Am Ende der Straße: Rechts oder links abbiegen?

  • Bin wieder im Büro...

    Danke für Eure Posts....

    Zunächst ist es mir egal, wenn man ein Zitat jemand anderen zuordnet, macht den Kohl nicht fett...

    Der Wettstreit um die heilige Wahrheit ermüdet und bringt hier keinem etwas, aus meiner Sicht können wir das beenden. Entscheidend ist, dass wir alle trocken bleiben. Wenn der eine das schafft, weil er sich an die Grundbausteine hält, der zweite, weil er jeden Tag 3x Kopfstand macht und der Dritte durch Gebete, soll mir das egal sein. Bislang ist mein Weg erfolgreich und ich finde nichts Falsches daran.

    Ich werde immer mehr zum Alltagsmenschen, der normal seinem Job nachgeht, ohne jedoch die Wachsamkeit zu verlieren und das Wissen um meine Krankheit in den Hintergrund zu drängen.

    Der Vergleich zwischen der Arbeit und der Saufzeit ist vernichtend, jetzt geht alles leicht von der Hand. Auf dem Weg vom ersten zum zweiten Kunden stand heute die Polizei am Straßenrand und hat Autos rausgewunken. Hat mich nicht gejuckt, wäre nur lästig gewesen, aber nicht bedrohlich. Zu Saufzeiten wäre manchmal das Testgerät Fritte gewesen, wenn ich angehalten worden wäre und hätte pusten müssen, denn ich bin zwar nie frisch besoffen gefahren, aber hatte locker immer wenigstens 1,5 Promille Restalk intus... Bin unendlich dankbar, dass nie was passiert ist und ich keinen anderen und/oder mich tot gefahren habe... Ist mir eine absolute Mahnung und war wieder ein Baustein, der mich mahnt, die Finger von dem Zeug zu lassen-

    Penta:
    Dein Post gefällt mir sehr gut, denn es ist eben so, dass Du jahrelang trocken bist, weil Du eben keinen Alkohol getrunken hast. Und "was anderes" habe ich auch noch in meinem "Trockenpaket", nicht umsonst gehe ich Dienstags zu meiner Gruppe und habe morgen wieder Akupunktur. Muss jeder selber wissen, aber ich kann die Akupunktur nur jedem empfehlen....

    Ich bin bei solchen Dingen immer sehr skeptisch und dadurch an die Akkupunktur gekommen, dass ich 5 Einzelgespräche mit einem Therapeuten hatte. Dieser meinte, ich hätte einen guten Status erreicht und die Gespräche würden mich nicht mehr weiterbringen, umgekehrt könne ich aber jederzeit Kontakt aufnehmen, wenn ich Angst hätte, rückfällig zu werden. Er sprach mich dann auf Akupunktur an und sagte mir, dass mich dies zusätzlich beruhigen würde und mir helfen würde, "runterzukommen".

    Ich habe dann eingewilligt, weil ich ihn gut leiden kann, hab aber gedacht, dass ich das nur einmal mache (Hokuspokus, Blödsinn, nix für mich s/w-Denker) und habe dann je 5 Nadeln in die Ohren bekommen, saß auf einem Stuhl und es lief Musik im Hintergrund. Er ging dann und ich dachte, dass ich das jetzt über mich ergehen lasse, den Blödsinn...

    Ich dachte daran, wie ich ihm erkläre, dass es nix gebracht hat und wie ich ihm freundlich, aber bestimmt erkläre, dass ich künftig keine Akupunktur mehr brauche, das dies bei mir keinerlei Wirkung hat, ohne dabei den eigentlichen Grund zu nennen, dass ein Alphamännchen wie ich nicht durch Nadeln und Hokuspokus-Musik manipulierbar. Wollte ihn ja nicht vor den Kopf stoßen...

    Auf einmal hat wohl jemand das Licht gedimmt, es wurde angenehm dunkel in dem Raum und ich erkannte alles Mobiliar etc. nur noch schemenhaft. Ich war total entspannt in einer Art Halbschlaf. Sämtliche Gedanken, egal ob gute oder schlechte, waren weg. Ich habe einfach nix gedacht und war versunken, wo auch immer...

