Beziehung mit einem Quartalstrinker

  • Muss er auch einen Entzug in der Klinik machen? Eigentlich hat er den doch selber gemacht, weil er ja nach seinen paar Tagen trinken, erst Monate später wieder trinkt. Ich verstehe das ganze nicht. Bei einem regelmäßiger Alkoholkonsum ist mir das klar, dass es so den Ablauf hat aber was ist mit dem Quartalstrinker? Wie würde ihm sein Ablauf sein?

  • Jeder Entzug, der zu Hause alleine ausgesessen wird, ist ein kalter Entzug.

    Es gibt auch Quartalssäufer, die am Ende ihrer Trinkphase eine Entgiftungsklinik aufsuchen.

    & es ist nicht gesagt, dass wenn die kalten Entzüge bisher immer glimpflich abgelaufen sind, dieses auch immer so bleibt.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Wie kann das sein, das wenn ich ein Alkoholproblem habe, viele Monate über ein Jahr sogar nicht in dem Suff verfalle, obwohl ich hin und wieder mal ein Bier trinke und es dabei lassen kann. Ich versuche gerade das Quartalstrinken zu verstehen.

  • Muss er auch einen Entzug in der Klinik machen? Eigentlich hat er den doch selber gemacht, weil er ja nach seinen paar Tagen trinken, erst Monate später wieder trinkt. Ich verstehe das ganze nicht. Bei einem regelmäßiger Alkoholkonsum ist mir das klar, dass es so den Ablauf hat aber was ist mit dem Quartalstrinker? Wie würde ihm sein Ablauf sein?

    Gegenfrage, Leila:

    Nehmen wir an, auf Deine erste Frage würde hier jemand mit "nein, muss er nicht" antworten. Nehmen wir an, Dein Mann würde dies dann tatsächlich machen. Nehmen wir an, dass die (durchaus vorhandene) Wahrscheinlichkeit zutreffen würde, dass er dabei ein Delirium Tremens erleiden würde, und dabei sterben würde. Was wäre dann die Situation? Dann wäre hier jemand, aufgrund dessen Aussage jemand sterben musste.

    Hier sind ja keine Mediziner im Start.

    Diese Frage, die Du stellst, kann Dir nur ein Mediziner einigermassen valide beantworten. Und der würde es so, auf Distanz, aus Verantwortungsbewusstsein nicht tun. Er würde sagen, dass ohne Untersuchung etc. diese Frage von ihm nicht beantwortbar ist.

  • Schwer zu beschreiben.

    Beim ersten Schluck nicht mehr in der Lage sein, die Trinkmenge zu regulieren, ist ja das typische Zeichen eines Rauschtrinkers.

    Spiegeltrinker hingegen können sich sehr wohl in der Menge bescheiden, müssen aber immer eine gewissen Pegel intus haben.

    Kurzum: Es gibt nicht das Trinkmuster schlechthin. Man kann einige Generallinien unterscheiden,

    aber das ändert nichts daran, dass Alkoholismus eben eine Suchterkrankung ist.

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  • Er hat mich gebeten nochmal über alles zu reden. Hat einen Termin bei seinem Hausarzt gemacht, um sich Hilfe zu holen. Er möchte keinen Alkohol mehr trinken, überhaupt keinen mehr. Ich kann soviel Zeit haben wie ich brauche um mir zu überlegen, ob es wieder ein WIR geben wird. Ich würde ihm gerne glauben, aber habe Angst das er es wieder tun wird.

  • Er möchte keinen Alkohol mehr trinken, überhaupt keinen mehr. Ich kann soviel Zeit haben wie ich brauche um mir zu überlegen, ob es wieder ein WIR geben wird. Ich würde ihm gerne glauben, aber habe Angst das er es wieder tun wird.

    Hallo Leila

    Ich habe eine Tochter, die phasenweise trinkt. Zwischendurch möchte Sie keinen Alkohol mehr trinken, überhaupt keinen mehr - bis zur nächsten Phase.

    Als Vater kann man seine Tochter mit Kids nicht einfach aufgeben und so lebe ich kontinuierlich mit deiner beschriebenen Angst, dass sie es wieder tun wird. Diese Angst ist ein stetiger, mieser „Begleiter“ - allgegenwärtig, besonders in guten Momenten. Mittlerweile ist mir bewusst, solange ich den Kontakt halte, werde ich diese Angst nicht mehr los, als Vater/Großvater hat man kaum eine andere Wahl.

