be_happy - Vorstellung

  • Guten Morgen, ich bin Mitte 40 (weiblich) habe 2 Kids und bin verheiratet. Seit Jahren weiss ich, das ich ein Problem mit Alkohol habe. Ich bin jetzt ab einem Punkt wo es unerträglich geworden ist. Ich hasse mich richtig selbst. Sie letzten Wochen waren schlimm. Kann mich nicht mehr im Spiegel anschauen. War dann bei meiner Hausärztin und sie hat mir dringend eine Psychotherapie empfohlen. Darauf hin ging wieder etwas Zeit ins Land . Letzte Woche war ich endlich zum Gespräch bei der Suchtberatung bei der Diakonie. Es war eine richtige Erleichterung. Habe schon dir nächsten 2 Termine bekommen und bin das erste mal zuversichtlich es wirklich zu schaffen. Nächster Termin beim hausharzt wegen Blut Werte und EKG Anfang Juni. Der Psychotherapeut hat mir dringend ans Herz gelegt eine Selbsthilfe Gruppe zu besuchen. Da bin ich auf die Seite hier aufmerksam geworden. Kann mir grade noch nicht vorstellen eine live Gruppe zu besuchen. Zum Trinkverhalten...schaffe es abends wenn der Alltag rum ist nicht aufs Trinken zu verzichten. Soviel , bis ich einschlafe. 1- 2 Tage geht s mal ohne. Dann nicht mehr. Schlimmer noch bei treffen mit Freunden und Familie. Umso mehr da getrunken wird artet es immer im Kontrollverlust aus. Das macht mich richtig fertig mittlerweile. Will nicht mehr die sein , die immer deswegen negativ auffällt. Seit dem Besuch bei der Diakonie halte ich es gut durch. Es wird aber bestimmt noch ein steiniger weg . Bin auch familiär vorbelastet durch Depressionen und Alkoholiker im Elternhaus. Mein Mann ignoriert die Sache leider . Er sieht es aber akzeptiert es still schweigend. Denke eher er weiss sich nicht zu Helfen. Haben uns leider dadurch irgendwie entfernt von einander. Möchte auch für die Kinder das das jetzt aufhört. Habe mir immer gesagt , ich bin oder will nicht wie meine Eltern dein. Hat ja nicht funktioniert. Denke im Moment tagsüber an nichts anderes , aber las lesen hier hilft. Ich träume das erste mal seit Jahren wieder. Das ist richtig heftig . Total real irgendwie. Und friere nachts sehr und schwitze gleichzeitig. Aber das wird wohl normal sein. Also , danke erstmal fürs zuhören bzw lesen . LG

  • Hallo be_happy,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum, in un serer Onlineselbsthilfegruppe..

    Da hast du ja schon wichtige Schritte für dich eingeleitet. Das finde ich gut.
    Die Symptome die du beschreibst klingen nach kaltem Entzug, und der kann lebensgefährlich werden. Du solltest sofort zum Arzt, und mit ihm das weitere Vorgehen besprechen. Hat dein Arzt offene Sprechstunden? Wenn nicht scheue dich nicht, in die Notaufnahme zu gehen, wenn nötig mit Krankenwagen.

    Ich lasse dir mal einen Link da:

    Das Forenteam
    14. Mai 2021 um 22:29

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • ja da ist jeden Morgen ne halbe Stunde offene Sprechstunde.

    einfach auf die Matte stellen, vielleicht schon früher als ausgewiesen, du bist wichtig.

    Sprich offen mit ihm, wie es bei dir aussieht, und das du jetzt ein trockenes Leben anstrebst.

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Online ist alles alles immer easy aber von Auge zu Auge ist es eine riesige Überwindung. Hatte ja bereits mit ihr geredet, besonders in Bezug auf Depressionen. Aber das trinken etwas untertrieben. Das war natürlich falsch. Hab mich einfach geschämt . Bei der Diakonie der Mann war mir ja fremd. Da war das offene Reden dann viel einfacher. Ich will ja Hilfe

  • Hab mich einfach geschämt .

    das kann ich verstehen, aber diese Scham ist nicht angebracht. Weißt du, jetzt ist erst einmal Wahrheit gefragt. Nur so kann deine Ärztin einschätzen und beurteilen wie es weitergeht. Sie wird dich unterstützen, und du wirst bestimmt hinterher erleichtert sein.

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Frage- " outing" Familie, Freunde, Arbeit.....

    Was mir auch Sorgen macht, wie habt ihr das im privaten Umfeld gemacht? Weiss nicht wie ich das machen soll. Erstmal Alkohol ablehnen ? Irgendwann muss das ja mal gesagt werden. Hab Angst vor blöden Reaktionen.....

  • Erstmal Alkohol ablehnen ?

    ich bin Angehörige, aber ich finde deine engste Familie sollte schon Bescheid wissen. "Einfach nur " nicht trinken reicht nicht, aber da sagen dir bestimmt andere Betroffene noch etwas dazu.

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo be_happy!

    Willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Gut, dass Du zu uns gefunden hast. Morgenrot hat ja schon geschrieben,

    dass ein kalter Entzug gefährlich ist.

    Wann hast Du denn zuletzt Alkohol getrunken und wie geht es Dir momentan?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly , letzten Donnerstag. Es geht soweit ganz gut. Ich denke halt jede Minute an nichts anderes. Im Moment eigentlich nicht mal ans Trinken sondern an die neue lebenssituaion. Wie mach ich was, was ändert sich. Geht's mir dann endlich besser. Hab auch irgendwie angst vor allem. Freue mich aber so sehr auf das nächste Gespräch beim Therapeuten. Leider erst am nächsten Freitag. Darauf aber Montag gleich wieder einen Termin.

  • Also hast Du jetzt 6 Tage nichts getrunken. Der Anfang ist gemacht. :thumbup:

    Aber somit bist Du noch im Entzug und es ist kein Wunder, dass Du momentan

    körperlich und seelisch aus dem Gleichgewicht bist.

    Es dauert alles seine Zeit. Vor allem, wenn Du überlegst, wie lange Du vorher

    schon getrunken hast.

    Hast Du Dir schon unsere Artikel durchgelesen? Den Notfallkoffer und die

    Grundbausteine? (Im blauen Reiter oben unter Artikel)

    Deine Bewerbung für den offenen Bereich ist eingegangen. Allerdings wirst

    Du erst in ein paar Tagen freigeschaltet. Solange kannst Du gerne hier im

    Vorstellungsbereich Deines Threads Deine Fragen stellen.

    Und bitte schreibe so lange nur hier bei Dir im Thema!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Be_happy,

    Ich hatte auch wahnsinnige Angst damals. Als wenn meine komplette Lebensfreude am Alkohol hing. Das ist natürlich Quatsch. Heute weiss ich das. Aber damals wusste ich nicht, wie ich je wieder schön leben sollte ohne meinen Stoff.

    Das kam erst mit der Zeit.

    Gerade im ersten Jahr hat sich so unglaublich viel und schnell verändert. Diese Entwicklung zu sehen war für mich richtig schön.

    Je mehr Tage vergingen, desto leichter wurde es für mich.

    Und was ich an Lebensqualität geschenkt bekommen habe ist mit Gold nicht aufzuwiegen. Es ist tatsächlich für mich wie mein zweiter Geburtstag. Der Tag, an dem ich endlich wieder anfangen durfte zu leben und zu fühlen.

  • Danke für die lieben Worte. Ja es bei mir echt so das ich richtig nervös wurde wenn ein Termin abends mal länger ging wie Elternabend und so . Ich will einfach ohne Druck wieder unter Leute gehen und am Leben teil haben . Und hoffentlich verbessert sich die Optik. Kann kaum in den Spiegel sehen. Immer rote Augen und rotes Gesicht. Hab aber Angst vor Geburtstagen , festen , feiern. Seit Donnerstag bin ich nach der Arbeit nur zu Hause und Futter ohne Ende Nüsse und Gummibärchen.

    Die notfslliste hab ich gesehen. Süßigkeiten wird auf Dauer auch nicht gehen. Tut im moment halt einfach richtig gut

  • Im Moment musst Du Prioritäten setzen. Am Anfang habe ich auch viel Süßigkeiten gegessen.

    Du kannst auch Cappuccino, Tee oder Säfte trinken. Das tut auch gut. Viel trinken und oft ist es

    auch so, dass man Hunger hat und es mit Suchtdruck verwechselt.

    Also gut auf Dich und Deine Bedürfnisse achten!

    Es dauert seine Zeit, aber Tag für Tag wird es Dir besser gehen.

    Wie war das mit der freien Sprechstunde bei Deinem Arzt, warst Du schon da?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Die ist erst morgen früh wieder. Hab angerufen. Sie meinte wenn ich mich schlecht fühle soll ich ins kh fahren .

    Ich denke es geht im Moment. Bin zum Glück nicht allein zu Hause. Das beruhigt etwas . Ist auch viel Aufregung dabei im Moment

  • Es ist gut, dass Du im Austausch mit Deiner Hausärztin bist.

    Und sollte es Dir tatsächlich schlechter gehen, dann lass Dich direkt ins Krankenhaus fahren,

    so wie es die Ärztin geraten hat.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hi!

    Deine Geschichte, deine Sorgen und deine Situation ist 1:1 wie meine war!

    Ich mach dir jetzt einfach mal Mut.

    Bleib dran, bleib stark und du wirst sehen, wie frei du dich ohne Alk fühlen wirst.

    Meinen Bekannten und meiner Familie hab ich anfangs nur gesagt, daß ich ne Weile keinen Alkohol mehr trinke, weil er mir einfach nicht mehr gut tut. Inzwischen fragt mich keiner mehr.

    Ich wünsch dir alles Gute auf deinem Weg,

    Hera (ca. 10 Monate abstinent und glücklich damit)

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!