LaPassion - Wieder abstinent

  • Hallo in die Gruppe,

    ich bin hier, da ich einen weiteren Versuch der Abstinenz starte. Ich war 1,5 Jahre trocken (bis 2022), während dieser Zeit in einer ambulanten Reha, danach direkt wieder rückfällig jedoch mit reduziertem Trinkverhalten. Ich habe fast weitere 1,5 Jahre gebraucht, um mich wieder für die Abstinenz zu entscheiden und hoffe auf eine lange Zeit! Ich war nie in einer SHG und hoffe auf diesem Wege in einen Austausch zu kommen, der meine Abstinenz unterstützt. Vielen Dank fürs Lesen.

    Beste Grüße

  • Hallo LaPassion,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Kontrolliertes Trinken funktioniert für einen Alkoholiker nicht. Das habe ich damals wiederholt feststellen müssen.

    Siehst Du Dich selbst als Alkoholiker und wann hast Du zuletzt getrunken?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo, ich habe nicht vor kontrolliert zu trinken. Steht so auch nicht im Text. Ich habe vor abstinent zu bleiben (letztmalig Alkohol konsumiert vor 3 Wochen). Ich war 1,5 Jahre abstinent und war leider leichtsinnig genug, um wieder anzufangen. Durch die ambulante Reha habe ich jedoch viele Hilfen erhalten und kann jetzt ganz anders darauf schauen und bin mir der vielen Vorteile „meines“ abstinenten Lebens bewusst. Daran will ich festhalten. Natürlich ist mir klar, dass 3 Wochen keine lange Zeit sind, aber ich freue mich über jeden einzelnen Tag und habe vor langfristig so leben zu können. Meine Erfahrungen haben mir aber auch gezeigt, dass Wunsch und Wirklichkeit differieren können und deshalb schreibe ich nicht von „nie wieder trinken“ auch wenn es das ist was ich mir wünsche.

  • danach direkt wieder rückfällig jedoch mit reduziertem Trinkverhalten

    Auf Deine zitierte Aussage war meine Antwort bezogen, LaPassion!

    3 Wochen abstinent ist sehr gut! Und darüber kannst Du Dich wirklich freuen!

    Wünschen ist etwas anderes, als wirklich wollen. Wenn man wirklich etwas WILL, dann findet man Wege.

    Und zur Unterstützung bist Du hier vollkommen richtig und es ist gut, dass Du zu uns gefunden hast!

    Hast Du Dich schon bei uns in den Artikeln, oben im blauen Balken eingelesen? U.a. die Grundbausteine und den Notfallkoffer?

    Bist Du Alkoholiker oder Alkoholikerin, das kann ich aus Deinem Nickname nicht entnehmen?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo La Passion,

    schön, dass Du zu uns gefunden hast :)

    3 Wochen Abstinenz sind ja schon ein super Anfang.

    Dass Du eine lebenslange Abstinenz anstrebst, hast Du ja schon gesagt. Find ich klasse!

    Dieses Forum richtet sich an bekennende Alkoholiker.

    Deshalb einmal konkret meine Frage an Dich, weil es irgendwie für mich nicht ganz ersichtlich ist:

    Siehst Du Dich als Alkoholikerin?

    LG Cadda

  • Guten Morgen LaPassion!

    Für den Austausch mit den anderen Teilnehmern im Forum klicke den folgenden Link an:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Du brauchst nur ganz kurz etwas zu schreiben.

    Danach werden wir Dein Thema in den offenen Bereich zu den "Erste Schritte für Alkoholiker" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, LaPassion.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Erwachsene Kinder von alkoholkranken Eltern - EKA

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo LaPassion,

    Herzlich Willkommen hier und schön, dass du nun schon (wieder) 3 Wochen nüchtern bist.

    Ich war 1,5 Jahre trocken (bis 2022), während dieser Zeit in einer ambulanten Reha, danach direkt wieder rückfällig jedoch mit reduziertem Trinkverhalten

    Kannst du erklären, warum du direkt wieder rückfällig geworden bist?

