• Guten Abend zusammen,

    danke nochmal für die Aufnahme.

    Ich glaube mein Partner ist ein Quartalstrinker.

    Kurz zu meinen "Rahmenbedingungen"

    Ich bin 37 Jahre alt und habe drei Kinder. Bin von dem Vater meiner Kinder geschieden und lebe nicht mit meinem neuen Partner zusammen.

    Ich brauche einfach den Austausch. Ich habe so sehr das Bedürfnis mich mitzuteilen und kann es in meinem Umfeld keinem erzählen.

    Ich möchte euch die Situation vom letzten Wochenende schildern. Mein Partner trifft sich regelmäßig mit Freunden. Und ich spiele immer das Taxi. Ansich mach ich das gerne, denn so weiß ich das er sicher nach Hause kommt.

    Am Freitag war es dann wieder soweit. Ich bringe ihn hin die feiern und ich bringe ihn nach Hause ins Bett. So weit so gut. An diesem Abend war er artig und alles in Ordnung.

    Samstag erwähnte er beiläufig das er da wieder hinfährt, aber er mit Taxi nach Hause fährt. Weil er weiß das ein Abend am Wochenende ich nur was mit meinen Kindern mache.

    Gegen 21 Uhr kam ne Nachricht, ob ich ihn abholen würde um 23 Uhr. Da war er schon wieder sehr betrunken. Um 21.30 Uhr ging das Schimpfen von ihm los. Wo ich bleibe usw... Bin dann sofort los um ihn zu holen. Fahre da aber 30 Minuten hin. Die ganze Sprachnachrichten wo er mich anschnauzt. Naja eigentlich bleibe ich immer ruhig. Aber an diesem Abend hat sich wohl alles entladen. Als er ins Auto einstieg, brüllte er mich wider an. Und ich diesmal zurück. Dann war Ruhe. Hab ihn Zuhause abgesetzt und nur gewartet das er es alleine ins Haus schafft.

    Wir waren für Sonntag verabredet. Er hat dann abgesagt und ich bin trotzdem hin. Er sagt immer ab, wenn er betrunken ist, weil er sich dafür schämt, ist dann aber immer froh das ich da bin. Doch diesmal kam ich nicht rein und bin nach 30 Minuten wieder nach Hause. Dann war bis Montag Funkstille.

    Und ich leide dann immer so sehr! Ich hab mich Endschuldigt für das anschreien und vorbei kommen. Danach hat er mir vorgeworfen ich würde noch an meinem Exmann hängen. Völliger Blödsinn. Habe es dann irgendwann aufgegeben es mit ihm zu klären.

    Dienstag morgen kam die Erklärung und Endschuldigung.

    Das passiert leider öfter und es häuft sich leider. Nur so extrem war es nie.

    Er hat mir dann gestanden das er von Samstagmorgen bis Montagabend durchgetrunken hat.

    Ich liebe ihn und würde so einiges für ihn tun. Aber dieses ganze Situation belastet mich.

    Wenn ich bei ihm bin, braucht er nicht trinken. Und trinkt nach auch auf Feiern nicht so extrem viel.

    Ich weiß der Text ist lang und danke fürs lesen. Ich könnte noch Seitenweise schreiben.

    Viele Grüße Neram

  • Hallo Neram,

    klar ist der Text lang, aber das ist völlig in Ordnung. Es hilft beim Sortieren, wenn man mal alles rausschreibt.

    Kann sein, daß dein Freund seinen wirklichen Konsum vor dir verheimlich, also viel mehr und öfters trinkt, als du denkst. Auch wenn du dort bist. Man meint als Angehörige immer nur, daß man irgendeinen Einfluß auf den Konsum eines Alkoholikers hat, aber das hat man nicht wirklich. Man bekommt das vom Alkoholiker suggeriert. "wenn du dich so und so verhälst, dann muss ich nix trinken" oder "du hast dies und das gemacht, also muss ich ja trinken! du bist Schuld, daß ich trinken muss..."

    Die Frage ist, was man bereit ist mitzumachen und wie lange. :?

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Guten Morgen Linde,

    er trinkt nicht heimlich. Man merkt ihm das sofort an, wenn er auch nur ein Bier getrunken hat. Wir sehen uns ca. 4 mal in der Woche nach der Arbeit und sind dann auch immer zusammen.

    Und er macht mir auch niemals Vorwürfe oder dergleichen. Auch nicht unterschwellig.


    Mir ist schon klar das es nicht an mir liegt, das er bei meiner Anwesenheit nicht trinkt. Es liegt daran das er seine Verlustängste, dann einfach nicht spürt.

    Er trinkt auch nie unter der Woche. Nicht mal ein Bier.

    Ihm ist bewusst das er ein Problem hat und das letzte Wochenende hat ihm auch gezeigt, das es so nicht weitergehen kann.

    Aber ich bin mir sehr sicher, das er niemals auf Alkohol verzichten wird. Das berühmte Bier zum Fussball. Er würde sich auch nicht als Alkoholiker bezeichnen. Ich weiß es natürlich auch nicht. Aber ich weiß das, wenn er einmal anfängt er erst aufhört, wenn er nicht mehr gradeaus laufen kann. Oder wenn ich ihn ins Bett bringe.

