Teresa0707 - Mein Partner ist alkoholabhängig

  • Hallo,

    Ich weiß mir leider einfach nicht mehr zu helfen.

    Erst mal vorab:

    Ich bin seit 6 Jahren mit meinem Partner zusammen. Leider hat dieser ein Alkohol Problem. Es ist nicht so, dass er jeden Tag trinkt. Er trinkt immer Phasenweise, aber dann sehr intensiv und ohne Pause. Am Anfang unserer Beziehung war mir das gar nicht so bewusst, da ich zu der Zeit selber noch viel und gerne „gefeiert“ habe. Sind dann auch relativ schnell zusammen gezogen. Nachdem aber die rosa rote Brille weg war, ist mir sein Verhalten immer mehr aufgefallen. Das er am Wochenende nichts weiter tut als von Freitag bis Sonntag zu trinken, er hat mich oft wegen Alkohol am Wochenende versetzt. Irgendwann ist es so aus dem Ruder gelaufen, dass er es selber eingesehen hat und sich Hilfe gesucht hat. Seit 6 Jahren mache ich das auf und ab mit. In dieser Zeit hatte er zwei mal, eine 3 Monatige Therapie und dazwischen auch immer ambulante Therapien. Aber gebracht hat es wenig, mal lief es bisschen besser da hat er es dann mal 3-4 Wochen ohne Alkohol

    Geschafft und hat dann nur an einem

    Abend getrunken, und nicht gleich mehrer Tage hinter einander. Aber seit Anfang diesen Jahres wird es wieder immer schlechter. Spätestens alle 2 Wochen, dreht er durch. Dann geht er zu irgendeinem Kumpel und ich sehe ihn 2-3 Tage nicht. In der Zeit bekomme ich dann oft genug auch Nachrichten, wo er mir die Schuld für sein Verhalten gibt und mir irgendein Blödsinn schreibt. Wenn er „unterwegs“ ist, kann man auch nicht normal mit ihm kommunizieren, er ist dann wie ausgewechselt. Nüchtern der liebste Mensch, hilft jedem, ist Humorvoll, offen und nett. Aber betrunken das komplette Gegenteil, da wird er beleidigend, verbal aggressiv (körperlich bisher zum Glück nicht) und absolut unausstehlich. Er ist dann richtig streitsüchtig. Wenn er dann nach 2,3 Tagen saufen nach Hause kommt und noch ein gewissen Pegel hat, dann sucht er förmlich den Streit mit mir. Ich versuche den dann immer aus dem Weg zu gehen, gehe in einen anderen Raum und ihm aus dem Weg, aber manchmal Ist er so hartnäckig und sagt Dinge, die ich in manchen Momenten auch nicht ignorieren kann, weil ich ja auch verletzt bin durch seine Worte. Manchmal fällt es mir dann unglaublich schwer, mich auf kein Streit mit ihm ein zu lassen. Er hat mich wegen Alkohol Schon oft versetzt, seine Familie auch. Wenn wir zB. Samstags bei seinen Eltern zum Grillen eingeladen waren, hat er sie und mich oft versetzt, weil er seit Freitag am trinken war. Er hatte in den 6 Jahren auch einen Jobwechsel. Er wollte nach seinen 2 Großen Therapien einen Neuanfang. Ich habe das befürwortet ,weil seine Arbeitsstelle oft auch ein Grund für seine schlechte Laune war und er da nicht mehr gerne hin gegangen ist. Jetzt arbeitet er seit einem Halben Jahr woanders und hat auch die Probezeit überstanden, obwohl er sich auch da, des Öfteren krank gemeldet hat wegen Alkohol. Er geht zwar arbeiten, aber mindestens 1 mal im Monat Meldet er sich für 1-2 Tage krank weil er am Vortag nicht von der Flasche weg gekommen ist. Wenn er dann nach seinem 2-3 Tage Saufen wieder nüchtern ist, kommt die große Einsicht, das Bereuen und die leeren Versprechungen dass es ab jetzt besser wird. Es wiederholt sich alles alle 2 Wochen wieder.

    Er sitzt dann da und man sieht ihm auch an, dass er sich für sein Verhalten schämt und ich glaube ihm auch, dass er in dem Moment seine Worte ernst meint, aber ich weiß auch, dass sobald ein paar Tage vergangen sind, der Suchtdruck die Dinge wieder ändert. Das im allgemeinen wie die letzen 6 Jahre so waren, wie gesagt es gab Zeiten da war es besser aber wirklich alkoholfrei war er nur in seinen Langzeit Therapien. Ich habe mich aber dann auch oft damit zufrieden gegeben, wenn er alle 4 Wochen mal Für ein Abend weg war, brachte sogar noch Verständnis dafür auf. Konnte ja verstehen, dass man mal mit seinen Freunden ein trinken möchte, hab ich ja auch manchmal gemacht. So wäre es ja auch normal und Kein Problem gewesen, nur leider ging es dann schnell wieder bergab.

    Jetzt zu aktuellen Situation:

    Vor neun Monaten bin ich schwanger geworden, es war nicht geplant und eigentlich haben wir immer aufgepasst, aber die Pille hat irgendwie einmal versagt. Für mich war Abtreibung eigentlich keine Option, da ich wusste, dass ich das nicht könnte. Er hat sich auch total darüber gefreut und meinte auch sofort, dass er es behalten möchte. Zu der Zeit war sein Zustand besser als er jetzt ist, er hat zwar getrunken aber nicht so exzessiv und in so kurzen Abständen wie er es jetzt tut. Natürlich war mir bewusst, dass es wieder schlechter mit ihm werden kann aber in dem Moment lief alles so super und er hat mir auch versprochen in der SS für mich da zu sein. Ich habe ihm ja auch meine Sorgen mit geteilt, aber er versprach mir immer Wieder, mich zu unterstützen.

