Maeron - Von der Krankheitseinsicht & meiner täglichen Abstinenz

  • Hallo liebe Forum-Mitglieder,


    mein Name hier ist Maeron, Mitte 30, fest im Leben stehend; Frau, Kind, Arbeit…

    Ich befinde ich gerade an einem Punkt, an dem ich mich Frage, wie ich mit meinem Alkoholkonsum umgehen sollte. Vor ca. 10 Jahre habe ich beim Feiern gehen, was im Alter von 20 eben als üblich galt und bei den Jugendlichen ja auch heute oft noch so ist, immer über das Maß hinaus getrunken, sprich, ich kannte keinen Punkt beim Ausgehen, wo ich für mich merken konnte, dass ich die Kontrolle verliere. Im Zuge dessen habe ich eine Verhaltenstherapie gemacht, weil ich merkte, dass in mir viele Dinge auf psychischer Ebene behandlungsdürftig waren. Im laufe der Jahre von meinem 20. Bis 30. Lebensjahr habe ich es leider nicht geschafft, dauerhaft kontrolliert zu trinken, auch nicht dauerhaft nach der Therapie. Dazu kommt, dass ich in der Zeit ein paar Jahre täglich von Marihuana abhängig war (ich bin immer arbeiten gegangen und habe dabei funktioniert). Vor 7 bis 8 Jahren habe ich dann mit dem Kiffen komplett aufgehört und eine lange tiefenpsychologische Therapie gemacht. In der Zeit habe ich sehr viel gelernt und konnte mich psychisch sehr stabilisieren und auch beruflich weitert entwickeln. Ich „gründete“ auch eine Familie. Vor 4 Jahren habe ich meine tiefenpsychologische Psychotherapie beendet (hierbei war das Trinken auch ein flankierendes Thema und ich hatte eigentlich einen ganz guten Umgang erlernt, dachte ich). Leider ist es so, dass ich nun feststellen musste, dass es immer mal wieder, ca. 2 bis 3 mal im Jahr dazu kommt, das ich bei Anlässen, bei denen es ums Trinken geht (Partys, Silvester, Geburtstage…) meine Trinkmenge nicht kontrollieren kann. So ist es vorgekommen, das ich schwer mit dem Rad gestürzt bin (Platzwunde), in schlimme Streitigkeiten geraten bin etc. Das Schlimme ist, das ich dann im Rausch nicht mehr ich selbst bin. Meine Frau sagt auch, es ist dann so, als wäre ich ein anderer Mensch. Das passiert eigentlich immer, wenn zum Bier auch Schnaps dazu kommt. Von 10-mal weggehen, klappt es vllt 9 mal und einmal nicht, das ich kontrolliert trinke. Ich bin quasi aus der Übung des kontrollierten Trinkens gekommen. Daher stelle ich mir die Frage, kann es mir gelingen oder sollte ich es ganz lassen, ich tendiere stark zum letzteren. Das Ding ist, dass ich eigentlich kein großes Verlangen habe. Es kommt nach einigen Monaten ohne Alkohol (außer vllt mal ein Bier am Abend oder ein Glas Wein zum Essen, hier ist es kein Problem, aufzuhören, weil anderes Setting) mal vor, dass ich denke, das es mal wieder schön wäre Feiern zu gehen und mehr zu trinken, aber auch wenn es dann keine Gelegenheit gibt, dann habe ich eigentlich keine „Druck“, es unbedingt tun zu müssen, was ja eigentlich typisch für den Alkoholabhängigen ist.

    Nun überlege ich, wie es für mich am leichtesten ist: A. Ich könnte „einfach“ komplett abstinent leben, dann würde ich aber auch nicht mehr gelegentlich ein Bier zum Essen trinken können, zum Beispiel. Dann würde ich auf etwas verzichten, was vielleicht nicht notwendig wäre, denn ich habe den Kontrollverlust nur, wenn ich auf Partys etc. bin.

