Shorty_S - Abstinenz auch bei Belastungen festigen

  • Hallo Shorty,

    Du hast aufgehört zu trinken. Das ist die Hauptsache. Selbst WENN sie sich trennt, gilt es diese Phase nüchtern zu meistern. Denn egal was kommt: Ohne Alkohol ist es definitiv besser!!

    LG Cadda

  • Ganz schön schwer.

    Ich liebe sie. Sie ist ein wunderbarer Mensch. Und ich habe ihr durch mein Trinkverhalten natürlich sehr weh getan, sie hintergangen.

    In der Therapie arbeite ich an meiner Depression und Bindungsstörung. Jede kleine Form von gefühlter Zurückweisung lässt in mir eine Welt zerbrechen.

    Und in letzter Zeit sind es keine kleine Formen mehr. Ich bettele regelrecht nach Mini Zuneigungen. Da kommt aber sehr wenig. In der Ablehnung kommen aber starke Signale.

    Alkohol war mein Zufluchtsort. Aber da möchte ich nicht mehr hin.

    Manchmal möchte ich nur nocht nichts spüren

  • Du findest hier 24/7 jemandem zu reden.

    Hier kannst du deine Sorgen und Ängste loswerden.

    Hier wird dir zugehört.

    Seie doch in einem 1.Schritt stolz auf dich, dass du diese gefühlte Zurückweisung nüchtern aushalten kannst.

    Das ist großartig !

    Habe ich das richtig verstanden, dass du und deine Frau zusammen seid und wohnt ?

    Wie geht ihr im Alltag miteinander um ?

  • Danke Mercedes.

    Es fällt mir schwer auf ein Problem stolz zu sein. Vielmehr fühle ich mich schwach und schuldig, weil ich es überhaupt habe.

    Ja, ich bin froh zu wissen, dass ich jetzt nicht trinken werde. Aber mit dem Kloß im Hals und den Fluten an Tränen hinter meinen Augen meiner Arbeit nachzugehen fällt mir auch gerade nicht leicht.

    Ja, wir leben noch zusammen. Ich halte mich an der Hoffnung fest, dass wir wieder zuerst finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Shorty_S (28. Juli 2023 um 08:54)

  • Depressionen

    Bindungsstörung

    Angst sie zu verlieren.

    Solange ich es nicht anspreche besteht Hoffnung.

    Mit der Gewissheit könnte ich nicht umgehen.

    Ich lese hier ständig die Empfehlungen sich von alkoholkranken depressiven Partnern zu trennen.

    Das ist oberflächlich und gefährlich.

    Ich habe mehrfach angeboten eine Paartherapie zu machen weil ich ja weiß, dass ich viel Vertrauen zerstört hab.

  • Aus Sicht einer Co, die seit mehr als 15 Jahren verheiratet ist:

    Ich würde mir unheimlich wünschen, dass mein Mann bereit wäre, sich mit mir hinzusetzen und zu reden. Nicht um ihm die Trennung bekanntgegeben, sondern einfach, um unsere Gedanken/Bedürfnisse/Sorgen etc austauschen zu können, und nicht einfach oberflächlich vor sich hinzuleben; vielleicht würdest du dich wundern, dass durch Gespräche Vertrauen aufgebaut werden kann und Hoffnung besteht?

  • Du hältst es für oberflächlich und gefährlich, sich von alkoholkranken Partnern zu trennen ?

    Wenn du hier mitliest, wirst du gelesen haben, dass es darum geht, dass ein Alkohokranker nicht von außen „trocken gelegt“ werden kann, nur von innen.

    Es geht also darum, die Abwärtsspirale nicht mitzumachen, Kinder mit in den Abgrund zu reißen etc.

    Falls also jemand selber seine Alkoholkrankheit akzeptiert und selber sinnvolle Schritte dagegen unternimmt, könnte der Weg gemeinsam weitergehen.

    Auch aus fachlicher Sicht ist die einzig sinnvolle Hilfe für Suchtkranke aus Familiensicht Nichthilfe !

    Vor allem hast du doch aus meiner Sicht keine andere Wahl.

    Entweder der Weg geht für dich alleine weiter oder mit ihr zusammen.

    Alkohol ist keine Lösung, weder für dich noch für euch.

    Wenn du aber das Gespräch nicht suchst und Klarheit schaffst, gefährdet das im Höchstmaß deine Abstinenz.

    Und dann geht der Weg nur noch abwärts, für dich alleine oder für euch beide.

    Einmal editiert, zuletzt von Mercedes (28. Juli 2023 um 19:27)

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass be Paartherapie im nassen Zustand was bringt. Zuerst muss der Alkoholiker trocken werden, dann bessern sich auch die Depressionen und andere Probleme können angegangen werden.

  • Du meintest, dass hier oft geraten wird, dass sich Cos von alkoholkranken, depressiven Partnern trennen sollten.

    Aber das stimmt ja so nicht. Das wird in der Regel den Partnern von nassen und uneinsichtigen Alkoholikern geraten.

  • Hallo,

    Das ist oberflächlich und gefährlich.

    ist es nicht, ein Zusammenleben um jeden Preis kann für einen CO zur Hölle werden.

    Für die weitere Entwicklung deiner Trockenheit bist ganz alleine du zuständig.

    Nach einem Monat kannst du auch noch nicht wirklich von Trockenheit sprechen, und Vertrauen baut sich auch nicht von heute auf morgen auf.

    Das ist Arbeit für beide Seiten, und nach einem Moant ohne Alkohol kannst du da noch nichts erwarten.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ganz schön schwer.

    Ich liebe sie. Sie ist ein wunderbarer Mensch. Und ich habe ihr durch mein Trinkverhalten natürlich sehr weh getan, sie hintergangen.