    Und was bedeutet ‚reduziertes Trinkverhalten‘?
    Hast du in deiner ambulanten Reha nicht mitbekommen, dass es für Alkoholiker gar keinen Alkohol mehr geben kann?

    Das ist jetzt auch überhaupt nicht als Vorwurf zu verstehen.
    Vielmehr möchte ich gern verstehen, was da in dir vorgegangen ist, als du direkt wieder ‚mit reduziertem Trinkverhalten‘ im Prinzip da weiter gemacht hast, wo du mit Beginn der Reha aufhört hast. 🤔

    War dir nicht bewusst, dass du direkt wieder in der Suchtspirale nach unten rutschst oder war es dir egal?

    Ich möchte noch Danke sage …. für deine Ehrlichkeit wegen des Rückfalls.
    Mir helfen solche ‚Geständnisse‘ immer sehr, noch mal genauer bei mir zu gucken.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Liebe Lesende, ich habe jetzt vom Handy zum Laptop gewechselt, denn ich würde gern etwas mehr schreiben: Zu mir, meiner Geschichte und meiner Motivation hier zu sein. Vielleicht vorab - ich glaube ich war hier 2019 oder 2020 schonmal registriert (Username femme oder so ähnlich), wusste aber meine Login Daten nicht mehr.

    Ich (w) kämpfe seit Jahren mit meiner Sucht, bin 43 Jahre alt und habe eine Entgiftung in 2014 hinter mir und zuletzt (bis Anfang 2022) eine ambulante Reha besucht, die mir (trotz Rückfall) sehr gut getan hat und es noch tut (ich kann jederzeit zu Einzelsitzungen gehen, nutze das Angebot auch intermittierend).Was ich bisher nicht geschafft habe, ist, mich einer SHG anzuschließen.

    Was ist an meinem jetzigen Vorhaben anders als es bei den beiden letzten Malen der Fall war, als ich versucht hatte abstinent zu werden/bleiben? Vielleicht die folgenden Aspekte: Ich habe lange darunter gelitten, nicht mehr trinken zu DÜRFEN. Jetzt, am Anfang meiner (neuen) Abstinenz (seit 3 Wochen), MÖCHTE ich nicht mehr trinken und fokussiere mich, so lange es mir möglich ist und sich authentisch anfühlt auf die wirklich vielen guten Dinge, die meine Abstinenz mit sich bringt und das sind viele!!! Weiterhin hatte ich mich sehr darauf versteift, DEN Grund für mein ehemaliges Trinken herauszufinden, was mir NICHT gelungen ist. Es würde mich zwar nach wie vor interessieren, ich bin jetzt aber nicht mehr ausschließlich davon überzeugt, dass den Grund für mein Trinken zu Finden ein Garant für lebenslange Nüchternheit ist/wird. Das hat mir den Druck genommen, verbissen weiter zu suchen und meinen Blick geweitet.

    Weiterhin habe ich in der Therapie gelernt, dass ich einige meiner Verhaltensweisen ändern muss und zwar nicht nur (eigentlich kaum) auf ein potentielles Trinken bezogen. Zu guter Letzt bin ich in eine Depression gerutscht, gepaart mit Panikattacken und sozialen Ängsten. Ich kann es nicht sicher belegen, gehe aber stark davon aus, dass diese alkoholassoziiert ist! Dieser Leidensdruck war schließlich so groß, dass ich vor 3 Wochen erneut den Entschluss gefasst habe, abstinent zu leben.

