Lapislazura - Vorstellung

  • Hallo Linde, danke für deine Antwort,

    Aber Sinn dahinter ist, die eigene Trockenheit erst einmal zu stabilisieren und das ist schon Arbeit genug.

    Da braucht es keine aufwühlenden Ortswechsel.

    Das verstehe ich auch und versuche es so gut wie möglich umzusetzen. In der aktuellen Situation mit meiner Oma möchte ich aber wenigstens nochmal zu so einem Event wie ihrem Geburtstag anwesend sein.

    Vielleicht kannst du dein Vorhaben noch einmal überdenken bzw. mit deinen Ansprechpartnern vor Ort besprechen? Bitte setze nicht unnötig unter Druck. Wichtig ist die Stabilisierung.

    Vielleicht überlege ich das nochmal aber wie oben geschrieben, möchte ich sie sehen.

    Ich hoffe, dass ich es so verständlich wie möglich geschrieben habe.

    LG

  • Ja, du hast ausführlich und verständlich geantwortet.

    Ich kann gut verstehen, daß du deine Oma sehen möchtest.

    Aus eigener Erfahrung: Manchmal ist es sinnvoller die Situation zeitlich und örtlich zu entzerren.

    Also nicht an dem bedeutungsschwangeren Tag aufzulaufen, sondern in aller Ruhe paar Tage später oder früher. Auch nicht zu einem Fest gehen, bei dem es mit ziemlicher Sicherheit Alkohol gibt, sondern lieber mal nur mit ihr alleine zum Kaffee und Kuchen treffen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ach Mensch du bist noch so jung und hast schon so viel Mist erlebt. Für mich liest es sich so das deine Eltern gar kein richtiges Interesse an dir haben. Schon allein die Aussage das du dich nicht so anstellen sollst und dich einfach in den Zug setzen und nach Hause fahren sollst. Dann werden sie dich auch mit dem Alkohol nicht ernst nehmen. Das ist schlimm. Eltern sollten hinter ihrem Kind /Kindern stehen. Trotzdem sind es deine Eltern und werden es auch immer bleiben. Du wirst irgendwann die Entscheidung treffen müssen ob du dich ganz von ihnen löst oder nur wenig Kontakt zu ihnen haben willst damit du ein normales Leben führen kannst. Aber ich denke das du dafür noch zu jung bist. Mit dem Narzissmus kenn ich mich gut aus. Ich lass mich gerade von meinem narzisstischen Mann scheiden. Das sind seelisch grausame Menschen.

    Könntest du bei deinen Großeltern übernachten?

    Ich drücke dir jedenfalls ganz fest die Daumen das du das Wochenende ohne Probleme schaffst und eine schöne Zeit mit deinen Großeltern hast.

    Wenn was ist melde dich einfach. Ich lese hier tgl.

    Liebe Grüße Ely

  • Hallo erneut,

    Also nicht an dem bedeutungsschwangeren Tag aufzulaufen, sondern in aller Ruhe paar Tage später oder früher. Auch nicht zu einem Fest gehen, bei dem es mit ziemlicher Sicherheit Alkohol gibt, sondern lieber mal nur mit ihr alleine zum Kaffee und Kuchen treffen.

    Nach einem langem Gespräch mit meiner Psychologin habe ich entschieden, dass ich nicht nach Hause fahre. Ich werde deinen Tipp umsetzen und einen anderen Termin ausmachen.

    Danke für deine Antwort.

    LG

  • Hallo Ely,

    Dann werden sie dich auch mit dem Alkohol nicht ernst nehmen.

    Ich vermute es leider. Nachdem ich das mit dem Alkohol meiner Mutter erzählt habe war ich nicht mehr zu Hause. Das Gespräch fand mit einer Sozialpädagogin statt. Deswegen weiß ich nicht wie sie es wirklich sieht.

    Trotzdem sind es deine Eltern und werden es auch immer bleiben. Du wirst irgendwann die Entscheidung treffen müssen ob du dich ganz von ihnen löst oder nur wenig Kontakt zu ihnen haben willst damit du ein normales Leben führen kannst.

    Das wurde mir auch schon von meiner Betreuerin vor Augen geführt. Es wird darauf hinauslaufen, dass es irgendwie besser werden muss oder keinen Kontakt mehr zu haben.

    Mit dem Narzissmus kenn ich mich gut aus. Ich lass mich gerade von meinem narzisstischen Mann scheiden. Das sind seelisch grausame Menschen.

    Das stimmt leider. Es ist ein Kampf.

    Könntest du bei deinen Großeltern übernachten?

    Theoretisch würde das funktionieren. Ich kompensiere aber durch rauchen jeden Stress so wie Druck. Meine Großeltern wissen, dass ich rauche aber ich möchte nicht, dass sie mich dabei sehen. Ich rauche viel und das würde ich nicht aushalten.

    Danke für deine Antwort. Wie vorher geschrieben, habe ich es geschafft mich zu entscheiden nicht zu fahren. Der nächste Schritt ist es das meiner Mutter zu erzählen. Eine Betreuerin wird dabei sein wenn ich sie anrufe.

