Vater Alkoholiker, Bruder am Alkohol gestorben. Möchte den Teufelskreis für meine Tochter brechen.

  • Hi,

    schätze ich brauche Hilfe. Mein großer Bruder ist vor kurzem am Alkohol gestorben und mein Vater ist weiterhin starker Alkoholiker. Ich weiss im Grunde, das sind Dinge, die ich nicht ändern kann. Ich habe keinerlei Süchte, mein Problem würde ich eher als "emotionale Überlastung",Hilflosigkeit bezeichnen. Meine Tochter ist erst 1 Jahr alt, ich wünsche mir das alles nicht für sie. Ich schätze ganz unbelastet bin ich nach alledem auch nicht und möchte für meine Tochter alles richtig machen. Ich weiss absolut nicht wie ich den Umgang mit meinem Vater regeln soll. Er liebt sein Enkelchen, ist aber seiner Sucht gegenüber, trotzdem absolut Machtlos. Meine Mutter passt regelmäßig auf meine Tochter auf, ohne sie würde ich das mit meinem Krümel auch nicht schaffen. Ich liebe meine Eltern, habe aber das Bedürfnis mein Kind vor den Problemen meiner Familie zu schützen. Möchte aber gleichzeitig keinen Kontaktabbruch oder jemandem weh tun. Wir haben alle genug gelitten...

    :(

  • Herzlich Willkommen hier im Forum, Aljona.

    Mein aufrichtiges Beileid zum Tod deines Bruders. :cry:

    Da kommt ja einiges zusammen bei dir in der Familie.

    Um dich freischalten zu können, geh bitte auf diesen Link und fülle das Schreibfeld aus.

    Danach gehts dann weiter.

    Ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch hier bei uns und daß du gute Wege für dich und das Krümelchen erarbeiten kannst.

    Liebe Grüße, Linde

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Guten Morgen Aljona,

    es tut mir sehr leid mit Deinem Bruder und ich kann verstehen, dass Dich auch die Situation mit Deinem Vater belastet.

    Ein Austausch hier wird Dir bestimmt gut tun.

    ich habe Dich für den offenen Bereich freigeschaltet. Soll ich Deinen Thread direkt so an die richtige Stelle verschieben?

    LG Cadda

  • Hallo,

    Danke schon mal für die lieben Worte. Ja bitte verschiebe mich gleich richtig. Es ist nicht so einfach sich hier zu orientieren. Ich habe erst mal quergelesen und mich schon bei einigen Punkten wiedererkannt.

    :(

  • Hallo Aljona,

    ich habe dein Thema in den offenen Forenbereich verschoben.

    Hier gehts jetzt weiter. :)

    Wenn noch Fragen sind, einfach stellen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Moin,

    Huch, hier auch?

    Bitte eine Mail an impressum@seo-nw.de schreiben mit einer kurzen Begründung.

    Benutzername ändern ist in Ausnahmefällen möglich und kann nur durch mich durchgeführt werden.

    Gruss

    Alex

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Hallo Hexe, dann sag ich jetzt einfach nochmal herzlich Willkommen! Hast du denn schon bestimmte Themen oder Fragen gefunden, die für dich besonders interessant sind?

    Liebe Grüße, Lea

  • Hallo und danke erstmal.

    Ich habe schon sehr viel bei anderen gelesen. Die Sammlung über Merkmale eines EKA haben mir schon einige Aha Momente beschert. Es ist seltsam von anderen zu lesen, denen es genau so geht wie mir. Ich wäre nur nicht in der Lage gewesen, diese Gefühle so genau zu benennen. Schätze genau das, ist mein eigentliches Problem. Im Moment ist mein vorherschendes Gefühl tiefe Trauer. Trauer über meinen toten Bruder und das ich ihn nicht retten konnte. Trauer darüber, das ich ihn gegen Ende aufgegeben habe, um einfach nur glücklich zu sein. Und Trauer über den großen Haufen Misst in meinem Leben, der zwar hinter mir liegt, mich aber einfach nicht in Ruhe lassen kann. Trauer über die aktuelle Situation.. Warum kann ich nicht einfach eine ganz normale Familie haben??... Warum war mein Bruder wie er war? (Drogen, Alkohol, Schizophrenie und dabei wenn er nüchtern war, ein gaaanz lieber hilfloser Kerl. Besoffen unausstehlich)

