Ich habe ein Problem - oder doch nicht?

  • Hallo Myopie,

    Ich bin heute bei Tag 25. Glückwunsch, du bist etwas weiter als ich.

    Ich wundere mich etwas wie nah du am Alk dran bist und es dir scheinbar nichts ausmacht. Ich gehe seit ich nüchtern bin nicht mehr in den Supermarkt. Zu groß ist der Respekt vor der Sucht und dem möglichen Trigger. Die letzte Flasche Whiskey habe ich an meinem ersten nüchternen Tag feierlich im Gulli versenkt und seitdem bin ich nicht mal mehr in die Nähe von Alk gekommen.

    Ich hoffe du bist weiterhin vorsichtig. Wünsche dir viel Erfolg bei deiner weiteren Nüchternheit!

    LG

  • Hallo Myopie,

    auch von mir noch ein herzliches Willkommen im Forum und natürlich Glückwunsch zum ersten alkoholfreien Monat. Damit bist du schon sehr weit!

    Was ist so gar nicht verstehe: warum lässt du das Einfachste liegen? Wenn du dauerhaft nüchtern und von Alkohol befreit leben willst, ist die eigene Wohnung elementar wichtig. Warum ist dort noch Alkohol? Aus Gewohnheit? Wenn die "Plörre" ohnehin ungenießbar ist - warum wirfst du das Zeug nicht raus? Du beginnst einen ganz neuen Lebensabschnitt - was haben da "Erinnerungen" an Urlaube zu suchen, die aus Alkohol bestehen? Das geht mir nicht in den Kopf und ich halte es für zumindest sehr fahrlässig. Wenn dich nämlich doch mal der Teufel im falschen Augenblick anpiekst, wirst du auch die "Plörre" aufreissen und saufen, so ist das. Genauso verhält es sich mit Wein im Keller. Was gibt es schöneres, als wenn der Weg für einen Alkoholiker nicht weit ist?

    Myopie - ein guter Monat ohne Alkohol ist eine schöne Leistung. Mach´sie dir nicht kaputt mit blöden Erinnerungen. Alkohol hat im Umfeld eines trockenen Menschen nichts zu suchen. Wirf´das Zeug weg oder verschenk es.

    Sagt dir:

    Peter


    Und Paulchen Panther sagt dazu: "Denn die Nähe der ersehnten Tränke erhöht die Sprungkraft der Gelenke!" was man überstzen könnte mit: wenn Alkohol in der Nähe ist, geht alles viel schneller - auch der Rückfall.

  • Hallo zusammen,

    Wochenende bzw. der Samstag war super. Das geschafft, was ich mir vorgenommen hatte ;) Sonntag lief auch gut.

    Eine unangenehme Situation am Samstag gab es - noch nicht weggebrachtes Altglas, welches ausdünstete... fand den Geruch aber

    eher abstoßend, der Kopf ist aber trotzdem sofort drauf angesprungen. Glas nach draußen gebracht und dann war auch gut.

    Wegen der Deko etc. Geschichte habe ich lange mit meiner Therapeutin gesprochen und letztlich: Lass es stehen, aber wenn es dich triggert, habe jetzt schon Lösungsstrategien, da haben wir auch zwei drei Ideen gesammelt.

    Ansonsten läuft das Reha Programm halt, wurde am Dienstag geimpft, Booster und Grippeschutz, war nicht die beste Idee -> solangsam kehren die Lebensgeister wieder ;)

    Am Wochenende geht es dann mal für 10 Stunden nach Hause und über Weihnachten ist sogar eine Übernachtung drin.

    Von den Rehabilitanten wechseln jetzt so einige Richtung Tagesklinik, aber es ist weiterhin eine homogene Truppe, man versteht sich und dieser gemeinsam Austausch ist sehr viel Wert. Gerade die Gruppentherapien sind mega, so viele verschiedene Perspektiven.

    Auf den Tag genau bin ich jetzt 6 Wochen in der Klinik und ich bereue es weiterhin nicht.

    Myo

    Mach dich frei und lass die alten Zeiten gehen

    Pack deine Sachen, die Gewohnheit lässt du einfach stehen

    Wehr dich jetzt nicht sondern lass dich einfach gehen

    Es tut nicht weh, du stirbst nicht, du wirst es schon sehen

  • Huhu Myopie, es liest sich so gut und positiv und sechs Wochen sind ein guter Anfang!

    Was ich aber überhaupt nicht verstehe

    Wegen der Deko etc. Geschichte habe ich lange mit meiner Therapeutin gesprochen und letztlich: Lass es stehen, aber wenn es dich triggert, habe jetzt schon Lösungsstrategien, da haben wir auch zwei drei Ideen gesammelt.

    Für mich liest es sich, als hätte die Therapeutin auch irgendwann aufgegeben, weil du absolut nicht loslassen willst. Ich frage mich ehrlich gesagt warum du ein solches Risiko in deiner eigene Wohnung eingehen willst, obwohl du ansonsten deinen Weg so zielsicher verfolgst. Das es manchmal nicht leicht ist, sich von Erinnerungsstücken und den dazugehörigen Erinnerungen zu trennen, das kann ich gut nachfühlen. Warum machst du keine Fotos von den Flaschen und klebst sie in einem Album zu den passenden Urlauben. Dann kannst du den Trigger wenigstens in einer Schublade verstauen und hast keinen Alkohol mehr im Haus. Bei mir zu Hause sind schon wirklich wertvolle Familienerbstücke raus geflogen, einfach weil sie mir nicht gut tun und meine emotionale Gesundheit nicht mit Geldwert aufgewogen werden kann. Wenn ich durch Deko meine Genesung von einer tötlich verlaufenden Krankheit gefährden würde… keine Ahnung wie ich das irgend jemandem erklären wollte.