    Und dann wurde es halt nach 3 Monaten meiner Schwangerschaft wieder schlimmer.

    Die Abstände zwischen dem Trinken wurden Kürzer und auch die Tage an den er dann getrunken hat wieder länger. Wir haben unzählige Gespräche in der Zeit geführt, ich wollte auch, dass er wieder zu Therapie geht aber er meinte, das würde auch nichts bringen. Ich habe in der SS so viel geweint. Meine größte Angst, grade seit paar Wochen, war, dass er mich bei der Entbindung unseres Kindes, allein lässt. Immer wenn ich diese Angst angesprochen habe, konnte ich mir anhören, dass er das niemals machen würde.

    Wie soll das werden ? Wie soll ich mit so einem Mann ein Kind groß ziehen ? Jedes Mal werde ich aufs neue enttäuscht. Wie soll sich da je vertrauen aufbauen ? Ich bekomme ein Kind mit jemanden auf dem Man sich nicht verlassen kann. Es ist so anstrengend, jedes Mal das Ungewisse, kommt er nach Hause ? Kommt er nicht nach Hause ? Und dann wenn er nicht kommt, der Schmerz und die Wut. Die Tränen die Fliesen und dieses schreckliche Gefühl von Ohnmacht. Wenn die Tränen übers Gesicht laufen und man nicht weiß, wohin mit sich. Dieser unendlich große Schmerz, wieder enttäuscht worden zu sein. Das Kopfkino, wo steckt er gerade? Es ist alles so frustrierend und anstrengend. Und es macht mich so wütend, weil ich sowas nie mit ihm machen würde. Niemals könnte ich ihm das antun, was er mir jedes Mal antut, und das macht es umso schmerzhafter. Und ständig diese „Abmachungen“ die er fest legt sich aber nie dran hält. Wirklich nie! Ich habe so unfassbare Angst vor der Zukunft, wenn das Kind erst mal da ist. Und ich bin einfach zu feige ihn zu verlassen, und dafür hasse ich mich. Aber was habe ich für Optionen ? Wie soll ich das alleine schaffen ? Allein schon finanziell ? Wie ? Das Elterngeld würde mit Glück grade mal für Miete reichen. Mein Plan ist es ja die 1,5 Jahre noch durch zu halten und mich dann danach zu trennen wenn ich wieder arbeiten gehe. In Momenten wie heute, wenn er mal wieder nicht nach Hause kommt und weiter säuft, und die Wut, der Schmerz und die Enttäuschung mich überrollen, weiß ich nicht wie ich 1,5 Jahre durch halten soll. Zudem habe ich Angst mein Kind in sowas rein zu ziehen. Aber dann kommen wieder die Zeiten dazwischen, wo es gut zwischen uns läuft , wo es den Anschein hat das doch ein „normales“ Leben mit ihm möglich ist.

    Dennoch begleitet mich täglich die Angst und das Misstrauen. In ganz alltäglichen Dingen wie wenn er mal später von der Arbeit nach Hause kommt. Direkt schleicht sich diese Stimme in mein Kopf „ er könnte ja trinken gegangen sein“ oder wenn ich Verabredungen ausmache. Es wird immer erst in den Dienstplan von ihm geschaut, und es wird sich nur verabredet wenn er arbeiten ist, damit ich meine Verabredung wenigstens etwas genießen kann. Ich mache mein Leben komplett von seiner Sucht abhängig, ob ich will oder nicht, ich mache es. Mich zu verabreden an einem Tag wo er frei hat und auch am Nächsten Tag? Undenkbar! Mein Kopf wäre nur bei ihm „geht er los ? Schafft er es zu Hause zu bleiben ?“ und das traurige ist, er würde es nicht schaffen. Und er bekommt ja nur einen Bruchteil davon mit, wie es in mir aussieht. Wenn ich ihm jedes Mal erzählen würde, wann ich Angst habe das er trinken könnte, würde ich ihm fast jeden Tag von so einem Gedanken erzählen. Ich wünschte er könnte nach empfinden was in mir vor geht, damit er merkt wie schlimm das alles für mich ist. Es macht mich auch so unglaublich traurig, dass er nur spaß haben kann mit anderen Menschen ,wenn er dabei trinkt. Für ihn ist es undenkbar mit Freunden einfach so was zu unternehmen, ohne sich bis zum Ende voll laufen zu lassen. Was sagt das über sein Charakter aus ? Was ist das für ein Mensch, der keine wirklichen Freunde hat, für den es undenkbar ist einfach mal nüchtern mit jemanden Zeit zu verbringen, außer mit mir. Es vergeht kein Tag wo ich nicht über sein Alkohol Konsum nachdenke, ist das nicht traurig ? Und jedes Mal sein scheiß Gelaber , das er sich jetzt ändert, das alles besser wird. Gekoppelt mit diesem Selbstmitleid, könnte ich ihm dafür jedes Mal ein bisschen mehr in die Fresse hauen. Es macht mich nur noch aggressiv und wütend wenn er nach seinem „Sauf Abenteuer“ da sitzt und so eine Scheiße labert was er jetzt alles anders machen wird, nur um es spätestens 2 Wochen später wieder über Bord zu werfen. Und wenn ich ihn dann an seine super Pläne erinnere, dann wird das komplett ignoriert. Und wehe ich werde sauer, dann bin ich es die übertreibt. Wie kann ich es auch wagen, zu erwarten, dass sich an Dinge gehalten werden die abgesprochen waren ? Vor allem die er selber formuliert hat ?Wie kann ich nur ? Immer wenn er länger am Stück frei hat, bekommt er noch weniger die Kurve als sonst. Sobald er nach Hause kommt und alles so furchtbar bereut kann ich mir den Satz anhören : „jetzt ist auch Schluss, ich werde für dich und das Kind da sein, ich werde dich nicht im