    Oder aber Version B., ich entscheide mich, auf keine Partys mehr zu gehen, wo es nur ums Trinken geht. Auch bei Feierlichkeiten (Geburtstage, Familienfeiern) denen man sich nicht entziehen kann, würde ich „einfach“ dabei sein und komplett auf Alkohol zu verzichten. In dieser Version verzichte ich aber nicht auf das eine Bier zum Essen oder das Gläschen Wein in Zweisamkeit, denn hier war nie ein Kontrollverlust.

    Ist es besser, wenn ich komplett abstinent lebe oder wenn ich in den „gefährlichen“ Situationen nichts mehr trinke. Was meint ihr? Denn, bin ich Alkoholiker, auch ohne starkes Verlangen? Oder bin ich nur gefährdet?

    Ich würde mich über Tipps und Einschätzungen sehr freuen, Danke schon einmal!

    <3

    Gruß Maeron

  • Hallo Maeron,

    willkommen in unserer Selbsthilfegruppe :).

    Ob du abhängig trinkst also Alkoholiker bist, kann von außen niemand entscheiden. Das kann nur der Betroffene selbst feststellen. Dass du einen Hang zu Drogen ( auch Alkohol ist eine Droge) hast, beschreibst du ja selbst. Und dass es zum Teil dabei auch Kontrollverluste gibt.

    Du beschreibst genau die Möglichkeiten, die du hast. Entweder du handhabst es wie bisher und nimmst diesen Kontrollverlust in Situationen hin oder du lässt es ganz sein.

    Ich selbst habe es ähnlich wie du erlebt. Ich habe gerne gefeiert, im Alltag konnte ich jederzeit mit dem Trinken nach 1 Glas aufhören. Aber bei Feiern wurden im Laufe der Zeit die Kontrollverluste häufiger. Und am nächsten Tag war mir vieles peinlich und so.

    Ich habe dann 2008 beschlossen, es ganz sein zu lassen. Und bereue es keine Sekunde. Ich brauch zum Leben, zum Feiern und auch sonst keinen Rausch. Weder einen kleinen und schon garkeinen schlimmen.

    Ich bin mit einem trockenen Alkoholiker verheiratet und wir genießen das Leben pur. Besser kann es garnicht sein.

    Darum ermutige ich dich, es auch so zu machen. Keine halben Sachen sondern Nägel mit Köpfen.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Maeron,

    eine Einschätzung kann ich dir nicht geben, aber von mir erzählen, vielleicht hilft dir das als Denkanstoss.

    Ich habe festgestellt, dass mein Alkoholkonsum über die Jahre immer mehr wurde. Und es blieb nie bei einem Glas. Hauptsächlich allein zu Hause. bei mir waren z. B. "gesellige Runden" eher nicht das Problem, auch Tage oder gar Wochen ohne Alkohol nicht.

    Ich habe mich intensv mit dem Thema befasst und mich gefragt, warum in aller Welt soll ich meinem wunderbaren (noch) gesunden Körper eine Droge und Nerven- und Zellgift zuführen? Es gibt keinen risikolosen Mengen beim Alkohol, nur sog. risiskoarme und jeder, der auch nur ein Glas Alkohol, also vermeintlich "kontrolliert" trinkt, überschreitet diese Menge i.d.R. bei jedem Konsum.

    Ich habe vor über einem halben Jahr jeglichen Alkoholkonsum eingestellt, meine Familie und Freunde informiert, mein Zuhause alkoholfrei gestaltet und werde nie wieder einen Schluck trinken.

    Ich persönlich kann mit Alkohol nicht umgehen und das sehe ich nach deiner Schilderung auch bei dir so. Bei mir war fünf vor 12 nach meiner Einschätzung und ich bin froh, den Absprung gerade noch rechtzeitig geschafft zu haben.

