Freundin seit Jahren Akoholikerin

  • Guten Tag

    Danke dass ich mich schon im Vorstellungsbereich euch öffnen durfte und würde mich gerne weiter mit euch unterhalten und austauschen.

    Mein Name ist Thomas und ich bin 27 Jahre alt und bin seit 3 Jahren in einer Beziehung.
    Ich liebe meine Freundin über alles aber wenn da nicht dieses Problem wäre...

    Meine Freundin trinkt seit ihrer Jugendzeit sehr viel und seit Jahren alle 2-3 Tage exzessiv.
    Das liegt wahrscheinlich an Ihrer nicht verarbeiteten Kindheit..
    Am Anfang der Beziehung dachte ich mir nicht viel dabei ,da wir öfters unterwegs waren und uns so kennenlernten.

    Auffällig ist es für mich geworden, als sie alleine zuhause trank und da fingen meine Sorgen an.seitdem trinke ich auch vor ihr keinen Alkohol mehr.
    Aber ich trinke wenn überhaupt sowieso maximal einmal im Jahr, da es mir gar nicht schmeckt...
    Das Problem ist auch dass sie nicht aufhören kann zu trinken manchmal bis in die Früh hinein und manchmal sogar durch Am nächsten Tag mit bis zu 3-4 Promille....
    sie weiß in diesem Zustand nicht mehr was sie macht und ist quasi wie in einer Psychose.

    man nächsten Tag kann sie sich an nichts mehr erinnern.
    Sie verlor dadurch auch schon öfters ihre Jobs, was mich natürlich auch finanziell des Öfteren belastet.
    Und auch die Anrufe die ich getätigt habe, damit sie den Job nicht verliert.

    sie fing eine Psychotherapie an Und war auch Schon 2 mal stationär aber dies brach sie nach einer Weile ab.
    Danach ging es dort weiter wo sie aufgehört hat...

    Ich liebe sie aber ich kann mittlerweile Keine Emotionen mehr zeigen und sie macht mir ein schlechtes Gewissen dass ich nicht zärtlich bin aber das ist weil ich permanent unter Druck stehe und auch schon Schlafstörungen habe.

    Das alles klingt für mich auch schon nach einer Co Abhängigkeit meinerseits aber ich weiß was ich tun soll weil ich sie trotzdem über alles liebe.
    Aber so eine Zukunft habe ich mir nicht vorgestellt :/
    Ich bin mittlerweile einfach leer und gehe auch kaum meinen Hobbys nach :/

    LG Ubd vielen lieben Dank

  • Hallo Enemy,

    das klingt wirklich stark nach Coabhängigkeit. Sieht Deine Freundin denn ein, dass sie Alkoholikerin ist und hat sie schon mal versucht mit dem Trinken endgültig aufzuhören?

    LG
    Carmen

  • Hallo Carmen,

    Ja sie ist in Therapie und ihre jetzige Therapeutin ist die Erste der sie sich öffnen kann.
    Aber ihre Therapeutin ist in Supervision und hat glaube ich noch nicht die Erfahrung wie sie ihr ihre "Wunden" schließen kann, die sie aufgekratzt hat (Kindheit)
    Und ich muss sagen meine Freundin ist eine gute "Schauspielerin" und redet dann oft um den heißen Brei wenn es zu "brenzlig" wird.

    Sie war auch schon Zwangsuntergebracht (Suizidversuch) und in 2 mal auf Entzug, den sie aber nach einer Zeit abbrach.
    Sie sagt auch dass sie Alkoholikern ist und das Problem ist sie trinkt bis zum umfallen (bis zu 3 Promille und mehr)

    Sie trinkt alle 2-3 Tage oftmals so exzessiv.

    Sie hat auch eine "Allergie" was von einem guten Neurologen als Jugendliche festgestellt wurde, weil ihre Persönlichkeit um 360 grad ändert.
    Aggressiv Wahnvorstellungen , extrem fahrig, psychotisch.

    Im Rausch sagt sie oft sie wird wie ihr Vater enden weil es in ihren Genen liegt...

    Sie nimmt auch Antidepressiva und ein Medikament gegen Alkohol, welches leider anscheinend nicht wirkt...

