• Hallo,ich bin in jeder Hinsicht ein schüchterner Mensch.
    Ich würde meinen Vater gerne sagen,das er eine Alkohol Therapie machen soll,und ich möchte ihm gerne sagen,wie es mir geht.Ich schaffe es nicht.Ich bin 38 Jahre alt,und schaffe es nicht,immer wenn ich es probiere fange ich zu weinen an,und beende das Gespräch.Ich setzte mich so unter Druck,das macht mich fertig.Weiteres denke ich den ganzen Tag an ihn,das tut mir auch nicht gut.

  • Hallo Schnitzel,

    Herzlich Willkommen hier!

    Hast du sonst ein gutes Verhältnis zu deinem Vater? Kannst du mit ihm über alles reden, oder ?
    Wo ist deine Mutter? Du lebst im gemeinsamen Haushalt mit deinem Vater?
    Versuche ein bisschen mehr zu erzählen...

    Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst...

    lG ideja

  • Ich wohne im Obergeschoss.
    Meine Eltern im Untergeschoss.
    Wir streiten nicht,aber wir haben uns auch nichts zu sagen.Wenn ich an meine Mutter denke,empfinde ich nichts,meinen Vater mag ich,aber den Alkohol nicht.
    Meine Mutter ist Co Abhängig.Ich bin nervlich am Ende,da ich es nicht schaffe ihn anzusprechen.Ich habe es oft probiert,es kommen nur Tränen.Ich will es unbedingt,um mir nicht Vorwürfe zu machen,ich hätte nicht alles probiert.

  • Deine Sprachlosigkeit & die deiner Mutter haben ja eine Quelle.

    Hast du schon mal ernsthaft überlegt, auszuziehen?

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Ja,das habe ich.
    Derzeit ist es so wenn ich zb auf Urlaub fahre,ich die ganze Zeit daran denke was jetzt wohl gerade zu Hause los ist.
    Was hilft denn eine eigene Wohnung,wenn ich nicht abschalten kann.
    Der zweite Punkt,ich kann meine Mutter nicht allein lassen,das wäre schlimm.

  • Meine nächste Frage wäre dann, ob deine Anwesenheit verhindern kann, was zu Hause so los zu sein scheint.

    Die Angehörigen können die Sauferei des Alkoholikers nicht verhindern. Die mühen darum sind nervenaufreibend & wenig erfolgreich.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Schnitzel,
    bei dem Versuch es allen recht zu machen, geht es DIR aber gar nicht gut, oder?

    Klar freuen sich die Großeltern über die Enkel.
    Aber die Enkel schauen sich das Suchtverhalten bzw. Co-Verhalten ihrer Großeltern ab.
    Ich bin mit einem ewig betrunkenen Großvater aufgewachsen, das war furchtbar.
    Er war unberechenbar.
    Ich wollte, mich hätte niemand dieser beklemmenden Situation ausgesetzt.
    Aber ich mußte das jahrelang aushalten.
    Klar gab es auch schöne Momente, aber die Schlimmen haben überwogen.
    In mir hat das was kaputt gemacht.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Bei mir war mein Großvater nasser Alkoholiker bis er gestorben ist.
    Meine Mutter trinkt seit ich denken kann.
    Jetzt ist sie ü70 und seit ca. 1 Jahr trocken.
    Außerdem gab/gibt es noch weitere nasse Alkoholiker im engsten Familienkreis...

    Als Kind war es furchtbar für mich. Ich fühlte mich völlig im Stich gelassen, überfordert und gestresst. Ich konnte keine Freundinnen einladen, kein Mensch hat sich um mich gekümmert.

    Ich bin so früh wie möglich ausgezogen. Jahrzehnte später, also wirklich Jahrzehnte später, war ich so stabilisiert, daß ich wieder Kontakt mit meiner Mutter aufnehmen konnte. Inzwischen ist es ganz o.k. Sie ist seit einem Jahr trocken. Zu den nassen Alkoholikern im Familienkreis halte ich Abstand.

    Um deine Frage zu beantworten, ob man Lebensfreude empfinden kann, wenn man mit einem nassen Alkoholiker zusammenlebt: nicht wirklich. Ich habe mich hinter Büchern vergraben, später stundenlang Fernsehen geschaut. Ich war aber auch viel draußen im Garten oder im Wald.
    Das "Familienleben" war beklemmend und verunsichernd. Von Lebensfreude keine Spur.