    Hallo Shorty,

    das ist leider keine Seltenheit bei unserer Erkrankung.

    Damit wir trinken konnten, gab es die obskursten Verhaltensweisen.

    Jemand der mit Alkohol kein Problem hat versteht das nicht. Die Sichtweise auf die Dinge, welche da passiert sind, ist eine völlig andere als bei uns.

    Daher kann sich eine Wiederannäherung im trockenen Zustand äußerst schwierig gestalten.

    Ich habe mehrfach angeboten eine Paartherapie zu machen weil ich ja weiß, dass ich viel Vertrauen zerstört hab.

    Therapeuten sind keine Wunderheiler und können Erinnerungen und erlittene Verletzungen, verlorenes Vertrauen nicht auslöschen.

    Das würde sowieso nur ansatzweise funktionieren wenn Beide das unabdingbar wollen.

    Dafür wäre es wohl auch noch zu früh.

    Gespräche sind natürlich nie verkehrt, wenn allerdings der Partner kein Problem mit Alkohol hat sprecht Ihr aneinander vorbei.

    Du sprichst aus Deiner Sichtweise , welche Du in der Sucht erlebt hast. Für den Partner ist das nur eine Info...ohne die Möglichkeit das nachzufühlen.

    Der Partner spricht von den Erinnerungen und den Emotionen, welche ohne Suchtproblematik im normalen Alltag erlebt wurden.

    Deine Beteuerungen, das Du das ja nicht wolltest, sind auch nur eine Info und werden evtl. sogar irgendwie geglaubt.

    Dennoch fragt sich der Partner wie man diese Sachen ( ich weiss ja nicht was alles passiert ist, ich kann nur von mir schreiben ) überhaupt tun kann wenn man jemanden liebt.

    Es besteht eigentlich nur die Hoffnung, das es genug positive Erinnerungen von früher gibt um das abzuschwächen und zu überdecken.

    Du solltest eigentlich Deinen Weg alleine gehen, auf die erlebte Vergangenheit hast Du keinen oder sehr wenig Einfluss .

    Du musst leider mit lange andauerndem Misstrauen rechnen und das Dich der Partner nun mit anderen Augen sieht. Selbst wenn das vom Partner nicht gewollt ist kommt er dagegen nicht an.

    Nach einer langen nassen Phase in einer Partnerschaft, wird durch die nun erlangte Trockenheit trotzdem nichts mehr wie früher. Die Beziehung bekommt, wenn Beide es wollen, eine neue Basis.

    Dein Fokus muss auf Dir liegen. Nur so kannst Du es schaffen. Die Arbeit an einer beschädigten Beziehung kommt dann von Selbst, da gehören aber zwei zu ..... und das muss ohne Druck passieren.

    Diesen Druck alles ungeschehen machen zu wollen kenne ich nur zu gut. Auch dieses Schämen, diese Gedankenkarussele um die Partnerschaft und den evtl. verlorenen Partner.

    Du kannst das Ganze nur positiv beeinflussen wenn Du nach aussen Stärke und Entschlossenheit zeigst. Du musst mit erhobenem Kopf diese Trockenheit genauso stark durchziehen wie Du in der nassen Phase den Alkohol durchgezogen hast. Hab Vertrauen zu Dir und Deine Stärke. das registriert auch Dein wissendes Umfeld.

    Ständiges Betteln und Flehen, Bitten und Bedauern lassen Deinen Partner die Achtung vor Dir verlieren. Und Du verlierst die Achtung vor Dir Selbst.... und das ist sogar noch schlimmer.

    Du solltest klare Verantwortung für Dein Handeln übernehmen, nicht Dich in Entschuldigungen auflösen.

    Die Hoffnung ist natürlich immer da, sollte aber keinen zu grossen Platz in Deiner Motivation einnehmen trocken zu bleiben.

    Du kannst mit anhaltender Trockenheit gestärkt aus dieser Phase aufstehen, denn auch Du wirst Dich verändern wenn Du trocken bist.

    Auch wenn es im Moment anders aussieht und vieles dunkel ist, kannst Du absolut darauf vertrauen das danach und trocken vieles besser wird als früher.

    Anders, ... aber in jedem Fall besser.

    Ich schreibe das aus meinen Erinnerungen an diese Phasen und evtl. ist etwas für Dich dabei.

    Gruss und schreib weiter wie es Dir ergeht auf Deinem weg trocken zu bleiben.

    WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Whitewolf (29. Juli 2023 um 08:36)

  • Ständiges Betteln und Flehen, Bitten und Bedauern lassen Deinen Partner die Achtung vor Dir verlieren. Und Du verlierst die Achtung vor Dir Selbst.... und das ist sogar noch schlimmer.

    Jetzt erstmal nach mir selbst zu schauen und von den permanenten Enttäuschungen zu befreien, die ich mir durch meine jetzige Haltung einhole wäre sicher richtig und wichtig.

    Und trotzdem fällt es mir verdammt schwer, weil es sich irgendwie so anfühlt wie sie aufzugeben ... aber im Moment fühlt es sich so an, als habe sie uns bereits aufgegeben und blockt mich nur noch ab.

    Werde mit ihr mal über das Alles reden müssen....

  • Werde mit ihr mal über das Alles reden müssen....

    Ja, sicherlich. Aber dafür ist es noch zu früh.

    Deine Erwartungshaltung bei diesem Gespräch ist wohl klar. Aber Du kannst nichts erzwingen. Wenn Du darauf bestehen solltest zum jetzigen Zeitpunkt um "alles" zu klären, musst Du auch damit rechnen das es in die andere Richtung geht.

    Was willst Du dann tun?

    Projekt Trockenheit abbrechen weil eh alles keinen Sinn macht?

    Überleg Dir das gut vorher.

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

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