    Dann kam der Therapeut wieder in den Raum und fragte mich, wie es denn war. Hab ihm dann gesagt, dass es echt klasse war und ich nie geglaubt hätte, dass mir das was bringt. Kurioserweise war seine Antwort, dass die Akupunktur bei denen am meisten bringt, die vorher nicht dran glauben. Mir egal, morgen ist die 2. Sitzung und ich freue mich wie Bolle drauf....

    Habe wie so oft, seit ich trocken bin gemerkt, dass man Dinge auch mal einfach ausprobieren muss und nicht immer in seinen festgefassten Meinungen hängen bleiben muss.

    Dies dazu...

  • Hartmut ,

    es git ein Posting von Dir vom 06.04.2017 und das nächste kommt dann 9 Monate später im Januar 2018...

    War der Rechner kaputt?

    Nur mal so als Frage an einen LZT...

  • Hallo Thomas,

    Zitat

    es git ein Posting von Dir vom 06.04.2017 und das nächste kommt dann 9 Monate später im Januar 2018...

    Brauchst dir darüber keine Gedanken machen. "War trocken anderweitig beschäftigt"

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Alles klar. Habe ich mir auch genauso gedacht...

    Was hätte es auch sonst sein sollen?

  • Provozieren ohne Ende, ganz unterste Stufe.
    Nur ein paar Stunden, indem dem Threadersteller keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde, und schon gehts wieder los...
    Scheint ja schier unerträglich zu sein.

    Ich war übrigens auch mal 3 oder 4 Jahre nicht hier.
    Ist es neuerdings notwendig, ein ärztliches Attest vorzuweisen, ob man in der Abwesenheit hier trocken war?
    Wäre mir neu.
    Und muss man sich neuerdings als LZT schämen und sich auf infame Art und Weise der Lüge bezichtigen lassen, wenn man sagt, das man nicht rückfällig war?

    Sorry, aber ich kann wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln.

    Sunshine, rückfallfrei, auch wenns dem Threadersteller nicht passt.

  • Hallo Vollwaise,

    Zitat

    Und "was anderes" habe ich auch noch in meinem "Trockenpaket", nicht umsonst gehe ich Dienstags zu meiner Gruppe und habe morgen wieder Akupunktur.


    da ist noch etwas: Du schreibst hier. Du tauschst dich aus, wenn auch stellenweise speziell. Aber du bekommst hier Resonanz, weil du offen schreibst (und manchmal auch provozierst).
    Das ist nicht nichts.
    Diese Dünnhäutigkeit, die du beschreibst, kenne ich von mir auch. Bei mir legte sie sich mit der Zeit.

    Ich wünsche dir alles Gute.
    Penta

  • Hallo Vollwaise,

    ich habe es vor der Arbeit nicht geschafft alles in deinem Thread zu lesen, aber ich glaube ich habe den Tenor bis hierhin verstanden.

    Du fragst glaube ich Hartmut:

    :arrow: Was konkret fehlt Dir denn in der Liste? Langzeittherapie auf Helgoland?

    Mir fehlt die Demut.

    Aber sie kann ja noch kommen. :)

    LG Slowly

  • P.S:

    Für mich liegt der wesentliche Kern der Demut darin, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. :)

    Dadurch erleichtert sich sehr vieles im Leben.

    Gefühle und Emotionen können anders bewertet werden und werden nicht mehr gegen sich selbst gerichtet, sondern dienen wozu sie da sind, als Schutz des eigenen Selbst.

    So verletzlich wie du dich hier zeigst, könnte ein elementarer Schritt für dich sein (um zur lebenslangen Trockenheit zu gelangen ), dein Ego abzubauen.

    Das führt dann zwangsläufig ;) auch zu besseren Beziehungen.

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Brrrr, ruhig, Brauner....

    Ich habe weder Hartmut noch irgendwem irgendwas unterstellt... Alles, was Shunshine, denkt, was ich ihm unterstellt habe, steht nirgendwo und ich habe nie behauptet, dass Hartmut weg war, weil er wieder an der Pulle hing.

    Es ist vielmehr so, dass Sunshine dies in meine Zeilen reininterpretiert.