    LG

  • Hallo erneut,

    ich habe mit meiner Mutter telefoniert. Durch ihre narzisstischen Züge wusste ich wie sie hätte reagieren können und habe das Telefonat in Anwesenheit eines Betreuers geführt.

    Es hat noch eine schlechte Nachricht gegeben durch die es mir leichter fiel sie anzurufen. Eine Mitbewohnerin von meiner besten Freundin wurde heute positiv auf Corona getestet und meine beste Freundin war gestern bei mir. Schlechte Nachricht für uns drei aber ein valider Grund nicht nach Hause zu fahren, geschweige denn zu meinen Immungeschwächten Großeltern.

    Sie meinte es ist egal wenn ich Corona habe und dass es in Baden-Württemberg keine Abgrenzungsregeln mehr gäbe und ich deswegen ja trotzdem kommen kann. Ich habe ihr ganz klar gesagt, dass mir das Risiko zu hoch ist.

    Leider hat meine Mutter selbst das nicht als validen Grund gesehen und meinte wieder, dass sie sich auf mich verlassen haben (meine Eltern haben Karten für ein Event am Wochenende und ich sollte auf den Hund aufpassen). Jetzt finden sie ja niemanden mehr weil es so kurzfristig ist…

    Ich meinte zum Schluss noch, dass ich in den Weihnachtsferien für ein bis zwei Tage unter der Woche komme, da bin ich auch flexibler mit der Fahrt als an einem Wochenende. Sie hat erst gefragt wann denn und im nächsten Augenblick: „Nein sag es mir lieber nicht, du kommst ja sowieso nicht.“

    Danach habe ich auch das Telefonat beendet und versuche jetzt irgendwie klar zu kommen und werde noch mit Betreuern reden.

    Weil ich so eine Reaktion vermutet habe, habe ich die Entscheidung so lange nicht getroffen. Ich habe, obwohl ich ihre Reaktionen oft vermuten kann, Angst davor so etwas mitzuteilen. Es kränkt mich, es macht mich traurig. Alkohol habe ich immer genutzt um meine Gefühle zu verdrängen und viele andere Selbstschädigende Verhaltensweisen dank meiner Krankheit. Ich hoffe, dass ich heute Nacht irgendwie durch komme. Ich werde es auch bei den Betreuern ansprechen damit der Nachtdienst mal nach mir schaut.

    LG

  • Hallo Lapislazura,

    ich finde du meisterst das gerade wirklich prima. :thumbup:

    Klar ist die Corona-Erkrankung in deinem Umfeld ein willkommender Grund, der es dir jetzt leichter macht.

    Aber nun mal wirklich: Das ist doch absolut selbstverständlich, daß man die Großeltern keinem vermeidbaren Risiko aussetzt, völlig egal was gerade für offizielle Regeln gelten! :roll:

    Ich habe monatelang aufgepasst, daß ich ja keine einzige Bazille zu meinen Senioren trage...

    Du hast das ganz richtig entschieden. Und sich dabei Rückendeckung zu holen ist echt eine gute Sache!

    So arbeitest du dich von einer Aufgabe zur nächsten.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Schön das du das Telefonat in Anwesenheit eines Betreuers geführt hast. Du hast die richtige Entscheidung für dich getroffen in dem du im Internat bleibst. Dort hast du Stabilität. Und ausserdem ist Corona nicht zu unterschätzen. Das sollte deine Mutter eigentlich wissen.

    Es kränkt mich, es macht mich traurig.

    Verständliche Reaktion. Deine Mutter macht dir ständig ein schlechtes Gewissen. Sie hätte ja auch sagen können,, mach dir mal keine Gedanken wir finden schon jemanden für den Hund,,.Halt was positives sagen. Bleib stark du tust das richtige. Es ist dein Leben und deine Mutter muss akzeptieren das du eine erwachsene junge Frau bist die ihre eigenen Entscheidungen trifft.

    Liebe Grüße Ely

  • Hallo Linde,

    Wie gehts dir denn inzwischen? War deine Entscheidung fürs Wochenende o.k. für dich?

    Mir geht es ganz okay. Es war eine gute Entscheidung.

    Ich habe auch am Freitag meine Oma angerufen und ihr gesagt, dass ich nicht komme. Sie war verständnisvoll und hatte nichts dagegen, sie fand es auch vernünftig bezogen auf Corona, dass ich nicht komme.

    Aber ich habe, seitdem ich meine Mutter am Donnerstag angerufen habe, nicht mehr mit ihr gesprochen und heute Abend werde ich mal wieder mit ihr telefonieren. Ich muss schauen wie es wird (ich habe meine Betreuer schon vorgewarnt).

    Ich werde vermutlich nach dem Telefonat mit meiner Mutter schreiben, wie es gelaufen ist.

    LG

  • Hallo,

    wie angekündigt nach meinem Telefonat ein Update.

