• Hi,

    Ich heisse Daniel, ich bion seit 2011 trocken und bin eher durch Zufall hier gelandet. Ich habe mich tatsächlich nach all den Jahren der Abstinenz mal (eben so) in diesem Forum herumgetrieben.

    Ich finde es toll dass sich die Leute hier so austauschen können, jedoch rate ich allen Suchtkranken unbedingt zu einer Suchttherapie.

    Liebe Grüsse aus Luxemburg

    :lol::lol::lol:

    Einmal editiert, zuletzt von Geroldsteiner (4. Oktober 2021 um 13:55)

  • Hallo Daniel

    willkommen hier.

    Es ist ja schön von User Tipps zu erhalten, die man gar nicht näher kennt. ;)

    Magst du bisschen von dir erzählen und wieso du darauf kommst eine "Therapie" zu machen?

    Ich habe keine Therapie gemacht und bin über 14 Jahre trocken. Alleinig durch das Forum hier.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    ja gerne, ich wurde 2011 nach etlichen Jahren Alkoholmissbrauch und nach einem epileptischen Anfall (kalter Entzug) ins Krankenhaus eingliefert. Als ich auf der Intesivstation zu mir kam, wusst ich nicht wie mein Leben weitergehen soll. Aber mir war bewusst dass ich so nicht mehr weiterleben konnte, da ich berufstätig war jeder Tag ein Spiessroutenlauf.

    Zum Schluss hatte ich ständig Kontrollverlust und trank einfach um zu vergessen dass ich trinke... der Teufelskreis eben (2 Liter Vodka / Tag).

    Im Anschluss habe ich einen Entzug in der Klink gemacht (Psychiatrie) und nach 3 Wochen wurde mir klar dass ICH was ändern musste.

    Mir persönlich hat die Therapie sehr geholfen,da ich in der Therapie meine "Dämonen" kennengelernt habe die mich zum trinken verleiten.

    Daher meine Auffassung dass es nie schlecht ist in Therapie zu gehen und um zu lernen und zu verstehen mit seinen ängsten umzugehen.

    Ich weiss auch dass manche Leute ohne Therapie auf Dauer zurechtkommen, ich für meinen Teil hätte es ohne Hilfe nie geschafft.

    Wollte aber niemandem zu nahe treten, jeder soll die Sache so angehen wie es ihm/ihr am besten passt.

    :wink:

    LG
    Dan

  • Wollte aber niemandem zu nahe treten, jeder soll die Sache so angehen wie es ihm/ihr am besten passt.

    Hast du nicht. Es sind ja mehr die Einzelfälle, die ohne Therapie, da durch kommen.

    Möchtest du dich hier bei uns weiter austauschen?

    Dann könnte ich dich, nach einer kurzen Bewerbung, für die offene Bereich freischalten.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallo Geroldsteiner,

    willkommen im Forum....ich habe es auch mit einer Psychotherapie geschafft....das war für mich auch sehr wichtig, da mir das Verständnis für das Entstehen der Sucht bzw wie du beschreibst die eigenen Dämonen funktionieren...ich habe mich viel um mich gekümmert und meine Sucht...das mit dem Tag für Tag ist am Anfang sehr sinnvoll aber ohne das Verständnis ist es schwer

    die psyhotherapie ging ca 1 Jahr und danach habe ich meinen Weg in diesem Forum gefunden...viel gelesen und viel verstanden...dieser Austausch bzw das Formulieren der eigenen Gedanken, hat auch zum weitere verstehen beigetragen

    na dann viel Spass beim Lesen und Schreiben

    Lieben Gruß

    mexico

  • Hallo und willkommen!

    10 Jahre clean, das ist schon eine tolle Sache und reife Leistung. Ich komme auf 6 1/2.

    Therapie: Ich habe seinerzeit eine ambulante Therapie gemacht. Einige user hier im Forum haben den Absprung über das Forum und Fachliteratur gesschafft. Ich habe alle 3 Element (Therapie, Literatur und Forum/Internet) verknüpft. Ob ich auch ohne Therapie dort stünde, wo ich mich heute befinde, weiß ich nicht. Ich konnte einiges aus der Therapie mitnehmen und sei es, dass es mit den Empfehlungen hier übereinstimmte.

    Wichtig war der unmittelbare Kontakt zu Rückfälligen, die mir plausibel schilderten, wie schnell sie wieder bei alten Schlagzahlen und noch darüber angelangt sind. Das trieb mir den im Hinterstübchen verankerten Gedanken aus, irgendwann mal wieder moderat trinken zu können.

