Fraxi: Alkoholkranke Schwiegermutter

  • Hallo,

    ich wohne mit meinen 2 Kindern (5 Jahre und 9 Monate) und meinem Mann in einem Haus mit meiner alkoholkranken Schwiegermutter.

    Der Zustand wird unerträglich, wir fühlen uns einfach allein gelassen. Wir sind schon sämtliche Instanzen gegangen.

    Es ist täglicher Psychoterror, da sie auch psychisch krank ist ( Depressionen, Persönlichkeitsstörungen.

    Wir brauchen einfach dringend Hilfe

    Liebe Grüße

  • Hallo und willkommen bei uns im Forum, Fraxi!

    Das stelle ich mir sehr belastend vor, wenn die Schwiegermutter Euch das Leben so schwer macht.

    Du schreibst, Ihr habt schon sämtliche Instanzen durch...

    Wäre denn ein Umzug eine Lösung?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Das ist leider sehr schwierig, vor 6 Jahren hat sie meinem Mann das Haus „geschenkt“ da er es saniert hat. Haben also einen hohen Kredit aufgenommen. Im Vorfeld wurde für sie ein lebenslanges Wohnrecht eingeräumt. Seitdem ist sie wie ein anderer Mensch. Sie arbeitet fast 30 Jahre nicht mehr, lebt von ihrer Witwenrente.

    Sie war 2 mal zum Entzug, aber eher auf unser Drängen. Mit meiner Tochter ist sie dir Treppe runter gefallen. Sie erzählt ständig die selben Dinge, meist aus der Vergangenheit. Isst kaum bis gar nicht. Scheint es auch nicht rechtzeitig zur Toilette zu schaffen.

    Ich bin bis abends allein mit den Kindern zu Hause weil mein Mann so lang arbeiten muss. Sie verschafft sich einfach Zutritt in die Wohnung, ich habe bereits mehrere Strafanzeigen gestellt (alle wurden fallengelassen)

    Ich habe Panik nach Hause zu fahren. Sie ist unberechenbar an machen Tagen.

  • Dass sie einfach in Eure Wohnung kommt, obwohl Du das nicht möchtest, wäre für mich auch eine Zumutung.

    Und auch diese Panik, die Du fühlst.

    Vielleicht haben andere Angehörige Tipps für Dich.

    Möchtest Du Dich im offenen Bereich mit den anderen austauschen?

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Einfach anklicken, kurz etwas schreiben und dann verschieben wir Dein

    Thema in den offenen Bereich und Du kannst dort schreiben.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Vielen Dank erstmal für‘s offene „Ohr“.

    Es gibt Tage da platzten einfach aus mir raus weil ich es nicht mehr aushalten kann.

    Danke für den link, ich habe mich für das offene Forum beworben.

  • Guten Morgen Fraxi,

    deine Bewerbung ist akzeptiert und du kannst dich nun im offenen Forum austauschen.

    Zu deiner Frage... bzw. ich habe eine Frage: Kann man nicht einfach die Schlösser von eurem Privatbereich austauschen. Ihr müsst die ja nicht in eure Wohnung lassen. Ich verstehe auch nicht, dass so etwas nicht weiter verfolgt wird. Die Wohnung ist in Deutschland besonders geschützt, es ist euer Privatbereich! Das kann ja kein Zustand sein. Auf jeden Fall muss da eine Änderung erfolgen, sonst fühlt ihr euch doch auch nicht sicher.

    Es ist traurig, was der Alkohol mit den Menschen anstellt.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Alex07 7. August 2022 um 07:29

    Hat den Titel des Themas von „Alkoholkranke Schwiegermutter“ zu „Fraxi: Alkoholkranke Schwiegermutter“ geändert.
  • Hallo,

    Danke für deine Antwort.

    Es sind separate Schlösser, ich habe nur leider in der Eile schonmal den Schlüssel stecken lassen oder sie klopft und meine Tochter hat die Tür geöffnet weil ich gerade mit dem Kleinen zu tun hatte. Eig müsste ich ständig meine Tür abschließen.