    Es war ein sehr kurzes Gespräch, nur 4 Minuten. Es ging um das Wochenende, dass es schön war. Sie hat mir noch gesagt, dass sie, nach der Feier, unseren Hund bei meiner anderen Oma „parken mussten“ um an dem Event teilnehmen zu können.

    Es war sehr trocken und sie wollte wissen wann ich mal wieder heim komme. Ich habe ihr gesagt, dass wenn ich es schaffe, ich an Weihnachten für ein oder zwei Tage komme. Sie meinte dann nur, dass ich kurzfristig Bescheid geben soll.

    Ich bin mit dem Telefonat nicht wirklich zufrieden aber es war auch nicht so schlimm wie ich dachte also war es relativ okay denke ich.

    Jetzt muss ich warten was meine Psyche dazu in ein paar Stunden sagt aber ich denke, dass es nicht zu schlimm wird.

    LG

  • Freut mich das du das Telefonat ganz gut überstanden hast. Ich finde es toll das deine Mutter gefragt hat wenn du wieder mal nach Hause kommst. Jetzt kannst du dich in aller Ruhe auf den Besuch bei ihr vorbereiten.

    LG Ely

  • Weihnachten ist oft sehr bedeutungsschwanger und voller Erwartungen der Beteiligten. Auch hier kann man andenken ein paar Tage später hinzufahren, um keinen Druck jeglicher Art zu bekommen.

    Kennst du den Ausdruck "zwischen den Jahren"? Es ist die Woche nach Weihnachten und vor Neujahr. Für mich ist das immer eine viel besinnlichere Zeit als die Hektik zuvor. Ich lasse das Jahr in Ruhe ausklingen.

    Vielleicht wäre das für dich auch eine Alternative zu einem Weihnachtsbesuch?

    Ich finde 4 Minuten-Telefonate echt in Ordnung. Nicht zu kurz und nicht zu lang.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hi Linde, danke erstmal für deine Antwort.

    Auch hier kann man andenken ein paar Tage später hinzufahren, um keinen Druck jeglicher Art zu bekommen.

    Das werde ich mir definitiv nochmal überlegen, danke.

    Kennst du den Ausdruck "zwischen den Jahren"? Es ist die Woche nach Weihnachten und vor Neujahr. Für mich ist das immer eine viel besinnlichere Zeit als die Hektik zuvor.

    Den Ausdruck kenne ich, aber an mir ist mir das nie aufgefallen. Das sollte ich definitiv beobachten.

    Vielleicht wäre das für dich auch eine Alternative zu einem Weihnachtsbesuch?

    Ich werde versuchen mich mal an die letzten 2-3 mal Weihnachten zu erinnern um herauszufinden ob das bei mir zu trifft.

    Ich finde 4 Minuten-Telefonate echt in Ordnung. Nicht zu kurz und nicht zu lang.

    Ja ich eigentlich auch. Ich hätte mir vermutlich nur insgeheim gewünscht, dass sie irgendwas zu unserem Telefonat am Donnerstag gesagt hätte. Vermutlich hätte ich ihr auch sagen können wie schlecht es mir nach dem Gespräch donnerstags ging damit sie etwas dazu sagt. Aber eigentlich müsste sie die Initiative ergreifen und nicht ich.

    LG

  • Aber eigentlich müsste sie die Initiative ergreifen und nicht ich

    Hallo Lapislazulra.

    Ja, das müsste sie.

    Aus meinen zwischenmenschlichen Erfahrungen habe ich eins gelernt. Auf eine erhoffte Reaktion zu warten, bringt oft leider nicht viel. Wenn es dich beschäftigt, ist es wichtig, dass selbst anzusprechen.

    Ich war lange Jahre der König im „Dinge nicht ansprechen“. Hauptsächlich, um unangenehme Reaktionen zu vermeiden. Das hat mich definitiv nicht weitergebracht. Nüchtern durfte ich jetzt feststellen, dass Dinge erst aus meinem Kopf sind, wenn ich es kläre.

    Nimm das einfach als Tipp, für dein nächstes Telefonat, mit.

    VG Alex

    Ps. Ich finde, Du machst das alles sehr gut.

  • Hallo mal wieder,

    ich habe jetzt offiziell die Diagnose vom schädlichen Gebrauch von Alkohol auf einem Dokument stehen. Das macht es für mich realer.

    Ich weiß nicht ob das positiv oder negativ für mich ist, das werde ich im laufe der Tage merken. Aber es ist eigentlich positiv, zumindest weiß ich, dass es positiv sein sollte. Damit ich es positiv sehe brauche ich aber vermutlich noch etwas Zeit.

    Die Woche lief bisher gut im Bezug auf Suchtdruck. Ich hatte wenig Konflikte oder Ähnliches.

    Ich komme auch erstaunlicherweise mit den Anträgen für die Klinik gut klar. Nur mit der Sucht- und Sozialanamnese nicht aber dabei wird mir geholfen.

    Ich wollte nur mal wieder ein Update schreiben.

    LG

  • Danke für dein update. Du bist ganz schön am Sortieren und am Klären, habe ich den Eindruck.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!