    LG

  • Hallo Enemy,

    eine Therapie ist nur erfolgreich, wenn man trocken ist. Da deine Freundin alle 2-3 Tage bis zum Vollrausch trinkt, ist sie ja nie wirklich nüchtern.So ist es ja garnicht möglich, sich ernsthaft mit seinen Problemen auseinanderzusetzen. Auch der Mix mit den Medikamenten ist gefährlich und macht einen im Suff noch wirrer. Schauspielern können übrigens die meisten Süchtigen sehr gut- da ist deine Freundin kein Einzelfall.
    Es klingt aber nicht wirklich so, als wolle sie ernsthaft etwas gegen ihre Alkoholsucht unternehmen. Wäre sie denn für eine Entgiftung mit anschließender Langzeittherapie bereit? Sie scheint ja neben der Sucht auch noch andere schwere psyschiche Probleme zu haben; da könnte eine ambulante Therapie eventuell nicht ausreichen.

    LG
    Carmen

  • Hallo Thomas,

    Zitat

    Sie nimmt auch Antidepressiva und ein Medikament gegen Alkohol, welches leider anscheinend nicht wirkt..


    diese Mittel sind gegen Suchtdruck und in Verbindung mit Alkohol können sie eine verheerende Wirkung haben. Darüber muß sie aufgeklärt worden sein, und trinkt trotzdem weiter. Du kannst nichts machen, so schwer dir das auch fällt.
    Nasse Alkoholiker sind sehr gute Schauspieler, sie können sehr gut täuschen und tricksen.
    Kümmere dich um dich, versuch wieder Hobbies aufzunehmen. Es mag hart klingen, aber eine andere Chance hast du nicht.
    Stelle die finanziellen Unterstützungen ein, sie muß die Konsequenzen ihres Handels spüren.
    Ich weiß wovon ich rede, und ich weiß, wie schwer es ist, diesen Weg zu gehen, aber es gibt keinen anderen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Vielen lieben Dank für die Antworten.

    Sie war auch schon in 2 mal in psychiatrischen Anstalt (einmal mit Entzugversuch, Dann Zwangsuntergebracht, und einmal "freiwillig").
    Aber nach 1 1/2 Monaten brach sie es ab weil sie meinte es geht ihr gut...
    Das Problem war dass die Psychologin erst eine Woche bevor sie abbrach so halbwegs durch ihre Fassade durchdringen konnte.
    Sie redet alles schön auch teilweise in der Therapie weil sie anscheinend nicht darüber reden kann :/

    Sie meinte sie wolle jetzt keine stationäre Therapie weil sie ihre Arbeit nicht verlieren möchte.
    Sie ist jetzt durch das Corona virus bedingt daheim.
    Aber früher oder später verliert sie vielleicht auch wieder den Job, weil sie ja auch wenn sie arbeiten muss trinkt :/

    LG

  • Guten Morgen Thomas,

    das klingt leider alles nicht gut. Solange deine Freundin noch alles schönredet und überspielt, wird sich auch nichts ändern.
    Trocken zu werden und dann auch zu bleiben, ist harte Arbeit und nicht mal nebenbei oder halbherzig zu erledigen. Alkoholismus ist eine sehr schwere Krankheit und es braucht mehrere Jahre um eine stabile Trockenheit zu erreichen. Viele Angehörige denken ja, dass der Partner nach ein paar Monaten “geheilt“ und alles wieder gut ist. So ist das aber nicht. Die Alkoholsucht bleibt ein Leben lang, sie kann nur durch strikte Abstinenz zum Stillstand gebracht werden,ist aber nicht heilbar. Außerdem ist die Rückfallquote sehr hoch. Sei Dir dessen bitte bewusst, denn selbst wenn deine Freundin irgendwann ernsthaft trocken werden will, ist das noch keine Garantie für eine rosige Zukunft.
    Aber sie ist ja noch nicht einmal an dem Punkt, mit dem Trinken endgültig aufzuhören zu wollen,angekommen. Darum würde ich an deiner Stelle versuchen wieder mehr alleine zu unternehmen und dich mehr abzugrenzen. Es ist schwer, ja, aber so wie es jetzt ist, geht es auch nicht weiter. Je mehr du wieder für dich tust, umso mehr Abstand bekommst du zu der Sache. Du hast Mitleid mit deiner Freundin, aber hat sie denn auch Mitleid mit Dir? Viele Menschen hatten eine schlimme Kindheit, aber das Mitleid bringt nichts und wird dich am Ende mit zerstören. Es klingt hart, ja, aber Du wirst mit deiner Freundin untergehen, wenn du das noch alle weiter stillschweigend duldest. Du kannst sie nicht retten.