    Für mich ist es legitim, dass ich mich wundere, wenn ein sehr engagierter User, der in fast jedem Thread seinen Senf dazu gibt und auf dessen Hilfe und Tipps eine Unzahl von Leuten vertrauen und bauen (und das auch nicht zu Unrecht, denn meistens teile ich Hartmuts Aussagen) hier ohne Verabschiedung einfach so von der Bildfläche verschwindet.

    Und das dies so war, ist nun mal FAKT und nachweisbar....

    Nicht nachweisbar hingegen sind die hier von User x, y und z angegebenen Jahre der Trockenheit, und nein: Man braucht hier kein Attest oder ein Führungszeugnis.... Aber (einfach mal als Gedankenanstoß): Jeder kann hier alles schreiben und alles behaupten, niemand kann die Angaben bzgl. der ununterbrochenen trockenen Jahre nachvollziehen oder prüfen. Auch dies ist FAKT!

    Umgekehrt leitet Ihr hier aber aus der Menge der Jahre Kompetenz, Wissen und eben auch Hierarchien ab, sprich derjenige, der 10 Jahre trocken ist, hat mehr drauf als der, der nur 8 Jahre trocken ist. Ganz vergessen kann man die Frischlinge wie mich, die wissen garnix und sind frühestens in 4 oder 5 Jahren in der Lage, ihren Namen zu schreiben. Dies aber auch nur, wenn sie sich an die Vorgaben der LZT halten....

    Der bloße Gedanke, dass es beim User x oder y eventuell mal in den 123 Jahren ununterbrochener Abstinenz einen Rückfall gegeben haben könnte (nur theoretisch!!), grenzt schon an Gotteslästerung und die heilige Inquisition in Gestalt von Sunshine macht sich zum peinlichen Verhör auf die Reise...

    Was nicht sein darf, kann nicht sein. Genau das meinte ich mit der provokanten Frage, ob dies hier eine Sekte ist.

    Die einzige Person, deren Dauer der ununterbrochenen Abstinenz ich ganz genau kenne und bei der ich diese Dauer mit Blut unterschreiben würde, bin ICH!

    Kann auch gar nicht anders sein: Bin ja 24/7 bei mir.....

    Das hiesige Szenario ist wieder mal dem Zeitgeist geschuldet. Alles, was im Internet steht, stimmt. Denn sonst würde es ja nicht im Internet stehen.

    Die Prüfung auf Plausibilität oder Wahrheit entfällt und wird ersetzt dadurch, dass manche das glauben, was ihnen in den Kram passt, ohne dies kritisch zu hinterfragen und mal den Abgleich gesunder Menschenverstand/Plausibilität vs. Wunschdenken zu fahren...

    Umgekehrt MUSS das, was einem nicht in den Kram passt, falsch sein und es wird kein Gedanke daran verschwendet, ob denn der oder der Gedanke eventuell richtig sein könnte oder auch nur ein Jota Wahrheit haben KÖNNTE....

    Slowly, mir fehlt die Demut?
    Wem oder was gegenüber? Dem Thema "Ich bin Alkoholiker" gegenüber habe ich sicher genug Demut, denn ich bin vorsichtig, weiß, dass ich in gewissen Situationen auf dünnem Eis tanzen würde etc.

    Oder meinst Du die Demut den LZT gegenüber, deren Daten und Angaben bezüglich der UNUNTERBROCHENEN Trockenheit ich in keiner Weise prüfen kann?

    Die Antwort, sollte sie denn kommen, würde mich sehr interessieren....

  • Servus, gehöre zwar nicht zu diesen Themenbereich, aber macht ja nix,
    oder?

    Mich persönlich stört es nicht, wenn jemand euphorisch bemüht ist,
    möglichst schnell, seine/ihre dunkelste Zeit, dort wo der Selbstverlust am
    Größten ist, alles tut, um ehest drüber hinweg zu kommen.

    Was mir in eurer Diskussion ein bisschen abgeht, ist es, einfach mal das
    Geschriebene stehen zu lassen und den eigenen Worten zu glauben.

