Fraxi: Alkoholkranke Schwiegermutter

  • Wir werden unsere Sachen packen und erstmal bei meinen Eltern unterkommen. Da sind noch 2 Zimmer frei! Das fällt meinem Mann sehr sehr schwer das Haus zurück zu lassen!

    Meine Schwiegermutter kann nicht allein sein. Schon eine Woche Urlaub ist für sie die Hölle!

  • Darf ich fragen wie es mit deinem Papa weiterging/ weitergeht?

    Ganz „klassisch“ , traurig. Er soff immer mehr, verwahrloste völlig.

    Alle (!) hatten sich bereits abgewandt, sie konnten das Elend, die Beschimpfungen im Suff nicht mehr ertragen. Nachdem ich mich zurückzog, ging das Drama noch gute 13 Jahre bis er starb, verschuldet, einsam mit 74.

    Der Vater verursachte völlig betrunken auch einen Brand (erheblicher Sachschaden, er selbst mind. 3 Wochen im künstlichen Koma, div. Hautverpflanzungen, dann wieder zu Haus, soff er weiter).

    Ich verzichte absichtlich auf gefühlsbetonte Schilderungen, Wertungen.

    Die Gedankengänge deines Mannes kann ich sehr gut verstehen, meine waren bestimmt ähnlich.

    Meine Erfahrung: Ich konnte mich nur gefühlsmäßig Abschotten, Verdrängen, meiner Hilflosigkeit bewußt. Mir war klar, eine Besserung war nicht in Sicht.

    Dein Mann kann eigentlich nur versuchen, sein (?) Haus zu sichern.

  • Puh… das ist ne harte Nummer.

    Ja dass sie uns die Bude hier abfackelt spielt auch immer im Hintergrund. 13 Jahre noch. Es ist wirklich immer wieder erstaunlich was son Körper alles aushält. Unglaublich!

    Das tut mir sehr leid was du erlebt hast.

  • Hallo Faxi,

    das braucht dir nicht leid zu tun, du kannst ja nichts dafür. ... stimmt, ich wurde relativ unempfindlich, was Mitleid angeht, vielleicht eine Nebenwirkung.

    Das mit den Notizen in einem Buch oder auf Zetteln, kenne ich von meiner Mama (die trank keinen Alkohol) auch. Sie war einsam, sie hatte niemanden zum täglichen smal talk, wem sollte sie sich sonst anvertrauen?

  • Wir werden unsere Sachen packen und erstmal bei meinen Eltern unterkommen. Da sind noch 2 Zimmer frei! Das fällt meinem Mann sehr sehr schwer das Haus zurück zu lassen!

    Meine Schwiegermutter kann nicht allein sein. Schon eine Woche Urlaub ist für sie die Hölle!

    Das ist eine gute Entscheidung, Fraxi!

    Ihr müsst erstmal zur Ruhe kommen. Die Kleinen merken ja auch die Anspannung.

    Diese Geschichte mit dem Baby aus den Armen reißen wollen, ist im Grunde der Hammer!

    Ist das schon länger her?

    Sicherlich sind die diversen Vorfälle bei der Polizei bekannt.

    Jetzt heißt es für Euch erstmal die Nerven bewahren und abwarten. Vielleicht fällt Euch auch

    noch etwas anderes ein, wenn Ihr erstmal wieder klar denken könnt!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja das ist jetzt ca. 4 Monate her. Das ist der Polizei bekannt. Die hatte ich sofort gerufen, weil es in diesem Zusammenhang zum gebrochenen Arm kam. Und eine weitere Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Danach ging es dann eine Zeit relativ „gut“. Also wir wussten sie trinkt, aber das hat sie dann für dich gemacht. Dann ging es langsam wieder los, betrunken mit uns Gespräche beginnen und und und.

    Es ist alles so traurig was Alkohol anrichten kann.

    In solchen Momenten ist sie so unberechenbar und ich empfinde nur Hass für diese Person. Und dann gibt es noch manchmal diese verzweifelte kraftlose Frau, der es alles so leid tut (da tut sie mir dann wieder so leid) also der grad zwischen Hilfe anbiete und fallen lassen ist verdammt schmal, zumal sie sich so gut in lügen und vortäuschen ist.