    LG
    Carmen

  • Danke ganz lieb von dir.

    Ich liebe sie aber es ist einfach furchtbar mitanzusehen, was schon alles passiert ist im Rausch (vor allem wenn man alles nüchtern als Angehöriger mitbekommt).

    Das hinterlässt Narben und verstärkt meine Angststörung ihr gegenüber extremst :/

    Gestern hat sie mich gefragt, ob ich nicht doch vorbei kommen möchte, ich habe gesagt ich brauch jetzt mal paar Tage für mich.
    Wahnsinn wie schwer mir das gefallen ist :(
    Das ist für andere eine Kleinigkeit sich so abzugrenzen, aber für mich war das fast herzzerreißend :/

    LG

  • Hallo Thomas,

    Zitat

    Das ist für andere eine Kleinigkeit sich so abzugrenzen, aber für mich war das fast herzzerreißend :


    nein, abgrenzen war auch für mich nicht einfach. Es fällt gerade den COs sehr schwer.
    Als ich mich hier angemeldet habe, hatte ich ein Glas mit aufgelösten Schlaftabletten neben mir stehen, so verzweifelt war ich.
    Ich habe hier gelesen und immer weiter gelesen, das Gefühl nicht mehr alleine zu sein hat mir geholfen, und irgendwann kam dann ein wenig Hoffnung, das es vielleicht doch noch etwas für mich geben könnte.
    Mit kleinsten Schritten hab ich begonnen mit meiner Abgrenzung, das begann damit, das ich nach der Arbeit mal für eine Halbe Stunde in ein Cafè zu gehen und nicht gleich nach Hause. Das habe ich damals kaum ausgehalten.
    Hier wurde mir dann geraten zu versuchen mein Gefühl mal außen vor zu lassen und dafür ganz rational vorzugehen. Das war auch sehr schwer, und ja es hat mich auch zerrissen.
    Später habe ich aber bemerkt, das es gar nicht die Liebe war, die eine Abgrenzung verhinderte, sondern mein Wunsch gebraucht zu werden, das Gefühl ohne mich geht es nicht.
    Ich möchte dir zusätzlich zu unserem Forum noch den Tipp geben, dich mit einer Suchtberatungsstelle in Verbindung zu setzen, die haben auch Gesprächstermine für Angehörige.
    Du sprichst jetzt schon von einer Angststörung ihr gegenüber, diese Angst wird dein Leben immer weiter einengen, weil du dich immer weiter zurückziehen wirst.
    Du kannst aber aktiv werden, und diese Tage ohne sie, sind ein sehr guter Anfang.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Thomas,

    ja, das stimmt, diese Co-Persönlichkeit macht halt viele Dinge schwerer als das andere Menschen empfinden würden, als es für andere ist.
    Umso mehr kannst du also stolz sein dass du es geschafft hast, dich da abzugrenzen!

    Diese Gefühle dann sind unheimlich stark und äußerst unangenehm, kaum auszuhalten. Ich habe das damals auch so empfunden. Die ersten Male als ich echte Grenzen meinem Ex gegenüber gezogen habe, ging es mir richtig körperlich schlecht. Mir war übel, schwindelig, all sowas. Und eben die Gedanken im Kopf - unbeschreiblich. Aber ich habe es ausgehalten und hinterher war es ein gutes Gefühl. Und Übung macht bekanntlich den Meister und es wurde dann auch leichter. Obwohl mein Ex diese Grenzen natürlich gar nicht akzeptieren wollte und da schon Druck ausgeübt hat.

    Kleinste Schritte, wie Morgenrot das schon beschreibt, sind da wichtig und richtig gut.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Thomas,

    ich wollte dir nur sagen, dass ich es wirklich stark finde, dass du es geschafft hast dir ein paar Tage für dich zu nehmen.
    Ich habe das damals nicht einfach so geschafft. Ich hatte dann immer Mitleid und bin trotzdem hingefahren, auch wenn ich nicht wollte.
    Ich habe aber auch wirklich lange gebraucht, um wirklich endgültig von ihm wegzukommen. Für mich persönlich gab es nur diesen Weg.

