• Hallo, ich bin St.Georg und möchte mich nun auch hier vorstellen.
    Zunächst beginne mit meinen, etwas zusammengefassten, Posts aus dem Vorstellungsbereich.

    Ich hoffe den Absprung schaffen, bevor es wirklich schlimm wird.
    Ich habe 2013 begonnen täglich zu trinken. Warum? Kann ich nicht sagen, mir schmeckte es halt.
    Nach kurzem habe ich täglich 2,5 - 3 Liter Bier oder 'ne Flasche Rotwein getrunken. Ich weiß schon lange, dass das nicht mehr harmlos ist und ich schnellsten zusehen sollte davon weg zu kommen.
    Ich kann seit dieser Zeit an meinen beiden Händen abzählen, wie viele Tage ich nüchtern war. Nun habe ich seit dem 09.07. nichts mehr getrunken und bin stolz, da es bisher die längste Zeit ist. Anders als bisher möchte ich auch nicht mehr.
    Ich habe vor ein paar Tagen den Bericht von MieLa gelesen und festgestellt, dass ist bei mir sehr ähnlich, allerdings "nur" 5 Jahre und das sollte mehr als genug sein.

    Sehe ich mich als Alkoholiker?

    Ich wünsche mir, dass es nicht so ist, aber je mehr ich mich mit dieser Thematik beschäftige, umso mehr erkenne ich, dass ich abhängig bin.
    Bisher habe ich es immer geschafft erst am Nachmittag, also Feierabend zu trinken. Das erste was ich dann gemacht habe, entweder in die Kneipe oder in den nächsten Supermarkt und dann in den Park um zwei drei 1/2 zu trinken. Dann war der Abend eingeläutet und ich habe zu Hause weiter getrunken.
    Da ich überwiegend Bier getrunken habe, gab es jeden Tag einen Plan, wann und wo ich mir genügend Vorrat besorgte, besonders für die Wochenenden. Da ich immer versucht habe, mein Trinken einigermaßen zu verheimlichen, gestaltete sich die Versorgung oft ziemlich aufwändig. Öffentlich, d.h. vor meiner Familie habe ich meist nur getrunken, wenn wir aus waren oder Besuch gekommen ist. Wobei dann, wenn wir auf Besuch oder auf Treffen mit Freunden waren, habe ich meist schon etwas "vorgeglüht", damit keiner merkt, wie viel ich wirklich trinke.
    Wenn ich mir dieses Verhalten vor Augen führe, muss ich sagen, ja ich bin Alkoholiker.

    Nun bin ich seit dem 14.07. dabei, mich bei jeder Gelegenheit hier durch das Forum zu wühlen.

    Dabei stelle ich fest, dass sich die Verhaltensmuster immer wieder mit meinen gleichen.
    Was ich auch feststelle, dass die meisten über eine wesentlich längere Zeit gesoffen haben, bis es klick macht. Und genau das hat mich bewogen im Vorstellungsbereich im Betreff "Noch harmlos?" zu schreiben.
    Leider ist das wohl widersprüchlich aufgefasst worden, das würde mir allerdings genauso gehen, wenn ich meine Gedanken nicht kenne.
    Ich meinte damit eher noch harmlos, weil meine Zeit im Vergleich zu anderen verhältnismäßig kurz ist und der körperliche Entzug hoffentlich einfacher ist.
    Nichtsdestotrotz, kann und will ich nichts schön reden. Ich weiß immer mehr, dass ich abhängig bin, da gibt es kein Wenn und Aber. Dafür war ich zu lange darauf bedacht, meinen Pegel zu erreichen.
    Und es ist mir immer schwerer gefallen, die letzte Dose Bier stehen zu lassen, auch wenn ich schon genug hatte. Z.Zt. fällt es mir relativ leicht, nichts zu trinken, allerdings stellt sich immer häufiger ein Heißhunger auf Süßes ein. Allein das ist für mich schon eine Bestätigung, dass meinem Körper etwas fehlt.
    Auch bin ich mir immer sicherer, dass es "ein" Bier bei mir nicht geben kann. Ich bin überzeugt davon, dass dann ganz schnell das zweite, dritte usw. kommen wird.
    Ich bin mir tatsächlich nicht ganz sicher, wie stark die körperliche Abhängigkeit tatsächlich ist, aber das spielt eigentlich auch keine wirkliche Rolle, denn letztendlich sagt der Kopf wo es langgeht. Soll heißen, ich würde schnell in das alte Muster zurückfallen.

