Liesel - Mein Mann ist alkoholabhaengig

  • Angst, dann ganz allein zu sein, auch in Zukunft auch wenn man im Alter dann krank ist.

    Angst vorm Alleinsein im Alter ist kein guter Grund in einer Beziehung zu bleiben. Abgesehen davon ist ein Alkoholiker fürs gemeinsame alt werden nicht wirklich die beste Wahl. Dieser Lebensstil verkürzt nämlich das Leben!
    Ich bin jetzt auch wieder single, habe keine Angehörigen mehr und auch keine Kinder. Und suche ganz bestimmt keinen neuen älteren Herren mehr! Allein ist zumutbar. Viel besser als in einer toxischen Beziehung.

  • Meine Liste (nicht vollständig)der positiven Punkte, seit der Trennung:

    1. Bin entspannter

    2. Plane Reisen

    3. Habe ein viel entspannteres Verhältnis zu meinem Kind

    4. Bin viel entspannter (mittlerweile)

    5. Habe wieder mehr Energie

    6. Unternehme Dinge die Neu für mich sind

    7. Mache einen Selbstverteidigungskurs

    8. Finde mich selbst (wusste gar nicht mehr wer ich bin)

    9. Lerne im Moment zufällig viele neue Leute kennen

    10. Blühe auf!!!! (Rückmeldung auch von außen)

    An was ich gerade gar nicht denke, ist ob ich alleine (ohne Partner) alt werde oder nicht. Bin gerade im Hier und Jetzt. Und das ist einfach super.

    Natürlich gibt es auch doofe Tage, aber die werden immer weniger. Und das ist auch okay.

    LG Momo

  • Hallo Liesel,

    ich finde es gut, dass du deine Angst ehrlich hier sagst.

    Ich habe selbst viel zu lange an Angst festgehalten. Bei mir war die Angst eine " Geschiedene" oder Alleinstehende Frau zu sein lange ein großer Punkt, warum ich an meiner kaputten ersten Ehe festgehalten habe. Völlig unlogisch, wie ich es heute sehe.

    Ich habe mich nur als vollwertige Frau gefühlt, wenn ich einen Mann habe. Und außerdem war es mir unsagbar peinlich, dass ich es nicht geschafft hatte, meinem Mann beizustehen, zu helfen.

    Als ich endlich gehen konnte, mich trennen konnte, war es eine unglaubliche Erlösung. Wieder leben zu können ohne diese vermeintliche Verantwortung für ihn tragen zu müssen, ohne dieses ganze Suffgedöns, die Wut auf ihn und so weiter.

    Ich war alleine viel besser dran. Denn endlich hatte ich Energie für mich und konnte mir neue Kontakte aufbauen.

    Was mal kommen wird, im Alter, steht in den Sternen. Darum mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Liesel,

    schlimmer als das Alleinsein ist die Einsamkeit, obwohl man in einer Beziehung ist. Ich habe die letzten Jahre im Prinzip nur für die Kinder und die Aufrechterhaltung der Fassade gelebt. Ironischerweise macht mein Ex mir zum Vorwurf, dass ich mich für die Kinder aufgeopfert hätte. Dabei hatte ich selbst für sie nicht die Energie, die ich gebraucht hätte. Das habe ich erst nach und nach gemerkt.

    Und natürlich ist es jetzt alles auch nicht einfach nur toll, es gibt auch viele schwere Tage, aber ohne die Betreuung eines Suchtkranken leben sich auch diese Tage einfacher.

    Liebe Grüße

    Matilda

  • Du lebst für Deine Tochter, indem Du die Fassade aufrecht hältst?

    Das hat meine Mutter auch gemacht. Und ich könnte sie heute dafür hassen. Was sie damit mir und meiner Schwester angetan hat.

    Als EKA sage ich, die Fassade aufrechterhalten ist schlecht.

  • Hallo Liesel,

    ich hab auch immer die Fassade aufrecht gehalten. Das ist meiner Erfahrung nach eine der Aufgaben, die wir Cos glauben haben zu müssen.

    Dass das genau das verkehrteste war für die Kinder und für mich hab ich nicht erkannt.

    Das ist wie die Potemkinschen Dörfer. Von außen alles toll aber hinter der Fassade stapelt sich der Dreck...

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Das mit der Fassade aufrecht erhalten kenne ich auch. Und was bei mir auch ein Standardgedanke war: " Wenn ich niemanden erzähle, was Alles los ist, ist es nicht so schlimm..." . Auch wieder der absolute Selbstbetrug. Das ich nach dem Vorfall hier gelandet bin und es auch engen Freunden erzählt habe, war am Anfang schlimm für mich. Hat mich aber in der Realität ankommen lassen. Und alle meine Freunde und hier die Gruppe, waren eine tolle Unterstützung.

    Ich wäre sonst wieder in die Achterbahn eingestiegen.... Nach dem Motto: Hätte ich es bloß nicht erzählt.