    In meinem Kopf herrscht Chaos. Seit dem Tot meines Bruders noch mehr, das Gefühl Machtlos und Hilflos zu sein, noch größer. Ratlos wie ich das alles mit meiner Tochter in Zukunft regeln soll... Kontaktabruch zu meinen Eltern ist für mich undenkbar. Ich liebe sie, es sind meine Eltern, den Ballast möchte ich aber nicht für meine Tochter mitnehmen..

    Hoffe mit der Selbsthilfegruppe Ordnung in mein Chaos zu bringen.

    LG Hexe

    :(

  • Hallo Hexe,

    ich konnte nicht einmal Hunger und Durst auseinander halten - und das sind ja "Anfängergefühle".

    Sowas wie Trauer, Freude... waren für mich nur Worte. Ich war gefühlsmäßig wie abgestellt, abwesend.

    Das hat gegen die damalige Reizüberflutung, Ohnmacht, Angst, Überforderung in meiner Kindheit sicherlich geholfen. Aber als ich erwachsen wurde, war ich immer noch gefühlsmäßig abgestellt und musste das mühselig lernen. Gefühle benennen zu können ist manchmal gar nicht so einfach gewesen.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • In meinem Kopf herrscht Chaos. Seit dem Tot meines Bruders noch mehr, das Gefühl Machtlos und Hilflos zu sein, noch größer. Ratlos wie ich das alles mit meiner Tochter in Zukunft regeln soll...

    Hallo Hexe,

    auch von mir ein herzliches Willkommen in dieser Online-Selbsthilfegruppe und mein herzliches Beileid zum Tod deines Bruders.

    Dass du dich besonders derzeit emotional überlastet fühlst, kann ich gut nachvollziehen. Alkoholismus in der Familie (Vater und Bruder) zu erleben ist schon eine Sache, aber dann noch erleben zu müssen, dass und wie der Bruder daran zugrunde gegangen ist, reißt eine noch tiefere Wunde.

    Gefühle von Macht- und Hilflosigkeit, von Chaos im Kopf sind mir auch vertraut. Bei mir gab’s auch eine Zeit, in der ich gar nicht benennen konnte, was ich eigentlich fühlte.

    Nun kannst du immerhin schon das Gefühl „Trauer“ benennen. Trauern braucht Zeit und Trauerarbeit ist harte Arbeit.

    Musst du denn im Moment schon eine Lösung haben, wie du das mit deiner Tochter regelst? Eilt das gerade?

    Viele Grüße

    AufderSuche

  • Hallo Hexe,

    ich konnte nicht einmal Hunger und Durst auseinander halten - und das sind ja "Anfängergefühle".

    Sowas wie Trauer, Freude... waren für mich nur Worte. Ich war gefühlsmäßig wie abgestellt, abwesend.

    Das hat gegen die damalige Reizüberflutung, Ohnmacht, Angst, Überforderung in meiner Kindheit sicherlich geholfen. Aber als ich erwachsen wurde, war ich immer noch gefühlsmäßig abgestellt und musste das mühselig lernen. Gefühle benennen zu können ist manchmal gar nicht so einfach gewesen.

    Lieber Gruß, Linde

    Hallo Linde,

    So krass wie du es beschreibst ist es bei mir nicht. Ich spüre nur oft einfach nichts Leere, obwohl ich weiss ich sollte eigentlich etwas spüren. In dem Moment als ich erfahren hatte, dass mein Mama meinen Bruder tot aufgefunden hat, war da NICHTS. Ich hätte doch etwas spüren müssen.. Ich habe später geweint und mich vor allem schuldig gefühlt. Aber da war zwischendurch mehr leere als etwas anderes. Auch in anderen Situationen, wo ich bei jedem anderen mitfühlen würde, wenn es mir passiert, ist da einfach nix. Es fällt mir schwer Worte dafür zu finden.

