Bratznack - Vorstellung

  • Hallo,

    meine Frau hat mit dem Trinken begonnen und ich komme nicht mehr damit klar. Zwei Entgiftungen bisher, aber bisher noch keine Therapie oder Reha. Ich merke, wie die Sache mir an die Substanz geht.

    Ich hoffe, das ich hier in diesem Forum Leute treffen können, die ihre Erfahrungen mit mir teilen können.

  • Hallo Bratznack,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Mit diesem Problem bist du leider nicht allein. Hast du dich schon ein wenig bei den anderen Angehörigen

    im Forum eingelesen?

    Du kannst im Grunde nichts gegen die Alkoholsucht deiner Frau tun. Nur der Alkoholiker kann

    seine Sucht zum Stoppen bringen, wenn er es ernsthaft will.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    Ich habe mich schon etwas eingelesen, ich besuche auch die örtliche AA-Gruppe. Diese Leute sind toll und ich habe auch Literatur.

    Das diese Sucht teuflisch ist, habe ich auch gemerkt. Vor ein paar Tagen habe ich mich von meinem Hund trennen müssen, weil der einfach nicht mehr konnte. Jetzt erst merke ich, wieviel Kraft er mir gegeben hatte. Ich hangele mich von Tag zu Tag.

    Ich habe kaum noch Reserven.

    Ich gehe jetzt erstmal was essen und wünsch Dir alles Liebe.

    Bratznack

  • Mein Mitgefühl zum Verlust Deines Hundes. Ich weiß, wie sehr das schmerzt, Bratznack!

    Möchtest Du Dich im offenen Bereich mit den anderen Angehörigen austauschen?

    Hier ist der Bewerbungslink für Dich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben.

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema in den entsprechenden

    Bereich verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Elly 14. März 2023 um 22:17

    Hat den Titel des Themas von „Vorstellung Bratznack“ zu „Bratznack - Vorstellung“ geändert.
  • Guten Abend Bratznack,

    Deine Bewerbung ist eingegangen. Du bist jetzt freigeschaltet

    und hier geht es für Dich weiter.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Bei uns hat sich etwas getan: Meine Frau ist so zittrig geworden, das sie Angst hat, die Treppen zu laufen. Jetzt sitzt sie oben und packt sich einen Koffer für das Krankenhaus. Oder die Rheinhessenfachklinik. Da war sie schon einmal.

    Ich beschränke mich darauf, zu versuchen, ihre (unsere) ziemlich verfahrene Situation mit der Krankenkasse in den Griff zu bekommen, die notwendigen Vollmachten habe ich bereits.

    Ich gebe ihr so ein B1-B12 Folsäure und Magnesiumkonzentrat, weil ich von den Mangelerscheinungen (hier?) gelesen habe.

    Und weil ich das Gefühl habe, das sich etwas bewegt, geht es mir auch besser.

    Den Verlust meines Hundes stecke ich immer noch nur sehr schwer weg (und ich habe mich auch deswegen betrunken).

    Das hört jetzt auch auf. Zum einen, weil es nicht wirklich was bringt und weil ich nicht in die gleiche Falle rutschen will.

    Ich finde leider keinen Geschmack an Limonaden, Cola, Fanta oder wie der Kram sonst so heißt. Apfelschorle ist auch nicht so meins. Eigentlich trinke ich gerne Tee, aber den gibt es in meinen bisherigen Lieblingskneipen nur sehr vereinzelt. Na, das wird jetzt mein Kampf.

  • Hallo,

    Ich gebe ihr so ein B1-B12 Folsäure und Magnesiumkonzentrat, weil ich von den Mangelerscheinungen (hier?) gelesen habe.

    es sind zwar freiverkäufliche Medikamente, aber es sind Medikamente. Diese sollten nicht ohne die entsprechenden Blutwerte eingenommen werden.

    Mangelerscheinungen kommen bei nassen Alkoholikern häufig vor, aber die Einnahme sollte trotz allem ein Arzt anordnen.

    Na, das wird jetzt mein Kampf.

    wie können wir das verstehen? Hast du auch einen problematischen Umgang mit Alkohol? Warum sollte es sonst einen Kampf geben?