    Ich habe mir vor knapp 12 Jahren das Rauchen abgewöhnt, und das nach 33 Jahren Qualmerei. Die ersten Wochen des körperlichen Entzugs waren für mich alles andere als einfach, und danach fing die Kopfsache an. Immer das Teufelchen auf der Schulter. Während der ersten, na bestimmt zwei Jahre, habe ich regelmäßig in einem entsprechenden Forum gelesen und mich ausgetauscht. Das hat mir damals sehr geholfen.
    Nun möchte ich die Alkoholsucht auf keinen Fall mit der Nikotinsucht gleichsetzen, mir ist bewusst, dass die Gefährlichkeit eine ganz andere ist. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich mir während der Zeit Verhaltensmuster angewöhnt habe, die mir jetzt beim Alk gut helfen können. Dazu gehört u.a. der regelmäßige Austausch mit anderen Alkoholkranken. Ich merke jetzt schon wie sehr es mir hilft, Erfahrungen andere zu lesen.

    Einerseits werde ich es manchmal schade finden, nichts mehr zu trinken, denn zu Zeiten in denen es wirklich maßvoll funktioniert hat, fand ich es nett, gelegentlich (wirklich selten und nie zu Hause) mal ein oder zwei Bier zu trinken.
    Aber das ist vorbei, denn das wird nicht funktionieren, genauso wenig wie die eine Zigarette, da kenne ich mich gut genug. Aber das habe ich mir selbst zuzuschreiben. Andererseits werde ich immer wieder viele schöne Sachen in meinem Leben entdecken, die nüchtern garantiert viel schöner sind.

    19.07.2018: Ja, ich habe kalt entzogen - anfangs wusste ich es nicht besser und habe erst hier im Forum von den Gefahren gelesen.

    Inzwischen (heute :oops:) war ich beim Arzt. Er war sehr überrascht, dass mir bis jetzt so leicht fällt (dazu werde ich später an anderer Stelle mehr schreiben) und hat mir dann erzählt, das er früher im Krankenhaus viel mit Entgiftungen zu tun hatte. Ich denke er kennt sich also damit aus. Wir werden jetzt auf alle Fälle einen Gesundheits-Check machen.

    Mit meiner Frau habe ich ebenfalls gesprochen, sie unterstützt mich da voll und ganz.

    Über die weiteren Schritte habe ich mir nur zum Teil Gedanken gemacht, drei Punkte habe ich bereits für mich geklärt:
    Nie wieder trinken, auch nicht kontrolliert bei "sogenannten" Gelegenheiten
    Vermeiden von Umgebungen an denen viel getrunken wird, wie z.B. Kneipen, Feiern, Weihnachtsmärkten (eh nicht so meins) etc.
    Mein Umfeld von Alkohol befreien, meinen liebe Frau unterstützt mich dabei
    Das Forum durchforsten
    ...
    ...
    Weitere werden noch folgen.

    -----------------------------------------
    Und ab hier die Gegenwart.

    Was mich sehr wundert, ich habe keine Entzugserscheinungen. Allerdings benötige ich z.Zt. eine Ersatzbefriedigung, ich könnte den ganzen Tag naschen und muss mich da schon sehr bremsen. Das bestätigt mir aber wiederum, dass meinem Körper etwas fehlt. Also doch so etwas wie Entzug, nur nicht spürbar!?!

    Ansonsten erlebe ich viele Situationen an denen der Einflüsterer (ich habe den Namen bei MieLa gefunden und werde ihn auch für mich verwenden) sich rührt: "Jetzt ein Bier, das hätte schon was." Die Gedanken kreisen immer wieder um das eine Thema, wobei ich ihm ganz schnell erzähle, dass das keine Option ist und er trollt sich. Verhindern lässt sich das nicht, wichtig ist nur, dass ich damit umzugehen weiß. Ich gehe schon mit meiner Frau was essen oder zu Veranstaltungen. Allerdings ist Alkohol dort kein Thema, er ist zwar da aber eher Hintergründig.
    Momentan bereitet mir das keine Schwierigkeiten, aber ich werde daran arbeiten, wie ich damit umgehen muss. Wobei ich z.B. Alkohol am Tisch verhindern würde, dass ist mir dann doch zu heiß.
    Spannend ist auch, dass ich bereits mindestens zwei Alkoholträume hatte, Allerdings ging es immer nur um das erste Bier, welche ich erfolgreich verhindern konnte.
    Na, mal sehen wie es weiter geht.