    Was ich den Jahren gelernt habe: Es gibt unterschiedliche Gründe für ein Abgleiten in die Sucht und mehrere Wege wieder hinaus. Wichtig ist, den passenden zu finden.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Hallo Mexico,

    du schreibst "...ich habe mich viel um mich gekümmert und meine Sucht...", das ist meines Erachtens einer der wichtigsten Punkte...

    nach der Therapie habe Ich habe oft gedacht und auch anderen Leuten gesagt, "Ich habe ein Projekt das heisst "Daniel" und das hat Priorität" wenn ich nicht "funktioniere" oder (mit mir) klar komme dann kann ich das auch nicht für mein Umfeld.

    Eine gesunde Portion Egoismus gestehe ich mir seitdem zu. Ich habe gelernt "Nein" zu sagen auf Vorschläge und Anfragen von Leuten die mich früher ausgenutzt haben. Gesunder Egoisimus kann da viel helfen, nach dem Motto: "Dazu hab ich jetzt keine Lust und Basta"

    Verstehen wie man selber funktioniert ist elementar um ein zufriedenes Leben zu leben, und das nicht nur für Leute mit Suchtproblemen. Wenn man sich akzeptiert wie man eben ist lebt man leichter in den Tag hinein :) (sowieso ist keiner perfekt)

    Liebe Grüsse


    Daniel

  • Hallo Carl Friedrich,

    Wenn man sich eingesteht dass man ein Suchtproblem hat ist schon mal der erste Schritt, wie man das angeht bleibt jedem überlassen.

    Ich für meinen Teil war glücklich dass meine "kleine Welt" zusammenbrach und als es raus war. Nach ein paar Monaten Abstinenz habe ich auch kein Hehl daraus gemacht, falls jemand gefragt hat warum ich keinen Alkohol trinke, "ich bin Alkoholiker" reichte. Wenn einer fragt wie das so ist mit Sucht/Entzug etc.. finde ich das super. Die Leute stigmatisieren einen generell nicht.

    Ich finde es immer total niederschmetternd wenn ich höre dass jemand Rückfällig geworden ist, und wie du sagst, es führt einem vor Aigen wir schnell dies passieren kann.

    Liebe Grüsse

    Daniel

  • Hallo Geroldsteiner,

    willkommen hier im Forum.

    Ich wollte anfänglich keine Therapie machen und dachte, ich würde es so schaffen. Vielen mag das auch gelingen, aber ich war froh, mich dann doch für eine stationäre+ambulante Reha entschieden zu haben. Sich einmal komplett rauszuziehen, auf sich konzentrieren und sich mit Menschen auszutauschen, die genauso betroffen sind, hat mir sehr geholfen. Aber da ist ja jeder anders.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Geroldsteiner,

    willkommen hier im Forum.

    Ich wollte anfänglich keine Therapie machen und dachte, ich würde es so schaffen. Vielen mag das auch gelingen, aber ich war froh, mich dann doch für eine stationäre+ambulante Reha entschieden zu haben. Sich einmal komplett rauszuziehen, auf sich konzentrieren und sich mit Menschen auszutauschen, die genauso betroffen sind, hat mir sehr geholfen. Aber da ist ja jeder anders.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hi Seeblick,

    genau, jeder findet einen Weg wenn er /sie bereit ist etwas zu ändern. Nicht wenige werden ja auch mit Therapie rückfällig... +/- 65% hab ich mal gehört

    Beste Grüsse

  • genau, jeder findet einen Weg wenn er /sie bereit ist etwas zu ändern. Nicht wenige werden ja auch mit Therapie rückfällig... +/- 65% hab ich mal gehört

    Beste Grüsse

    Hallo!

    Belastbare und fundierte Zahlen gibt's nirgends. Das sind alles nur Mutmaßungen. Man müsste schon eine ganze Anzahl Ex-Trinker interviewen, ich sag mal mindestens 10.000, die müssten dann auch wahre Antworten geben, um ein realistisches Bild zu bekommen.

    Im Übrigen gibt's etliche Herrschaften, die nach mehreren Rückfällen abstinent geworden und geblieben sind. Wie werden die denn gezählt? Neuzählung nach dem letzten Rückfall?

    Nichts desto trotz, ist die Anzahl der Rückfälle ziemlich hoch.

    Viel interessanter finde ich die Frage des "Warum". Aber das ist ein anderes Thema.

    Gruß

    C. Friedrich

  • Belastbare und fundierte Zahlen gibt's nirgends. Das sind alles nur Mutmaßungen. Man müsste schon eine ganze Anzahl Ex-Trinker interviewen, ich sag mal mindestens 10.000, die müssten dann auch wahre Antworten geben, um ein realistisches Bild zu bekommen.

    Hallo,

    zumindest waren das die Zahlen die man mir in der Klinik mitgeteilt hat...

    Aber ja, die Zahl muss ziemlich hoch sein.