    Alles andere liest sich so positiv. Irgendwas mit diesen Bierflaschen voller Alkohol, denn das sind sie nun mal, stimmt da nicht. Vermutlich hast du es mit deiner Therapeutin angefasst, merkwürdig erscheint mir das Ergebnis trotzdem.

    Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg, Lea

  • Guten Morgen Myopie,

    wenn ich schon Lösungsstrategien für eine Sache in Erwägung ziehe und eine Sache bereits mit einer Therapeutin bespreche, dann bedeutet das für mich, dass das Triggern bereits stattfindet.

    Ich würde zusehen, dass ich das entsorge- und einen Haken dahinter mache.

    LG Cadda

  • Hallo Myopie,

    Von mir noch ein verspätetes Willkommen im Forum!

    Klasse, wie Du bisher Deinen Weg gegangen bist, Dir Hilfe geholt hast und diese auch angenommen hast.

    Alle Achtung, kann ich da nur sagen!

    Das hier springt mich natürlich auch extrem an:

    Zitat

    Ich habe Jahrelang aus Urlauben immer ein Exemplar eines lokalen Bieres mitgebracht, diese stehen noch weiterhin als indirekt beleuchtete Deko in der Bibliothek.

    Entschuldige bitte, aber im ersten Moment dachte ich wirklich "Bäääh, wie eklig ist das denn? Das ist doch keine schöne Deko sondern eher ein Armutszeugnis!"

    Das wäre mit Sicherheit das erste gewesen nach meiner Entgiftung, was ich sofort aus dem Haus entfernt hätte!

    Dafür hätte ich weder ein Therapeutengespräch noch längeres Überlegen gebraucht, allein mein Bauchgefühl hätte mir gesagt, "Schmeiss den Dreck sofort weg!"

    Und hätte ich auch nur den leisten Verdacht gehabt, das mich auch das schon triggern könnte, hätte ich meinen Mann gebeten, es zu tun.

    Aber ich hatte nie derartige Deko.

    Dafür schicke Sektflöten im Glas-Schrank, teuer...von einer bestimmten Marke...draus getrunken habe ich allerdings fast nie, ich habe da längst Wodka-O aus Wassergläsern gesoffen.

    Als ich sie nach meiner Heimkehr von der Entgiftung da stehen da, zusammen mit Weingläsern (Erbstücke), habe ich sie sofort entfernt, in einer Kiste im Keller verstaut, paar Wochen später, als ich mich wieder dran erinnerte, habe ich sie verschenkt.

    Ich bin (trockene) Alkoholikerin und in meiner Bude hat son Kram ÜBERHAUPT nichts zu suchen!

    Was soll ich mit typischen Alkoholkonsum-Gläsern, die ich nie mehr benutzen möchte?

    Nööö...lass ma, will ich nicht bei mir haben, egal was die gekostet haben, ob von Oma geerbt oder sonstwas....

    Mein trockenes Leben ist mir tausend mal wichtiger!

    Und ich liiieeebe schöne Gläser und tolles Geschirr, ist wie ne kleine Leidenschaft von mir.

    So habe ich mir nach und nach neue Gläser gekauft, die mir viel besser gefallen... flotter, schicker, und vor allem haben sie nichts mit Alkoholkonsum zu tun!

    Und die stehen nun im Glasschrank, ich schaue sie gern an und sie werden auch benutzt.

    So machen sie wirklich Freude.

    Was magst Du gern, was man in eine beleuchtete Vitrine stellen könnte bzw. in Deinem Fall dorthin, wo die ollen Bierdosen noch stehen?

    Es gibt da so viele tolle Sachen, wenn ich mal dazu komme, werde ich mir vielleicht mal eine Vitrine mit meinen alten Kameras herrichten.

    Ich habe auch schon viele andere tolle Deko-Ideen gesehen, an denen man mit Sicherheit seine Freude hat.

    Also schmeiss das olle Büchsenbier da weg...es hat keinen wirklichen Wert und könnte Dir sogar mal zum Verhängnis werden, Petter hat dazu schon sehr gut und ausführlich geschrieben. :thumbup:

    Apropos Urlaubsreisen, ich liebe es auch sehr, mir von Urlaubsreisen kleine Andenken mitzubringen, sie rufen schöne Erinnerungen wieder hervor und ich mag das einfach.

    Allerdings gibt es keinerlei Kram mehr aus Saufzeiten, auch da haben wir viele Urlaubsreisen gemacht.

    Leider waren es auch Urlaube, in denen ich gesoffen habe. Die Mitbringsel machten mir nur noch schlechte Gefühle, also weg damit.

    Sowas hat in meinem heutigen Leben so gar nix mehr zu suchen.

    Manchmal muss man einfach Platz für was Neues und Schöneres schaffen und sich dafür vom Alten lösen.

    So zumindest meine Meinung. ;)

    LG Sunshine

    2 Mal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (10. Dezember 2021 um 12:36)

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!