    Stich lassen! Sehr großzügig, vor allem weil diese super „Vorhabungen“ ja immer so gut klappen. Allein schon bei dem Gedanken werde ich aggressiv!! Da ich weiß, das spätestens nächste Woche dann der „Suchtdruck“ kommt, oder wie er es immer so toll umschreibt „Lust was zu machen“ , und ich mich dann wieder durch Stunden wenn nicht sogar Tagen Diskussionen aussetzen muss, warum er jetzt nicht saufen soll, Vorraus gesetzt er sagt mir die Wahrheit, und lügt mir nicht wie so oft mitten ins Gesicht. Dann nehme ich automatisch wieder die Rolle einer Mutter ein. Jedes Mal fühle ich mich so, weil ich ihm vorhalten muss was richtig und falsch wäre und er dann auch noch so reagiert wie ein Teenager und mich damit automatisch in die Mutter Rolle drängt. Er ist dann immer so beleidigt, gibt mir unterschwellig die Schuld dafür, dass er mit seinen Worten „ nichts machen kann“ , stellt mich bewusst so hin als würde ich ihn einsperren, möchte gesteuert von seinem Suchtdruck, mich mit so einem Verhalten manipulieren, sodass wir am Ende in seinen Augen ein „Kompromiss“ finden wie er doch noch saufen gehen kann. Obwohl er es ja ist, der in dem Moment wieder seine eigenen Versprechen bzw. Planungen nicht einhält. Und ich bin dann die Böse weil ich sauer darüber bin ? Es ist so unfassbar was für ein anderer Mensch er dann ist, wenn der Druck erst mal Besitz von ihm genommen hat, und wenn er dann weg ist kommt die große Einsicht. Wie gut es doch von mir war, ihn nicht gehen zu lassen, das es ihm leid tut mich so behandelt zu haben. Nur damit es am nächsten Tag in die nächste Runde gehen kann, solange bis er entweder seinen Willen bekommen hat oder er arbeiten muss. Ich bin aber seine Partnerin und nicht seine Mutter oder Therapeutin!! Und das diese Stunden in den wir „diskutieren“ und ich mir so viel von ihm anhören muss, so viele Dinge die einfach weh tun, nur damit er nicht zu Flasche greift, sind so unglaublich anstrengend und schmerzhaft, das ist nicht vorstellbar. Allein dann die Aura in der Wohnung, man kann sich das nicht vorstellen, ich glaube nur andere Betroffene können das nach empfinden. Nur einmal wünschte ich mir, wir könnten Rollen tauschen, das er mal das fühlt was ich fühle und durch mache! Das er Suchtdruck hat, ist ja nicht mal das Problem. Das Problem ist, dass er in diesen Momenten nicht gegen ankämpfen will. Ohne mich würde er einfach los gehen und dem nach gehen und daran merke ich auch immer wieder, dass er es nicht für sich tut sondern für mich bzw. Uns, und deswegen scheitert das alle auch immer wieder. Wenn er das nämlich für sich tun würde, würde er das auch für sich wollen und in diesen Momenten wenigstens versuchen sich vom Suchtdruck ab zu lenken, aber das will er ja dann gar nicht. Das sage ich ihm auch jedes Mal aber er sagt dann immer „ ich mache es auch für mich“ das ich nicht lache. Wenn er alleine wäre, würde er null an seinem Trinkverhalten ändern! Und das ist auch das Problem, er weiß einfach das er das alles machen kann ohne mich zu verlieren. Weil ich einfach keine klaren Grenzen setze. So viele Drohungen die ich schon ausgesprochen habe und dann nie durch gezogen habe. Das merkt er sich natürlich, wenn vielleicht auch nicht bewusst aber auf jeden Fall unterbewusst. Er weiß, dass im Grunde egal was er macht, ich ihn nicht verlassen werde. Ich hasse mich dafür! Ich hasse mich, dass ich so wenig Respekt vor mir habe und das alles mit mir machen lasse. Aber wenn ich ihn verlasse, bin ich komplett auf mich allein gestellt, dann bin ich mit einem Neugeborenen alleine. Und dann ist da ja noch die Zeit dazwischen, wo wir wirklich glücklich sind, wo ich mich sehr auf die Zeit mit ihm um dem Kind freue. Egal in welche Richtung ich schaue, zurzeit wirkt jeder Weg schrecklich. Und es ist so ein schlimmes Gefühl mit so viel Wut im Bauch rum zu sitzen, während der irgendwo rum hockt und sich ein Dreck drum schert wie es mir geht, sondern einfach nur säuft. Im Grunde bin ich selbst schuld, ich hätte Schon vor Jahren dieser Beziehung den Rücken kehren sollen, wir waren zwischen durch ja auch schon getrennt. Und was mach ich ? Lass mich wieder auf ihn ein. Wie konnte ich nur so blöd sein ? Hätte ich die Trennung damals durch gezogen, wäre ich vielleicht jetzt schon in einer gesunden Beziehung. Und das wir jetzt ein Kind zusammen erwarten, macht die Sache nur noch komplizierter. Ich habe auch keine Lust mehr auf die dauernden Gespräche, wo eh nichts bei rum kommt. Es ist einfach so unfassbar respektlos mir gegenüber, besonders diese Lügerei, dass tut am meisten weh. Wenn er mir in die Augen schaut und mich ohne mit der Wimper zu Zucken an lügt. Und dann fragt er sich wieso ich ihm nicht vertraue. Er checkt einfach nicht, dass er mit der Lügerei nur noch alles schlimmer macht. Ich kann bei ihm nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden und da gehe ich dann automatisch oft davon aus, dass er mich anlügt, obwohl er vielleicht in dem Moment die Wahrheit sagt. Aber woher soll ich das wissen ? So verdammt oft, hat er mich schon belogen! Also wie verdammt soll ich dann wissen, wann er die Wahrheit sagt ? So ein Verhalten fördert Streiten und Misstrauen doch nur noch mehr, aber das checkt er ja nicht, weil er zu feige ist und es in dem Moment der „einfachere“ Weg für ihn ist. Er checkt einfach nicht, dass er mit jeder Lüge die Beziehung ein kleines bisschen mehr kaputt macht. Er lügt mich immer dann an, wenn er los möchte. Dann kommen Sätze wie: „ich gehe für 1-2 Stunden zu einem Kumpel“ Selbst wenn ich ihm dann sage, dass ich weiß, dass er lügt, lügt er weiter, wie krank ist das ? Aber das ist ihm in dem Moment egal, in dem Moment ist nur Alkohol wichtig! Aber in den Momenten bringt es auch nichts mit ihm zu diskutieren, Dann würde eh nur kommen: „ich muss doch damit anfangen mich ohne Alkohol mit Leuten zu treffen, ich kann ja nicht für immer hier bleiben, blah blah blah“ das hatten wir alles schon, diese ganze Gespräche hatten wir schon mehr als ein Mal. Natürlich soll er damit anfangen, nur das Problem ist er macht es nie ! Es sind immer nur Worte. Er checkt einfach auch nicht, dass so viele Streit Gespräche immer entstehen grade durch seine dauernde Lügerei .