    Meine Tochter versteht sich nur schwer warum sie heut mit Oma spielen kann und dann einige Woche wenig oder gar nicht.

    Ja, Strafanzeigen werden nicht weiter verfolgt. Man solle die Streitigkeiten doch persönlich im Familienkreis klären. Lustig…

  • Wie alt ist die Schwiegermutter? Sie isst nicht vernünftig, wird inkontinent und kommuniziert eigenartig. Das könnte, neben Alkoholproblemen, noch auf eine beginnende Demenz hinweisen - war bei meiner Mutter auch so der Fall.

    LG, Schratte.

  • Sie wird jetzt 59. also eig kein Alter aber sie trinkt auch schon mind. 30 Jahre regelmäßig, aber die letzten 6-7 Jahre ist echt wie ein Schalter umgelegt.

    An allem sind wir schuld, dass sie keine Freunde mehr hat, keinen Führerschein ja sogar dass sie trinkt.

  • Liebe Fraxi,

    ein Wohnrecht ist anfechtbar! Holt euch anwaltliche Hilfe und schmeißt sie raus. Dass ihr Anzeigen gestellt habt, wird euer Anliegen untermauern. Andernfalls: vermietet euren Teil und zieht weg. Weit weg. Schützt euch und vor allem die Kinder! Lasst euch selbst nicht im Stich, handelt.

    LG,

    Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo Fraxi,

    falls sie sich selbst nicht mehr versorgen kann oder nicht mehr in der Lage ist ihre Angelegenheiten selbständig zu regeln, gibt es die Möglichkeit einen Antrag auf eine gesetzliche Betreuung beim zuständigen Betreuungsgericht zu stellen. Wenn du sagst, dass sie psychisch krank ist, ist die Frage, ob sie ihre Medikamente regelmäßig einnimmt. Ansonsten könnt ihr vielleicht mit dem behandelnden Arzt/Psychologen sprechen? Es gibt auch psychiatrische Pflegedienste, die auf die Einnahme der Medikamente überwachen und die Erkrankten betreuen. Eine Demenz kann übrigens auch schon in jüngeren Jahren ausbrechen.

    Es ist natürlich alles recht schwierig zu beurteilen, da ja auch Alkohol im Spiel ist.

    Mit dem Wohnrecht kenne ich mich leider nicht aus. Ich würde mich da aber auch bei einem Anwalt erkundigen.

  • Beim Anwalt waren wir schon so oft. Da geht nichts außer über ein Entmündigungsverfahren. Dafür ist sie noch zu fit. Wenn es um Termine geht oder vor anderen Leuten macht sie einen guten Eindruck. Körperpflege steht eher hinten an. Einkaufen geht sie, schleppt aber nur Flaschen an, vielleicht riecht es 1x im Monat nach etwas warmen aber sie hat ja kein Geld für essen. Gibt aber jeden 2.Tag 30-40€ Euro für Alkohol und Zigaretten aus. Sie liegt uns auch finanziell auf der Tasche. Sie bezahlt nichts wir bekommen lediglich einen Bruchteil vom Jobcenter für Heizung und Wasser/Abeasser. Das sind ca 15€ im Monat. Die „Familie“ ist das höchste Gut in Deutschland und daher kaum anfechtbar. Leider muss sie erst uns oder sich selbst körperlich verletzten! Es ist zu verschweifeln.

  • Liebe Fraxi,

    wenn ihr euch aufwendige Verfahren nicht antun wollt (was ich auch verstehen kann), dann hilft nur die Flucht nach vorne. Ihr müsst ausziehen. Eine andere Lösung sehe ich aus der Entfernung nicht.

