Rennschnecke . Neu hier und heilfroh

  • Mein Beileid zu Deinem Verlust, Rennschnecke!

    So wie ich lese, hast Du die ganzen Begleitumstände gut überstanden und bist abstinent geblieben.

    Sehr gut!

    Du kannst hier immer Deine Gedanken lassen, Du wirst gelesen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Bei allem Respekt, Hartmut, aber Nayouk hat doch ganz differenziert beschrieben, dass es ihm eben nicht darum geht, jahrelang seine schweren Kindheit zu analysieren und einen "Schuldigen" für die Sucht (und mögliche Rückfälle) zu finden.

    Sondern vielmehr darum, die von dir erwähnten "begleitenden Umstände" zu identifizieren, die Alkohol als "Lösung" (Ablenkung, Trost, Belihnung ...) naheliegend erscheinen ließen. Um dann neue Strategien ohne Alkohol ( und ohne Suchtverlagerung)zu entwickeln.

    Da gibt es auch Therapieansätze, die den Fokus weniger auf die Vergangenheit als auf eine bessere Nutzung der eigenen Stärken in Gegenwart und Zukunft richten. Man kann es aber, sofern nicht gerade schwere Traumata vorliegen, sicher auch ohne therapeutische Hilfe angehen, z. B. Mithilfe dieses Forums. 😉

    Für mich habe ich z. B. festgestellt, dass die Depression bei mir schon lange vor dem ersten Tropfen Alkohol da war und sich in Schüben immer wieder gezeigt hat. Nur hatte ich leider viel zu lange mehr Angst vor Psychopharmaka egal welcher Art als vor Alkohol. Wobei z. B. Mit den Antidepressiva nicht die Probleme gelöst sind. Aber die eigene Handlungsfähigkeit wiederhergestellt werden kann, um z. B. Einsamkeit oder Konfliktunfähigkeit konstruktiv anzugehen.

    Nicht mehr und nicht weniger ...

  • Bei allem Respekt, Hartmut, aber Nayouk hat doch ganz differenziert beschrieben, dass es ihm eben nicht darum geht, jahrelang seine schweren Kindheit zu analysieren und einen "Schuldigen" für die Sucht (und mögliche Rückfälle) zu finden.

    Und bei allem Respekt , was hat das alles mit mir zu tun? Und wieso sprichst du für Nayouk?

    Es ist doch ein Austausch und ich bin mit meinem Weg, den ich hier schreibe, im 17ten Jahr trocken. Da kann ich doch mal andere Therapieansätze für mich infrage stellen. Zudem ich auch gewisse Therapien hatte. Oder nicht?

    Zudem meine Kindheit oder danach auch nicht nicht auf Rosen gebettet waren.

    Wenn das dein Ansatzpunkt ist und du damit zufrieden, dann ist doch alles in Ordnung. Wieso fühlst du dich dabei angegriffen?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Dazu noch

    Sondern vielmehr darum, die von dir erwähnten "begleitenden Umstände" zu identifizieren, die Alkohol als "Lösung" (Ablenkung, Trost, Belihnung ...) naheliegend erscheinen ließen. Um dann neue Strategien ohne Alkohol ( und ohne Suchtverlagerung)zu entwickeln.

    Nun als Suchtkranker bietet der Alkohol für jede Situation Lösungen an. Wo fängt die Differenzierung an und wo hört sie auf? Welche Situation lässt sich da ausschließen?

    Wenn Depressionen vorhanden, gehören sie in qualifizierte Hände und natürlich auch mit behandelt. Jedoch ist nicht jeder Alkoholiker an einer Depression erkrankt.

    Strategien gegen Saufdruck zu entwickeln, ist wichtig und richtig. Für mich jedoch im Hier und Jetzt, nicht in der Vergangenheit als Kind. Diese begleitende Umstände, die eventuell dazu geführt hatten, Alkoholiker zu werden, gibt es für mich nicht mehr. Rückwirkend können sie auch nicht mehr richtig dargestellt werden .

    Kennt Ihr den Begriff" Erinnerungsverfälschung", die aufgrund Suggestionen auftreten können?

