Nila: Glück und Unglück - Licht und Schatten - Liebe und Hass... Partnerin des tollsten Mannes und einsames Nebenleben als Anhang eines Alkoholikers

  • Wie der Titel schon verrät, bin ich Partnerin eines Mannes mit Alkoholproblem.

    Oft fühlt es sich sehr einsam an, in den Phasen, in denen er täglich trinkt. So, als ob ich in einer Blase lebe, in der alles falsch ist. Keine Geborgenheit, keine lieben Blicke und gemeinsames Lachen... Es fühlt sich an, als müsse ich ständig darum kämpfen, wahrgenommen zu werden. Als ich. Als Partnerin. Mit menschlichen Bedürfnissen. Ich sitze neben ihm und wünsche mir nichts mehr, als ein liebevolles, ehrliches Lächeln, dass mir zeigt, dass da Interesse ist. Ein Feuer oder wenigstens ein Flämmchen.

    Eine Umarmung wäre auch mal ganz nett.

    Ein anderer Mensch, begleitet mich durchs Leben, nachdem er ca. 2 Wochen nicht getrunken hat. Er sich frei fühlt und Energie hat und dann: leider auch, in der ersten Zeit, in der er wieder damit beginnt und denkt, er hätte alles im Griff.

    Bis er merkt, dass er nichts im Griff hat. Dann bin ich falsch, wie ich bin. Dann ist alles ungreifbar für mich. Meine, wie auch seine Emotionen und alles verschwindet in dieser Blase. Endlose Traurigkeit.

    Und ich liebe zusehr um zu gehen und mir damit zu ermöglichen, iiiirgendwann für iiiirgendwen eine Bereicherung zu sein. Geliebt und Geborgen. Richtig zu sein.

    Liebe Grüsse Nila

  • Hallo Nila,

    herzlich willkommen in unserem Forum.

    Im Zusammenleben mit einem nassen Alkoholiker ist es sehr oft so, das wir das Gefühl haben einsam und hilflos zu sein. Das kenne ich sehr gut von mir.

    Du bist richtig, wie du bist. Du hast ein Problem mit seinem Alkoholkonsum, das kannst du auch ansprechen. Er selbst muß aber sein Problem erkennen und etwas ändern wollen.

    Wenn du dich hier gerne weiter austauschen möchtest lass ich dir schon mal den Link zum offenen Bereich da :

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Nila,

    deine Bewerbung ist angekommen und wurde akzeptiert. Ich wünsche dir nun einen guten Austausch und die Hilfe die du brauchst.

    Zum Thema,

    das hört sich sehr traurig an. Wenn Herz im Spiel ist, du aber unglücklich bist, solltest du vielleicht mehr auf deinen Kopf hören.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Alex07 15. August 2022 um 23:37

    Hat den Titel des Themas von „Glück und Unglück - Licht und Schatten - Liebe und Hass... Partnerin des tollsten Mannes und einsames Nebenleben als Anhang eines Alkoholikers“ zu „Nila: Glück und Unglück - Licht und Schatten - Liebe und Hass... Partnerin des tollsten Mannes und einsames Nebenleben als Anhang eines Alkoholikers“ geändert.
  • Liebe Nila, auch wenn der Grund der Dich zu uns bringt sehr traurig ist, freut es mich, dass Du hierher gefunden hast!

    Ich selber bin auch Angehörige, mein Partner ist seit 2 Jahren trocken (das hat allerdings mehrere Anläufe über 5 Jahre gedauert) und es gibt keine Garantie, dass es so bleibt, deswegen nehme ich einfach jeden Tag für sich.

    Die Einsamkeit ist etwas, dass wir Angehörige alle gut kennen -und natürlich die Ohnmacht, man möchte gerne helfen aber nichts ist gut genug.

    Du wirst hier bestimmt etwas durch die Beiträge lesen und dort wird Dir sehr oft begegnen, was hier jedem Angehörigen gesagt wird: höre auf, dein Leben am Zustand deines Partners auszurichten. Er ist für seine Sucht und auch das Beenden der Sucht alleine verantwortlich. Der einzige Mensch dem Du wirklich verpflichtet bist, das bist Du selbst.

