funktioniert nicht.