Ranger - Bin neu in der Gruppe

  • Hi zusammen, ich bin männlich und 36 Jahre alt. Ich trinke seit ca 3 Jahren täglich über den Tag verteilt um die 10 Bier.

    Ich habe mich zum Entzug bereits angemeldet und muss leider auf einen Platz warten. Das fällt mir momentan sehr schwer diese Zeit zu überbrücken

  • Hallo Ranger,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Du hast Dich für eine stationäre Entgiftung angemeldet, wenn ich das richtig verstanden habe?

    Wie überbrückst Du die Zeit? Schreibe doch einfach ein bisschen mehr, damit wir Dich besser

    kennenlernen können.

    Hast Du schon über eine ambulante Entgiftung nachgedacht?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja genau. Ich warte momentan noch auf die Bestätigung der Rentenkasse und soll dann erst in die Klinik damit ich einen direkten Anschluss im Therapiezentrum bekomme.

    (Bin beidesmal angemeldet)

    Ich bin jetzt die letzten 7 Wochen schon krankgeschrieben. Mein Arbeitgeber, Kollegen und mein komplettes Umfeld wissen darüber Bescheid, dass ich mich zu diesem Schritt entschieden habe und das hat mir sehr viel Druck abgenommen.

    Momentan baue ich in der freien Zeit für meine Kinder 6 und 8 ein Baumhaus damit ich irgendwie beschäftigt bin.

  • Hallo Ranger,

    Beschäftigung ist, meines Erachtens, wichtig und Ziele setzen. Nicht zu hoch, damit man nicht überfordert ist.

    Ich war 4 Monate vor meiner Reha zuhause, so ähnlich wie bei dir. Mein Arbeitgeber spielt da auch mit. Ich habe mich damit beschäftigt, meine Wohnung zu renovieren. Und jedes Stück, was man fertig hat, macht einen auch stolz. So war es bei mir wenigstens.

    Wenn du Suchtdruck verspürst, sprich mit jemand darüber oder verlasse die Situation, wenn sie schwierig ist. Der Suchtdruck hält meist nur 20 bis 30 Minuten an.

    Wichtig ist auch Reden. Ruf jemanden an oder wer auch immer grad Zeit hat, einfach Reden.

    So habe ich es erfahren und bin immer gut damit gefahren.

    LG

    Eddi

    Beurteile niemanden so einfach, du weisst nicht ,was er schon durchgemacht hat. :/

    Was man fertig hat, kann man nicht vergessen haben! :D

  • Hallo Ranger,

    trinkst du jetzt bis zur stationären Entgiftung weiter?

    Wenn nicht, machst du einen kalten Entzug.

    Gruß Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hi Eddi, ich rede sehr offen über mein Problem. Bin bei der Feuerwehr (momentan inaktiv) und der Segelsorger kommt wöchentlich. Zusätzlich Besuche ich eine Selbsthilfegruppe in meiner Gegend und habe viele gute Freunde die immer ein offenes Ohr haben.

  • Ranger,

    Dann bist du, was Gespräche angeht, ja gut aufgestellt. Jetzt fehlt ja nur noch ein baldiger Termin für die Entgiftung, Drücke dir die Daumen. :thumbup:

    Ich hatte das Glück, das ich auf keinen Termin warten musste (im nach hinein gesehen! :roll: ) Ich hatte einen sehr schlechten Tag, an dem hat mich mein Sohn in die Klinik gefahren.

    Ein Baumhaus bauen für die Kinder ist eine tolle Sache, sie werden es dir danken und du hast Beschäftigung/Ablenkung. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    LG Eddi

    Beurteile niemanden so einfach, du weisst nicht ,was er schon durchgemacht hat. :/

    Was man fertig hat, kann man nicht vergessen haben! :D

  • Vielen Dank für die Worte Eddi!

    Ich wäre am liebsten schon weg! Aber das ist die deutsche Bürokratie... Momentan kommen meine Eltern fast täglich um mich im Haushalt zu unterstützen,da ich keinen Antrieb mehr habe! Also ich hatte definitiv keine Messi Wohnung oder so, aber hab immer nur das nötigste erledigt...

  • Hallo Ranger,

    Hast Du schon über eine ambulante Entgiftung nachgedacht?

    Wer weiß, wie lange es noch dauert, bis Du einen Platz bekommst...

    Wäre eine ambulante Entgiftung zu Hause nicht eine Überlegung wert?

    Sprich doch mal mit Deinem behandelnden Arzt.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hi Elly, ich kann mich selbst sehr gut einschätzen und weiß, dass ich in meinem Alltag rückfällig werden würde! Daher suche ich Hilfe in verschiedenen Gruppen und versuche wie gesagt auf dem Minimum zu bleiben. Auch alle Ansprechpartner raten mir es so zu machen... Ich räume momentan auch alle Gläser und Co aus den Schränken. Weil ich nicht weiß wie ich darauf reagieren werde wenn ich so ein Glas in der Hand habe!

  • Hallo Ranger,

    gute Idee. Gläser raus, Flaschenöffner raus, Leergut wegbringen, jegliche Alkbestände entsorgen (auch für Gäste oder zum Kochen), weg damit.

    Wasser, Säfte, Tees usw. usw. besorgen, damit du immer was daheim bzw. im Auto hast.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hat mir jemand einen Tipp wie ich damit umgehen kann...

    Ich wohne in einer Mietwohnung und habe im unteren Stockwerk Mitbewohner und teilen uns die Kellerräume. Die Mitbewohner lagern dort ihre Getränke, unter anderem auch Alkohol und ich kann denen ja nicht verbieten nichts mehr zu trinken! Aber ich werde täglich damit konfrontiert obwohl ich meine Wohnung komplett ausgeräumt habe.