    Nie mehr einen Kater zu haben, keine bösen WA-Nachrichten an liebe Menschen zu schreiben, keine Überlegungen mehr, heute Abend sollte ich zur Belohnung / aus Stress oder anlässlich einer Party (oder was auch immer) Alkohol trinken, seine Gesundheit nicht mehr absichtlich und sehenden Auges zu schädigen, ist unbezahlbar und bietet so viel mehr Lebensqualität.

    Mein Rat, lass es einfach komplett! Du bist doch schon auf einem guten Weg, zu erkennen, dass du diesen Dreck eigentlich nicht brauchst und ich vermute, du bist auch der Typ ganz oder gar nicht (und nicht dieses ab und zu zum Essen).

    Viele Grüße, Helene

  • Hallo Aurora und Helene,

    ich fühle, dass ihr mich verstehst.

    Beim Gedanken der Abstinenz, also 100 % kein Alkohol, egal wo und wann, denke ich einerseits, das es gut tun könnte, da ich eben nicht kontrollieren muss, das es bei der "gesunden" Menge bleibt, sondern eben "einfach" 0,00.

    Dem Gegenüber steht, dass was ich vermissen werde: Die Biere im Sommer zum Grillen trinken. Manchmal am Abend, inklusive Vorfreude, 2 Bier zum Feierabend genießen. Das Gesellige im Restaurant...

    Was problematisch werden könnte: Das Aushalten in bestimmten sozialen Situationen, bsp. bei Betriebsausflügen, Familienfeiern, garnichts zu trinken. Denn da besteht eine soziale Angststörung und Alkohol, auch nur wenig, hilft mir in den Situationen (wobei dann wieder brenzlig werden kann, wenn es um die Kontrolle der Alkoholmenge geht).

    Und in meinen Alter dann zu erklären, man würde nicht trinken, ist auch eine (kleine) Hürde.

    Liebe Grüße

    Maeron

  • ... und ich habe mich jetzt entschieden

    Es geht nur die 0,00 Version. Kein Alkohol mehr. Gestern hatte ich ein Alster getrunken. Das ist dann also das letzte Getränk gewesen. Gerade eine Tageszähler App als Motivation installiert. Aus bestimmten Wahts App Gruppen ausgestiegen. Jetzt muss ich noch den Schnapsvorrat verschenken oder wegschmeißen. Familie und Freunde informieren, in Vorfelde oder doch dann, wenn es Thema wird. Das überlege ich mir noch.

    Danke für euren letzten Schups, den ich wohl gebraucht habe.

    Ich bin gespannt, wie es klappt.

  • Hallo Maeron,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Sich selbst einzuschätzen, das ist sehr wichtig. So gesehen hast Du nur Alkohol getrunken, wenn

    es um Feierlichkeiten geht. Und dann auch nur einmalig?

    Habe ich das richtig verstanden?

    Ansonsten trinkst Du keinen Alkohol und hast sonst kein Verlangen zu trinken?

    Demzufolge würde ich sagen, dass Du Alkoholmissbrauch "betreibst". Und somit ist es sehr gut, dass Du

    beschlossen hast, keinen Alkohol mehr zu trinken.

    Oder bezeichnest Du Dich selbst als Alkoholiker?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Gerade eine Tageszähler App als Motivation installiert. Aus bestimmten Wahts App Gruppen ausgestiegen. Jetzt muss ich noch den Schnapsvorrat verschenken oder wegschmeißen. Familie und Freunde informieren, in Vorfelde oder doch dann, wenn es Thema wird. Das überlege ich mir noch

    Und den Arztbesuch nicht vergessen. Laß dich durchckecken und dir grünes Licht geben für dein Vorhaben. Dein Arzt sollte dich die nächsten 2 Wochen begleiten.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich würde mich über Tipps und Einschätzungen sehr freuen, Danke schon einmal!