    Wie gesagt, mir hat nur Abstand geholfen. Ich war für sehr lange Zeit ziemlich weit weg, damit meine ganzen Wunden heilen konnten.
    Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Schnitzel,

    ich bin auch ganz schlecht im Reden, weil mir auch immer die Tränen kommen. Hast Du mal über einen Brief, in dem du dir in Ruhe alles von der Seele schreibst, nachgedacht?

    sonnige Grüße
    lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Ja,daran habe ich schon öfters gedacht.
    Ich habe einige Bücher gelesen,da stand man darf keine Vorwürfe machen,aber ich kann mich ohne Vorwürfe nicht ausdrücken.
    Ist das,deiner Meinung auch so,das Vorwürfe sogar das trinken verschlimmert

  • Vorwürfe sind ein guter Vorwand, den Alkoholkonsum zu begründen. Aber im Kern ist das schnuppe:
    Ein Alkoholiker nimmt alles zum Vorwand, um sein trinken zu rechtfertigen. Zu warm, zu kalt, schön warm, schön kalt...
    Aber im Kern steckt nur ein Grund dahinter.
    Der Alkoholiker WILL trinken. Das ist Grund genug.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hi,

    es geht auch nicht um Vorwürfe, es geht um Deine Gefühle, die sollen da hinein. Vielleicht ist dieses Aufschreiben an sich schon ein wichtiger Schritt. Alles einmal in Worte fassen, formulieren, aufschreiben - das ist noch was anderes als nur Gedanken haben. Ich habe es als anstrengend empfunden. Aber es war wichtig, dass alles zu sortieren. Und wie Dante schon schreibt, er trinkt, weil er es will. Das war meine Kapitulation - einzusehen, dass es völlig egal ist, was ich mache, wie ich bin (ich könnte die perfekte Frau/Tochter/Mann/Sohn sein - ein Grund zu trinken oder das mieseste Schwein ever - auch ein Grund zu trinken) - er trinkt den Alkohol. Ich stehe nicht mit der geladenen Waffe hinter ihm und zwinge ihn dazu. Was hast Du alles schon versucht? Und wie es scheint, hat es nix genutzt. Wir können den anderen nicht ändern, wir können uns ändern. Das Gute daran ist, dass jeder diese Möglichkeit hat. Es ist an uns, sie zu nutzen.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Schnitzel,

    von Anfang an lese ich bei Dir mit...

    Als trockene Alkoholikerin wollte ich Dir die andere Sicht aufzeigen. Es wird einen niemand
    vom trinken abhalten, solange ein Alkoholiker nicht aufhören will. Da helfen weder gute noch
    böse Worte...

    Bestimmt trinkt Dein Vater schon seit Jahren, Du bist mittlerweile fast 40 Jahre alt... Wieso meinst Du,
    Du könntest da etwas verändern?

    Siehst Du ihn oft, seid Ihr oft zusammen? Ja, ich habe gelesen Ihr wohnt in einem Haus, aber deswegen
    muss es ja nicht sein, dass Ihr Euch oft seht.

    Dein Vater ist erwachsen und muss im Grunde selbst verantworten, was er seinem Körper zumutet. Nur
    wenn er gegen Deine Mutter aggressiv oder auch anderweitig vorgeht, dann solltest Du versuchen
    Deine Mutter aus der Situation heraus zu holen.

    - Wieso ist eigentlich Dein Gefühl Deiner Mutter gegenüber so gleichgültig?

    Mach Dich frei davon, dass Du etwas an der Situation ändern kannst, kümmer Dich um Deine Kinder,
    die brauchen Dich und geniesse Dein Leben!

    Alles Liebe

    Elly

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich möchte ihm mal sagen,wie es mir geht wenn er betrunken ist.Und ich möchte ihm sagen,ich will das er damit aufhört.Ich möchte wissen,ob er auch aufhören will?
    Ich trau mich nicht.
    Wer/Was kann mein Selbstbewusstsein aufbauen?
    Meine Mutter hat in meiner Kindheit immer zu mir gesagt,ich soll still sein.Sie hat immer zu meinen Vater gehalten,meist jetzt auch noch.Sie lügt viel,in allen Lebensbereichen.Ich wurde als Kind wegen ihr oft gehänselt.

  • Hallo,Elly.
    Wieso hast du aufgehört zu trinken.
    Hast du einen Familien Mitglied gesagt,jetzt höre ich auf.
    Zu deiner Frage,ich sehe meinen Vater so 3*die Woche,nur kurz.

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