    Jene, die schon länger "alkoholfrei" leben, wissen nur zu gut, wie leicht
    sich das Gehirn manipulieren lässt.
    Es gibt unzählige Stolpersteine auf den Weg in ein zufriedenes suchtfreies
    Leben.
    Allein schon so manche Tristesse im Alltag kann zum Wendepunkt
    werden.

    Solange deine Erschütterung der letzten Zeit, mein lieber Vollwaise noch anhält, darfst dich glücklich schätzen, hast noch den Joker.

    Allerdings das Gehirn vergisst nur zu gerne, all jenes was war und fantasiert gerne über all jenes was sein, bzw. wieder machbar wäre.
    (ist meine Erfahrung als Co-Abhängige)

    Die substantielle Trockenarbeit wird dir nicht erspart bleiben. Besonders
    als Alpha-Typ und Perfektionist wird es nicht einfacher und jeder Stillstand/
    Rückfall kann zur persönlichen Kränkung werden.

    Daher wünsche dir aufrichtig, dass du dem neuen Lebensabschnitt
    dankbar bleibst und ganz besonders wünsche ich dir Geduld, die du noch
    brauchen wirst auf dem Weg, falls du erfolgreich bleiben willst.

    Liebe Grüße
    Emma

  • Hallo Thomas,

    Bewertungen kann ich immer nur aus dem Ist Stand meiner Kenntnis machen. Es verändert sich jedoch mit der Zeit wenn ich dazu bereit bin. Nun kann ich in deiner Außendarstellung nur herein interpretieren das du irgendwie zeigen möchtest was für ein ganzer Kerl du bist. Nichts umhaut und für alles ein Lösung parat hast. Da kommt mir eine Frage auf.

    Ist deine Erkenntnis ein Alkoholiker zu sein, für dich eine Krankheit oder eine Niederlage, da du ja über dich selbst die Kontrolle verloren hast und es keine Heilung gibt?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat

    Für mich ist es legitim, dass ich mich wundere, wenn ein sehr engagierter User, der in fast jedem Thread seinen Senf dazu gibt und auf dessen Hilfe und Tipps eine Unzahl von Leuten vertrauen und bauen (und das auch nicht zu Unrecht, denn meistens teile ich Hartmuts Aussagen) hier ohne Verabschiedung einfach so von der Bildfläche verschwindet.

    Wundern kannst Du dich ja so viel wie Du möchtest.
    Mind. der halbe Erweiterte Bereich WUSSTE hingegen, warum Hartmut weg war
    und nun wieder da ist.
    Nicht jeder muss oder möchte alles öffentlich im www breit treten.
    Hätte ich Hartmut erreichen wollen, hätte ich das übrigens zu jeder Minute tun können und ich bin mir sicher, das ich innerhalb weniger Stunden eine Antwort erhalten hätte.
    Es gibt hier nämlich Menschen, die sich schon seit vielen Jahren auf ihren Wegen begleiten, und das nicht nur online, sondern auch auf persönlicheren Wegen.
    So siehts mal aus.

    Du siehst mich hier wohl wirklich als "gläubige Sektenanhängerin" dieses Forums.
    Das ist geradezu lächerlich :lol:
    Würdest Du mich ein bisschen besser kennen, wüßtest Du, das ich eher ein ziemlich kritischer Typ bin und nicht immer mit allem einverstanden,
    auch nicht mit allem in diesem Forum hier.
    Und ich äußere das dann auch.
    Aber ich muss das nicht alles in den offenen Bereich schleppen, das wird dann interner geklärt.
    Trotz allem halte ich dieses Forum für das Beste seiner Art und es hat schon vielen Leuten helfen können.
    Und das ist am Ende das einzige, was wirklich zählt und nicht persönliche Animositäten.

    Zitat

    Es kann ja sein, dass Du, Sunshine, zu Beginn Deiner Trockenheit rein gar nichts wusstest, schlimm genug...