    Aber vielleicht hast eine Wahl, dieser ständigen Angst zu entkommen. Welche Optionen hast du?

    • Dich weiterhin mit Partner in schwierigem „Gelände“ an Ort bewegen - begleitet von ständiger, ruheloser Angst?
    • Weiter ziehen, mit all den kurzfristigen Unwägbarkeiten einer Trennung, gleichzeitig die Chance auf Heilung, neuem 🍀 - frei von Angst?

    Schwierig - aber wähle DU - sonst werden es vielleicht schon bald ANDERE für dich tun.

    Liebe Grüße Ste

  • Hallo,

    Danke Stefan für deine Antwort.

    Ich weiß nicht was tun. Einerseits ist er nun einen Schritt weiter und hat einen Termin beim Hausarzt gemacht um sich Rat und Hilfe zu holen und dann ist die andere Seite, ob er es wirklich schafft? Der schei....Alkohol macht alles kaputt. Wir hatten uns gefreut nun unabhängig von Kind zu sein, auf unser Urlaub im Sommer usw. Das wäre nun die 3. Chance die ich ihm geben würde. Ohne Alkohol ist er ein ruhiger, hilfsbereite, fürsorglicher Mann. Ich muss zugeben in letzter Zeit wurde er launisch aber wer wird das momentan nicht? Ich will nichts schön reden und mir nichts vormachen. Ich bin hin und her gerissen......

  • Hallo Leila,

    als Quartalstrinker war Dein Partner ja schon öfter in der Situation, eine Zeit lang auf Alkohol verzichten zu können. Von daher wird er nun vermutlich tatsächlich länger nichts trinken. Ob er WIRKLICH und absolut für IMMER den Alkohol aus seinem Leben verbannen will, wirst Du erst später erleben. Ich würde mir das ehrlich gesagt nur aus der Ferne ansehen. Wenn er das wirklich will, dann zieht er es eh durch und macht seine Entscheidung eben NICHT von Deiner abhängig. Wenn er auch ohne Dich trocken werden will, nur dann hat er eine Chance.

    Ich hab hier übrigens schon so viele Geschichten gelesen und ja auch meine eigene erlebt und ich kann Dir eines sagen: Die Meisten haben einen trinkenden Partner gehabt, der nüchtern richtig toll ist, wie ein komplett anderer Mensch. Wenn der saufende Partner nüchtern auch noch ätzend wäre, dann würden die Trennungen nicht so schwer fallen.

    Du musst Dich überhaupt nicht entscheiden, Leila. Du guckst ihm einfach zu. Und entscheidest erst dann, wenn Du zu sehen bekommst, wie es weitergeht. Das wäre mein Vorschlag.

    LG Cadda


  • Du musst Dich überhaupt nicht entscheiden, Leila. Du guckst ihm einfach zu. Und entscheidest erst dann, wenn Du zu sehen bekommst, wie es weitergeht.

    Hallo Cadda - wäre das nicht ein Entscheid; einer für eine 3. Chance, die Leila ihm geben würde - oder habe ich etwas gar nicht begriffen?

    LG Ste55

  • Hallo nochmal...

    darüber musste ich erstmal nachdenken. Das mag sein. Ich lese aber bei Leila diese Zerrissenheit heraus und würde es absolut nicht richtig finden, zu sagen „Wir versuchen es, ich bleib bei Dir“. Bevor DAS geschieht würde ich mich lieber zurückziehen und schauen, was passiert.

    Diesen Rat habe ich gegeben, um Zeit zu schaffen. Denn beim Rat geben habe ich ehrlicherweise im Hinterkopf, dass ich eh vermute, dass nach einer gewissen Zeit das Vorhaben „nie wieder trinken“ vergessen ist.

    Ich wollte Leila daher wie gesagt lieber die Zeit verschaffen, sich zu festigen, bis ihr Entschluss bestärkt ist. Denn das Schlimmste wäre sicherlich eine Ja-Entscheidung :(

  • Hallo Cadda,

    Vielen Dank für deine Nachricht. Ich bin so froh, hier in dem forum zu sein. Eure Nachrichten tun mir gut. Eine gute Idee von dir, so hatte ich es mir auch überlegt zu machen. Er möchte gerne, mit mir einwenig Zeit verbringen aber ich möchte das noch nicht. Ich ertrage ihn momentan nicht, er hat mich enttäuscht. Das schlimme ist, ich sehe ihn immer in dem besoffenen Zustand vor mir und das ekelt mich an. Wenn ich nur dran denke, wenn heute seine alte Mutter mal gehen muss, das wird er nicht verkraften und ob er da nicht zur Flasche greift.