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hi Morgenrot,

    danke für Deine Worte.

    Ich hatte diesen Hund, Max aus einem französischen Tierheim geholt, da war er 12 und sollte in die Tötung. Viereinhalb Jahre hatte ich ihn. Er hat auf mich aufgepasst und ich auf ihn. Und mitten in dem Stress mit der Trinkerei meiner Frau, konnte er nicht mehr aufstehen. Also hab ich ihn hochgehoben und er lief, ohne Probleme, wie es schien. Aber als ich ihm etwas aus dem Fell ziehen wollte, an den Hinterläufen, da hat er geschrien vor Schmerz.

    Ich habe ihn erlöst und beerdigt. Aber seither fühle ich mich, als hätte ich ein Loch in mir. Und heule auch gerade.

    Bier trinken mache ich sehr gerne, aber ich habe auch mal zwei oder drei Monate nichts getrunken...nach der ersten Entgiftung meiner Frau, weil ich auch wissen wollte, ob ich es kann. Hatte keine Probleme. Ich hatte nach der trockenen Zeit wieder angefangen, weil ich Limonaden nicht mag und Apfelschorle mir zu den Ohren rauskam. Aber jetzt habe ich das Gefühl, das es weniger weh tut, wenn ich getrunken habe. Also trinke ich nicht mehr, weil es mir schmeckt, sondern wegen der Wirkung, also will ich damit aufhören.

    Ich würde mein Verhältnis zu Alkohol als unproblematisch bezeichnen, wenn es mir gut geht. In so harten Zeiten, wie ich sie gerade habe, wird das Zeug aber gefährlich, weil die Wirkung mir zu helfen scheint, weil es mich meine Gefühle nicht so spüren lässt.

    lg

    Bratznack

  • Die Vitamine habe ich im Supermarkt geholt, meinst Du echt, das die Dinger eine Gefahr darstellen könnten?

    Während der Entgiftung hatte sie die auch gekriegt, weil Alkohol die verbraucht, und die Ernährung im Suff eher zu kurz kommt.

    lg

    Bratznack

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (16. März 2023 um 14:03) aus folgendem Grund: Firmenname editiert

  • Hallo Bratznack,

    wir sind hier keine Ärzte. Von daher gibts auch keine Beratung über Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine usw. hier. Was dem einen hilft, kann dem anderen schaden.

    Wenn deine Frau eh in die Klinik geht, sollen die Ärzte dort das entscheiden, was sie bekommen sollte.

    Ich verstehe, daß du es nur gut meinst. Aber du weißt ja auch nicht, was sie aktuell für Laborwerte hat und wie ihre Organe in Mitleidenschaft gezogen sind oder nicht.

    Wie gehts dir aktuell? Gefühle dämpfen hört sich nach einer Gratwanderung an. Paß auf dich auf.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Linde,

    es geht mir zur Zeit nicht so dolle. Aber ich pass auf mich auf. Ich besuche eine offene AA Gruppe, habe Literatur und Euch.

    Gegen den Verlust meines Hundes hilft nichts, aber man kann sich als Gassi-Geher in unserem Tierheim melden.

    Es ist, wie es ist.

  • Hallo Bratznack,

    dann habe ich es doch etwas zwischen den Zeilen gelesen. Gehst Du für Dich zu den AA oder als

    Angehöriger Deiner Frau dort hin?

    Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die nasse Zeit meine traurigste Zeit war.

    Der Alkohol hat alles nur noch verschlimmert!

    Die Trauer um einen Hund kann einen umwerfen. Also mich hat es völlig aus der Bahn

    geworfen. Damals war ich schon eine Weile trocken, aber ich habe nicht wieder zum Alkohol

    gegriffen.

    Wir haben uns recht schnell einen anderen Hund nach Hause geholt. Aus dem Tierheim.

    Einen etwas älteren Hund. Und ab da ging es mir besser. Ich habe zwar nach lange getrauert

    um meinen verstorbenen Hund, aber ich war gut abgelenkt. Es ging mir viel besser!

    Vielleicht wartet im Tierheim gerade auf Dich ein Hund.

