Marte - Hallo Zusammen, ich bin neu

  • Hallo zusammen, ich bin neu hier. Es freut mich, diesen Schritt gemacht zu haben. Leider habe ich nicht viel Zeit, um jeden Beitrag zu lesen, aber ich habe das Gefühl, dass es mir gut tut, mich registriert zu haben. Ich bin verheiratet und kenne meinen Mann schon seit 39 Jahren. Er kommt von weit weg, genauso wie ich. Beim Tanzen haben wir uns kennen gelernt.Er trinkt seitdem ich ihn kenne, nur leider habe ich es nicht richtig bemerkt... Die Probleme begannen, als das erste Kind geboren wurde und geistig behindert war.

    So beginnt meine endlose Geschichte... Mein Alltag ist derzeit sehr anstrengend. Ich habe leider nicht viel Zeit zum Schreiben oder Lesen, ich würde mich jedoch sehr freuen, neue Freundschaften zu schließen, die ebenfalls bereit wären. Schöne Grüße an euch alle.

  • Hallo und willkommen Marte,

    dein Mann trinkt, siehst du dich als coabhängig? Weißt du, was das bedeutet, also wie du sowas an dir erkennen kannst?

    Ich habe damals, ca 1 Jahr, bevor ich mich von meinem ersten Mann trennen konnte, davon gehört. Vorher wusste ich nicht, dass es sowas gibt und ich war erstaunt, wie sehr mein Verhalten coabhängig war. Und wie stark mein Leben dadurch und durch die Abhängigkeit meines ersten Mannes Beeinträchtigt wurde.

    Das hier ist eine Selbsthilfegruppe, hier kannst du dich mit anderen Coabhängigen austauschen. Es sind hier auch schon Freundschaften entstanden aber der Austausch, wie man Wege aus der Coabhängigkeit finden kann, steht im Mittelpunkt.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Danke Aurora,

    Ja ich weiss was coabhängig bedeutet.....hab sehr stark darüber Reflektiert....Ich habe ihn stark kontrolliert so dass er mich als Madame Gestapo abgestempelt hat....🥺

    Mittlerweile jetzt kaufe ich meinem Mann keinen Alkohol mehr, ich kontrolliere ihn nicht mehr, denn ich erkenne an seinem Verhalten, dass er getrunken hat. Ich bagatellisiere sein übermäßiges Trinken nicht. Meine Familie weiß darüber Bescheid, meine besten Freunde... auch meine Kinder wissen Bescheid, es ist offensichtlich... Ich habe noch eine jüngere Tochter und sie ist sich dessen sehr wohl bewusst.

    Leider aufgrund dieser Sucht hat sich selbstverständlich eine familiäre Dynamik entwickelt und wir alle gehören dazu. Mein Verhalten und auch das Verhalten unserer Töchter verändert sich natürlich, sobald er nach Hause kommt. Wir merken sofort, wie die Stimmung kippt. Es ist sehr traurig aber leider nicht zu vermeiden. . Muss sich was ändern weiss ich aber nicht wie.

    Liebe Grüße ,

    Marte

  • Hallo Marte,

    herzlich willkommen bei uns im Forum.

    Ich habe dich für die offenen Bereiche feigeschaltet, und dein Thema dorthin verschoben. Du kannst dich jetzt überall austauschen, nur schreibe bitte in den ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Marte,

    ich bin auch schon lange mit meinem Mann zusammen und habe teilweise dieses kontrollierende Verhalten an den Tag gelegt. Flaschen gezählt, Alkohol weggeschüttet und so was. Aber das alles und auch das Bitten und Betteln, doch endlich aufzuhören, helfen nicht, solange er es nicht selbst will.

    Ob eine Trennung im Raum steht oder nicht - das muss ich herausfinden. Ich muss mich selbst finden, meinen eigenen Weg. Das ist mein erster Schritt. Vielleicht auch deiner? Sicherlich ist dein Alltag noch schwieriger, wenn du noch Kinder daheim hast, aber es ist gut, dass dein Umfeld schon Bescheid weiß. Bei uns sind inzwischen fast alle Bekannten und Freunde weg, weil wir ja nirgendwo mehr hingehen konnten. Immer ist es ausgeartet und ich wollte dann auch nicht mehr raus gehen. Ganz schön blöd, wie man sein eigenes Leben wegwirft. Aber das können wir ja ändern!

    Freue mich über weiteren Austausch!

    LG wardasalles

  • Hallo Marte,

    Leider aufgrund dieser Sucht hat sich selbstverständlich eine familiäre Dynamik entwickelt und wir alle gehören dazu. Mein Verhalten und auch das Verhalten unserer Töchter verändert sich natürlich, sobald er nach Hause kommt

    Alkoholismus ist eine Familienkrankheit. Denn tatsächlich werden alle davon beeinflusst. Du merkst das ja, wie sich eure Stimmung verändert, wenn ER nach Hause kommt.

    Es ist ganz häufig so, dass der Alkoholabhängige ruhig im Mittelpunkt sitzt und trinkt während alle anderen um ihn herumstrudeln.