    Ich frage mal etwas direkter. Du hast dich in einem Alkoholiker Forum angemeldet, was bekennende Alkoholiker die Möglichkeit bieten, ein trockenes Leben zu erlernen. Wir sind hier nicht da, um etwas einzuschätzen. Das muss der User selbst für sich herausfinden.


    Jetzt zur Frage. Du schreibst schon davon, was alles zu tun wäre, bevor du dir klar bist, Alkoholiker zu sein. Habe ich das richtig verstanden?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Trocken seit 2007

  • Hallo Elly,

    Ich habe die Kontrollverluste regelhaft beim Feiern gehen. Generell habe ich ab und zu auch mal Bier im Haus, so dass ich auch mal abends zwei, bis drei Flaschen trinke, zur Entspannung. Aber das nur wenn was da ist und dann gerne, wenn nichts da ist, dann ist das auch kein Problem und es kann auch mal ein Rest der Flasche stehen bleiben, weil ich dann genug habe. Ich kann dann halt auch aufhören. Auf den Partys eben nicht. Klar, habe ich mich auch mal alleine mit einer Flasche Wein begnügt, aber das ist sehr, sehr selten.

    Und nein, nicht nur einmalig, sondern ist es mehrfach zu Kontrollverlusten gekommen, seit über 10 Jahren (mit Anfang 20 habe ich so richtig angefangen mit dem Feiern damals). Es ist auch schon zu Straftaten (Sachbeschädigungen) und zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen, im Vollrausch. Nach der tiefenpsychologischen Therapie, also seit ca. 7 Jahren keine Straftaten mehr aber oft Kontrollverlust. Ich habe mal genau überlegt und anhand von Chatverläufen etc. herausgefunden, dass es innerhalb der letzten drei Jahre auf mind. 6 Feiern (es gab vllt 2 oder 3 Feiern wo nichts passiert ist, ich also zwar betrunken aber noch Herr meiner Sinne war) dazu gekommen ist, das ich die Kontrolle verloren habe, wobei ich mich am nächsten morgen sehr für mein Verhalten geschämt habe. Mit Kontrollverlust meine ich, dass ich gar nicht mehr richtig wahrnehme, das ich mich komplett verrückt, emotional und oft auch verbal aggressiv verhalte.

    Also ich habe kein starkes verlangen. Klar, jetzt sitze ich auch hier und würde sonst vielleicht ein Bier trinken. Wäre gut und schön, aber es ist jetzt auch ok keins zu trinken. Manchmal ist es vllt anders, da habe ich ein bisschen das Verlangen, aber halt nicht so ein extremes.

  • Ich frage mal etwas direkter. Du hast dich in einem Alkoholiker Forum angemeldet, was bekennende Alkoholiker die Möglichkeit bieten, ein trockenes Leben zu erlernen. Wir sind hier nicht da, um etwas einzuschätzen. Das muss der User selbst für sich herausfinden.


    Jetzt zur Frage. Du schreibst schon davon, was alles zu tun wäre, bevor du dir klar bist, Alkoholiker zu sein. Habe ich das richtig verstanden?

    Hallo Hartmut,

    In erster Linie möchte ich den Kontrollverlust mir und meiner Frau nicht mehr zumuten, auch wenn es nicht so oft im Jahr vorkommt, ich habe rausgefunden, dass ich es in den meisten Fälle nicht schaffe, kontrolliert zu trinken. Sollte ich, sagen wir mal 12 Monate und danach weiterhin trocken gut klarkommen, ohne Rückfälle, dann wäre das für mich ein Segen, dann wäre es mir egal, wie ich mich bezeichnen könnte, als Alkoholiker oder nicht. Das wäre der Hauptgewinn. Sollte ich jetzt feststellen, dass es mit dem 0,00 nicht funktioniert, dann kann ich mich denke ich sicher als Alkoholiker bezeichnen. Aber es soll gar nicht mein Ziel sein. Sondern ersteres, das wäre besser.