    Jedes Mal danach kann ich mir dann anhören, dass er jetzt nicht mehr lügt, nur damit er spätestens zwei Wochen später genau den selben Scheiß machen kann.

    Und keiner weiß Bescheid, ich rede mit niemanden darüber. Alle denken es läuft super und dass er das alles gut hin bekommt mit dem Alkohol. Ich habe aufgehört mich bei meinen Freunden aus zu heulen, weil ich mir selber irgendwann dumm vorkam immer zu jammern aber in dieser Beziehung zu bleiben. Außerdem fühlt es sich dann immer so an, als wäre man mega der Verlierer. Aber ich sollte mit jemandem darüber reden, das weiß ich auch. Deswegen schreibe ich jetzt all meinen Kummer hier rein. Mit meiner Familie kann ich auf jeden Fall nicht darüber reden, den werde ich erst was erzählen, wenn ich es schaffen sollte die Trennung durch zu ziehen. Ich liebe meine Familie aber allein schon der Gedanke mit ihnen darüber zu reden, macht mich fertig. Meine Mutter hat selber psychische Probleme und macht mich oft auch seelisch fertig mit ihrer Art. Mein Vater wäre auch nicht der richtige Gesprächspartner. Meine große Schwester ist auch keine Option, neben ihrem perfekten Leben ( hat ja auch grade ein Kind bekommen, ist mit einem Lehrer verheiratet der sie abgöttisch liebt und ihr niemals sowas antun würde und hat ihr Leben top im Griff) würde ich mir noch wie ein größerer Verlierer vorkommen. Ich könnte es meiner besten Freundin erzählen, sie ist Meine längste und engste Freundin. Aber ich habe ihr all die letzen Monate gesagt, dass es gut zwischen uns läuft. Die Scham ist einfach so groß es jemanden zu erzählen. Im Grunde weiß ich ja was ich machen muss und jeder würde mir ja auch das gleiche raten was ich eh schon weiß. Deswegen schreibe ich ja jetzt hier um es wenigstens „irgendjemand“ erzählen zu können. Er muss ausziehen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Aber auch dieser Gedanke macht mir so Angst. Ich möchte nicht direkt allein erziehend sein, ich werde das erste mal Mutter und wäre dann direkt auf mich gestellt. Klar ich habe meine Familie aber das ist was anderes als ein Partner an der Seite zu haben und ich weiß ja, an den Tagen wo er nicht trinkt, wäre er ja auch da und würde mir helfen. Traurig, dass ich überlege, sowas in Kauf zu nehmen nur damit ich nicht ganz allein da stehe. Und die Finanzielle Sache ist halt auch noch, wie soll ich mit 1000 Euro für ein 1,5 Jahre Elternzeit auskommen wenn die Miete allein schon fast 1200 Euro beträgt ? Wie ? Ich habe den Antrag für Elternzeit schon abgegeben. Klar ich würde noch Unterhalt von ihm bekommen, aber es wäre dennoch zu wenig. Und dann müsste ich jetzt nebenbei noch mit einer Trennung fertig werden. Nicht schon genug, dass ich dann allein erziehend bin, und fette Geldsorgen haben werde. Nein, ich muss mich dann noch mit einer Trennung auseinander setzen die mich innerlich zerreißen wird. Und er wird ja auch nicht einfach so gehen, so oft habe ich ja schon versucht stark zu bleiben und mich zu trennen aber er geht ja nicht einfach, er bearbeitet mich dann solange bis ich ihm wieder eine Chance gebe. Also müsste ich dazu auch noch „stark“ bleiben und auf die Trennung bestehen, obwohl ich ja eh schon total unsicher bin und solche Angst davor habe. Am besten wäre es, er würde gehen, er würde sich trennen. Das würde mir zwar noch mehr das Herz brechen aber im Grunde wäre es das beste. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

    Im Grunde bin ich selber schuld, all die Jahre hätte ich gehen können!!! Wenn ich nur Mut gehabt hätte und emotional nicht so abhängig gewesen wäre, jetzt wo ich schwanger bin, ist mir noch mehr bewusst geworden, wie viel einfacher es gewesen wäre, zu gehen als ich noch kein Kind erwartete. Und wir waren ja schon mal getrennt!! Wieso bin ich damals nicht stark geblieben, wieso nicht ? Und ich bin selber dran Schuld, weil ich es mit mir machen lasse, jedes verdammte mal, deswegen macht er es ja auch immer wieder. Ich bin dann höchstens 2 Tage „sauer“ und lasse ihn das spüren und dann ist eh wieder alles wie immer und das merkt er sich natürlich. Ich ziehe keine klaren Konsequenzen aus seinem Verhalten und deswegen weiß er, dass er es immer wieder machen kann.