    Die Frage nach dem "Warum"? Ich persönlich habe mein ganzes vorheriges Leben infrage gestellt. Dann habe ich einmal Tabula Rasa angewandt, und alle Personen die mir nicht gut taten, die mich vorher belastet haben, einfach ausgegrenzt... (inklusive Partner.. leidete oder leidet noch immer an einer Narzisstischen Störung..) . Seitdem geht es mir gut. Man muss den Balast abwerfen auch wenn das schwierig erscheint, aber wie ich schon in einem anderen Post erwähnte, man muss ein bischen egoistisch werden...

    BG

    Daniel

  • Hallo Geroldsteiner,

    willkommen hier im Forum.

    Ich wollte anfänglich keine Therapie machen und dachte, ich würde es so schaffen. Vielen mag das auch gelingen, aber ich war froh, mich dann doch für eine stationäre+ambulante Reha entschieden zu haben. Sich einmal komplett rauszuziehen, auf sich konzentrieren und sich mit Menschen auszutauschen, die genauso betroffen sind, hat mir sehr geholfen. Aber da ist ja jeder anders.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hi Seeblick,

    austauschen ist super, ich war in einer Gruppentherapie (12 Leute im Kreis sitzen.. wie im Film..) ich war am Anfang entsetzt, war sehr gehemmt.. nach ein paar Tagen wurde es besser, nach 2 Wochen habe ich es genossen mich mit anderen Alkoholikern auszutauschen. Hat miir echt sehr geholfen.

    LG

    Daniel

  • Hallo Geroldsteiner,

    schön, dass du hier bist und hier am Austausch teilnimmst.

    Du hast mir im Thread von mexico ja etwas geschrieben:

    Ja, es ist eine sehr persönliche Entscheidung, wie (offen) jemand mit der Alkoholkrankheit umgeht. Und im Laufe der Abstinenz mag sich das ja auch immer mal ändern. Ist bei mir auf jeden Fall so. Ich bin jetzt fast acht Jahre trocken. Und hab irgendwo schon mal geschrieben, ich habe erst, als ich schon abstinent war, akzeptiert, dass ich wirklich abhängig war. Vorher habe ich mir diese Erkenntnis weggetrunken, irgendwie. So ähnlich, wie du ja auch schreibst:

    und trank einfach um zu vergessen dass ich trinke... der Teufelskreis eben

    Und bezogen auf deinen zweiten Absatz oben:

    Ich habe es auch erlebt, wie Morgenrot auch im anderen Thread geschrieben hat, dass andere Menschen sich durch einen offen trocken lebenden Menschen auf ihr eigenes Trinkverhalten besinnen, und das ist manchmal nicht so angenehm. Das mit dem Spiegel eben: Wenn der/diejenige Alkoholiker*in ist, dann ist das Thema plötzlich so nahe dran und nicht mehr irgendwo draußen auf den Bahnhofsvorplatz. Kann schon Angst machen, und dann kommt so etwas Beschwichtigendes, wie du es beschreibst. Das hat dann nur mit dem zu tun, der es sagt, und nicht mit dem Empfänger (mir/dir). So erlebe ich das jedenfalls inzwischen.

    Freue mich jedenfalls, weiterhin hier von dir zu lesen,

    Herzlichen Gruß

    Thalia

  • Hallo Daniel,

    ich bin zwar kein Mensch für einen Halbkreis. Aber ich finde deine Einstellung mit dem offenen Umgang der Krankheit gut. Wenn ein Alkoholiker nicht klar und deutlich zu seiner Krankheit steht oder herumeiert, wenn er gefragt wird, stimmt er insgeheim der Stigmatisierung zu.

    Wie soll denn ein "Nichtsüchtiger" den Alkoholismus ernst nehmen, wenn es bekennende Alkoholiker verharmlosen?

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Das ist ein evergreen: Wem erzähle ich von meiner Krankheit. Das sollte einjeder mit sich selbst ausmachen. Es gibt keine für alle geltenden Maßstäbe.

    Ich suche mir die betreffenden Leute schon ganz genau aus, der Kreis ist sehr überschaubar.

    Mit diesem Kurs, der mit meinem ehemaligen Therapueten abgestimmt ist, fahre ich seit Jahren ausgesprochen gut. Warum sollte ich diesen für mich geradezu perfekten Kurs ändern?

    Nur weil irgendein Hansel chronisch neugierig ist?

    Andere dürfen das gerne anders handhaben und mich insoweit kritisieren, dass ich herumeiere und hampele 8o . Diese für mich völlig unmaßgebliche Einschätzung teile ich nicht.

    Wichtig ist allein, ob mein Weg mich zufrieden abstinent hält. Und da bin ich positiv gestimmt.

    Gruß

    Carl Friedrich

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