    Gruß St.Georg

  • Hallo!

    Das mit der Nascherei ist häufig anzutreffen, auch bei mir -habe gerade Pflaumenkuchen gegessen-. Das kann man sogar biologisch erklären. Dein Körper hat den Alkohol letztlich in Zucker umgebaut und dein Körper ist nunmehr an diesen Stoff gewöhnt und verlangt nach ihm. Das wird mit der Zeit besser.

    Der Einflüsterer wird sich noch öfter melden, jedoch werden die Abstände mit der Zeit immer größer.

    Selbiges gilt von Alkoholträumen. Wir verarbeiten mit unserer Träumen unser Leben, zu dem gehört nunmal auch der Suff. Auch das ist ganz normal, so mein Therapeut.

    Wichtig ist, dem Einflüsterer nicht zu gehorchen. Jede erfolgreiche Abwehr eines Trigger macht dich für die Zukunft stärker, so hat es mir in den ersten Monaten mal Dante geschrieben. Recht hatte er.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Das will ich hoffen, dass die Nascherei besser wird, ich hoffe das als Nebenwirkung nicht zu trinken mein Bierbauch irgendwann verschwindet. Aber wenn Du sagst, dass sich das bessert, gibt es ja noch Hoffnung. Aber der Bauch ist ja auch das kleinste Übel :wink:

    Und da der Einflüsterer gerade Null Chance bei mir hat, zieht er sich auch immer ganz schnell zurück.

    Grüße St.Georg

  • Tag 18

    Heute war ich zur Nachbesprechung bei meinem Arzt, alle Blutwerte, sind gut, auch die Leberwerte.

    Ich hatte heute Frei und habe viel unternommen. Da es sehr heiß war, heißt es ja viel trinken. Spannend wie sich der erste Gedanke dann immer um ein schön kühles Bier oder Alster/Radler dreht. Obwohl ich um diese Uhrzeit (mittags) in der Hitze eh kein Bier getrunken hätte. Nicht das mir das jetzt schwer gefallen ist, ich finde es nur erschreckend wohin die Gedanken so hin driften.
    Bei meiner Rauchentwöhnung vor ca. 12 Jahren, habe ich mir, wenn der Suchtdruck gerade ganz groß war, immer gesagt: "Jetzt nicht, versuche jetzt mal ob du es nicht doch noch aushalten kannst. Allerdings immer ohne mit einer Terminzu setzen wie lange. Danach war der Druck erst mal weg und hat sich dann auch nicht so schnell wieder gemeldet. Das mache ich mit dem Alk auch und ich komme damit klar.

    Gruß St.Georg

  • :

    Und da der Einflüsterer gerade Null Chance bei mir hat, zieht er sich auch immer ganz schnell zurück.


    Hallo!

    Unterschätze bitte das Suchtgedächtnis (deinen Einflüsterer) nicht. Es bedient sich unterschiedlicher und teilweise ganz perfider Strategien, mal sanft und schmeichelnd, mal ganz brachial. So war es zumindest bei mir. Die ersten Monate/ das erste Jahr ist bisweilen schwierig. Anschließend hast Du schon so einige Situationen mitgemacht und weist mit ihnen umzugehen.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    genau deshalb habe ich auch "gerade" geschrieben und mir ist bewusst, dass "er" auch ganz anders kann.
    Aber trotzdem vielen Dank für den Hinweis, ich bin sehr auf der Hut und werde es weiter bleiben, zumal ich nicht weiß in welchen Gewändern er daher kommt.

    Übrigens kann man es solangsam aushalten - auf dem Balkon....

    Gruß St.Georg


  • Das will ich hoffen, dass die Nascherei besser wird, ich hoffe das als Nebenwirkung nicht zu trinken mein Bierbauch irgendwann verschwindet. Aber wenn Du sagst, dass sich das bessert, gibt es ja noch Hoffnung. Aber der Bauch ist ja auch das kleinste Übel :wink:

    Und da der Einflüsterer gerade Null Chance bei mir hat, zieht er sich auch immer ganz schnell zurück.

