• (***** ich kopier hier meine Vorstellung - hoff, das ist so richtig?*****)

    Hallo in die Runde!
    Ich lese hier seit ein paar Wochen mit.
    Weil ich (endlich!) erkannt habe, dass ich ein Problem mit Alkohol habe.
    Und zwar ein inzwischen recht Eingesessenes!
    Seit ca unvorstellbaren (mind.) 23 bis (max) 25 Jahren trinke ich täglich ein 4 - 5 Bier.
    Das erste Jahr wo ich eine Pause von 6 Tagen gemacht habe, war als ich auf Urlaub in einem muslim. Land - war 2016!
    Nach diesem Urlaub ging es weiter wie vorher.
    Erst im Nov 2017 gelang mir eine (fast) durchgängige Trinkpause von knappen 80 Tagen. Dann war ich so leichtsinig, wieder 2 bis 3 Bier zu trinken. Bis ich rasch wieder bei den tgl 4-5 war.
    Nun habe ich erkannt, Trinkpausen sind Selbstbetrug! ich kann einfach nicht "normal" trinken (zb hin und wieder an einem heißen Sommertag ein kleines Bier oä) und ich will es genug sein lassen!! (Was ich an Alkohol getrunken habe, reicht für ein paar Leben!)
    Seit genau 13 tagen trinke ich nichts mehr.
    Da ich diesmal schon (wieder) sehr tief drinnen war, fällt es mir unheimlich schwer.
    Und ich hoffe hier, den Austausch, die Motivation und Inspiration zu bekommen, damit ich mein Leben endlich frei leben kann.
    Die Verantwortung dafür will ich (endlich) selbst übernehmen!

  • Hallo und willkommen im Forum!

    Die Saufpausen, die ich eingelegt habe, waren in der Tat eine Art Selbsttäuschung. Ich habe mir dadurch vorgemacht, alles im Griff zu haben.

    Erst als diese gedankliche Barriere fiel, konnte ich mich aus dem Klammergriff des Alkohols lösen.

    Arbeitest Du noch neben diesem Forum an deinem Problem z.B. durch Kontakt zur Suchtberatung, einer SHG, Lektüre von Fachliteratur und oder einer Therapie?

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Danke für Eure Begrüßung!
    Ich will es hiermal mit einer virtuellen SHG anfangen.
    Lesen tu ich grad das Buch "Nüchtern" - das mir sehr viel an Erkentnissen schenkt!

    Welche Bücher haben euch da geholfen, klarer zu sehen?

    Ich versuche nun meine neuronalen Suchtspuren umzuschreiben- statt abends mit bier am sofa von tv berieseln lassen, setze ich mich in meinem ohrensessel, trink tee und lese ein buch. das konnte ich eig lange nicht mehr!
    sehr wohltuend ist dabei für mich der duft von lavendelöl aus der duftlampe.
    (damit auch mein "Wohlfühlzentrum" was bekommt...)

  • ich weiß gar nicht, ob das groß einen unterschied macht, ob ich "nur" abends vom tv getrunken hab... ??? (ja, "nur" abends vorm tv) der punkt ist für mich doch eher, dass ich dann nicht mehr genug gekriegt hab. findest du nicht?
    wenn ich mal alle paar wochen zum mittagessen ein kleines bier getrunend hätte...dann wäre ich nicht hier, denke ich.

  • Hallo Grete,
    herzlich willkommen hier im Forum. Das Buch "Nüchtern" habe ich auch gelesen und fand es sehr gut.



    Ich versuche nun meine neuronalen Suchtspuren umzuschreiben- statt abends mit bier am sofa von tv berieseln lassen, setze ich mich in meinem ohrensessel, trink tee und lese ein buch. das konnte ich eig lange nicht mehr!
    sehr wohltuend ist dabei für mich der duft von lavendelöl aus der duftlampe.
    (damit auch mein "Wohlfühlzentrum" was bekommt...)

    Das ist ein guter Weg. Ich habe auch daran gearbeitet, meine neuronalen Suchtspuren umzuschreiben. Ich habe mir ein Ersatzgetränk ausgesucht und es
    1. Immer dann getrunken, wenn ich früher Alkohol getrunken habe
    2. Immer dann getrunken, wenn das Verlangen nach Alkohol kam

    Das war sehr hilfreich für mich. Jetzt nach 10 Monaten brauche ich es nicht mehr.
    Auch deine Veränderung der abendlichen Routine ist bestimmt sehr hilfreich für dich. Und es zeigt, dass du nicht nur nicht trinkst, sondern dir Gedanken machst, welche Veränderungen du vornehmen kannst und musst.