    Nun zu heute:

    Seit Freitag ist er wieder los. Heute ist Sonntag und morgen soll ich ins KH damit die Geburt eingeleitet wird. Ja es ist wahr, so weit ist es gekommen. Natürlich hat er mir nach dem letzen Mal wieder ( das war vor 15 Tagen) die super Versprechungen gegeben. Und hat dann auch noch die Frechheit besessen mir zu erzählen, dass nicht mal seine Alkohol Sucht im Vordergrund für sein Handeln stand, dass er ja nicht hätte trinken „müssen“, er sich nur gedacht habe, dass ja bis zu Geburt noch Zeit wäre und bis 2 Wochen vor ET eh nichts passiert. Als würde es das besser machen, das macht es doch nur noch schlimmer! Wenn nicht mal seine scheiß Sucht dahinter stehen sollte, dann ist es ja noch viel schlimmer so ein Verhalten an Tag zu legen. Außerdem glaube ich eh, dass er sich mit dieser Aussage selbst belügt. Es sind weniger als 2 Wochen vor ET und wer ist los gezogen ? Er wollte kurz das Geburtstagsgeschenk für seinen Kumpel abgeben. Ich hatte ihm vor zwei Wochen gesagt, dass er nicht bis zu Geburt mit solchen Plänen ankommen braucht, wie für 1-2 Stündchen dahin und dahin zu eiern und ich habe ihm gesagt, er soll das Geschenk demnächst abgeben und nicht an einem Wochenende. Er war mit allem einverstanden, einfach damit ich ein wenig Sicherheit bekomme. Das ist ja schon alles traurig genug, um sowas bitten zu müssen, er ist für seine Handlungen verantwortlich, nicht ich! Eigentlich sind solche Forderungen auch total beknackt, es ist nicht mein Job, Wege zu finden, es zu verhindern dass er dahin fährt, mich belügt und seine Versprechungen bricht. Aber wenn man anders fühlt, handelt man leider nicht nach dem was richtig wäre. Aber ich merke auch wieder, dass all solche Bemühungen im Grunde eh nichts bringen, wenn er trinken will, dann trinkt er. Es könnte jetzt jederzeit los gehen, aber das ist ihm egal. Er fährt nach der Sucht Prämisse „ ein letztes Mal noch vor der Geburt“, „Ich brauche das“ , „wird schon nicht los gehen“ , „sie wird mir eh verzeihen, sie wird sich eh nicht trennen“. Es ist so traurig, für andere Männer ( bestes Beispiel der Mann von meiner Schwester) wäre es eine Selbstverständlichkeit sich so kurz vor der Geburt nicht mehr mit Alkohol abzuschießen, aber leider nicht für meinen Freund.

    Wir wollten gestern Abend Essen gehen, ein letztes Mal zu zweit, bevor es Montag los geht. Heute hat er in der Arbeit zugesagt, ein zu springen und einen Spätdienst zu machen. Und jetzt hängt er wieder an der Flasche. Er versetzt seine Schwangere Freundin, für Alkohol. Es tut einfach weh, dass er lieber an der Flasche hängt, als mit mir schön den Tag zu verbringen, so wie es glückliche Pärchen machen, die wissen, dass sie bald nicht mehr zu zweit sind. Und das er heute auch nicht zu arbeit gehen wird. Erst Zusagen, dass man einspringt und es dann doch nicht tun, einfach nur weil man nicht vom Alkohol los kommt. Aber ich bin einfach auch wie gesagt selbst schuld, es gab viele Ausfahrten aus dieser Beziehung, aber ich bin einfach immer weiter gefahren, weil ich immer die Hoffnung hatte, dass am Ende doch alles gut wird, wie naiv muss man eigentlich sein ?

    Ich sagte ihm Freitag bevor er gegangen ist ins Gesicht, dass ich weiß dass er mich gerade belügt, dass ich es sehe und das ich nicht verstehe wieso er mir nicht einfach die Wahrheit sagen kann. Und er lügt weiter, selbst dann!! Selbst wenn ich ihm mehrmals hinter einander sage, dass ich weiß das er lügt. Er guckte mir in die Augen und log ohne mit der Wimper zu Zucken. Obwohl er ja wusste, dass ich weiß das er log. Als wäre es ihm unmöglich, mir die Wahrheit zu sagen, als würde er es wirklich nicht können, weil ihm dazu irgendein Gen oder so fehlt. Es ist einfach nur krank!!! Es ist so unfassbar traurig, dass es für ihn einfach nicht selbstverständlich ist, so kurz vor der Geburt nicht zu saufen! Es verletzt mich so sehr, dass er es lieber in Kauf nimmt, mich bei der Geburt allein zu lassen, als auf seinen Alkohol zu verzichten! Jedes Mal das selbe, aber das er es echt bringt, sowas kurz vorher zu machen, ist mal wieder der Höhepunkt. Und ich habe ihm es mehrmals gesagt bevor er gegangen ist! Ich habe ganz deutlich seinen Zustand gespürt, und er reagiert einfach genervt, tut so als würde meine Reaktion irgendwo her kommen, und bringt es echt weiterhin fertig zu lügen und mir so eine Scheiße zu erzählen. Es bringt dann ja auch nichts mit ihm zu reden, es kommt ja eh nichts bei ihm an. Es ist auch verdammte Scheiße nicht mein Job, dafür zu sorgen, dass er sich richtig verhält. Aber er ist so unglaublich schwer, sich dass immer wieder klar zu machen. Diese Machtlosigkeit. Dieses fiese Gefühl zu haben, weil man darum betteln muss, fair und richtig behandelt zu werden. Im Kopf zu wissen, wie es am Ende wieder ausgeht?