    Du bist dabei, aus diesem Strudel auszubrechen, auch wenn du das WIE noch nicht genau sehen kannst. Aber du hast dein Umfeld informiert, die Kinder wissen Bescheid und du suchst dir hier den Austausch mit Gleichgesinnten. Du gibst ihm seine Eigenverantwortung zurück und machst nichts mehr für ihn. Das ist ein super Anfang.

    Denke doch einfach mal ein bisschen in die Zukunft. Wie stellst du dir dein Leben weiterhin vor, wo siehst du dich in einem Jahr, in 5 Jahren. Das hat mir gut geholfen, Denkanstöße zu finden. Denn da wurde mir klar, dass ich nach 26 gemeinsamen Jahren einfach ausgelaugt war. Und das nicht mehr wollte.

    Ich wollte noch was vom Leben haben.

    Daraus haben sich meine nächsten Überlegungen und Schritte ergeben.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Danke dir, liebe Aurora. Ja, ich habe einiges in Gang gesetzt, aber wann ändert sich endlich etwas bei ihm? Er ist der Meinung, dass ich sein Problem bin, weshalb er trinkt. Als ich vor vielen Jahren eher mit seiner Mutter und Schwester über das Thema gesprochen habe, bin ich seitdem sein Feind. Ich versuchte, ihm klar zu machen, dass ich Unterstützung suchte, aber er wollte es nicht hören und ist ausgerastet, weil die Wahrheit weh getan hat. Auch die Familie hat mich nicht verstanden, ich war die bös , sowat tut man nicht als Ehefra . So traurig.

    Ich denke, es muss jetzt etwas passiere aber ich weiß nicht, wie. Mein Mann ist nicht nur alkoholabhängig, er hat auch ein großes Problem mit Prokrastination 🙈 und jeder, der von dieser Problematik betroffen ist, weiß, was ich meine. Der Alkohol verstärkt das Problem noch mehr.

    Ich habe ihm eine räumliche Trennung vorgeschlagen, aber das will er nicht. Wenn ich ausziehen möchte, dann müsste ich das tun, da die Wohnung, in der wir leben, uns beiden gehört. Das erschwert die Situation.

    Wo sehe ich mich in ein paar Jahren? Keine Ahnung, ich weiß nur, dass ich ein besseres Leben führen möchte als jetzt. Ich vermisse den Mann, den ich geheiratet habe. Von dieser Bestie laufe ich weg, ich distanziere mich und je mehr ich mich distanziere, umso mehr braucht er mich. Ein Teufelskreis.🙈

    Liebe Grüße,

    Marte

  • Hallo Marte,

    Auch die Familie hat mich nicht verstanden, ich war die bös , sowat tut man nicht als Ehefrau

    es kann auch sein, dass dich die Familie sehr wohl verstanden hat, sich aber nicht damit auseinandersetzen will oder kann. Mein Mann trank gefühlt und für mich schon immer viel zu viel. Ich dachte wenn wir verheiratet sind wird es besser. Es wurde nichts besser, ich konnte ihn nicht trocken lieben. Meine Schwiegereltern habe ich damals auch eingeweiht, bin auch auf taube Ohren gestoßen, und bekam nur Verhaltensregeln für mich. Ich habe mich damals gefühlt, als seien sie heilfroh keine Verantwortung mehr für ihn zu haben.

    Er ist der Meinung, dass ich sein Problem bin, weshalb er trinkt.

    Das ist typisch. Das habe ich auch genauso erlebt. Klar, wenn er dir die Schuld in die Schuhe schiebt, gehst du erst einmal in dich. Du suchst Fehler bei dir, hinterfragst deine Wahrnehmungen und bist mit dir beschäftigt. So hat er wieder Ruhe zum saufen.

    ich distanziere mich und je mehr ich mich distanziere, umso mehr braucht er mich. Ein Teufelskreis.🙈

    Das gehört auch dazu, er merkt natürlich dass du etwas für dich ändern willst, und das kann und darf ja in seinen Augen nicht sein. Das würde ja für ihn alles ändern. Er müßte Verantwortung für sich übernehmen. Es dient alles dazu, dich in der Spur zu halten. Dabei ist es so wichtig dass du aus diesem Kreislauf aussteigst. Dabei ist es egal was die Familie und er dazu sagen. Die Sucht kennt nur einen Weg, und der geht bergab.

    Überlege dir was du für dich tun kannst, damit es dir besser geht, übernimm keine Aufgaben mehr von ihm. Gib ihm seine Verantwortung zurück. Ja er braucht dich, aber dafür, dass er in Ruhe saufen kann. Dieses brauchen hat aber nichts mit partnerschaftlichem "brauchen " zu tun. Es geht immer auf deine Kosten.

    Ich habe mir die 3 Zitat von dir herausgenommen, weil sie so richtig typisch sind, für das Leben mit einem nassen Alkoholiker und den ganzen Kreislauf beschreiben, in dem wir COs gefangen sind. Die Befreiung ist möglich, und es ist ein Weg, der es wert ist gegangen zu werden. Stück für Stück zurück ins eigene Leben. Das kann so schön sein.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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