    Grüße St.Georg

    Hallo Georg,

    bzgl. der "toten" Kalorien, die du mit Bier usw. zugeführt hast, habe ich letztes Jahr schon mal ein kleines Rechenspiel gemacht:

  • Hallo St. Georg,

    willkommen im Forum. Schön, dass du da bist :lol:

    "Allerdings benötige ich z.Zt. eine Ersatzbefriedigung, ich könnte den ganzen Tag naschen und muss mich da schon sehr bremsen. Das bestätigt mir aber wiederum, dass meinem Körper etwas fehlt. Also doch so etwas wie Entzug, nur nicht spürbar!?!"

    Mein Zuckerkonsum ist mit dem Verzicht auf Alkohol auch extrem gestiegen. Das fand ich normal und ich hatte mir schon vor dem Aufhören darüber Gedanken gemacht. Mein Körper war es ja gewohnt, zu bestimmten Zeiten (Feierabend) mit schnell ins Blut gehenden Kohlenhydraten (Alkohol) geflutet zu werden. Woran sich der Körper gewöhnt, ist nicht nur die Droge, sondern auch die Flut von bestimmten Kohlenhydraten. Mein Arzt hat gestern gesagt, Alkohol sei nur vergorener Zucker. Und an Zucker gewöhnt sich der Körper schnell.

    Mir war es am Anfang nur wichtig, von der Droge loszukommen. Obwohl ich mich sonst sehr bewusst ernähre, war mir der Zucker egal. Ich habe ganz bewusst Zucker konsumiert, um keinen Druck aufkommen zu lassen. Mein Ersatzgetränk ist zuckerhaltig und ich habe es anfangs immer konsumiert, wenn ich früher Rotwein getrunken hätte. Einfach, um mein Gehirn umzuprogrammieren. Sucht hat ja viel mit Gewohnheiten/Gewöhnung zu tun. Zusätzlich gab es jede Menge Süßigkeiten. Das ist nicht gesund, völlig klar, war mir am Anfang aber eine große Hilfe.

    Jetzt nach 7 Monaten gewöhne ich mir die Süßigkeiten und die zuckerhaltigen Getränke ab und steige auf aromatisiertes Wasser (Gurke, Zitrone, Minze) um. Sobald es wieder kälter ist, gibt es Tee.

    Ich wünsche dir weiter viel Erfolg!

    Lieben Gruß,
    MieLa


  • Das will ich hoffen, dass die Nascherei besser wird, ich hoffe das als Nebenwirkung nicht zu trinken mein Bierbauch irgendwann verschwindet. Aber wenn Du sagst, dass sich das bessert, gibt es ja noch Hoffnung. Aber der Bauch ist ja auch das kleinste Übel :wink:


    Bei mir hat sich das verlagert und ich hab versucht ein Glucosehigh zu erreichen, dafür habe ich mir über Jahre hinweg gottloseste Riesenportionen an Nudeln mit Käse und Pizza in den Leib gedrückt, da sollte man auch ein wenig auf der Hut sein. Abhängige versuchen oft ihre Suchtmuster dann anderweitig auszuleben, es wäre ungünstig wenn dieses Muster dann genau so ungesund wird.

    Zitat


    Und da der Einflüsterer gerade Null Chance bei mir hat, zieht er sich auch immer ganz schnell zurück.

    Grüße St.Georg

    Auch hier ist Vorsicht geboten, wenn der Druck komplett "verschwindet" frage ich mich oft ob ich überhaupt jemals abhängig war oder mir nur was vormache um mir selbst leid zu tun was schnell in einem Rückfall enden kann. Bei NA sagt man oft "Wenn es dir schlecht geht geh in ein Meeting, wenn es dir gut geht, Renn'"

  • Hallo Hull,

    vielen Dank für Deine Ausführliche beschreibung zu den toten Kalorien. Da kann ich ja Hoffnung haben, dass sich das irgendwann mal bessert.
    Bist du eigentlich vom Fach, dass Du so gut Bescheid weißt?