    Und mich dann noch zu küssen und zu sagen „ich werde dich nicht enttäuschen“ obwohl er weiß, dass er es gleich darauf tun wird, wie krank muss man sein ?

    Was soll ich auch machen? Ihn aufhalten ? Das kann ich und sollte ich auch nicht. Und mein Kopf weiß das auch, aber dennoch ist da ein Gefühl in mir, dass sich wünscht, dass ich ihn einfach dazu bringen kann, nicht weg zu gehen. Diese Gefühle sind so schlimm! Zu wissen, dass ich nichts falsch gemacht habe und das es nicht an mir liegt, wie er sich verhält, dass nur er für sein Verhalten zuständig ist, aber was anderes dabei zu fühlen. Das Gefühl zu haben, dass ich ihn hätte aufhalten sollen. Das Gefühl zu Haben, dass ich versuchen sollte, alles daran zu setzen, dass er nicht so eine Scheiße baut. Obwohl das ja total der Schwachsinn ist, wie gesagt mein Kopf weiß das auch, aber meine Gefühle nicht! Es geht einfach auch nicht in mein Verstand rein, wie man sich so verhalten kann! Wie man immer und immer wieder die selbe Scheiße mit einem Menschen abziehen kann, den man ja laut seinen eigenen Worten „liebt“ . Wie Mann diesem Menschen immer und immer wieder ins Gesicht lügt. Das man den beschissenen Alkohol immer über alles andere stellt! Das man immer wieder sagt, das man sich ändert, dass man sich ändern will und nicht so ein Leben führen möchte. Aber nicht bereit ist wirklich danach zu handeln!! Er könnte ja wenigstens die Courage besitzen, sich dann wenigstens zu trennen um Mich nicht immer weiter in sowas rein zu ziehen.

    Und ich will nicht, dass unserem Sohn so ein Verhalten wie er es an den Tag legt, vorgelebt wird! Er soll nicht immer vor Augen geführt bekommen, dass sein Vater seine Mutter belügt, dass seine Mutter oft traurig wegen ihm ist, dass er oft einfach tagelang verschwindet und dann komisch riechend und verhaltend wieder auftaucht. Sowas führt doch nur dazu, dass er dann später auch solche Verhaltensmuster an den Tag legt oder sich in solche toxischen Beziehungen wieder findet und da nicht raus kommt.

    Es ist immer schon so unfassbar traurig gewesen, dass er solche Aktionen mit mir abgezogen hat, wo es nur um mich ging, aber noch trauriger ist es, dass er das selbst jetzt noch machst, obwohl es auch um sein Kind geht!

    Ich weiß auch genau wie er sich das im Kopf wieder schön geredet hast. „ich werde einfach nur ein bisschen trinken und morgen auf jeden Fall arbeiten“ „ wenn ich nicht übertreibe und heute Abend schlafen gehe, wird es schon gehen“ „ die Geburt wird eh nicht jetzt dieses Wochenende los gehen“ „ Ich brauch das heute einfach noch einmal“ Die typischen Sucht Gedanken, um sich sein erbärmliches Verhalten gut zu reden. Und dabei verdrängt sein Gehirn, gewissenhaft die Tatsache, dass er erstmal nicht aufhören kann mit dem trinken, wenn er erst mal angefangen hat. Er verdrängt dann jedes Mal die Tatsache, dass er, je mehr er alkoholisiert ist, seine Meinung ändert und auch seine Laune. Dann ist der Gedanke, daran zu arbeiten, sehr beschissen und es ist ja ein leichtes sich dann eben krank zu melden. Und sobald man ja mit dem trinken aufhört, kommt das Gewissen ja wieder, und man muss sich mit seinen Gefühle auseinander setzen, und mit mir. Und dazu hat er betrunken so gar keine Lust, so dass er immer weiter säuft. Und nebenbei ist es dann auch leicht, alle schuld von sich zu weisen.

    Aber wie soll er meine Grenzen den auch respektieren, wenn ich es anscheinend selber nicht mache. Den wenn ich dies tun würde, wäre wir schon lange nicht mehr zusammen.

    Ich habe einfach so unfassbare Angst vor der Zukunft. Eine so unfassbar große Wut und Traurigkeit in mir, wie sehr würde ich mir wünschen, dass er das selbe fühlt, wie ich, damit er vielleicht dann endlich merkt was er mir jedes Mal damit antut.

    Und auch diese Ungewissheit, wie lange wird er diesmal saufen? Ich werde Morgen eingeleitet, was ist wenn er bis dahin immer noch nicht hier ist und am trinken ist. Ich habe solche Angst vor Morgen. Ich bin schon am überlegen es zu versuchen, die Einleitung zu verschieben. Ich kann ihm ja nicht mal schreiben, ihn nicht mal bitten, nach Hause zu kommen, mich nicht im Stich zu lassen. Es würde eh nur was verletzendes zurück kommen. Das tut so weh, ich fühle mich so allein und hilflos. Was mach ich nur, wenn er bis Morgen immer noch nicht da ist ?

    Egal was ich ihm schreiben oder sagen würde, im besoffenen Zustand würde nichts ankommen. Ich könnte ihn anbetteln nach Hause zu kommen, ihm sagen, das ich am Morgen eingeleitet werde! Das er versprochen hat, mir bei der Geburt bei zu stehen. Bei der Geburt SEINES Kindes! Und es würde nichts bringen. Zumal sein Zustand jetzt schon mehr als beschissen sein dürfte!