    Um nochmal hierauf zurück zu kommen:
    Vielleicht kam es falsch bei Dir an.
    Ich hatte von einem trockenen Leben keine Ahnung, damit war nicht die Krankheit Alkoholismus gemeint.
    Darüber wußte ich ab einem gewissen Zeitpunkt sicher ausreichend.
    Aber ich wußte nicht, was ein TROCKENES LEBEN zu führen bedeutet.
    Wie weitreichende Veränderungen ich da vornehmen muss...
    Was das für Auswirkungen auf meine Beziehung haben wird...
    Wie meine Familie, meine Freunde damit umgehen werden...
    Dazu kam der Aufbau eines trockenen Umfeldes... und und und...
    Was ich da alles beachten muß, um FÜR MICH trocken bleiben zu können, das wußte ich ganz sicher nicht nach ein paar Wochen.
    Ein wirklich trockenes Leben zu erlernen ist sicher nicht in wenigen Wochen machbar.

    So, und last but not least, ich stimme in vielen Dingen mit Dir überein über die Sicht auf unsere Krankheit.
    Und ich denke, wenn Du das umsetzen kannst, was Du Dir vorgenommen hast, dann hast Du sehr gute Chancen auf ein trockenes Leben.
    Vieles wird aber erst die Zeit zeigen, und dann wirst Du auch verstehen, was der ein oder andere hier wirklich meinte, als er/sie Dir schrieb.

    Ich mag mich nur nicht auf diese provozierende und auch verletzende Art und Weise mit Dir austauschen.
    Solche Sachen tue ich mir einfach nicht mehr an.
    Da investiere ich lieber meine Zeit in Leute, die hier wirklich Hilfe suchen und auch bereit sind, welche anzunehmen.
    Und die nicht nur das lesen wollen, was sie selbst für richtig halten.

    Anerkennung suche ich sicher nicht als LZT. Wofür denn?
    Das ich etwas tue, was Zig-Millionen andere Menschen auch tun, nämlich keinen Alkohol zu konsumieren?
    Ich tue damit doch gar nichts sooo besonderes. Für mich ist es was besonderes, Ja, aber für andere doch eher nicht.
    Wenn ich da auf Anerkennung hoffen sollte, dann könnte ich evtl. lange warten.
    Wenn sich aber jemand mit mir darüber freuen mag, ist es auch okay und schön.
    Es gibt sogar ne handvoll Menschen, die sehr stolz auf mich sind, das ich meine Sucht stoppen konnte.
    Ich bin allerdings für mich trocken und nicht für andere.
    Anerkennung bekomme ich für andere Leistungen.
    Das einzige, was ich mir gewünscht habe, war ein zufriedenes Leben ohne wieder saufen zu müssen.
    Das habe ich mir aufgebaut und so auch bekommen.
    Alles andere kommt erst danach.

    So, ich wünsche nun noch alles Gute auf Deinem Weg. Vor allem natürlich weitere Abstinenz, die am Ende hoffentlich in ein trockenes Leben über geht.
    Wann es soweit ist, wirst Du selbst merken.

    Sunshine

  • So, Wochenende hat sich zäh, aber dann doch eingestellt:

    Emma:
    Danke. 100% Zustimmung, Paradebeispiel für konstruktiven Beitrag, auch kritisch, ohne oberlehrerhaft daher zu kommen.

    Linde:
    Die Backe ist tip-top, hatte allerdings bei der ganzen Nummer sehr viel Glück und vorher und auch nachher tausend Gedanken (was macht die Betäubung mit Dir, was ist, wenn Du Schmerzmittel nehmen musst etc.) Hat aber alles geklappt, hatte so drei Stunden nach der Betäubung einen ganz leichten Druck, aber nicht der Rede wert...

    Hartmut:
    Ich denke nicht und dachte nie, dass ich der King-of-Currywurst bin. Es ist allerdings die Frage, und diese Frage ist wieder mal interessant, ob ich meinen Alkoholismus als Krankheit sehe...

