Milka - Partner seit 1 Jahr trocken. Die Sorge bleibt

  • Hallo, mein Partner erlitt vor einigen Jahren beruflich einen Tiefschlag und ein Jahr später gesundheitlich. Das hat er überstanden und stürzte sich danach in Alkohol. Zum Glück konnte ich ihn nach mehreren Anläufen ins Krankenhaus zum Entzug einliefern. Seitdem ist er trocken. Aber meine Sorge ist jeden Tag da, dass er einen Rückfall bekommt. Vielleicht finde ich auf diesem Weg Menschen die ähnliches durchmachen.

  • Liebe Milka, erstmal herzlich wi

    ich habe viele, viele Jahre in meiner ersten Ehe mit einem Alkoholiker verbracht. Als ich mich endlich trennen konnte, hörte er zu trinken auf...

    Wir hatten noch längere Zeit sehr viel Kontakt und ich habe gemerkt, dass ich diese ganzen Sachen, die ich im Laufe der Zeit mit ihm erlebt hatte, nicht ablegen konnte. Immer Angst hatte und kein Vertrauen mehr hatte.

    Ich gebe dir hier mal den Bewerbungslink für den Austausch in unserer Online-Selbsthilfegruppe, du kannst ihn einfach anklicken:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Nach der Freischaltung findest du dein Thema im Bereich für Coabhängige wieder, da findet dann der Austausch statt.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Elly 22. Februar 2023 um 12:45

    Hat den Titel des Themas von „Partner seit 1 Jahr trocken. Die Sorge bleibt“ zu „Milka - Partner seit 1 Jahr trocken. Die Sorge bleibt“ geändert.
  • Hallo Milka,

    Du wurdest freigeschaltet und Dein Thema in den entsprechenden Bereich im

    offenen Forum verschoben.

    Hier geht es für Dich weiter.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Milka,

    ich wünsche Deinem Partner Standfestigkeit in seiner Abstinenz.

    Was bedeutet ins Krankenhaus zum Entzug? Hat er dort eine qualifizierte Entgiftung udn eine Anschlusstherapie gemacht? Oder was für eine Behandlung hat er gehabt? War Dir vor seinem beruflichen und gesundheitlichen Tiefschlag an seinem Alkoholkonsum schon mal etwas auffällig vorgekommen?

    Wie geht es Dir mit der ständigen Sorge? Behältst Du sie für Dich oder sprichst Du mit Deinem Partner darüber und wie reagiert er dann?

    Viele Grüße

    9Leben

  • Hallo 9Leben,

    Mein Partner wurde im Krankenhaus entgiftet. Danach war bzw. hat er noch Gespräche mit einem Sozialberater und einem Psychiater.

    Er hat eigentlich schon immer viel Alkohol getrunken, hat sich aber immer normal verhalten, weswegen ich das auch ziemlich spät erkannt habe, dass er abhängig ist. Ich wollte es vielleicht auch nicht wahrhaben.

    Mit meinem Partner spreche ich immer wieder darüber, dass mich die Situation belastet. Auch frage ich ab und an, ob er noch abstinent ist. Ich würde gerne wissen, ob das überhaupt richtig ist nachzufragen?

    Leider habe ich mich noch nicht gewagt mit jemandem im Bekannten Kreis oder Familie darüber zu reden sondern ausschließlich mit Ärzten und Psychologin.

  • Mit meinem Partner spreche ich immer wieder darüber, dass mich die Situation belastet. Auch frage ich ab und an, ob er noch abstinent ist. Ich würde gerne wissen, ob das überhaupt richtig ist nachzufragen?

    Wie gut könnt ihr denn reden? Wie reagiert er denn darauf? Ein allgemeingültiges "richtig" oder "falsch" gibt es da glaube ich nicht. Es gibt nur dein und sein "richtig" und "falsch".

  • Gestern meinte er, dass ich ihn jede Woche frage, ob er noch trocken ist. Genervt!

    Deshalb meine Frage, eher nicht mehr nachzufragen?

    Er hat mir versprochen, nie mehr zu trinken.