  • Ich wollte Leila daher wie gesagt lieber die Zeit verschaffen, sich zu festigen, bis ihr Entschluss bestärkt ist. Denn das Schlimmste wäre sicherlich eine Ja-Entscheidung :(

    Hallo Cadda,

    nun habe auch ich es verstanden! Du bist für keine 3. Chance - es geht nur noch um Zeitraum sowie Art und Weise einer möglichst schmerzlosen Absage mit Rücksicht auf Leila.

    Hallo Leila,

    wenn ich deinen Text lese, deutet alles darauf hin - du hast dich innerlich bereits gegen eine 3. Chance entschieden.

    Dein Zitat „Das schlimme ist, ich sehe ihn immer in dem besoffenen Zustand vor mir und das ekelt mich an“ in Kombination mit deinem fehlenden Glauben, dass er zukünftig am Griff zur Flasche vorbei kommt, unterstreichen dies.

    Gleichzeitig hast du Skrupel „genug - mir reichtszu sagen und wärst am liebsten aus all dem raus. Verpasse dadurch nicht den richtigen Moment für deinen Absprung, er kommt meist unverhofft; kaum da - schon wieder weg. Sei bereit, innerlich steht dein Entscheid - hab ich recht?

    Liebe Grüsse Ste55

  • Hallo Leila,

    ein Säufer findet IMMER Gründe. Es gibt aber keinen Grund zu saufen, nicht einmal den Tod der Mutter. Denn gerade WENN ich WIRKLICH aufhören möchte zu trinken, dann ist man froh in schlechten Zeiten einen klaren Kopf zu haben und nicht noch zusätzlich zur Traurigkeit mit einem besoffenen Kopf oder Kater anzusitzen.

    Ste(fan):

    Ja, Du hast das richtig verstanden. Manchmal kann es mit so einem schleichenden Ende besser funktionieren. Ich war damals leider auch nicht in der Lage, konsequent die Trennung durchzuziehen von meinem Partner. Das lag zu einem großen Teil daran, dass ich schon immer harmoniebedürftig war und mich sehr in Gefühle reinsteigert kann und zum Anderen wohl auch schlicht und ergreifend daran, dass ich selbst getrunken habe und mein Selbstwertgefühl im Minus-Bereich lag.

    Ich habe mich dann zunächst nur räumlich getrennt. So hatte ich das Gefühl, noch etwas Halt zu haben (was natürlich Blödsinn ist, denn Halt war das nicht, im Gegenteil). Dann folgten noch etliche Enttäuschungen aus der Ferne und ich konnte (mit Hilfe dieses Forums) endlich loslassen.

    Am besten wäre natürlich ein klares „Nein“ zu dieser ganzen Sache, das weiß Leila hoffentlich selbst.

    Mit Hilfe dieses Forums, also den ganzen Geschichten hier und dem Gedankenaustausch, bekommt sie hoffentlich auch ihre Gefühle und nicht nur ihren Kopf in die Richtung.

    LG Cadda

  • Ich wollte mich mal wieder melden. Wir sind immer noch auf Abstand. Er meldet sich täglich und manchmal möchte er mit mir zusammen was unternehmen, was ich nicht möchte. Die Tage hatten wir einen Geburtstag in der Familie (meinerseits) und er dachte doch wirklich, dass er mit mir dort hin geht. Ich sagte, nein das möchte ich nicht. Ich kann und möchte mit dir dort nicht tun als wäre nichts passiert. Er war dann sauer, akzeptierte es dann. Ich möchte mir dieses mal genügend Zeit nehmen um mir bewusst zu werden, wie meine Zukunft aussehen soll. Mit ihm oder ohne ihn. Noch nie waren wir solange getrennt. Ich denke er weiß nicht wie ernst es mir ist, er meint, SIE WILL MICH NUR LEIDEN LASSEN.

  • Hallo Leila,

    schön, dass du konsequent bist.

    Möchtest du vielleicht auch in den anderen Bereichen die Möglichkeit zum schreiben haben?

    Dann würden wir diesen deinen Vorstellungs-Thread nämlich verschieben in den offenen Bereich.

    Du müsstest dich oben unter "Bewerben" für den offenen Bereich anmelden.

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