    Ich hatte vor ein paar Jahren einen Zeckenbiss, den ich gar nicht gemerkt habe und ich weiß bis heute nicht, wann der denn war. Auf einmal spielte mein ganzer Körper verrückt, ich hatte an dem einen Morgen ein Knie dick wie mein Kopf, am anderen Morgen unerträgliche Rückenschmerzen, dann Handgelenk rechts oder links dick. Die besten Tage waren die, an denen ich alles auf einmal hatte... Auch da hatte ich wieder Glück und Onkel Doktor hat fast direkt auf Borreliose getippt, was es dann auch war... Es folgten kiloweise Antibiotika und Rheumamittel, ich habe 25 kg abgenommen und sah aus wie ein Krebskranker im Endstadium. Vorteil war allerdings, dass ich damals während der Behandlung etwa 3 Monate keinen Tropfen Alk getrunken habe und auch keinen Wunsch verspürte, denn ich war echt richtig krank. Die Medikamente waren der Hammer, mit einem Beipackzettel von den Antibiotika kann man sein komplettes Wohnzimmer tapezieren... Auf die Rheumamittel kam es dann auch nicht mehr an, auch an Blut im Stuhl gewöhnt man sich und schlimm ist das auch nicht, wenn man weiß, woher das kommt.

    Ich konnte nix dafür und habe auch nix dafür getan, dass mich die Zecke geholt hat... Krankheit eben...

    Bei der Sauferei (Achtung, jetzt kommt ein schönes Wort) schwanke ich noch :)

    Hier habe ich ganz aktiv und wissentlich dafür gesorgt, dass ich immer mehr saufe, obwohl mir klar war, dass dies körperlich verheerend ist und auch alles andere den Bach runtergeht. Ich bin also quasi mit blutender Wunde und kurzer Hose ins hohe Gras und hab gerufen "Komm, Zeckchen, komm.... putputput, komm, hier ist Leckerchen, kommmmmmm"

    Auf der anderen Seiten frage ich mich aber auch, wieso andere 2x die Woche und meinetwegen an 2 Wochenenden im Monat normal Alkohol trinken können und ich dies irgendwann nicht mehr konnte. Wieso mein Limit die vorhandene Menge war... Hab gesoffen, bis nix mehr da war, entweder bin ich dann eingepennt oder hab Frauchen holen geschickt oder als Frauchen nicht mehr wollte Pizzataxi oder oder oder angerufen ...

    Mir würde echt interessieren, ob und wenn ja wieso Du denkst, dass Alkoholismus ein Krankheit ist? Weil es jeder Therapeut etc. sagt? Kann ich mir bei Dir nicht vorstellen, dass das der Grund ist... Gemeint mit meiner Frage ist, dass Borreliose definitiv eine Krankheit ist, die den einen ohne sein aktives Zutun ereilt und den anderen eben nicht...

    Ich denke aber, ich spüre, wo Du eigentlich drauf hinaus willst, mein Selbstbild ist ein zentrales Thema in der Geschichte und dieses muss ich reflektieren.

    Sunshine:
    Gute Zeilen. Ich bin primär für mich trocken, aber eben auch für andere, sprich Freundin, Kompagnons etc., die mir vertrauen. Die eben nicht bei jeder Kleinigkeit denken, dass ich wieder angefangen habe zu saufen. Heute war tagsüber mein Handy leer und sowohl meine Freundin wie auch mein Kompagnon haben versucht, mich zu erreichen. Hab dann gemerkt, dass es leer war (Off-Topic: Hatte mich schon gewundert über die Ruhe, 2 Stunden keine Anrufe....) und es im Auto geladen, dann zuhause zurückgerufen. Da war kein ÖHHHH Thomas hast Du.... Die haben mir beide geglaubt, dass das Handy leer war. Der Gedanke, dass man mir bei jedem Furz unterstellen würde, ich wäre wieder am Saufen, ist kein schöner Gedanke. Tut aber keiner...

    Hätte ich aber einen Rückfall, würde die Sache sicher anders aussehen, wobei mir dies weit weniger ausmachen würde als die Tatsache, dass ich dann endgültig untergehen würde, Kann gut sein, dass ist dann, nachdem am Scheideweg rechts abbiegen nicht richtig war, ich im wahrsten Sinne zurückgehe und mal die Abbiegung links austeste...

    Schwarz/Weiß-Denker halt, aber ich arbeite dran...

    An alles, die es interessiert_
    Heute war Akupunktur und es ist etwas lustiges passiert. Nach dem Setzen der Nadeln war ich diesmal sofort weg und total entspannt. Da fing auf einmal mein linkes Ohr irre an zu jucken, wat macht man? Kratzen, klar. Plumps, landen zwei Nadeln auf meinem Schoß... Öhh, und nu? Wieder rein? Wohin denn? Habe also beschlossen, die Nadeln im nahe gelegenen Mülleimer zu entsorgen und weiter relaxt...