    Aber genau das hat mich jetzt nach Vorne gebracht. Meine Themen anzuschauen, mir einzugestehen, dass ich glücklich sein darf ohne mich aufzuopfern, etc.

    Natürlich vermisse ich die auch schönen Tage mit ihm. Aber ich denke mal, das darf ich auch.

    LG Momo

  • Mein Kind hat es "gefeiert". Weil er ziemlich klar gesehen hat was los ist. Wir hatten zwischendurch echt Schwierigkeiten, weil ich nicht mehr an ihn ran gekommen bin. Er hat viel "Mist" gebaut. Aber das war die Rebellion gegen die ungesunde Struktur. Ich bin entspannter= Kind entspannter.

    Da passt mal wieder der blöde Spruch: Glückliche Mutter = Glückliche Kinder

    Ganz ehrlich Liesel. Ich komme aus einem Elternhaus mit einem suchtkranken Elternteil... Ich konnte das damals nicht sehen. Kann mich aber an sehr schlimme Streitereien meiner Eltern erinnern. So schlimm dass ich richtig Angst hatte und Nachts aufgewacht bin. Ich dachte aber immer ich hatte eine schöne Kindheit. Und jetzt sehe ich die Folgen. Und diese ungesund erlernten Verhaltensmuster habe ich nicht nur in Partnerschaften, sondern auch im Sozialleben, Beruf, etc.

    Immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein, etc.

    Deine Tochter liebt ihren Vater. Aber Du bist die Erwachsene und hast die Verantwortung für sie zu entscheiden.Auch wenn sie es heute nicht versteht, wird sie es irgendwann verstehen. Kinder brauchen Halt und mindestens einen gesunden, klaren Elternteil.

  • Mittlerweile 18. Er hat das Drama zur Hochzeit seiner Pubertät mitgemacht. Da wo er mich gebraucht hätte... Ich war aber nicht wirklich für ihn da. Ich war emotional so belastet, dass ich ihn fast verloren hätte. Wir haben gerade noch rechtzeitig die Kurve bekommen.

  • Hallo Liesel,

    meine Kinder waren damals 25 und 23 Jahre alt. Als ich mich endlich getrennt habe. Und hatten schon längst kapiert, wie es hinter der Fassade aussah.

    Die ganz schlimme Zeit mit dem Trinken war nicht gleich von Anfang an. Als mein Exmann und ich geheiratet hatten trank er zwar auch schon gerne viel zu viel. Aber das war für mich "normal". Ich kannte das aus meinem Familien- und Freundesumfeld. Im Laufe der Jahre wurde es dann langsam mehr und mehr bzw es veränderte sich.

    Die Kinder waren damals richtig froh darüber, dass ich mich endlich getrennt habe und haben mich sehr unterstützt.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo zusammen

    Ich schäme mich, aber muss es hier offen sagen, dass ich den Termin mit meiner Freundin verschoben habe. Ist nun in 2 Wochen. Ich konnte einfach nicht gestern.
    Es ist so unglaublich schwer, es jemand anzuvertrauen. Ich kann verstehen, wenn Ihr mich verurteilt

  • Es ist so unglaublich schwer, es jemand anzuvertrauen. Ich kann verstehen, wenn Ihr mich verurteilt

    Wir sind nicht für dich verantwortlich. Keiner wird verurteilt. Das machst du schon selbst.

    Ich schreibe es mal in meiner Art . Mir ist es wurscht, ob ein Alkoholiker wieder säuft oder ein Co weiter wissentlich ins Verderben rennt. Wir bieten hier nur eine Plattform, sich auszutauschen, damit es abgewendet werden kann. Alles andere obliegt dem User.

    Aber wir sind auch keine Social-Media-Plattform , sondern ein Selbst-Hilfeforum, wo irgendwann mal was geschehen soll. Nicht falsch verstehen. Es muss nichts geschehen, dann ist alles gut, mache so weiter, aber dann brauchst du uns ja nicht mehr. Oder?

    Ich sehe leider nichts, mehr wobei wir dir noch Unterstützung geben können. Siehst du noch was?

    Mein Spruch "Jammern war gestern, heute ist Handeln dran" passt da . Oder wie siehst du es? Was versprichst du dir hier noch?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich kann Euch versichern, dass es weder a Social Media noch Beichte ist.
    Ich hatte es geschrieben, weil ich hier versuche ehrlich zu sein. Das Letzte was ich will, ist jemandem zur Last fallen.
    Es gibt ja dann nichts mehr zu sagen.

  • Das Letzte was ich will, ist jemandem zur Last fallen.

    Das ist ein Selbstmitleid-Spruch.

    Wenn Du Dich mit dem "Verschieben" so schlecht fühlst, war das vielleicht nicht die richtige Entscheidung.

    Steiche "vielleicht". Aber das weißt Du ja selbst. Vielleicht wolltest Du das hier nochmal lesen?

    Vielleicht braucht es einfach noch etwas mehr Leidensdruck?

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