Hallo zusammen,
ich bin das erwachsene (Scheidungs-)Kind zweier Alkoholiker (mittlerweile 3er Alkoholiker, meinen Stiefvater haben sie auch dazu gemacht) und habe seit meiner Jugend sehr unter der Situation gelitten. Im März ist meine Mutter gestorben, totgesoffen, wie ich es bewusst abfällig nenne. Leberkoma; mit Blut aus allen Löchern ist sie dann komatös (Durchbruch der Magengeschwüre) ENDLICH eingeliefert worden, nachdem es lange Zeit so steil bergab ging, dass sie sich mit 61 wie eine 100-Jährige bewegt hat. Oft stürzte sie und lag dann stundenlang eingepinkelt u.ä. herum.
Ich durfte mit meinem Stiefvater entscheiden, dass sie auf Maschinen abstellen.
Ich habe vor 3 Jahren eine Kurzzeittherapie begonnen, in der das Ganze Thema beleuchtet und ich auf das Kommende vorbereitet wurde. Diese Zeit war mir sehr hilfreich und ich hab gelernt, viele Dinge anders zu beleuchten und zu verstehen. Dennoch merke ich, wie ich derzeit zunehmend den Halt verliere. Ich falle wieder oft in depressive Löcher und versuche, meinen Partner wirklich eklig verletzend von mir wegzustoßen, weil ich Nähe gerade nicht ertragen kann. Obwohl ich sie absurder Weise brauche, denn bin ich allein, fühle ich mich so allein, dass es mich zerreißt. Ich bin noch nicht ganz dahinter gekommen, was mit meinem Verhalten los ist. Einerseits bin ich liebesbedürftig und anhänglich, sobald er da ist, andererseits trete ich um mich und will ihn ‚weg‘ haben, wenn er nicht da ist. Ich ziehe mich auch sonst überwiegend von allen zurück, nur 3 Personen wissen wirklich, wie es in mir aussieht.
Ich weiß aus meiner Therapie Zeit, dass ich dringend Austausch benötige. Google bzw. andere Foren haben mich hierher geführt, weil ich gelesen habe, dass es tatsächlich HIER viele erwachsene Alkoholikerkinder geben soll, die sich über ihre Wesenszüge austauschen, was Aufklärung über das eigene Verhalten bringen soll. Das wär mir sehr wichtig und scheint mir aktuell das zu sein, was mir am meisten Licht ins Dunkel meiner eigenen verkloppten Psyche bringen könnte.