  • Guten Morgen Ranger,

    im Laden wirst Du auch jeden Einkauf mit Alkohol konfrontiert. Deinetwegen wird der nicht weggeräumt.

    Hast Du direkten Zugriff auf den Vorrat der Nachbarn?

    Ist es nötig jeden Tag in den Keller zu gehen? Wenn es Dich so stört, dann ändere etwas.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja das stimmt,dass es beim Einkauf auch so ist!

    Ich habe vorhin mit meinem Untermieter gesprochen und haben uns den Keller aufgeteilt und diese Tür schließt er ab jetzt ab.

    Ist echt wahnsinnig wie viele Leute einen unterstützen wenn man es öffentlich macht!

    Kann jeden nur ermutigen offen mit dem Thema Sucht umzugehen! Es erleichtert so viel!...... ^^

  • Hi zusammen, ich habe heute endlich Post bekommen! Die Rentenkasse hat es bewilligt und das Therapiezentrum hat auch zugestimmt! Werde in meiner Wunschklinik aufgenommen und das lange warten hat endlich ein Ende! 😄

    Für alle die noch warten bis sie diesen Schritt gehen dürfen, wünsche euch viel Kraft! Ich weiß wie schwer es ist....

  • Glückwunsch zum Start in die Trockenheit mit professioneller Hilfe erstmal.

    Dein Trinkverhalten entspricht ziemlich genau dem Meinigen damals.

    Alter stimmt auch. Im Nachhinein bin ich immernoch verblüfft wieviel Flüssigkeit der Körper so verträgt.

    Bier hat ja weniger Promille als Schnaps und deswegen wird mehr und länger getrunken.

    Evtl. kann ich bei konkreten Fragen helfen.

    Therapie: Ich kann aus Erfahrung sagen, das die Therapie ein Leitfaden ist, Problemlösungsstrategien werden aufgezeigt. Verinnerlichen musst Du selbst. Konzentriere Dich ausschliesslich auf Dich und Deinen persönlichen Genesungsweg.

    Du bist da um Dir zu helfen, nicht Deinen Leidensgenossen.

    Am Anfang wird gerne der Fehler gemacht, das durch den Austausch unter Alkoholkranken in so einer " Käseglocke" der eigene Weg auf der Strecke bleibt. Wenn Du jemand Anderem versuchst zu helfen, muss das nicht unbedingt hilfreich für Dich sein... vor Allem nicht wenn Du noch nicht lange trocken bist.

    Ich kenne die Gespräche über die Saufgewohnheiten zur Genüge, es gibt genügend Leute welche in der Therapie sind weil sie müssen.... nicht weil sie wollen.

    Diese Gespräche sind nicht hilfreich, es wird immer nach Ausreden gesucht, Beschönigungen über die tolle Zeit damals keine Seltenheit.... distanziere Dich nach Möglichkeit davon.

    Beobachte das mal aus dieser Perspektive in der Therapie.

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Danke dir Whitewolf,

    Kannst du mir evtl kurz beschreiben wie der Entzug/ Entgiftung abläuft. Jetzt bin ich kurz davor und habe leider keine Ahnung...🙈 Dürfen mich meine Kinder besuchen? Wie lange muss ich Medikamente nehmen um die Erscheinungen zu unterbinden....

  • Das alles kannst Du Deinen Arzt fragen, Ranger, wenn es so weit ist.

    Wir sind hier keine Ärzte und können keine Prognosen abgeben!

    Hast Du schon einen Termin für die stationäre Aufnahme?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Ranger,

    ich bin zwar nicht Whitewolf, keine Alkoholikerin sondern Angehörige aber theoretisch läuft eine Entgiftung so ab:

    Du trinkst keinen Alkohol mehr und darauf reagiert dein Körper. Wie, ist bei jedem anders darum ist es so wichtig, einen Entzug unter ärztlicher Beobachtung zu machen.

    Entzugserscheinungen können z. B.sein: Schwitzen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Zittern. Und Delirium, Wahnvorstellungen, epileptische Anfälle.

    Danach wird entschieden, ob und welche Medikamente du brauchst.

    Ein Entzug dauert ca 7 bis 14 Tage. Danach ist dein Körper vom Alkohol befreit.

    Und dann beginnt die "Arbeit", nämlich auch den Kopf vom Alkohol zu befreien. Und diese Aufgabe ist anstrengend, schwierig aber lohnend. Das ist dann richtige Trockenheit, die da beginnt. Und wie das abläuft ist von Einrichtung zu Einrichtung sicherlich unterschiedlich. Aber ähnlich.

    Lies dir unsere Grundbausteine durch, die sind ein guter Leitfaden. Und können der Therapie sehr ähnlich sein. Dazu kommen noch andere Punkte aber das kannst du dann vor Ort erfahren.

    Ob deine Kinder dich besuchen können, erfragst du am besten vor Ort. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie die erste Zeit nicht kommen können. Denn du sollst dich ja erstmal auf dich und deinen Körper und deine Seele konzentrieren. Und das ist echt anstrengend.

    Es ist super, dass du dich darauf einlässt. Es lohnt sich so sehr. Ich bin in 2. Ehe mit einem trockenen Alkoholiker verheiratet, mein erster Mann war nasser Alkoholiker. Ich habe beide Seiten gesehen und kann dir sagen, die nasse ist eine Qual, die trockene pures Leben und Glück.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!