    Lese Dich hier durch die Artikel - mir hat es am Anfang tatsächlich auch geholfen, die Alkoholsucht zu verstehen. Danach habe ich viel klarer gesendet, vor allem für mich selbst. Auch das Buch „Alk“ von Simon Borowiak war hilfreich- es war tatsächlich dieses Buch, welches bei mr den Schalter umgelegt hat von „ ich muss ihm doch helfen“ zu „ich muss MIR helfen“. Und das ist der große Schritt, den man als Angehöriger machen muss- auch wenn es hart klingt. Ich wünsche Dir erst mal alles Liebe!

  • Morgenrot vielen Dank für deine Worte. Es tut mir leid, dass auch Du diese Erfahrung machen musstest / oder immernoch musst?!

    Ich spreche es ihm gegenüber offen aus. Jedoch nicht das, was tief in mir drinn los ist. Das ist einfach nicht immer möglich oder nötig. Deswegen: danke, dass ich hier sein darf.

  • Alex07 herzlichen Dank!

    Ja, vielleicht sollte ich mehr auf meinen Kopf hören. Der zeigt mir im Moment Wege, die dann nicht nur ich zu gehen habe und für mich, gerade nicht stimmen. Ich glaube, auch der ist, wenn es um diese Sache geht, gensuso verwirrt wie das Herz.

  • Mona lieben Dank für diese Worte.

    Nach 13 Jahren und davor einer gescheiterten Ehe, weiss ich wirklich, dass ich nichts daran ändern kann.

    Ich kann da sein. Ich kann aussprechen, wo meine Grenzen liegen und warten. Ich versuche nicht mehr zu retten oder zu drängen.

    Es ist das was du mit deinen klaren Worten beschrieben hast: ich muss zu mir finden und für mich da sein. Nicht nur vor ihm so tun als ob, sondern wirklich verinnerlichen, dass er für sich und ich für mich Verantwortung tragen muss. Aber genau das fällt mir gerade sooo schwer. Seid Kind wünsche ich mir, nicht abgelehnt oder allein gelassen zu werden. Wünsche mir ein Team, ein Zuhause, Sicherheit.... Wärme... Es wiederspricht sich in meinem gewohnten Denken, einander im "Stich" zu lassen. Ich denke in die falsche Richtung.

    Vielen Dank für deine Worte. Gern werd ich mich durchlesen!

  • Hallo Nila,

    Es tut mir leid, dass auch Du diese Erfahrung machen musstest / oder immernoch musst?!

    Danke.

    Ich habe Jahrzehnte dieses Drama mitgemacht, und wollte nicht einsehen, das ich nichts tun kann. Gegangen bin ich nicht, aber ich habe innerhalb des Hauses mein eigenes Ding gemacht und nichts mehr für ihn getan.

    Irgendwann wurde er ohne mein zutun trocken, im Oktober werden es 5 Jahre.

    Wichtig ist das du weißt, dass du nichts ändern kannst und auf dich schauen solltest.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • das war anfangs auch Einsamkeit, aber nachdem ich das Schweigen brechen und ehrlich sagen konnte, was sich hinter der Fassade verbirgt, wurde es besser.

    Mit der Trockenheit ist aber nicht alles gut, da fängt die "Arbeit" an, aber es ist ein anderes Leben.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Nila,

    Deine Worte berühren mich so sehr. Ich lese und empfinde mich da selbst wieder. Irgendwann hält man diesen Zustand nicht mehr aus. Die Seele schreit und irgendwann zieht der Körper die Notbremse. Lass es nicht soweit kommen. Sorg' für Dich. Warum sollte man auf Dauer das eigene Glück und die eigene Gesundheit für jemand anderen aufs Spiel setzen, der sich nicht helfen lassen will...

    Fühl Dich dolle gedrückt 🍀

  • traumgeplatzt79 das tut mir so leid, dass du das alles kennst. Ich hoffe du hast deinen Weg gefunden.

    Ich bin schon weiter in Sache "Wertschätzung ans eigene Selbst." Aber noch lange nicht da, wo ich hingehöre....

    Ich muss viel an mir arbeiten und Wege zu mir selbst finden. Lernen, mit mir einverstanden zu sein und mir mein Licht wieder zurück holen.