    LG,

    Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Sie ist ja von euch viel abhängiger als umgekehrt. Es hört sich furchtbar an, aber ich glaube, Du solltest sämtliche Hilfe für sie stoppen. Du musst sie, notfalls mit deutlichem Nachdruck, grundsätzlich aus eurem Lebensbereich aussperren. Das alles geht so in die Richtung "wir oder sie" - wenn es so ist, dann doch eher sie. Du hast eine Verantwortung zuallererst für die eigene Familie. Sie wird wahrscheinlich kaputtgehen - aber bitte alleine. Dazu gehören als erstes dicke neue Türschlösser und ein striktes Umgangsverbot für die Kinder.

    Besserung ist realistisch nicht zu erwarten. "Leider muss sie erst uns oder sich selbst körperlich verletzten!", schreibst Du. Stimmt, das kann durchaus sein. Letztlich gibt es nur den Umzug in ein Pflegeheim, freiwillig, durch Überreden oder eben durch Einweisung.

    Ich wünsche Dir die Kraft dazu. Deine Schwiegermutter hat die nicht mehr.

    LG, Schratte

    Einmal editiert, zuletzt von Schratte (7. August 2022 um 09:19)

  • Danke erstmal für die ganzen lieben Kommentare zu meinem Beitrag! Das ist sehr viel wert für mich.

    Ausziehen… ja, dieses Thema besprechen wir mehr als oft. Es würde uns das Herz rausreißen. Finanziell wäre es für uns ein Desaster aber auch, wie wird das Haus danach aussehen.

    Wir hatten schon eine Phase (6 Wochen) in der wir sie nicht gegrüßt haben. Die ersten 5 Monate hat sie meinen Sohn nur 2x gesehen, weil ich den Umgang untersagt habe. Das war sehr schlimm für sie und sie trank sich jeden Tag besinnungslos. Es endete darin das ich sie aus meiner Wohnung „schupsen“ musste weil sie aggressiv war und mir das Kind vom Arm reißen wollte. Dabei hat sie sich den Oberarm gebrochen und Polizei und Notarzt waren vor Ort.

  • Die Geschichte ist furchtbar, Fraxi!

    Ihr müsst dringend was unternehmen!

    Such bitte nicht weiter nach Gründen, warum etwas nicht geht, sondern suche bitte nach Wegen.

    Gebt bitte eher das Haus auf und zieht weit weg...tut Euch das selbst und auch dem Kind nicht weiter an.

    Hier geht's nur noch darum, sich selbst zu retten! Mehr ist nicht mehr drin.

    Leider!

    LG Sunshine

  • Ja…. Letztendlich komme ich immer wieder am selben Punkt an.

    Das wird ein sehr schwerer Schritt.

    Danke für die Hilfsbereitschaft. Es ist toll und sehr wichtig dass es solche Foren gibt. Für jeden der sich selbst mit seiner Abhängigkeit auseinandersetzen muss aber auch für Angehörige.

    Jeden einzelnen wünsche ich ganz viel Kraft. Ihr seid nicht allein!

  • Ja…. Letztendlich komme ich immer wieder am selben Punkt an.

    So ging es mir auch, mit meinem Vater, zum Glück wohnten wir getrennt.

    Auch ich kam immer (!) wieder an den gleichen Punkt, der Machtlosigkeit, der Hilflosigkeit.

    Mein Vater soff immer weiter, reden, heulen, fluchen nichts half, es eskalierte immer mehr.

    Ich konnte mich nur fern halten.

    Gern würde ich dir einen Tip geben, doch ich kann es nicht. Wenn deine Schwiegermutter nichts ändert, wird es wohl immer schlimmer werden.

    Da kann man nur sich selbst schützen, mit allen Mitteln.

  • Das tut mir leid achelias

    Der eigene Vater… Ich kann auch die Gefühle meines Mannes dazu nicht einschätzen. Er sagt immer nur das ist nicht mehr meine Mutter und interessiert ihn alles nicht wenn sie mal wieder fällt oder Ähnliches. Ja, er möchte eig nur noch das sie schneller abbaut möchte ich sagen. Er ist einfach nur wütend.

    Darf ich fragen wie es mit deinem Papa weiterging/ weitergeht?

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!