Hallo,
Ich bin mitte dreißig und bin Alkohol und Cannabis abhängig,eine Weile hab ich auch alles mögliche an harten Drogen genommen. Mit dem Alkohol hab ich Recht früh angefangen, meinen ersten Vollrausch hatte ich mit zwölf und von da an hab ich ständig wege und Möglichkeiten gefunden mich immer und immer wieder abzuschießen. Vor allem ab dem Alter von 14, als meine Eltern sich trennten und ich mich einerseits komplett verloren fühlte und sich andererseits durch die chaotischen Umstände meine Eltern nicht ganz so genau darauf geachtet haben, wo ich die Wochenenden war.
Mit zwanzig kam ich dann mit meinem Ex Freund zusammen (es folgten elf Jahre toxische Beziehung) und mit im zog auch das Gras in meinem Leben ein. Ab sofort kiffte ich täglich, anfangs drängte das den Alkohol etwas zurück aber bald lernte ich wie ich das kombinieren konnte und über die Jahre war der tägliche Konsum von beidem Standard. Außerdem kame an wilden Wochenenden Koks, Speed, extasy, MDMA und einmal soga Ketamin hinzu.
Die harten Drogen hab ich seit drei Jahren nicht mehr angerührt und ich weiß ich kann das gut schaffen ohne. Alkohol seit Anfang Oktober 2022, allerdings mit sechs oder sieben Rückfällen, bei denen ich jedoch immer wenig trank, also nicht bis zum Rausch. Aber ehrlich, es fehlt mir manchmal ganz schön. Vor allem in Momenten wie diesem, mein Freund ist ganz ausnahmsweise mal feiern (er mag das sonst nicht und trinkt so gut wie nichts um mich zu unterstützen) und ich wäre so gerne dabei, weiß aber das ich das nicht packe nüchtern. Also sitze ich alleine hier und ärgere mich, dass ich nicht wie andere einen "normalen" Umgang mit Alkohol und Rauschmitteln haben kann. Das macht mir komplexe, weil ich nicht mehr normale Gesellschaftliche Sache machen kann ohne dabei ans trinken zu denken.
Und da kommen wir zum Punkt: ich weiß dass einige nicht aufgearbeitette Traumata hab und suche verzweifelt eine.n Therapeut.in, aber bis er leider erfolglos.
Bin auf der Suche nach Tipps zum durchhalten und Therapieplatz finden und vor allem nach Menschen, denen es ähnlich geht. Mir geht's per se nicht schlecht, ich hab einen Job der mich erfüllt und eine oft erfüllte und liebevolle Beziehung, aber die Sicht schwebt wie ein Damoklesschwert über mir...
So, viele Worte für den Anfang, danke fürs dran bleiben