    Liebe Grüße
    Eule89

  • Hallo Thomas,

    Heute habe ich bereits in deinem Vorstellungs-Thread geschrieben und wurde darauf aufmerksam gemacht, dass du einen Thread hast - danke übrigens an die Moderatorin :)
    Und nun schreibe ich dir noch einmal. Erstens, finde ich grossartig, dass du hier bist! Du bist 27 und hast bereits seit 3 Jahre eine sehr belastende Beziehung. Du bist um deine FReundin sehr besorgt und suchst Hilfe, damit es dir besser geht und du ihr dann eventuell helfen kannst. Das ist sehr lobenswert - wollte ich wirklich sagen!
    Ich bin auch Angehörige, dh mein Lebenspartner ist Alkoholkrank... :( Wir sind erst seit knapp einem Jahr in eine Beziehung und der Tiefpunkt war erst am letzten Mittwoch in der Nacht. Ich kann gut verstehen, wenn du schreibst, es ist furchtbar anzusehen und du hast schon Schlaf- und Angststörungen. Das passiert einfach in so eine belastende Situation, vor allem wenn man sensibel ist.
    Mir tut es auch extrem weh wenn ich mich mit all diesen tragischen Lebensgeschichten auseinander setze und richtig Angst bekomme, weil bei mir hat es ERST angefangen... was kommt noch auf mich zu? Wird mein Partner das überleben? Einfach Ängste und viele Fragen tun sich da auf.
    Dann lese ich immer wieder, wir Angehörige haben keine Chance, wir sollen aufgeben und uns auf andere Dinge bzw. auf uns selbst konzentrieren und obwohl ich es für richtig halte, gibt es auch ein Teil von mir der sagt "man kann nicht so egoistisch sein! Nicht wenn die Liebe da ist!"
    Also, wie du siehst, keine Ahnung... ich bin gerade keine Hilfe, das ist mir bewusst aber ich freue mich, wenn du dich austauchen möchtest und wünsche Dir alles Gute.
    LG,
    Sophia

  • Guten Morgen euch allen,


    E tut mir wahnsinnig leid dass ich jetzt erst zurückschreibe :/
    Vorgestern war es sehr turbulent als ich bei ihr war weil sie versprochen hat dass sie nichts trinkt, aber bemerkte sehr schnell dass sie was getrunken hat.
    Es wurde wieder sehr viel (2 Flaschen Wein pur).

    Sie war wieder in ihrer Fantasiewelt nd wurde teils auch wieder aggressiv :/
    Ich habe nur eine Stunde geschlafen und musste dann zur Arbeit wo ich keine Kraft mehr hatte :/
    Knall rote Augen seit Tagen Kopfschmerzen.

    Gestern wollte ich mich abgrenzen weil sie mir das Versprechen gebrochen hat...
    Aber sie weinte so sehr weil sich auch ihre Mutter von ihr abgewendet hat weil sie wieder gelogen hatte.

    Sie weinte so und sagte, dass sie niemanden außer mich mehr hätte , also stellte ich ihr ein Ultimatum dass ich das nicht mehr kann.
    Sie sagte von selber dass ich ihre Flasche ausleeren solle, was ich auch getan habe.

    Aber ich hab halt trotzdem keine Hoffnung dass das klappen wird ohne stationären Aufenthalt :/

    Ich liebe sie vom ganzen Herzen aber so kann man kann keine Zukunft führen :(


    LG Thomas

  • Guten morgen, Thomas

    Das tut mir total leid für dich... es hört sich alles wirklich sehr heftig an :(

    Bei Alkoholismus kenne ich mich noch gar nicht gut aus, das Thema ist für mich neu und beängstigend. Aber ich weiss was es bedeutet unter psychischem Stress zu leben. Ängste und Alpträume zu haben, sich so zu fühlen, als wäre man in eine Blase drinnen und man weiss nicht, wie man wieder raus kommt um sich lebendig und glücklich zu fühlen.

    Bitte such dir Hilfe! Hier im Forum, natürlich! ABER auch zusätzlich! Das ist zuviel für einen Menschen! Das kann niemand von dir verlangen oder erwarten. Wirklich!