    Hallo MieLa,

    danke schön, für die liebe Begrüßung.
    Mir macht es Hoffnung, dass nicht nur ich das Problem habe.
    Das mit der Ersatzbefriedigung kenn ich noch von meiner Rauchentwöhnung. Das hat da auch sehr lange gedauert und von dem Gewicht aus dieser Zeit bin ich nie mehr runter gekommen. Da sich das aber in Gerenzen hält, habe ich mich schnell damit arangiert, ein paar Kilo zuviel sind allemal besser als Rauchen oder Saufen, was soll's


    Hallo Frontifex,


    Bei mir hat sich das verlagert und ich hab versucht ein Glucosehigh zu erreichen, dafür habe ich mir über Jahre hinweg gottloseste Riesenportionen an Nudeln mit Käse und Pizza in den Leib gedrückt, da sollte man auch ein wenig auf der Hut sein. Abhängige versuchen oft ihre Suchtmuster dann anderweitig auszuleben, es wäre ungünstig wenn dieses Muster dann genau so ungesund wird.

    Da weiß ich vorher zu bremsen. Eigentlich geht es "nur" um ein paar Naschereien, die natürlich auch Ausmaße annehmen können. Allemeines Essen steigere ich zum Glück nicht.


    Auch hier ist Vorsicht geboten, wenn der Druck komplett "verschwindet" frage ich mich oft ob ich überhaupt jemals abhängig war oder mir nur was vormache um mir selbst leid zu tun was schnell in einem Rückfall enden kann. Bei NA sagt man oft "Wenn es dir schlecht geht geh in ein Meeting, wenn es dir gut geht, Renn'"

    Die Frage werde ich mir nicht stellen. Ja, ich hatte zum Glück keine körperlichen Probleme, aber mein Trinkverhalten sagt mir ganz klar, ich kann damit nicht umgehen.
    Mein ganz klares Ziel ist, keine Alk mehr, denn kontrolliert geht es bei mir nicht, da kenne ich mich zu gut.

  • Wow, nun habe ich bereits 3 Wochen rum. :lol:

    Das sind 3 Wochen mit klarem Verstand, dh. nicht nur Abends sondern auch am nächsten Vormittag.
    Ich vermisse es nicht, das benebelte Gefühl, welches sich erst Morgens davon geschlichen hat.
    Endlich kann ich mich auch Vormittags wieder gut konzentrieren.
    Und auch Nachmittags bin ich wieder voll da, weil ich mich nicht mit der "Vorfreude" auf das erste Bier beschäftige.

    Der Einflüsterer meldet sich so gut wie gar nicht, obwohl ich inzwischen ein paar mal mit meiner Frau essen war. Glücklicherweise ist Alk in dem Restaurant kein großes Thema. Das ist mehr ein Café in dem man auch nett essen kann. Klar gibt es dort Bier und Wein, habe ich dort in der Vergangenheit auch getrunken. Aber jetzt halt nicht mehr bei uns am Tisch. Wenn ich ehrlich bin sah das Bier am Nebentisch schon recht lecker aus, aber ich trinke ja nun mal nicht. also ist das kein Thema. Ich würde da auch nie allein rein gehen, das wäre mir dann zu heikel, aber zusammen mit meine Frau geht das.
    Und auch am WE stand eine kleine Feier, allerdings Nachmittags bis frühen Abend, an. Vorher wurde ich gefragt, was ich trinke, also Bier oder Wein. Ich war ja so stolz auf mich, dass ich ablehnte. So kam es dann, dass ganz wenige, wenig Wein getrunken haben, aber nicht in meiner Nähe.

    Überhaupt geht mir das immer noch viel zu einfach. Deswegen heißt das weiterhin: Sehr gut auf der Hut sein!

    Gruß St. Georg

  • Wenn ich ehrlich bin sah das Bier am Nebentisch schon recht lecker aus, aber ich trinke ja nun mal nicht.

    Überhaupt geht mir das immer noch viel zu einfach. Deswegen heißt das weiterhin: Sehr gut auf der Hut sein!

    Hallo!