    Um nochmal auf den Alkohol zurückzukommen. Siehst Du Dich denn selbst als Alkoholiker?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Moin Elly,

    die hiesige AA Gruppe hat geschlossene Meetings und am 1. Sa des Monats ein offenes für Alkoholiker und die Angehörigen. Ich kenne ein Mitglied dieser Gruppe und bin an ihn geraten, als ich herumtelefonierte. Er lud mich ein und die Gruppe lädt mich bei jedem meeting wieder zum nächsten ein. Damit werden jetzt nur noch offene meetings abgehalten. Leider ist es mir bislang nicht gelungen, meine Frau mitzubringen.

    Ich sah bisher mein Verhältnis zum Alkohol unproblematisch, habe aber angefangen ihn als Stresslöser zu verwenden, wie es meine Frau auch getan hat um das beschissene Verhältnis zu ihrer Mutter schönzusaufen. Ich will aber nie in die gleiche Falle geraten.

    Daher habe ich beschlossen, von nun ab nichts mehr zu trinken. Fällt auch leicht, wenn man sich die vielen Geschichten hier anschaut.

    Unser Tierheim werde ich sicher besuchen, wenn meine häusliche Situation sich ändert. Ich will wieder einen Hund.

  • Hallo Bratznack

    willkommen hier bei uns. Wir sind hier eine selbständige, unabhängige Selbsthilfegruppe und haben nichts mit der AA zu tun. Es gibt auch ein ungeschriebenes Gesetz aus den verschiedensten Gruppen. Nichts soll herausgetragen werden.

    Nun mal zu dir. Nur du kannst wissen, ob du ein Alkoholproblem hast. Genauso verhält es sich mit deiner Frau. Deine ganzen Bemühungen sie „trocken“ zu legen werden scheitern so lange sie es nicht möchte. Du kannst nur was für dich tun. Das ganze Forum ist voll mit diesen Geschichten.

    Hast du dich schon mal eingelesen?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    Wen du hier siehst, was du hier hörst, wenn du gehst, bleibt es hier. Ist mir klar.

    Meine Frau hat ein Alkoholproblem. Zweimal habe ich sie "trocken" gelegt --> im Krankenhaus.

    Leider hatte sie anschließend das Gefühl, sie könne kontrolliert weitertrinken.

    Jetzt warten wir auf einen Platz, vorher muß ich klären, wie die Krankenkasse dazu steht.

    Was mich angeht: Ich will kein Alkoholproblem bekommen. Bin die letzten 50-60 Jahre durch ein weitgehend problemarmes Leben gerutscht und habe Bier oder Wein zum Essen getrunken oder beim Skat. In meiner jetzigen Lage habe ich angefangen, zu trinken um gut zu schlafen, das besoffene Gelaber meiner Frau wegzublenden, über den Tod meines Hundes wegzukommen. Durch das Lesen hier und meinen Erfahrungen aus meiner AA Gruppe will ich die Bremse ziehen, denn abhängig will ich nicht werden.

    Heute ist Tag 3.

    Alles Liebe

    Bratznack

  • Meine Frau hat ein Alkoholproblem. Zweimal habe ich sie "trocken" gelegt --> im Krankenhaus.

    Leider hatte sie anschließend das Gefühl, sie könne kontrolliert weitertrinken.

    Unter Zwang wird kein Alkoholiker trocken. Er legt dann höchstens eine Trinkpause ein.

    Wie man sieht, waren die Krankenhaus-Entzüge nicht erfolgreich.

    Die Einsicht ein Alkoholiker zu sein und nicht mehr trinken zu wollen, muss von ihm/ihr

    selbst kommen.

    Ein anderer kann da nichts tun und erreichen, Bratznack!

    So gesehen ist es fraglich, ob ein weiterer Klinik-Aufenthalt Sinn macht.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Meine Frau hat ein Alkoholproblem. Zweimal habe ich sie "trocken" gelegt --> im Krankenhaus.

    Leider hatte sie anschließend das Gefühl, sie könne kontrolliert weitertrinken.