  • Es ist ein Teufelskreis, Faxi.

    Ich selbst habe das am eigenen Leib erlebt. Es ging immer nur weiter bergab und es ging mir körperlich und

    seelisch immer schlechter.

    Meine Einstellung wurde immer schlechter. Fast an jedem hatte ich etwas auszusetzen. Und mich selbst fand

    ich nur noch schrecklich!

    Bei mir war es ein anderer Zwischenfall, der nicht in einem gebrochenen Arm endete, der aber für mich der Punkt

    war, an dem ich beschlossen habe: Es reicht!

    Leider ist bei Deiner Schwiegermutter das nicht passiert, obwohl ja offensichtlich war, dass sie diesen Vorfall

    ausgelöst hat. Und der dann noch mit einem Armbruch gegipfelt ist.

    Meiner Meinung nach hilft Euch tatsächlich nur noch Abstand. Dem solltet Ihr Euch nicht mehr länger aussetzen,

    denn es wird immer schlimmer werden, wenn sie nicht von sich aus sagt, sie will aufhören zu trinken und handelt.

    Sie selbst muss sich Hilfe holen und mit einem Arzt sprechen. Ihr könnt nichts, wirklich nichts ändern.

    Ich finde es gut, dass Ihr erstmal allen weiteren Situationen aus dem Weg geht. Ihr müsst an Euch und

    die Kinder denken. Das ist das Wichtigste!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Fraxi,

    Wohnt ihr alle so nah beieinander, deine Eltern und ihr und die Schwiegermutter, dass ihr dort in die zwei Zimmer ziehen könnt, ohne dass es wirklich ein Umzug wird?

    Deiner Schilderung nach, denke ich auch, entweder, es gibt irgendwann eine Einweisung in ein Pflegeheim (ohne ihr Einverständnis wohl auch sehr schwierig) oder ihr distanziert euch von dem Haus. Letzteres habt ihr selbst in der Hand und gibt euch wieder die Bestimmung über euer Leben zurück.

    Ein Umgangsverbot mit den Kindern durchzusetzen, wenn ihr im gleichen Haus wohnt, dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein, man sitzt ja nicht nur in der Wohnung, sondern begegnet sich auch im Garten/ im Treppenhaus/vor dem Haus…

    Lea hatte hier im Forum mal eine recht ähnliche Situation, die mit dem Umzug endete. Sofern man bei solchen Geschichten von einem Ende sprechen kann.

    Ohne räumliche Trennung kann die Zerstörung leider nur grösser werden.

    Halter als Paar und als Eltern gut zusammen, dann könnt ihr das alles meistern!

  • Hallo Merlyn

    Ja also wir wohnen auf dem

    Land und meine Eltern wohnen in der nächsten Stadt. Das sind ca 20km.

    Da würde meine Schwiegermutter nur beschwerlich hinkommen, da sie keinen Führerschein mehr hat.

    Das ist aber natürlich nicht einfach für uns. Alles hinter uns lassen für unbestimmte Zeit. Nicht zu wissen was aus dem Haus wird, das sollte unsere Zukunft werden, so viel haben wir da reingesteckt.

    Schade, dass man keine andere Lösung findet!

  • Hallo Fraxi,

    wie geht es Euch denn momentan?

    Seid Ihr denn überhaupt zu Deinen Eltern gezogen?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    danke der Nachfrage. Leider hat mein Mann es noch nicht übers Herz gemacht. Er hatte es nochmal versucht ihr ins „Gewissen“ zu reden, dass sie das Haus verlässt, aber das wird dir nicht tun.

    Mir geht es mit der Zeit immer schlechter. Ich habe Herzrasen, wenn ich nach Hause muss, bin nur schlecht gelaunt, fühle mich abgeschlagen. Aber och will ihn auch nicht mit der Situation allein lassen. Das hatten wir alles schon mal. Das hat meine Tochter sehr geprägt. Da will der Weg einfach gut durchdacht sein. Wie lange sollen wir denn da bleiben? Ewig kann ich in 2 Zimmern mit meinen Eltern auch nicht wohnen und neben dem Haus können wir uns keine weitere Miete leisten.

    Mein Kopf ist leer.

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