    Seine Blicke, die Wut die er in sich trägt. Die Verzweiflung oder Schuldzuschiebung... Der ganze Frust über mich gepaart, mit der Angst mich zu verlieren. Oder der Wunsch danach, weil es die einfachere Lösung wäre, das Problem zu umgehen. Meist ohne Worte. Aber ich bilde mir ein, all das zu spüren. Und in gewissen Aussagen zu hören. Und ja: ich bin keine Traumfrau. Weit weg, von dem was die Medien als schön bezeichnen. Und zwischendurch verschieb ich was auf später, einfach um zu geniessen. Aber ich bin trotzdem liebenswert.

    Es ist so abstrakt, aber ich zweifle immer wieder an mir. Bin ich so falsch, dass man mich so abwertend und kalt behandelt? Und sich gleichzeitig bemüht nett zu sein. Ist es ein Spiel? Ein Kreislauf?

    Zuviel um still zu sein und zuwenig um es klar fassen zu können.

    Ich muss lernen mit mir selbst im Reinen zu sein. Unabhängig im Denken und eine Distanz zu schaffen. Was natürlich wieder seine Ängste weckt. Und schon gehts wieder los, mit dem Gefühlszeugs.

    Ich brauch noch übung dazu 😁

  • hallo Nila,

    danke dir für deine Wünsche. :)

    Bin ich so falsch, dass man mich so abwertend und kalt behandelt? Und sich gleichzeitig bemüht nett zu sein. Ist es ein Spiel? Ein Kreislauf?

    Du bist nicht falsch, deine Wahrnehmungen sind alle richtig.

    Das sind die Achterbahnfahrten mit einem nassen Alkoholiker, oder Zuckerbrot und Peitsche.

    Wenn er dich abwertend behandelt hat, wird er sicher bald wieder nett sein. Das dient dazu, dich wieder auf Spur zu bekommen und auch dazu, das du vielleicht denkst, das alles gar nicht so schlimm ist.

    Nasse Alkoholiker sind sehr gute Schauspieler, und wir COs sind oft mit sehr wenig zufrieden.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • hallo Nila

    ich bin jetzt von der anderen Seite....

    ich habe meine Frau noch geliebt....aber ich konnte mir nicht vorstellen auf den Alkohol zu verzichten...da entsteht dann eine komische Situation...ich habe immer wieder hinterfragt ...ob sie mich noch liebt...und ob alles in Ordnung sei....um nichts verändern zu müssen....natürlich wusste ich, dass der Alkohol und meine betrunkenen Zustände daran Schuld sind.....aber sich das zuzugeben fällt total schwer...man trinkt ja was weg, was man nüchtern nicht erleben will bzw kann...das muss nicht mal was mit dir zu tun haben....und ich habe es so lange aufrecht erhalten, bis es nicht mehr ging also meine Frau die Trennung verlangte....ich glaube, ich hätte es sonst noch ewig weiter rausgezogen.....ich wurde also mehr oder weniger gezwungen....bzw wenn man da drin steckt erkennt man gar nicht was man dem Partner und den Kindern antut....ist so ein ziemlicher Egotrip...meine Frau hat sehr lange mit mir gesprochen....ich bin immer wieder wütend aus dem Zimmer gegangen.... es hat sehr lange gedauert, bis ich verstanden habe, dass sie mir gar nichts böses wollte....und es an der Zeit ist sich dem Problem zu stellen...und im inneren wusste ich immer dass der Tag irgendwann kommt... natürlich wusste ich, das ich ein Alkoholiker war bzw bin.....und unter Alkohol ist man nicht mehr der Selbe

    besser kann ich das nicht beschreiben

    Lieben Gruß

    mexico

  • Ich begleite meinen Mann hin und wieder zu den offenen Meetings der AA- hier dürfen auch Angehörige mit. Im letzten Meeting hatten wir das Thema: wie hilft man Betroffenen. Natürlich denkt die, Runde hier vor allem an nasse Alkoholiker - ich habe dann die Angehörigen thematisiert. Die einhellige Meinung- Angehörige sind meist schlimmer abhängig als der Alkoholiker selbst. Das liegt vor allem daran dass wir

    a) meist am Helfer Syndrom "leiden", dh eigentlich denken, wir wollen ja nur Gutes tun. Da wir hier nur scheitern können ( denn nur der Alkoholiker kann sich helfen) rutschen wir sogar noch tiefer in das Helfer Syndrom und kommen nicht raus.