    Lieben Gruß,
    MieLa

  • Hallo Grete,

    es ist immer schön zu lesen, wie andere ihre Routine ändern um nüchtern zu bleiben.
    Das hilft einem selber auch und man kann sich seinen Nutzen daraus ziehen.
    Ich bin selber erst gerade kurz vor der vierten Woche und damit auch noch ganz am Anfang.
    Ich freue mich zukünftig mehr von dir zu lesen und freue mich, dass du es schaffst nüchtern zu bleiben.
    Liebe Grüße

    Jenny

  • was mir nach der kurzen zeit jetzt enorm auffiel: wie sich meine schlafqualität verändert =verbessert hat!!! eine wohltat jetzt morgens erholt aus dem bett zu kommen! (ich bin sonst immer regelmäßig in der nacht aufgewacht und konnte stundenlang nicht mehr einschlafen! --> kennt das wer hier?)

    und neben dem, dass sich nüchtern nat. viel besser lesen lässt, kann ich nun auch mit genuß einem guten film folgen - das war so beduselt ja auch nicht möglich - da war nur mehr berieselung drinnen.

    so seltsam es klingt...abends sehnen sich meine mundschleimhäute nach bier.
    mineralwasser mit viiiieeel kohlensäure hilft etwas. heute werde ich es noch mit dem schärfsten kaugummi,den ich finden kann versuchen, das loszuwerden.

  • Das ist wohl wahr. Ich habe auch immer gedacht, dass der Alkohol mich einfach entspannt. Dass es auch noch sehr viele andere Arten der Entspannung gibt, habe ich dabei völlig ignoriert.
    Die muss ich jetzt nach und nach wieder lernen.

    Gerade finde ich es sehr entspannend hier mit meiner ersten Tasse Kaffee zu sitzen und dem Wind zuzuhören.

  • Hm, ich denke schon, dass Alkohol in geringen Mengen eine entspannende Wirkung hat, deshalb wird er ja auch von der Masse der Menschen konsumiert. Nur dass es die Meisten bei der Entspannung belassen... "Wir" trinken dann weiter bis zur Betäubung... :roll:

    Ich hab es mir auch zum Ritual gemacht, meinen Kaffee morgens in Ruhe auf dem Balkon zu trinken (egal, bei welcher Temperatur... nur bei Regen geht's leider nicht); das können dann sehr entspannte Momente sein, wenn ich die Wolken oder meine Pflanzen betrachte... meistens hab ich aber schon den Arbeitstag im Hinterkopf und was sonst noch so alles anliegt und das raubt mir wieder ein Stück Entspannung... es gelingt mir vor allem unter der Woche nicht so gut, einfach nur den Moment zu genießen... :-| (Highlight heute Morgen: ein Zaunkönig auf dem Balkon, ganz nah... mitten in der Stadt :D ).

    Zum Thema Schlaf: der hat sich bei mir auch vertieft... leider (?) hat sich mein Schlafbedürfnis deutlich erhöht... früher bin ich mit durchschnittlich 6 Stunden gut hin gekommen... jetzt dürfen es auch gerne mal 8-9 Stunden sein... Da ich erst spät müde werde und selten vor 12 ins Bett komme, fällt mein Plan, vor der Arbeit noch ins Fitnessstudio zu gehen, nun regelmäßig ins Wasser... :(

  • Ich meinte eh mich bzw "uns" mit er betäubung

    Ohja: RITUALE sind jetzt grad sehr wichtig für mich! eines der liebten zur zeit ist: abends nüchtern körperpflege betreiben- gründliche zahpflege, dann ins bett kuscheln und den tag revue passieren lassen - mit fokus auf "was heute alles gut/ schön war" ---und egal wie anstrengend und stressig der tag war, mir fällt als allererst immer ein: Ich hab den tag NÜCHTERN erlebt/ gelebt!!!!!! (und dann kommen noch viele andre kleinigkeiten, die ich an diesem tag schön fand) --- mein absolutes lieblingsrual im moment!