  • Sollte ich, sagen wir mal 12 Monate und danach weiterhin trocken gut klarkommen, ohne Rückfälle, dann wäre das für mich ein Segen, dann wäre es mir egal, wie ich mich bezeichnen könnte, als Alkoholiker oder nicht. Das wäre der Hauptgewinn.

    Heißt im Endeffekt du gibst dir selbst nochmal die Chance kein Alkoholiker zu sein. ;) Letztes Aufbäumen durch eine Trinkpause. Ich wünsche es dir. Denn eines ist sicher. Einmal Alkoholiker, immer Alkoholiker. Das ist es auch wurscht, wie du es dann benennst.

    Wichtig für uns hier ist eben zu wissen, ob du einer bist. Und auch dein Wunsch darin besteht, eine lebenslange Abstinenz anzustreben? Denn das ist die Voraussetzung für den Austausch in diesem Forum.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Trocken seit 2007

  • Heißt im Endeffekt du gibst dir selbst nochmal die Chance kein Alkoholiker zu sein. ;) Letztes Aufbäumen durch eine Trinkpause. Ich wünsche es dir. Denn eines ist sicher. Einmal Alkoholiker, immer Alkoholiker. Das ist es auch wurscht, wie du es dann benennst.

    Wichtig für uns hier ist eben zu wissen, ob du einer bist. Und auch dein Wunsch darin besteht, eine lebenslange Abstinenz anzustreben? Denn das ist die Voraussetzung für den Austausch in diesem Forum.

    Ja, das mit der Chance, das würde ich sagen stimmt.

    Lebenslange Abstinenz: Wie schwer ist diese Frage? Ich kenne den Spruch "Heute trinke ich nicht". Soll man sich jeden Tag sagen. Und dann klappt es besser mit der lebenslangen Abstinenz. Sagen wir mal so, ich wünsche mir, das ich es schaffe, Situationen ohne Alkohol auszuhalten und das ich ein Leben "Pur" genießen kann, - so gesehen besteht sehr wohl der Wunsch nach lebenslanger Abstinenz. Es ist halt so, das ich keine andere Möglichkeit erkenne. Das kontrollierte Trinken hat nicht geklappt. Klappt es mit der lebenslangen Abstinenz? Ich wünsche es mir wirklich sehr. Denn wenn ich die positiven und die negativen Aspekte meines Alkoholkonsums gegeneinander aufstelle, dann zeigt sich deutlich, das die negativen Elemente überwiegen. So gesehen bin ich bereit auf den Verzicht, wenn es unterm Strich dann für mich gut läuft. Es fällt mir schwer das hier auszudrücken, doch ich hoffe du verstehst, wie ich das meine?

  • Lebenslange Abstinenz anstreben, ist die einzige Chance für einen Alkoholiker. Ich schlage dir vor, werde dir erstmal klar, ob du einer bist.


    Das ist auch nur der Vorstellungsbereich, in dem die ersten Schritte für Alkoholiker aufgezeigt worden. Der Austausch findet auch erst nach einer Freischaltung statt.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Trocken seit 2007

  • Lebenslange Abstinenz anstreben, ist die einzige Chance für einen Alkoholiker. Ich schlage dir vor, werde dir erstmal klar, ob du einer bist.


    Das ist auch nur der Vorstellungsbereich, in dem die ersten Schritte für Alkoholiker aufgezeigt worden. Der Austausch findet auch erst nach einer Freischaltung statt.

    Um das herauszufinden, habe ich gehofft, hier Unterstützung zu bekommen (Mein Titel bezieht ja schon die Frage ein, abhängig oder gefährdet?...). Wenn ich jetzt die nächsten Tage Situationen erlebe, die ich sonst nur mit Alkohol erlebt habe, dann wäre es doch schön, darüber zu berichten. Doch dann mache ich es alleine, und falls ich merke das es nicht klappt, dann kann ich klar sagen, das ich Alkoholiker bin. Und dann melde mich mich hier wieder. Vorher sollte hier sich nicht weiter ausgetauscht werden. Habe ich das so richtig verstanden?