    Mir ist klar, dass meine Motivation jederzeit kippen kann. Noch ist es nicht so. Deshalb bin ich also auch hier: Damit ich in schwierigen Phasen mit eventuell scheidender Motivation mich mitteilen kann und an Erfahrungen teilhaben und vielleicht auch aufmunternde Worte lesen darf. Gleichzeitig möchte ich lernen, wieder in Kontakt zu kommen. In meiner Trinkphase (Jahre) habe ich mich sozial sehr isoliert (Zuhause Trinkerin mit Co-Abhängiger Partnerin). Jetzt -auf dem Weg- merke ich wie sehr mir soziale Kontakte seit langem fehlen. Vorher war mir (scheinbar) alles egal und ich dachte ich kann und will gut alleine durchs Leben stiefeln. Das ist ein Irrtum, wie ich jetzt erlebe. Mir ist klar, dass das natürlich ein Prozess wird und ich ich bin auch seit einigen Wochen in Therapie (Verhaltenstherapie) deswegen und wegen der Depression. Dennoch würde es mir helfen, mich hier auch über scheinbar "banale" Themen austauschen zu können, die mir, als noch sozial sehr isolierte Person, Probleme im real life bereiten. Grundsätzlich bin ich "nach außen hin" sozial eingebunden (Vollzeitjob, Frau und Kind, Familie). Aber außer Frau und Kind ist da kaum ein privater Anteil dran...

    So, ich glaube, fürs Erste muss das reichen. Ich möchte ja auch, dass es gelesen wird ;)

    Dafür herzlichen Dank und ich freue mich über jegliche Antworten!

  • Lieber/liebe Stern,


    vielen Dank für deinen Beitrag und die offenen Fragen, die ich gern versuche zu beantworten!

    In der ambulanten hatte ich Gruppen- und Einzelsitzungen. Kam es während der Reha zu einem "Rückfall", musste dieser in der Gruppe offenbart werden. Das umfasste dann eine ganze Sitzung. Ich bin ein Mensch, der nicht gerne im Mittelpunkt steht und ein Mensch, der große Schwierigkeiten hat, eigene Schwächen zuzugeben, weil ich das intuitiv mit Totalausfall (keiner mag mich mehr) verbinde. Deshalb habe ich mich wohl "einfach" nicht "getraut" rückfällig zu werden - klingt absurd, aber wird so gewesen sein! Ich habe zuvor täglich getrunken. Der "reduzierte" Rückfall umfasste zunächst nur ab und zu mal Trinken am WE, das wurde dann nochmal durch ein halbes Jahr Abstinenz unterbrochen und endete bis vor drei Wochen in 1,5 Jahren Trinken an jedem Wochenende und in jedem Urlaub, sowie an allen arbeitsfreien Tagen. Ich habe in meiner Wahrnehmung nicht "da weitergemacht, wo ich aufgehört" habe, war lediglich sehr leichtsinnig/fahrlässig: Schließlich habe ich ja "nur" an den Wochenenden getrunken......

    Und bei mir war es ja problematisch, dass ich während der 1,5 jährigen Abstinenzphase immer dachte ich DARF nicht trinken, dass war also fast immer ein verkneifen! Jetzt MÖCHTE ich nicht trinken! Dennoch bin ich mir sehr bewusst darüber, dass diese Art der Perspektive auch wieder kippen kann. Auch habe ich dieses "nie wieder" eliminiert, da mir diese Hürde unüberwindbar erschien und immer den Beigeschmack Verzicht mit sich trug. Jetzt zählt jeder Tag für mich!

    Ich hoffe, ich habe deine Fragen beantworten können.


    Liebe Grüße!

  • Weiterhin hatte ich mich sehr darauf versteift, DEN Grund für mein ehemaliges Trinken herauszufinden, was mir NICHT gelungen ist. Es würde mich zwar nach wie vor interessieren, ich bin jetzt aber nicht mehr ausschließlich davon überzeugt, dass den Grund für mein Trinken zu Finden ein Garant für lebenslange Nüchternheit ist/wird. Das hat mir den Druck genommen, verbissen weiter zu suchen und meinen Blick geweitet.

    Ich hatte auch anfangs ‚Ursachenforschung‘ betrieben, warum ich saufen musste. (Entschuldige das häßliche Wort, aber es war nun mal saufen ….trinken muss der Mensch ja und diese unterschiedlichen Wörter benutze ich genau dafür, wofür sie stehen.)