  • Rituale helfen auch zu entspannen. Der Körper ist ja schon drauf voreingestellt. Und wenn man sich dabei noch etwas Gutes tut, umso besser.

    Diese Art von Ritualen habe ich leider noch nicht entwickelt, muss aber auch sagen, dass mir ständig Zeit fehlt. Aber das bin ich Trödlerin selber Schuld *g*
    Ein Ritual ist aber, von der Arbeit kommen, Kaffee machen, Zigarette anmachen und Tagebuch schreiben.
    Was ich noch vorhabe, was ich geschafft habe.
    Das ist ein sehr wichtiges Ritual für mich um den Überblick über meinen nicht vorhandenen Zeitplan zu behalten. :)

  • Ich versuche auch gerade meine tägliche Entspannung/ Meditation als Routine zu etablieren. Meistens klappt es auch.
    Ich finde Routine auch sehr wichtig. Das hält doch irgendwie den Tag zusammen.

  • Seit Tagen habe ich nun schlafstörungen. und das,wo ich anfangs soooo unglsaublich gut und tief schlafen konnte. ist das denn "üblich", dass die erst so um den 20ten tag kommen? oder einfach nur zufall?
    Nun bin ich nüchtern mit schlafstörungen. eine ganz neue erfahrung!
    das gute dran: ich wach dann zwar schon eher unausgeschlafen auf ABER immer noch um ecken besser als aus den nächten, wo ich meine 4,5 bier getrunken habe!

    2 schöne aspekte sind mir noch aufgefallen:
    ich bin sehr klar geworden - vom aussehen her, frisch. aber orallem geitig sehr klar. ich habe nun ecken und kanten. bin nicht mehr konturlos. und merke jetzt nach und nach was ich mir alles bieten ließ von meinem umfeld! ich hab offensichtlich meine neg. empfindungen derartig ersoffen, dass ich das gar nicht gemerkt.
    fast ein erweckungs-erlebnis grade.

  • Hallo Grete,

    allgemein gültige Aussagen, wie es einem am Anfang der Trockenheit geht, wird es wohl keine geben.
    Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass es auch bei mir immer wieder rauf und runter ging.
    Dieser Wechsel von Euphorie und Niedergeschlagenheit ist ziemlich gefährlich.
    Es war sehr gut für mich, dass ich mir dieser Gefahr immer bewusst war.
    Das beste Mittel, welches mir sehr gut geholfen hat: Ein große Tasse mit heißem Wasser langsam trinken.
    Und bei Schlafstörungen hat mir geholfen, das Licht anzumachen, aufzustehen und etwas zu schreiben.
    Nach ein zwei Stunden konnte ich dann meist weiterschlafen.
    Ich wünsche Dir weiterhin einen guten Start in Dein selbstbestimmtes Leben.

    Viele Grüße
    Correns

  • Schlafstörungen sollten genau beschrieben werden, so bleibt nur das Gestocher im Nebel.

    Sind es physische oder psychische Ursachen? (Diese mögen sich wechselseitig verstärken.)

  • Hull, es sind einschlafstörungen. aber ich grüble dabei nicht und wälze auch keine sorgen. vielleicht ist mein kopf "zu wach um einschlafen zu können?" irgendwann gegen dire, vier uhr morgens klappts dann. schon etwas mühsam,wenn man ein paar stunden später aufstehen muss.
    Correns, da hab ich unbewusst schon deinen rat befolgt, der auch dir geholfen hat: aufstehen-licht an-schreiben

  • Hallo Grete,

    Du stehst ja noch am Anfang Deiner Abstinenz, ich möchte aber mit dieser Aussage keinesfalls den Erfolg von 20 Tagen ohne Alkohol schmälern.
    Also bitte nicht missverstehen. :wink:
    Zu den ersten Wochen meiner Abstinenz kann ich rückblickend nur sagen, das sie sehr schwer waren, nicht wegen Suchtdruck oder so, sondern rein körperlich.
    Da gab es also keinerlei Anfangseuphorie, ich verbrachte die ersten Wochen auf der Intensiv und dann auf der normalen KH-Station.
    Aber ich kann mich gut erinnern, wie schwankend meine Gemütslage dann auch zuhause noch war.
    Das ging über viele Wochen, vielleicht sogar 2-3 Monate, ich kann es nicht mehr so genau datieren.
    Das ging mitunter von Himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt.