  • Vorher sollte hier sich nicht weiter ausgetauscht werden. Habe ich das so richtig verstanden?

    ja das hast du richtig verstanden. Du kannst dich jedoch hier komplett einlesen und melde dich einfach wieder, falls du Alkoholiker bist.

    Gruß Hartmut

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    Trocken seit 2007

  • Heute, an Tag 4, - schlimm. Ich komme mit den Gedanken "Alkohol, nie wieder" psychisch nicht klar. Ich kann nicht schlafen und bin nervös.

    Ich habe zwei Situationen ausgehalten, wo andere Getrunken haben, ich dabei nicht. Zwischendurch war ich auch voll motiviert. Doch ich beschäftige mich nur noch mit dem Thema, lese hier viel, schaue Dokus..

    Habe Freunde zu meinem Konsum befragt.

    Dann bin ich Alkoholiker. Aber ich bin tatsächlich gerade am Taumeln, ob ich das schaffe. Es ist rein psychisch. Aber der Gedanke an "nie wieder" lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Ich bin wirklich erschreckt davon. Sonst konnte ich längere Zeit nichts trinken, doch war es dann halt auch eben nicht diese entgültige Entscheidung. 😐

  • Ich rauche nur selten beim Feiern, was wie gesagt selten vorkommt. Jetzt habe ich einen Stummel aus unserem Gästeaschenbecher genommen und geraucht um zur Ruhe zu kommen. Ist dumm und ja.... Suchtverschiebung bzw. Glaube ich das es bei mir einfach Sucht ist, seu es Nikotin, Alkohol oder früher auch Gras.

  • Hallo Maeron,

    gerade diese Situation, der Suchtdruck, macht dir vielleicht klar, dass du Alkoholiker bist. Sonst wäre es dir ja egal, oder?

    Am Anfang kann es sein, dass man die Abstinenz als Verlust empfindet, dass einem etwas weggenommen wird. Aber im Grunde ist es das Gegenteil: du gewinnst so viel.

    Am Anfang hilft, dass man gar nicht auf das "nie wieder" schaut, sondern sich sagt "heute trinke ich nicht". Kennst du den Notfallkoffer, wie du mit akutem Suchtdruck umgehen kannst?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo,

    den Notfallkoffer-Artikel habe ich gelesen, - werde ich mich nochmal genauer mit beschäftigen.

    Bei vielen ist es ja so, dass Angehörige froh sind, wenn der alkoholabhängige Partner sein Problem erkennt und abstinent leben möchte. Ich habe meiner Frau heute davon erzählt, wie es mir gestern abend ging. Zuerst hat sie garnichts gesagt. Dann meinte sie, dass mir dann aber halt auch ein Stückchen Lebensqualität verloren geht, denn das man gemeinsam mal ein, zwei Bier trinkt, zuhause, war ja nie das Problem. Ich fragte sie, ob es für sie ein Verzicht bedeutet, wenn ich verzichte. Das verneinte sie dann aggressiv.

    Vielleicht ist sie schockiert, das es so ist? Auf der anderen Seite ist sie sicherlich froh, wenn es nun nicht mehr zu den unangenehmen Situation kommt und sie auf Feiern nicht mehr auf mich aufpassen muss (weil ich auch auf keine Partys mehr gehen will).

    Ich glaube, sie beschäftigt die Stigmatisierung, die damit einher geht, wenn sie mit einem (trocknen) Alkoholiker zusammen ist. Gestern meinte sie auch mal lächelnd und scherzhaft "ich hätte nicht gedacht, dass ich mal mit einem trocknen Alkoholiker verheiratet bin". Testet sie damit, ob ich es wirklich ernst meine? Irgendwie verstehe ich sie nicht. Als wenn es für sie schwer ist, das zu akzeptieren.

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