    Du wandelst auf einem riskanten Weg. Schon nach ein paar Tagen in Restaurants gehen, in denen Du früher getrunken hast, kann heikel werden. Wenn das Bier so lecker aussieht, ist es womöglich nicht mehr weit bis zur Bestellung und dem Konsum. Auch kannst Du von dem Anblick so angespornt werden, dass sich auf dem Weg nach Hause oder nach der Rückkehr der unstillbare Durst nach einem Bier einstellt. Die Gefahr für einen Neuanfänger ist nicht nur das Bistro, sondern die Folgewirkung des Anblicks deiner früheren Lieblingsgetränke, die sich erst einige Zeit darauf ihren Weg bahnen. Wiege dich bitte nicht in falscher Sicherheit, wenn Du das Bistro nüchtern verlässt. Das dicke Ende kann durchaus später folgen.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo St. Georg, auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich bin ebenfalls noch Neuling. Alles Gute zu den bestandenen drei Wochen! :)

    Und auch Nachmittags bin ich wieder voll da, weil ich mich nicht mit der "Vorfreude" auf das erste Bier beschäftige.

    Das hat mich angesprochen, weil ich genau dasselbe festgestellt habe. Ich finds wirklich erstaunlich, wie oft ich vorher tagsüber an Alkohol gedacht haben muss. Jetzt gar nicht mehr (abgesehen von den Zeiten, die ich mich ganz bewusst damit beschäftige). War mir überhaupt nicht klar, was für eine Zeit- und Gedankenräuber der Suff war. Ich finde das jedenfalls sehr befreiend!

    Was dein Risikoverhalten angeht hat Carl Friedrich vermutlich recht. Ich habe derartige Lokal-/Festbesuche auch auf ein Minimum reduziert. Ganz aus dem Weg gehe ich ihnen aber nicht, aber alles sehr wachsam. Ich sehe schon die Gefahr, schnell übermütig zu werden, wenn es einmal ein paar Wochen gut läuft. Aber da muss jeder seinen Weg finden. Dir jedenfalls weiterhin alles Gute!

    Lieben Gruß
    Horizont

  • 4 Wochen sind rum und ich vermisse eigentlich nichts.
    Eigentlich, weil ich nun viele Verhaltensmuster über den Haufen geworfen habe und diese Lücken - nein, das sind nich wirklich Lücken, sondern dazu gewonnene Zeit - neu gefüllt werden müssen. Da ich aber so viel Baustellen habe, will heißen, Dinge die erledigt werden sollen, kann ich mich über lange Weile nicht beklagen und der Einflüsterer hat somit keiner Gelegenheit bei mir aktiv zu werden.
    Es wäre schön, wenn es so weiter geht.
    Und trotzdem bin und werde ich immer auf der Hut sein....

    Viele Grüße St.Georg

  • Hallo St. Georg,

    ich habe gerade mal bei Dir reingelesen. Was das Thema Essen/Naschen angeht: Bin ich auch voll drin im Kreislauf. Leider. Bei mir ist es so, dass ich jetzt fast ein Jahr nichts trinke und trotzdem habe ich dieses "Problem" noch. Es wird also inzwischen nicht mehr der Grund sein, dass mein Körper sich das holt, weil er es als Ersatz benötigt, sondern meine Psyche. Leider... Also meine Therapeutin meinte zumindest, dass es oft so ist, wenn man trocken ist, dass man sich andere "Glücksmomente" herbeiführt. Suchtverlagerung ist ja auch ein Begriff dafür. Da ist auf jeden Fall was dran. Muss ich definitiv bei mir dran arbeiten.

    Ich finde es gut, wie Du ansonsten mit der Sache umgehst. Du nimmst die Dinge an, die man schreibt und machst Dir Gedanken darüber. Dieses "auf der Hut sein" finde ich SEHR wichtig. Stand und steht bei mir ebenfalls ganz weit oben. Nie zu sicher fühlen.
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag :)

  • Hallo Cadda,

    ich habe das Naschen zumindest soweit unter Kontrolle, dass ich gar nicht erst anfange mit Vorräte anzulegen. Wenn kaufe ich mir eine Sache, das langt, denn das habe ich mit dem Alk gemacht, was zu keine guten Ergebnissen geführt hat. Der Vorteil ist, wenn nichts Süßes da ist, greife ich zumindest zu vernünftigeren Sachen wie Obst oder abends gern mal ein Stück Käse o. ä.. Ich würde nie losgehen mir was zu Naschen vom Kiosk besorgen, weil das absolut mein Verhaltensmuster beim Saufen war.
    Andererseits, wenn es gar nicht geht, ist Naschen immer die bessere Alternative zum Alkohol!

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