    Ich denke, das der Körper sich auch erstmal umstellen muss und das dauert einfach seine Zeit.
    WIr haben doch auch jahrelang, mitunter sogar jahrzehntelang gesoffen, und da ist nicht gleich alles wieder okay.
    Das hat Schäden hinterlassen, und ich bin mir sicher, nicht nur unser Körper, sondern auch unsere Psyche hat in dieser Zeit Schaden genommen.
    Und die müssen erstmal wieder heilen.

    Von daher, habe Geduld mit Deinem Körper, Du hast ja eh kaum ne andere Wahl :wink:
    Ich kenne auch Schlafstörungen, auch heute noch, wenn ich zu viel um die Ohren habe oder anderweitig zu sehr belastet bin.
    Ich habe mir da was homöopathisches aus der Apotheke geholt, aber ich denke, das hilft nur, wenn man fest dran glaubt :lol:
    Soll mir aber egal sein, solange es wirkt :wink:

    Desweiteren könnte ich noch Rituale empfehlen, die man für sich selbst entwickelt.
    Dabei hilft alles, was einem langsam runterfahren lässt.
    Vielleicht ein einschlaffördernder Tee, abends eingekuschelt mit einer Decke und einem schönen Buch genossen?
    Oder ein Bad mit beruhigenden Zusatz ?
    Ich weiß ja nicht, was Du gerne magst...
    TV Ist abends eher zu meiden, weil einen das zu sehr aufwühlen könnte.
    PC-Bestrahlung soll auch nicht so doll sein, hat vielleicht irgendwas mit dem Flimmerlicht zu tun, frag mich nicht... ich weiß nur, das bei Einschlafstörungen davor gewarnt wird.
    Ich würde also eher zu einer ruhigen Beschäftigung raten.
    Ein abendlicher Spaziergang kann auch Wunder wirken.

    Hast Du noch Ideen, was bei Dir helfen könnte?

    Zitat

    ich bin sehr klar geworden - vom aussehen her, frisch. aber orallem geitig sehr klar. ich habe nun ecken und kanten. bin nicht mehr konturlos. und merke jetzt nach und nach was ich mir alles bieten ließ von meinem umfeld! ich hab offensichtlich meine neg. empfindungen derartig ersoffen, dass ich das gar nicht gemerkt.

    Ich denke, diese Erkenntnisse sind geradezu typisch für Frauen, die ein trockenes Leben beginnen.
    Der Alk hat einen "geschmeidiger" gemacht, negative Empfindungen ließen sich damit auch gut unterdrücken.
    Vielleicht war man (oder eher frau) sogar mit Alk im Blut leistungsfähiger, auf jeden Fall funktionierte man vermeintlich besser.
    "Mothers little helper"... nenne ich das immer, der Begriff dürfte aber auch bekannt sein.
    Und nun fällt die "Entspannungsdroge" weg und man ist plötzlich anders.
    Oft auch für andere nicht mehr so leicht händelbar, weil man sich nicht mehr alles bieten lassen will, was man mit Alk
    im Blut wohl noch runter geschluckt hätte.
    Man wird so allerdings auch für andere unbequemer :wink: auch diese Erfahrung mußten wohl viele machen.
    Dann ist das eben so !
    Ist auf jeden Fall immer noch besser als wie n halbangesoffener Zombie ohne Empfindungen durch die Gegend zu wanken.

    Zitat

    fast ein erweckungs-erlebnis grade


    Dann wünsche ich viel Vergnügen beim weiteren "Aufwachen", aber ebenso einen guten und tiefen Schlaf :lol:

    LG Sunshine

  • Sunshine, danke für deinen input!
    Geduld gehört leider nicht zu meinen herausragenden eigenschaften- aber du hast sicher recht, wenn du meinst mein körper und meine psyche müssen sich jetzt neu orientieren.
    und womöglich bin ich jetzt wirklich so er-wacht, dass sich das mit dem einschlafen gerade nicht so gut ausgeht. bin sicher, auch das wird sich bessern!

    Ich muss zugeben, im moment gefällt mir die neue rolle der unbequemen sehr gut!!!

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