    Liebe Grüße Hexe

    :(

  • Hallo Hexe,

    Ich spüre nur oft einfach nichts Leere, obwohl ich weiss ich sollte eigentlich etwas spüren. In dem Moment als ich erfahren hatte, dass mein Mama meinen Bruder tot aufgefunden hat, war da NICHTS. Ich hätte doch etwas spüren müssen.. Ich habe später geweint und mich vor allem schuldig gefühlt. Aber da war zwischendurch mehr leere als etwas anderes. Auch in anderen Situationen, wo ich bei jedem anderen mitfühlen würde, wenn es mir passiert, ist da einfach nix.

    es könnte gut sein, dass dein Inneres dich vor zu viel Gefühl schützt....

  • Genau das habe ich auch als erstes gedacht. Es ist eine Schutzfunkion.

    Stell dir mal vor, jemand hat einen schweren Autounfall und wacht im Krankenhaus auf. Es gibt keine Erinnerung rund um das Unfallgeschehen. Vielleicht vorher und nachher. Aber direkt um das überwältigende Ereignis nicht. Das ist ein Schutz.

    Nicht-Fühlen kenne ich sehr gut und lange bei mir. Es ist ein Schutz. Ich konnte mich nicht einmal freuen. Denn wenn ich das Fensterchen für die Freude aufgemacht hätte, dann wäre das ja offen gewesen für Schmerz, Angst, Ohnmachtsgefühle usw. usw. Daher lieber gar nichts fühlen...

    Bleib einfach dran. Schreib es auf. Mit der Zeit verändert sich das Fühlen.

    Die Zeitverzögerung wird kleiner.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo AufderSuche,

    Eile schon und irgendwie nicht..

    Ich muss bald wieder vollzeit arbeiten und meine Mama wird auf meine Tochter aufpassen müssen. Dabei wird auch mein Papa um sie herum sein. Er wird laut und beschimpft alles und Jeden, wenn was nicht nach seiner Nase läuft. Vor allem wenn er getrunken hat, was täglich ist. Meine Mama wird ihn decken wenn sowas vorfällt. Sie ist eine super Omi, alleine. Im Moment sagt sie zwar, sie wird Krümelinchen bei mir betreuen. Aber ich kenne sie und meine Familie, das wird so nicht sein. Sie wird sich bei mir unwohl fühlen und meine Kleine mit zu meinen Eltern holen. Sagen es ist nicht notwendig, er wäre ja gar nicht mit ihnen, sondern wo anders im Haus....Ich werde dann keine andere Wahl haben, weil ich Geld verdienen muss. Mein Job bringt viel Verantwortung mit sich und ich brauche ihn auch. Ich glaube nicht, dass das Verhalten meines Papas kindertauglich ist.

    Vielleicht mache ich mich jetzt auch verrückt über ungelegte Eier, aber ich kenne das Spiel mittlerweile gut genug. Am Liebsten würde ich sie gerne selbst betreuen, aber das kann ich mir nicht leisten. Ich bin es sooo sehr leid und soo satt mich wegen jemandes Sucht und dessen Verhalten auseinander setzen zu müssen. Und doch muss ich es schon mein Leben lang und es nimmt kein Ende.

    :(

  • Liebe Hexe, ist es denn zwingend notwendig, dass deine Mutter die kleine Betreut? Es gibt ja auch Krippen, Tagesmütter etc. Und wenn wirklich wirklich keine Alternative besteht, warum denkst du ihr könnt keine feste Abmachung treffen, an die sie sich auch hält? Ein Krawall verbreitender nasser Alkoholiker ist kein Umgang für so ein kleines Wesen und das verstehe deine Mutter vielleicht ganz gut.

    Viele Grüße, Lea

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!