    Und das traurigste ist, während ich hier liege, weine, mir Sorgen um alles mache, schauen muss wie ich das alles hin bekomme, sitzt er irgendwo rum, säuft sich zugrunde und schert sich einen scheiß um mich und sein zukünftiges Kind. Und das tut nochmal doppelt so weh.

    Letzte Nacht hat er mir auch Dinge geschrieben wie: „ich hasse dich!!! Du hast mein Leben ruiniert mit dem Kind“ oder „Du bist schuld an alle dem, ich hasse dich!“ oder „ist das nicht traurig, ich freue mich null aufs Kind weil du es austrägst“ und weiter solche Nettigkeiten. Ich habe darauf gar nichts geschrieben, würde ja auch nichts bringen, in diesem Zustand kann man nicht mit ihm Reden.

    Das muss man sich mal vorstellen, sowas schreibt er seiner hochschwangeren Freundin die am Montag in die Geburt geht. Wie kann sich ein Mensch so verändern im Alkokohl?

    Nüchtern wird er dann alles zurück nehmen, sich dafür schämen und sagen, dass er das nicht so meint. Das kann ja alles so sein, zumal manche Vorwürfe echt so skurril sind, dass ich weiß, dass er die nüchtern nie ernst meinen würde. Aber es tut trotzdem weh! So unglaublich weh! Ich bin im Suff sein emotionaler Mülleimer, den er solchen Mist schreibt. In dem Moment ist es ihm scheiß egal, was er damit anrichtet, er will ja dann sogar dass es mir weh tut.

    Ich bin echt am überlegen im KH anzurufen und zu erfragen, ob ich vielleicht auch erst Dienstag kommen könnte. Das muss man sich mal vorstellen, ich überlege die Geburt unseres Kindes nach hinten zu verschieben, weil er nicht von der Flasche weg kommt. Wie krank ist das alles ? Wo bin ich da nur rein geraten ? Aber wie soll ich morgen ins KH? Ich kann nicht alleine entbinden! Wie soll ich das schaffen ? Ich habe jetzt schon solche Angst! Selbst vor der Geburt seines eigenen Kindes, kennt seine Sucht kein Erbarmen. Es wird auch nie besser werden, niemals, dass weiß ich!! Und das traurige ist, nach allem was er mir hier antut, möchte ich ihn immer noch bei der Geburt dabei haben, aber ich möchte davor noch die Chance haben mit ihm zu reden. Soll ich morgen einfach ins KH gehen und hoffen, dass er dann morgen früh nach Hause kommt nüchtern wird und dann ins KH kommt ? Ohne das wir uns irgendwie gesprochen haben soll er mir dann Beistand geben ? Ich habe so viel Wut im Bauch, seine Anwesenheit würde dann gar nicht helfen, nein es würde es nur schlimmer machen. Und es ist dann ja nicht mal sicher, dass er kommt. Nichts ist sicher bei ihm, dass ist ja das schlimme!! Ich weiß null wie es weiter gehen soll, kann mich Gefühls mäßig auf nichts einstellen. Am klügsten wäre es echt, einfach auf ihn zu scheißen und mein Ding zu machen! Aber ich habe solche Angst vor dem KH und vor der Geburt.

    Meine Gedanken kreisen, was soll ich machen ?

    Ich möchte nicht im KH anrufen und den Termin verschieben, aber ich möchte auch nicht morgen in so einer ungeklärten Situation ins KH fahren, wie soll ich mich da auf die Geburt konzentrieren ? Was soll ich nur machen ? Tut mir leid für den Ellen langen Text, irgendwie ist es über mich gekommen und ich musste alles niederschreiben, ich wäre für Ratschläge sehr dankbar!

    Jetzt soll ich Morgen eingeleitet werde und wer ist seit Freitag trinken ? Ich bin fix und fertig und habe solche Angst. Ich wollte immer, dass wir die Geburt unseres Kindes gemeinsam erleben, aber selbst jetzt ist ihm der Alkohol wichtiger

    2 Mal editiert, zuletzt von Linde66 (25. Juni 2023 um 16:23) aus folgendem Grund: Links zu Clipboard enfernt und Formatierung angepasst.

  • Liebe Teresa, gibt es in deinem Leben irgend jemanden den du dir zur Begleitung der Geburt vorstellen kannst?

    Hast du eine enge Freundin, jemanden aus der Familie oder kannst du die Hebamme aus deiner Schwangerschaftsvorsorge darum bitten?

    Du bist schon jetzt allein und durch seine Anwesenheit eher belastet, als das sie dir irgendwie gut tun würde.

    Vielleicht kannst du den Mut aufbringen, diesen wundervollen Schritt in dein weiteres Leben unbelastet von ihm zu gehen. Damit du dich bei der Geburt ganz und gar auf dich und dein Kind konzentrieren kannst.

    Ich wünsche es dir von ganzem Herzen!

    Liebe Grüße,

    Lea (EKA und Mutter von ganz wundervollen kleinen Wesen)

  • Liebe Teresa,

    momentan bist Du in einer Ausnahmesituation. Die bevorstehende Geburt und die Hormone sind allein schon

    sehr belastend. Und dann noch ein unzuverlässiger Partner.

    Da kann ich gut nachvollziehen, dass bei Dir das Fass gänzlich überläuft.

    Hast Du eine gute Freundin, Schwester oder Mutter, die Dir beistehen kann? Kannst Du da jemanden mobilisieren?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Teresa,

    da kam ja alles aus dir rausgeplatzt wie aus einem Vulkan. Erstmal gut, dass du alles rauslassen konntest.

    Ich erkenne mich in deinen Gefühlen zu 100% wieder. Diese Wut, Verzweiflung, Machtlosigkeit. Die Traurigkeit, der Schmerz. Schuld, Scham. Angst. Einfach alles.