    Zuhause alleine kennt er garkein Ende.

    Ich weiß selber nicht wie es weitergehen soll. Im Moment kommt eine Trennung für mich nicht in Frage. Allerdings weiß ich aus meiner Ehe, das solche Gedanken erst reifen müssen.

    VG Neram

  • Hallo Neram, oder Maren?😉

    Willkommen hier im Forum.

    Hier geht es ja darum, seine Abhängigkeiten zu stoppen.

    Egal ob Alkoholiker oder CO.

    Dabei können wir helfen und Wege aufzeigen.

    Wer sein Suchtmittel, bei Co-Abhängigen ist das ja der kranke Partner, nicht loslassen will, dem kann man aber eigentlich nicht helfen.

    Wer nicht bereit ist, Veränderungen in seinem Leben vorzunehmen, auch nicht.

    Das gilt natürlich ebenso für Alkoholiker.

    Du schreibst sehr deutlich, das eine Trennung für Dich nicht in Frage kommt.

    Tja, dann bleibt als Alternative ja nur, das Du so weiter machst, was sonst?

    Dein nasser Alkie wird nix ändern an seinem Verhalten , warum auch?

    Läuft doch alles bestens.

    Und wenn nicht mehr, ersetzt man halt den nicht mehr so gut funktionierenden CO durch einen neuen...und fertig.

    So handhaben das zumindest wohl viele, wenn ich den Ausführungen in diesem Forum Glaube schenken darf.

    Ist Dir eigentlich aufgefallen, das Du über Deinen Trinker wie über (D)ein Kind schreibst?

    Bist Du seine Muddi oder seine Partnerin?

    Es ist doch seine Sache, wie er ins Bett kommt.

    Du musst da nix regeln, er ist erwachsen und Du bist da für gar nix verantwortlich .

    Ich finde so ein Verhalten übrigens nicht nur bemutternd, sondern auch für eine Art Übergriffigkeit.

    Man hat sich nicht derart in das Leben eines anderen ERWACHSENEN Menschen einzumischen, auch nicht, wenn es der Partner ist.

    Dein Typ bekommt keine wirklichen Konsequenzen seines Tuns zu spüren.

    Denn Du federst ja alles ab für ihn.

    Und sorry, genau so trägt man auch noch dazu bei, den anderen in seiner Abhängigkeit zu halten.

    Es werden ja keine ernsthaften Grenzen aufgezeigt, worüber der andere vielleicht auch nur mal nachdenken könnte.

    Bisschen Rumbrüllerei streift man als nasser Alkie übrigens sehr schnell wieder ab. Um nicht zu sagen, man peilt sich n Ei drauf.

    Warum auch nicht?

    Der CO beruhigt sich ja auch schnell wieder .

    Oder meinst Du, ein Alkoholiker würde nicht die üblichen CO- Knöpfe kennen (und auch skrupellos benutzen, wenn's hilft)?

    Und dabei spielt ganz oft die Harmoniesucht des COs eine große Rolle.

    Ebenso die Angst vor Beziehungsverlust und daraus evtl. resultierende zeitweilige Einsamkeit.

    Dieses Nichtloslassen-Können oder Nicht

    -Wollen...was für eine ideale Manipulierungsmöglichkeit!!

    Das lässt sich kein Säufer entgehen...das ist ja geradezu wie ne Einladung, an diesen Strippen zu ziehen.

    Denn der Erfolg ist ja geradezu garantiert .

    Kurzum, solange Du mitspielt, ändert sich weder was für Dich, noch für ihn noch in dieser Beziehung .

    Deine Entscheidung , ob Du wirklich so ein Leben möchtest ...besser wird das übrigens nicht ...nur schlimmer mit einem nassen Alkoholiker an der Seite.

    Dieser Aufzug führt nur bergab...nie bergauf.

    Ich wünsche Dir die Kraft, ihn doch gehen zu lassen. Alles andere kostet nämlich viel zu viel von derselbigen.

    Es gibt da draußen genug andere Männer, die nicht saufen müssen.

    Die sich allerdings auch in keine Kinderrolle drücken lassen würden.

    Weil sie die Verantwortung für ihr Leben selbst tragen wollen.

    Damit müsste man dann auch schon klar kommen können als Partnerin ;)

    LG Sunshine (Alkoholikerin, seit 19 Jahren trocken)

  • Hallo Sunshine,

    also du hast es so ziemlich getroffen.

    An der einen oder anderen Stelle würde ich es nicht so hart sehen, aber im Grunde ist es so wie du es schreibst.

    Ich erwarte auch garkeine Antwort für mich hier, denn natürlich weiß ich das ich außer mein Verhalten eh nichts ändern kann.

    Und ich kenne auch mein Problem😉🙈. Wie du schon richtig erkannt hast, ist es die Harmonie.... Das ist meine Sucht.... in jedem Bereich meines Lebens.

    Und wenn mir eine Freundin das alles erzählen würde, würde ich die Hände über den Kopf zusammenschlagen.

    Doch mein kleines immernoch verliebtes Herz, will das alles nicht wahrhaben.

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