    Als ich mit dem Saufen angefangen habe, wollte ich ganz gezielt die Wirkung haben, ich wollte den Rausch.
    Schnell wurde ich süchtig und konnte nicht mehr aufhören zu saufen, obwohl ich die Wirkung schon lange nicht mehr wollte.
    Da war DER Grund fürs Saufen nur noch die Alkoholsucht. Nichts anderes. Ursachenforschung‘ beendet.

    Ich bin ein Mensch, der nicht gerne im Mittelpunkt steht und ein Mensch, der große Schwierigkeiten hat, eigene Schwächen zuzugeben, weil ich das intuitiv mit Totalausfall (keiner mag mich mehr) verbinde. Deshalb habe ich mich wohl "einfach" nicht "getraut" rückfällig zu werden - klingt absurd, aber wird so gewesen sein!

    Hast du das Gefühl, dass deine Alkoholsucht eine Schwäche von dir ist?

    Ich habe das für mich lange gedacht…. dass ich zu schwach bin, um mit dem Alkohol aufzuhören. Denn ich wollte es ja so sehr, habe es aber trotzdem nicht geschafft.

    Ich bin aber nicht schwach. Ich bin krank. Kranksein ist keine Schwäche.

    Dass mit dem ‚nicht mehr dürfen‘ und ‚nicht mehr wollen‘ finde ich nicht so richtig schön gedacht.
    Denn im Prinzip darfst du alles. Es verbietet ja niemand was.

    Ich will leben. Ich will nie wieder in dieser Suchtspirale gefangen sein. Diese Fahrt endet tödlich, und das ganz ganz grausam.
    Und deshalb ist es mir egal was ich darf oder möchte ….ich kann keinen Alkohol mehr trinken, nie wieder…..nicht ausnahmsweise, nicht ein winziges Glas …. nicht im Sößchen, nicht über dem Eis…. Niemals nicht und überhaupt gar nie.

    Ich weiß nicht, ob dir meine Gedanken helfen können, deine Sucht mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ich lasse sie dir trotzdem mal hier.

    Stern ist übrigens weiblich.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Erneut danke ich dir für deine Offenheit liebe Stern und für deine Impulse. Vielleicht brauche ich aktuell dieses Reframing, um den Anfang durchzuhalten. Im Grunde aber gebe ich dir natürlich recht! Ich habe, wie offenbar auch du, IMMER nur wegen der Wirkung getrunken und NIE aus Genuss… Somit darf ich natürlich nix mehr anrühren, wenn ich abstinent leben will. Im Moment, bin ich froh um jeden Tag. Ja, ein bischen sehe ich meine Alkoholkrankheit als Schwäche. Ich lebe mit meiner Frau seit 14 Jahren zusammen, seit etwa 8 Jahren ist der Alkohol ein Thema… Ich habe mich immer schwach gefühlt, weil sie aufhören konnte und ich nicht. Weil sie kompensiert hat, was ich nicht mehr konnte (Verabredungen, Erledigungen etc.). Ja, ich weiß, es ist eine Krankheit, aber ich weiß auch, ich muss die Verantwortung übernehmen. Meine Therapeutin in der Reha sagte stets: „Es ist Ihre Entscheidung Frau .. ob Sie trinken oder nicht.“ Folglich kam ich mir wie eine Versagerin vor.
    Liebe Grüße

  • Im Moment, bin ich froh um jeden Tag.

    Ich auch …seit 974 Tagen. 😀

    Du bist nicht schwach. Du bist alkoholabhängig.
    Es ist egal, was andere machen, was anderen können, was andere nicht können. Du kannst aufgrund deiner Alkoholsucht keinen Alkohol mehr trinken …. wenn du leben willst. Das Prinzip ist ganz einfach …und doch auch nicht.

    Heute ist auch schon fast vorbei und du gehst wieder nüchtern ins Bett. Das ist so klasse. 👍

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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