    Als dann der Therapeut kam und ich ihm von dem Missgeschick erzählte, meinte dieser, dass das nicht schlimm sei, denn die Reizpunkte wären durch den Einstich stimuliert. "Aber wo hamse denn die Nadeln hingepackt?" Die Antwort "Mülleimer" löste dann bei ihm Entsetzen aus, denn die Putzfrauen knüllen die Mülltüten immer zusammen und vor Jahren hat sich dabei mal eine Putzfrau an einer Nadel gestochen. Da kam dann prompt Post vom Rechtsanwalt...

    Also immer wach sein bei der Akupunktur, zumindest dann, wenn das Ohr juckt...

  • Hallo Thomas,

    Zitat

    Mir würde echt interessieren, ob und wenn ja wieso Du denkst, dass Alkoholismus ein Krankheit ist?


    Ja es ist eine Krankheit ,dafür brauche ich keine ICD-10 Zertifizierung oder eine Diagnosestellung von einem Arzt /Therapeuten. Als ich angefangen habe zu Saufen mag es verschiedene Begünstigungen gegeben haben, die meinen Konsum nach oben trieben, jedoch waren da auch einige dabei die genauso gesoffen hatten aber keine Alkoholiker wurden. Es bringt mir ja auch im Nachhinein nichts es zu ergründen warum Die nicht und warum Ich wurde.. Um die geht es ja nicht. Ich kam aus der Nummer nicht mehr raus.

    Ich hatte ja weiter gesoffen, die Abstände wurden kürzer, es kam Zittern dazu , ich konnte es nicht mehr kontrollieren und die ganzen anderen Auswirkungen (Trocken kotzen, Galle kotzen , Blut kotzen). Irgendetwas hat mich trotz dem Wissen „gezwungen“ weiter zu saufen . Als aktiver Säufer fühlte ich mich also krank. Psychisch krank. Suchtkrank. Trinkpausen eingelegt dem Körper ein Reset gegönnt, um weiter saufen zu können. Das macht keine Gesunder.

    Das Ende vom Lied , ich hatte keine andere Chance mehr , entweder aufhören oder zu verrecken. Also Hilfe musste her und ich schlug hier auf. Ich hatte auch Glück, ich hatte einen Tiefpunkt der da überhaupt keinen Spielraum mehr zugelassen hatte ob es eine Krankheit ist.

    Warum , wenn nicht krank, hattest du denn überlegt „ Pulsader oder aufhören“ Warum, wenn nicht krank, holtest du dir Hilfe , warum, wenn nicht krank, suchst du Wege auch hier im Forum?

    Zu deiner These Borreliose Krankheit. Nicht jeder Zeckenbiss verursacht, bei jedem eine Boriiolose. Das wäre dann auch für denjenigen keine Krankheit.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

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  • Hallo nochmal

    Ergänzung, Ersetze mal die Zecke mit Alkohol dann wird es eventuell deutlicher. Entweder Borreliose oder Alkoholiker. Beides Krankheiten

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Lieber Hartmut,

    Hut ab, Du hast echt was drauf, habe ich ab und an evtl. mal unterschätzt, sorry....

    Der Unterschied zwischen den beiden, die von einer Zecke gestochen werden und der eine Borreliose kriegt und der andere nicht ist neben irgendwelchem Immundingsbums und Viech entdecken auch, ob die Zecke denn Borrelien in sich hatte oder nicht...

    Die Pullen Weißwein, die ich hier rangeschafft habe, hätte aber auch ein Normalo kaufen können, der Inhalt hätte sich nicht geändert.

