• Hallo an Alle,

    ich habe gestern meine Mutter nach Jahren wieder persönlich getroffen. Sie ist seit 35 Jahren alkoholikerin. In den letzten Jahren hatten wir nur telefonischen Kontakt. Da ich ja seit Juli 2021 abstinent lebe und sehr, sehr froh darüber bin, hat mich ihr Anblick sehr geschockt.

    Was der Alkohol aus einem Menschen macht, ist erschreckend.

    Nach 2 Tagen fahre ich morgen wieder nach Hause und werde sie womöglich nicht mehr sehen, weil sie der Alkohol zerstört hat.

    Habe zu Hause auch noch eine Freundin von meiner langzeittherapie. Sie trinkt leider auch wieder.

    Diese Menschen triggern mich nicht, aber ich rede ihnen immer gut zu und es hilft nix.

    Ich weiss aber von mir selbst, dass es von innen heraus kommen muss.

    So, nun habe ich mir Alles von der Seele geschrieben und danke Gott, dass es mir gut geht.

    LG. Hoffnung

  • liebe Hoffnung, schön, dass du her gefunden hast!

    Mir geht es ähnlich wie dir- ich bin Angehörige und Partnerin. Mein Papa und mein Mann - wobei mein Mann seinen Wendepunkt vor 2Jahren hatte und seitdem nun endlich stabil trocken scheint.

    Gerade wenn man selbst betroffen war (du ja anscheinend auch "aktiv") ist es nochmal schwieriger, andere Betroffene zu beobachten-und dabei zu wissen (!), dass man NICHTS tun kann, um zu helfen. Ich lasse dir ein ❤da!

  • Guten Morgen Mona,

    seit gestern Abend bin ich wieder zu Hause. Die extreme Form von Alkoholismus und tablettenmissbrauch, die ich die letzten 2 Tage gesehen habe, sind schrecklich.

    Eine gesichtshaelfte von einem Sturz von über 2 Wochen mit bluterguessen übersät und paranoide Berichte. Am Abend dann ein wuestes Geschrei mit vorhergehende übergeben nach 3 bissen fester Nahrung.

    Ich hatte eine panikatacke und habe das Haus fluchtartig verlassen.

    Mein Mann hat gemeint, wir müssen uns noch verabschieden. Habe allen Mut zusammengenommen und bin mit ihm noch mal ins Haus.

    Meine Mutter ist aber schon im Bett gelegen und hat geschlafen.

    Das war mein letzter Besuch bei ihr seit 6 Jahren. Ich schaff das nicht mehr. Muss auf mich und meine Familie schauen. Sie hat ja ohnehin nie was für mich getan. Habe nur 2 Jahre meines Lebens bei ihr und meinem Stiefvater gelebt. Sonst bin ich immer von einer pflegefamilie zur anderen rumgeschoben worden.

    Jetzt habe ich mir einiges von der Seele geschrieben.

    LG. Hoffnung

  • Guten Morgen Hoffnung!

    Es tut mir leid, was du in den letzten Tagen erleben musstest 😔

    Ich selbst habe meinen Vater vor 15 Jahren zuletzt gesehen oder gesprochen. Für mich war es gut und richtig, auf diese Begegnungen zu verzichten.

    Achte auf dich und auf dein Herz, du bist zu nichts verpflichtet, auch verabschieden muss man sich nicht, wenn einem nicht danach ist 😉

    Du bist wichtig! Deine Gefühle sind wichtig! Und ich hoffe es tut dir gut, hier zu schreiben, du bist nicht allein mit dem, was du erleben musstest.

    Liebe Grüße, Lea

  • Hallo Lea,

    danke für deine lieben Worte.

    Es tut mir sehr gut, hier zu schreiben und ich werde meine Mutter auch nicht mehr besuchen.

    Ich nehme diese letzte Begegnung als Zeichen, dass ich mit meiner Abstinenz auf dem richtigen Weg bin. Ich habe eine super Familie und mir geht es gut.

    Kann jederzeit mit allen reden, wenn die Psyche durcheinander ist.

    LG. Hoffnung

  • Hallo Hoffnung,

    gute Entscheidung. Schau auf dich und daß es dir heute gut geht.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich habe nochmal drüber nachgedacht. Eigentlich wollte ich was anderes ausdrücken, nämlich: Gut, daß du eine Entscheidung getroffen hast.

    Wie sich alles weiterentwickelt, kann ja keiner vorhersagen.

    Ich kenne es von mir, daß ich mich wie befreit fühle, wenn ich bei einer schwierigen Situation eine Entscheidung getroffen habe. So oder so? Das ist eigentlich in dem Moment nicht wichtig. Sondern es ist viel wichtiger, DASS ich eine Entscheidung für mich getroffen habe.

    Wie gehts dir heute nach der aufwühlenden Begegnung?

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,

    ich bin gedanklich noch sehr viel bei dieser aufwuehlenden Begegnung. Habe auch noch den Weingeruch im ganzen Haus in der Nase. Träume auch davon.

    Auf der anderen Seite kann ich dem Spektakel auch etwas Gutes abgewinnen.

    In skchwachen Momenten von mir habe ich jetzt ein sehr abschreckende Beispiel von Alkoholismus.

    Ich gehe meinen Weg unbeirrt weiter und bin glücklich und dankbar, dass es mir gut geht.

    Einen schönen Tag und liebe Grüße

    Hoffnung :)

  • Guten Morgen Hoffnung,

    ja, als abschreckendes Beispiel kannst Du das tatsächlich gut nehmen. Trotzdem tut es mir leid für Dich, das ist nicht einfach, das wegzustecken.

    Ich gehe meinen Weg unbeirrt weiter und bin glücklich und dankbar, dass es mir gut geht.

    Genau richtig so :)

    Ich finde es übrigens klasse, dass Du hier in Deinem Tagebuch mal etwas mehr über Dich geschrieben hast und über das, was Du so erlebst.

    LG Cadda

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