    Wie schon mal geschrieben. Wenn jemand zufrieden trocken wird, dann hat er alles richtig gemacht.

    Jedoch darf auch Raum für Kritiken an der Vorgehensweise von Therapiemöglichkeiten gegeben sein.

    Gruß Hartmut

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  • Ich glaube, so weit liegen wir alle, die sich heute dazu geäußert haben, bei dem Thema gar nicht auseinander, wenn wir einfach mal die Schubladen weglassen.

    Keiner von uns suchte doch nach Ausreden oder Sündenböcken, nur nach Mustern, die man im Sinne der Risikominimierung ändern sollte.

    (Ich schreib dann mal in meinem Faden dazu weiter,

  • Oh, eine geheime, liebe Forumskollegin. ;)

    Gerade festgestellt, dass ich aus einem Zitat nicht zitieren kann. Wieder was gelernt.

    "Keiner von uns suchte doch nach Ausreden"

    Hoffe ich mal. So genau konnte ich jetzt nicht in die Hirne hineinsehen.

    Ich kann es jedenfalls nicht festmachen. Aber ich kann es gerne nochmal im Öffentlichen schreiben.

    Millionen Menschen haben auch ihre Probleme und fangen trotzdem nicht alle zu saufen an. Also, kann es nicht an den Umständen liegen.

    Es liegt bei mir daran, dass ich zu viel und das zu lange getrunken habe. Dann war ich abhängig. Weiß Gott, wann das angefangen hat. Jetzt ist es jedenfalls so.

  • Ich schreib mal morgen weiter, finde heute die Worte nicht mehr für das, was mich umtreibt, aber immerhin kann ich jetzt mit Ach und Krach zitieren ...😉

    Hallo Rennschnecke,

    schon wieder ein Monat vorüber. Wie gehts Dir, alles im grünen Bereich?

    LG Elly

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    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    vielen Dank für die Nachfrage, mir geht es gerade ganz gut. Vor einem Monat fehlten mir ausnahmsweise die Worte, um das, was mich in der o. A. Frage umtrieb, auf den Punkt zu bringen, deshalb hab ich es dann so stehen lassen.

    Ich fühlte mich da auch nicht angegriffen, hatte nur Sorge, dass eine aus meiner Sicht wertvolle Selbstreflexion durch einen Generalverdacht ( bloße Sündenbocksuche für die eigene Sucht?!) abgewürgt werden könnte.

    Darum war ich Cadda dann gestern auch so dankbar für die Worte, die sie in Bolles Faden "Wieso, wehalb, warum" gefunden hat:

    Wenn es aber Sorgen gibt, die ich nicht anders lösen konnte, als in die Sucht zu geraten, kann es meiner Meinung nach helfen, diese Dinge zu bearbeiten.

    Nicht um wieder saufen zu können (das ist durch den Alkoholismus ja eh hinfällig), sondern um -wie hier schon geschrieben wurde- eine bessere Lebensqualität zu erreichen.

    Zu unterstellen, jemand würde nur daran interessiert sein, zu begründen, wieder trinken zu können, ist einfach falsch.

    Ich denke z. B. gerade viel über meine Prägungen wg. Arbeit, Genuss und Opferrolle nach und habe auch schon die ersten konkreten Änderungen vorgenommen (z. B. weniger Wochenstunden auf Arbeit). Bei Gelegenheit mehr dazu ...

    Das fühlt sich gut an, genauso wie die Tatsache, dass ich dank der Abstinenz endlich ein paar Kilo verloren und beim Klamottenkauf wieder viel mehr Auswahl habe. Treppensteigen geht auch leichter ...😉

    Ansonsten macht mir meine Gesundheit noch verschiedene Sorgen, nicht alles lässt sich wohl auf den Alkohol zurückführen. Da kam auch schon mal ganz kurz der Gedanke " Dann hättest Du ja doch nicht aufhören müssen ") hoch, aber wirklich nur kurz (man kanns ja mal versuchen, dachte sich das Suchtgedächtnis wohl).

    Dann kam wieder der befreiende Gedanke: Wenigstens musst Du Dich damit nicht mehr herumschlagen ...

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