    Bis später, alles Gute und viel Kraft
    Sophia

  • Lieber Thomas,
    das klingt für mich ehrlich gesagt sehr Besorgnis erregend. Also, dass du kaum schläfst und schon seit Tagen rote Augen und Kopfschmerzen hast.
    Ich weiß selber, wie schwer das ist (ich bin nicht gerade das Paradebeispiel für Standhaftigkeit und Loslassen - vielleicht berichte ich mal darüber), aber du musst wirklich was für dich tun. Du bist am Ende deiner Kräfte, wie du schreibst. Was ist die Konsequenz für dich, für deine Gesundheit, daraus? Du bist unkonzentriert, unachtsam, machst Fehler. Wie wirkt sich das auf deine Arbeit aus? Auf dein Verhalten im Straßenverkehr?
    Daraus können so schlimme Dinge resultieren... Du brauchst dringend Ruhe und Schlaf.
    Zu deiner Freundin... Ich glaube die "Schnappstränen" kennt jeder hier. (Für den Ausdruck entschuldige ich mich, ich will hier keinem zu nahe treten!) Hinterfrage bitte mal dein Verhalten dazu. Du bist zu ihr gefahren, weil sie versprochen hat nicht zu trinken. Was ist passiert? Sie hat trotzdem getrunken. Wie ging es DIR dabei? Du warst/bist enttäuscht. Was war die Konsequenz daraus? Es gab keine. Du bist bei ihr geblieben...
    Jetzt sehen wir es mal aus ihrer Sicht: Sie verspricht zu trinken, damit du zu ihr kommst. Sie trinkt trotzdem, du bleibst aber.
    Warum sollte sie also was ändern? Verstehst du, was ich dir sagen will? Wenn du Konsequenzen androhst, musst du sie auch durchsetzen.

    Ich verstehe vollkommen, dass sie dir leidtut. Aber warum hat sie niemanden mehr? Du schreibst, ihr Mutter hat sich von ihr abgewandt, weil sie sie belogen hat. Ist sie dann nicht selber verantwortlich dafür?
    Im Übrigen kenne ich diese "Masche" auch. Ich bin auch viel zu oft darauf angesprungen. Sogar noch lange nach unserer Trennung. Dieses Einreden von Schuldgefühle und Mitleid... Man fühlt sich so machtlos, man hat immer das Gefühl, helfen zu müssen. Man kann aber nicht helfen. Es bringt einfach nichts. Sie muss von alleine was ändern wollen. An den Punkt muss sie aber von selbst kommen, den kannst du nicht bewusst auslösen.

    Du möchtest was ändern, richtig? Du kannst aber nur in deinem eigenen Leben was ändern. Mach kleine Schritte, aber mach sie. Irgendwann kommt der Tag, an dem es "Klick" macht. Also bei dir. Wie es mit ihr oder mit euch dann weiter geht, wir die Zukunft zeigen. Du kannst sie nicht da raus ziehen. Aber du kannst dich da rausziehen.

    Liebe Grüße
    Eule89


  • . Ich glaube die "Schnappstränen" kennt jeder hier.

    Das ist perfekt getroffen. Ich hatte im Suff regelrechte Heulanfälle und Weinkrämpfe, die eindeutig vom Alkohol ausgelöst wurden. Nüchtern würde ich emotional niemals so zusammenbrechen. Da müsste schon was ganz Schlimmes passieren. Darum sollte man sich die Tränen eines Betrunken nicht allzu sehr zu Herzen nehmen, da alle Emotionen durch den Alkohol massiv verstärkt werden.

    LG
    Carmen

  • Hallo an alle,
    da ich ja selber abhängig bin, kann ich die letzte Antwort von Carmen nur unterschreiben. Diese elende Heulerei durch den Alkohol...
    Mein Mann hat mich da einfach abblitzen lassen, ganz konsequent, aber auch erst später, am Anfang hat er es auch nicht verstanden und ich konnte mit dieser Tout noch punkten.
    Heute würde das nicht mehr funktionieren, selbst mein Sohn (29 Jahre alt) hat gesagt, dass ihn die Selbsmitleidstour am allermeisten ankotzt, ansonsten ist er sehr verständnissvoll uns steht auch total hinter mir, aber das packt er gar nicht und lässt mich da auch konsequent stehen. Hilfe ja, aber nur wenn ich es will und das auch keine leeren Versprechungen sind und erkennbar ist, dass ich was dafür tue.
    Ansonsten...Pech gehabt.
    Und das ist auch gut so.