    Zusätzlich B) sind wir in einer Beziehung mit einem hochmanipulativen, süchtigen Menschen, der alles dafür tun wird, um seinen Status Quo zu wahren. Der Süchtige manipuliert uns also, um uns Selbstwertgefühl und auch das Vertrauen in uns selbst zu nehmen, so dass wir bleiben. Klassisch: er leugnet, etwas getrunken zu haben und sagt UNS dass wir nicht ganz richtig sind. Nur im dann nüchtern zu sagen, dass wir ja das Großartigste sind und er niemals ohne uns Leben kann. Dadurch hat uns der/ die Süchtige

    In der psychischen Abhängigkeit.

    Ergo: als Co ist es fast schwieriger sich zu befreien. Für und gibt es auch weniger Hilfsangebote (Al- Anon trifft sich viel seltener als AA).

    Gleichzeitig ist das Forum voller Berichte von Menschen, die ihr Leben wieder in die eigene Hand genommen haben! Diese Stärke ist in jedem von uns!

  • Mona bei uns ist es schon so, dass er es weiss. Jedoch sich immer wieder hinter der Aussage versteckt, es wäre nicht mein und auch nicht ein Familiäres Problem.

    1. Kann er seine Welt schön trinken, während ich/die Angehörigen fühlen müssen...

    2. Nach einem "Theater" kann er einfach schlafen gehen, da genug beteubt. Wir, können nicht mehr schlafen, sondern verbringen die Nacht mit unserer Gefühlswelt. Unserer Verantwortung, den Rest aufrecht zu erhalten, während er alles immer wieder zerschlägt...

    3. Danach, weiss er vieles nicht mehr, während wir im dümmsten Falle als Lügner dastehen und die einzigen sind, die noch ganz genau wissen, was da war.

    4. Während er jederzeit loslassen und eskalieren kann und fast schon nach dem nächsten Grund sucht um eine Ausrede dafür zu haben, leben wir auf der Hut. Kontrolliert. Zusammenreissen, damit nicht alles nur noch dunkel und schmutzig ist. Damit die eventuellen Kinder nicht leiden, Sicherheit und Geborgenheit in sich tragen und sich "Zuhause" fühlen können.

    Doch!!!!!!! Es betrifft uns! Und wir haben Hilfe verdient. Und, dass man gut zu uns ist!

    Und es ist eine Frechheit welche Erwartungen gestellt werden. Ganz Nebenbei Das "Opfer" nicht mit Vorwürfen zu belasten, aber gleichzeitig bitte sagen, was man fühlt... Dabei klare Grenzen setzen und durchhalten bis er nüchtern ist um dann alles in Ruhe zu besprechen....

    Am besten dabei noch 3 Bälle jonglieren, während man sich einen Kessel Wasser auf den Kopf stellt.

    Und wenn er dann nicht trinkt, schöööön aplaudieren, wie stark er ist und wie toll er das alles macht!

    Wir sind auch da! Es gibt uns! Das dürfen wir nieh vergessen....

    Mir persönlich hilft die Technik mit dem Dramadreieck. Nicht anstecken lassen von anderen. Nicht Opfer, nicht Täter und nicht Retterrolle übernehmen. Einfach im selbst bleiben und abwinken, sobald man spürt, dass man da nicht mehr ist.....

  • mexico herzlichen Dank für deine Worte. Schön, dass du das alles angehst. Auch wenn das eine grosse Aufgabe ist - das ist es Wert!!!!!!!!!!!

    Das Leben zu fühlen, zu spüren und zu leben. Dazu ist es da!

    Wenn du da noch jemanden bei dir hast, umso schöner, wenn ihr es gemeinsam Leben könnt und darum kämpft, dass es so bleibt!

    Fühl dich umarmt! Ich weiss, dass es nicht immer einfach ist, sich so etwas grossem zu stellen aber es ist NICHT unmachbar und nicht umsonst ❤️

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