    Da siehst du doch das Ergebnis. Sie hatte es nicht eingesehen, sonst wäre sie nicht den Versuch erlegen kontrolliert zu trinken. Was soll denn beim nächsten Mal anders sein?

    Ich weiß, wie schwer gerade Angehörige darum kämpfen, dass der Gegenüber aufhört zu saufen. Nur ist da der eigne Wunsch größerer als die Einsicht des Trinkenden.

    Bei uns hat sich etwas getan: Meine Frau ist so zittrig geworden, das sie Angst hat, die Treppen zu laufen. Jetzt sitzt sie oben und packt sich einen Koffer für das Krankenhaus. Oder die Rheinhessenfachklinik.

    War das ihr eigener Wunsch in die Klinik zu gehen?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Bratznak,

    es ist tatsächlich so, dass Angehörige von Alkoholikern selbst oft abhängig werden. Um dem Alkoholiker was wegzutrinken, damit er weniger hat, um dem Stress zu entfliehen, um mit dem betrunkenen Partner wieder auf einer Ebene zu sein. Ich war auch in dieser Falle und konnte für mich gerade noch die Reißleine ziehen. Ich lebe jetzt seit 15 Jahren ohne Alkohol. Mich hat es, nachdem ich mich von meinem ersten, abhängigen Mann getrennt hatte, wie der Blitz getroffen, wie furchtbar diese Sucht ist. Da wollte und will ich niemals hin.

    Dir wurde ja schon geschrieben, dass du ohne den Willen deiner Frau nichts für sie tun kannst. Und wie ich es hier herauslese, will sie keine Hilfe. Sie macht das alles mit, damit du Ruhe gibst und bei der erstbesten Gelegenheit greift sie wieder zur Flasche. Du kannst natürlich diesen Kreislauf so lange weitermachen, bis einer von euch beiden umfällt...

    Aber du hast für DICH auch die Möglichkeit, für dich selbst zu sorgen. Du darfst erkennen, dass deine Hilfe zwar gut gemeint ist aber nicht gewollt wird. Du arbeitest dich an ihr ab und sie macht doch ihr Ding. Erschöpfend, ich hab es selbst so erfahren. Da hilft echt nur zu kapitulieren. Und anzufangen zu leben. Und zwar DEIN Leben.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Elly

    Ich denke, das sie mittlerweile bereit ist, mit dem Saufen aufzuhören. Sie selbst hat sich für kommenden Donnerstag einen Termin in unserer Fachklinik besorgt, ich konnte die Kostenübernahme klären und sie redet nicht mehr verächtlich über Therapie, sondern hat wohl gemerkt, das es ohne wohl nicht geht. Es heißt jetzt : Ich darf in die Klinik und nicht mehr ich muss. Sie ist nicht dumm, allerdings süchtig.

    Hartmut

    Ja, diesmal ist es ihr eigener Wunsch. Und diesmal wird es nicht nur eine Entgiftung, sondern anschließend auch eine Therapie/Reha geben. Zeit spielt da keine Rolle. Wenn sie dann trocken ist, kann sie auch sofort wieder in ihre Kitas gehen, der Arbeitgeber spielt da auch mit.

    Aurora

    Das Angehörige gefährdet sind, habe ich auch erfahren. Und den Weg will ich nicht gehen. GW zu Deinen 15 Jahren, ich fange jetzt an.

    Und Danke an alle, die sich Zeit für mich nehmen.

    lg

    Bratznack

  • So, kurzes Update:

    Meine Frau habe ich jetzt in eine Klinik gebracht für Entzug und Therapie. (komme gerade von der Autobahn)

    Ich fühle mich komisch: erleichtert und befreit, aber auch ausgelaugt und abgenutzt.

    Ich werde jetzt erstmal was essen und die Waschmaschine stopfen. Seit Ewigkeiten war ich nicht mehr in der Sauna, das wird mal wieder Zeit.

    Und am Sonntag fahre ich in einen Ort in der Nähe, um Elli zu treffen, 9 Jahre alte Bordercollie-Mix Hündin. Sie sucht dringend ein neues Zuhause.

    Euch allen alles Liebe...werde berichten, wie es für mich, für uns weitergeht.

    lg

    Bratznack

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