    Ich wünschte, ich könnte vertrauen.

    Er ist wegen einer Erkrankung Erwerbsunfähig und somit den ganzen Tag zuhause. Ich bin voll berufstätig und den ganzen weg.

    2 Mal editiert, zuletzt von Milka (23. Februar 2023 um 10:48)

  • Hallo Milka,

    Ich wünschte, ich könnte vertrauen.

    mit dem Vertrauen können, ist es so eine Sache.

    Mein Mann ist jetzt schon einige Jahre trocken, aber es dauert sehr lange bis das Vertrauen wieder da ist. Du kannst von dir nicht erwarten, dass es nach Entgiftung gleich wieder vorhanden ist.

    Selbst nach Jahren der Trockenheit passieren manchmal Sachen, wo ich denke: das war jetzt genauso wie zu Trinkzeiten.

    Dein Mann kennt deine Einstellung und deine Nachfragen, du brauchst es nicht zu wiederholen. Ich habe es auch immer wieder gemacht, und die Reaktionen waren dann auch nicht gerade fein.

    Ich habe immer gedacht, ich muß mit den Erinnerungen am Ball bleiben, sonst vergißt er sein Problem. :roll:

    Egal wie oft du nachfragst, es ist und bleibt sein Ding und keine einzige Nachfrage führt ihn zur Trockenheit. Daran muß er arbeiten, wenn er es ernst meint.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Milka,

    ihn jede Woche zu fragen ist für ihn nervig, das kann ich verstehen.

    Aber das nimmt dir ja nicht deine Angst und Zweifel. Hast du ihm das schon mal gesagt, wie es dir geht?

    Wenn du mit ihm eine unbeschwerte Beziehung haben möchtest ist es wichtig, dass du für dich Wege findest, mit deinen Gefühlen umzugehen. Denn wenn du das so garnicht loslassen kannst ist das doch für deinen Körper und deine Seele auch Stress.

    Für mich war es damals so, dass ich zu meinem ersten Mann kein Vertrauen mehr fassen konnte. Das hatte mit Vielem zu tun.

    Zum einen habe ich gemerkt, dass er ganz anders mit seiner Alkoholkrankheit umgegangen ist als die Alkoholiker hier im Forum. Ich war ja damals schon hier. Diese Ernsthaftigkeit hatte er nicht, er hat sich auch ständig in ein nasses Umfeld begeben. Er könne das aushalten, meinte er immer, es mache ihm nix aus. Das hatte ich hier anders erfahren, wenn ich bei den Alkoholikern gelesen habe.

    Zum anderen hatte ich für meinen ersten Mann keine Liebe mehr. Ihn dauernd zu treffen war reine Gewohnheit. Und seine Aufdringlichkeit und Grenzüberschreitung. Die habe ich anfangs noch längere Zeit zugelassen, so wie vorher all die Jahre.

    Ich habe dann hier im Forum meinen zweiten Mann kennengelernt, er ist auch Alkoholiker, über 16 Jahre trocken inzwischen. Da hatte ich nie diese Ängste. Ich merke, wie achtsam er mit sich umgeht, wie ernst er seine Alkoholkrankheit und sich mit seiner Trockenheit nimmt.

    Mein erster Mann hat übrigens damals dann nach 4 Jahren ohne Alkohol wieder angefangen zu trinken. Und sich totgesoffen...

    Was ich dir eigentlich sagen möchte... nimm dich und deine Gefühle ernst und rede darüber. Suche Wege, Vertrauen zu fassen. Wenn du das nicht schaffst überlege dir, ob diese Beziehung dann Sinn macht. Für dich.

    Und jetzt mal gute Nacht und lieber Gruß

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    ja ich rede mit meinem Partner über meine Angst, dass er Rückfällig werden könnte. Allerdings leidet er seit einer Erkrankung vor einigen Jahren an einer Wahrnehmungsstörung. Das macht ja das Problem noch schlimmer. Und ja, ich habe mich schon sehr oft gefragt, ob diese Beziehung noch Sinn macht oder mich zerstört.

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