    Ich bin (wieso? keine Ahnung) während der Hardcore-Säuferphase gesundheitlich absolut schadlos weggekommen. Leberwerte waren leicht erhöht und in lichten Momenten (<2 Promille ??) habe ich gemerkt, dass es rechts leicht zieht. Zittern hatte ich auch... Hab irre viel Glück gehabt, unter dem einen Backenzahn, der jetzt gezogen wurde, saß eine Zyste, die kam mit dem Backenzahn raus... ZA sagte, dass die mir spätestens in einem Monat um die Ohren geflogen wäre... Ich dachte nur, dass, wenn ich dann noch gesoffen hätte und vor Schmerzen die Wände hoch wäre, ich dann eben noch mehr gesoffen hätte (falls dies überhaupt gegangen wäre) Es fielen dann seitens des ZA auch so schöne Worte wie Kiefervereiterung und Blutvergiftung. Ist alles an mir vorüber gegangen, aber nicht, weil ich beim ZA war, sondern, weil ich mit dem Saufen aufgehört habe...

    Gesundheit war nochmals was? Als sich gesoffen habe, habe ich so gut wie nix gegessen.. Kreideweiß im Gesicht, eingefallene Wangen, spargeldünn... Du musst nicht denken, dass ich das nicht gemerkt habe, aber:

    Es war mir schlichtweg SCHEIßEGAL!

    Gut, dass es Dich wenigstens noch interessiert hat, dass Du Dich zugrunde richtest...

    Hatte permanent Durchfall, ab und an Blut im Stuhl. Na und?

    Ich glaube, dass meine Sauferei nichts anderes als ein Suizidversuch war, der dann eben wie beschrieben in der Wanne endete... Und ich habe dann eben nicht Suizid begangen, sondern mit dem Saufen aufgehört...

    Wenn einer von der Brücke springen will, muss er ja erstmal raufklettern... Und jede Pulle war ein Schrittchen auf den höchsten Punkt der Brücke und keiner, der gleich springen will denkt, er müsse vorher noch zum Zahnarzt.

    Ja, es ist eine Krankheit und Krankheit ist nicht gleich Krankheit. Der Punkt ist eben, dass ich viel bis alles dazu beigetragen habe, an Alkoholismus zu erkranken und die Krankheit zu pflegen und wachsen und gedeihen zu lassen. Hab ich mit der Borreliose echt nie getan :)

    Ich stelle fest, dass wir ein total unterschiedliches Säuferbild hatten.... Als hier von Oktober bis eben Anfang Dezember die Post abging, war ich genau keine Minute nüchtern und mir war alles komplett total mehr als furzegal, außer, wenn kein Sprit mehr da war...

    Ob verlogen, als Alibi oder was auch immer, aber Trinkpausen sind wohl ein Zeichen dafür, dass man irgendwo noch ein Fünkchen Kontrolle und Reflexion hat... Hatte ich absolut nicht...

    Und ich hätte jeden, der mir vor von mir aus 10 Jahren gesagt hätte, dass ich da mal lande, ausgelacht. Ich? Never!

  • Zitat

    Ob verlogen, als Alibi oder was auch immer, aber Trinkpausen sind wohl ein Zeichen dafür, dass man irgendwo noch ein Fünkchen Kontrolle und Reflexion hat...

    Ja, ein Fünk'chen... leider fragt sich bloss für wie lange.. also bei mir zumindest wurden die Pausen immer kürzer, und meine Ausreden, warum ich die Pausen frühzeitig abbrach, immer fadenscheiniger.

    Ich bin froh, diesen Weg jetzt zu gehen... auch wenn's manchmal juckt. Das hat es vorher eigentlich viel öfters, auch saufen hat das nicht wirklich gestillt. Ich bekam währenddem ich soff Lust auf saufen, so sehr war/bin ich dem Zeug verfallen...

    Man soll aufhören wenn's weh tut. *g*

  • Flo, Dein Schlusssatz ist einfach perfekt, genau das habe ich getan...

    Was mich halt beschäftigt oder mir auffällt ist die Tatsache, dass hier die meisten immer mal ne Pause gemacht haben, auch wenn ggf. die Intervalle enger wurden....

    Ich hingegen habe wenigstens die letzten 4 Jahre, eher noch länger JEDEN TAG gesoffen und mir gar nicht erst die Mühe gemacht, mal für 3 Tage oder eine Woche oder egal wie lange zu unterbrechen. Ich wusste auch immer, dass ich auf einem verhängnisvollen Weg war, aber mir war es egal.

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