    Ich hoffe lieber Thomas, dass du auch bald zu dieser Einsicht kommst, bevor ihr alle völlig im Eimer seid

    LG Heike

  • Hallo Thomas,

    ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an, es ist eine Masche, die jeder CO zig fach erlebt.
    Hast du dir mal überlegt, was die Mutter da getan hat? Das einzig richtige ist die Distanz. Es hat sie mit Sicherheit zerrissen, es ist ihre Tochter , und wäre ich in einer solchen Position ich wäre sehr verzweifelt meinem Kind nicht helfen zu können.

    Zitat

    Aber ich hab halt trotzdem keine Hoffnung dass das klappen wird ohne stationären Aufenthalt :/


    davon gehe ich aus, aber wenn du jetzt bei ihr bist, begleitest du einen kalten Entzug, der lebensgefährlich werden kann.
    Noch einnal: Du kannst sie nicht retten, egal was du tust, und wie sehr du dich zugrunde richtest.Sie sagte von selber

    Zitat

    dass ich ihre Flasche ausleeren solle, was ich auch getan habe.


    warum du, warum nicht sie? Halte ich auch für eine Masche. Eine Inszenierung für dich, sehr wirkungsvoll.
    Hätte bei mir auch genügt um wieder in den Hoffnungsmodus zu kommen.
    Du kippst die Flaschen aus, und sie besorgt sich neuen Stoff.
    Ich habe einmal Flaschen ausgeleert und das war, als er in der Entgiftung war, und ich nicht wollte, das der Dreck noch überall rum steht, wenn er zurückkommt.
    Nasse Alkoholiker sind die besten Schauspieler, und die COs die drum herum sind, sind das dankbarste Publikum. Es braucht nicht viel, um uns zu beruhigen, wenn wir drauf sind glauben wir alles.
    Ich schreibe hier nur von meinen erlebten Dingen, die du aber hier zig fach nachlesen kannst.
    Sie hat den Alkohol im Blut und du hast ihn im Kopf, deine Gedanken kreisen ständig darum. Mit all deiner Liebe kannst du sie nicht retten.
    Pass auf dich auf.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo an alle,

    Ja das hat die Mutter schon öfter gemacht aber dann hat sie wieder Kontakt aufgebaut....

    Sie hat nüchtern geweint :/
    Wenn sie was getrunken hat auch aber in der „Endphase“ bevor sie betrunken einschläft ( 2 Weinflaschen pur)
    Wird sie aggressiv gegen jeden und gegen sich selber.
    Sie hat auch extreme psychische Probleme, manisch depressiv , kein Selbstwertgefühl etc.


    Ja bin relativ unkonzentriert aber habe Gott sei Dank trotzdem vor einem Jahr ein Aufnahmeverfahren geschafft aber habe den Job nicht angenommen weil mir das alles finanziell und seelisch zu unisicher war....
    Aber jetzt habe ich eine letzte Chance meinen Traumberuf zu leben und muss den Schritt für mich machen. Ich hoffe ich schaffe das :/


    In der jetzigen Arbeit merke ich schon dass ich ziemlich geschlaucht bin, arbeite aber immer wie gewohnt , nur wenig Energie für den Rest meines Lebens :/

    Sie trinkt seit sie 16 und verstehe auch nicht warum man da noch nicht früher was gemacht hat :/

    LG und DANKE

  • hallo,

    Zitat

    Sie hat auch extreme psychische Probleme, manisch depressiv , kein Selbstwertgefühl etc.


    kein Grund zu saufen, zumal bei einer manischen Depression, aber das ist ihr Problem.
    Wenn ich dich lese, frage ich mich immer wieder, wo bleibt Thomas?

    Zitat

    Ich hoffe ich schaffe das :/


    das wünsche ich dir von Herzen, und du schaffst das, wenn du nur 50 % derAufmerksamkeit und Energie, die du für sie aufwendest für dich nutzt.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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