    So fühlen sich ganz, ganz viele Menschen, die in einer Beziehung mit einem Abhängigen leben.

    Dein Partner ist völlig in seiner Sucht gefangen und kommt ( noch) nicht dagegen an. All das, was er dir an den Kopf schmeißt, kommt aus dem zwingenden Gefühl, trinken zu müssen. Er dreht und wendet es dabei so, dass du dich so schlecht fühlst, im Grunde genommen spiegelt er seine eigenen Gefühle auf dich. Indem er dir die Schuld und Verantwortung gibt, geht es ihm besser.

    Es hat nichts mit dir zu tun, nur mit ihm.

    Aber das wird dir jetzt nicht helfen.

    Morgen wird dein Kind geboren werden. Sei froh, wenn er NICHT dabei ist. Was nutzt dir ein zitternder, entzügiger Partner?

    Kann dich vielleicht deine Freundin begleiten?

    Dein Kind wirst eh du alleine zur Welt bringen. Denn es ist ja dein Körper. Alle anderen können dich unterstützen, mehr nicht. Und eine Geburt ist schwere aber sooo befriedigende Arbeit. Ich habe selbst 2 Kinder geboren. Du wirst das schaffen und deinen kleinen Jungen im Arm haben. Und das ist es, was zählt. Ihr beide.

    Dein Partner ist so sehr in seiner Sucht verwickelt. Es ist für ihn garantiert ein wunderbares Ding, Vater zu sein. Aber ob er das leben kann, sei dahingestellt. Denn die Sucht bestimmt ihn, nichts weiter.

    Liebe Teresa, deine einzige Aufgabe jetzt ist es, dein Kind zu bekommen. Bitte verschiebe da nichts, schenk ihm sein Leben. Und dann komm in deiner neuen Welt an. Als Mutter. Und dann fange an, einen Weg zu bauen, für dich und deinen Sohn. Ihr seid es wert, ihr beiden. Im Grunde genommen weißt du alles. Nämlich dass du deinem Kleinen keinen Vater zumuten möchtest, der trinkt, bei dem die Sucht an allererster Stelle steht.

    Aber zuerst bringe den Kleinen zur Welt, ich werde an dich denken und wünsche dir eine problemlose Geburt. Ich würde mich freuen, wenn du dich dann hier wieder meldest.

    Ganz liebe Grüße und alles Gute für morgen

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Theresa, das war bestimmt anstrengend und vermutlich auch erleichternd das Du das alles niedergeschrieben hast. Deine Ängste und Sorgen sind mehr als verständlich.

    Wenn Du im Krankenhaus bist und ein paar Tage aus der Mühle raus bist, solltest Du den Ärzten von diesen Problemen erzählen und eruieren was es von da aus evtl. für eine junge Mutter in dieser Situation für Hilfemöglichkeiten gibt.

    Fragen kostet nichts.

    Jeder Lichtblick am Horizont kann Dir jetzt helfen einen anderen ( nötigen ) Weg einzuschlagen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Gesundheit

    Liebe Grüsse

    WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte, es hat schon mal gut getan, das alles mal raus zu lassen.

    Die einzigen beiden bei den ich mir noch vorstellen könnte, dass sie mich begleiten, wären meine Schwester oder meine beste Freundin, die sind aber leider beide zurzeit im

    Urlaub, zudem Wissen die ja gar nichts über den aktuellen Zustand, die würden aus allen Wolken fallen und wenn ich den das jetzt schreiben würde, würde den das nur den Urlaub versauen und es würde ja auch nichts bringen weil sie gar nicht im Land sind.

    Ich werde es auch allein schaffen, das weiß ich im Grunde auch, aber es wäre halt schön gewesen, wenn er dabei wäre und es hätte mir vieles leichter gemacht, das weiß ich. Den ohne den Alkohol ist er der perfekte Partner für mich. Da tut er ja auch alles für mich und man merkt auch immer, dass er sich wirklich auf das Kind freut und für mich da sein möchte. Es macht mich einfach unglaublich traurig, dass er jetzt die Geburt seines Sohnes wegen dem Alkohol verpassen wird und ich weiß einfach, dass er das auch am Ende bereuen wird. Aber vielleicht muss das einfach so sein, damit er mal aufwacht. Ich habe auch keine Ahnung wie es nach der Geburt weiter gehen soll. Er hat ab Tag der Geburt auch 1 Monat Elternzeit eingereicht. Soll ich ihn dann rausschmeißen wenn ich aus dem KH wieder komme ? Und bekomm ich das überhaupt hin ? Die Angst davor mit einem Säugling direkt allein zu sein, macht mich nahe zu krank. Und ich weiß, dass er eh versuchen wird, mich zu bearbeiten, dass ich ihn nicht raus schmeiße und wenn ich jetzt schon so unsicher bin, bleibe ich doch eh nicht stark. Zudem möchte ich ja auch, dass er die Chance hat seinen Sohn richtig Kennen zu lernen, das möchte ich ihn ja trotz alle dem Nicht verwehren.

    Ich weiß, dass ich mich jetzt erst mal auf die Geburt konzentrieren sollte, aber es fällt mir so unglaublich schwer, da in meinem Kopf ein einziges Durch einander herrscht. Aber das hier auf zu schreiben, hilft schon mal ein wenig Und die lieben Worte von euch auch, vielen lieben Dank dafür.

    Ich versuche mich jetzt bis morgen zu beruhigen und mich dann voll und ganz auf die Geburt zu konzentrieren, danach sehe ich weiter.

  • Liebe Teresa,

    wenn du es schaffst, dann traue dich dem Pflegepersonal/Hebamme an. Es gibt Seelsorger im KH und die Möglichkeit dir schon erste Hilfsnetzwerke zu schaffen. Es gibt Hilfe, du musst dich "nur" öffnen. Am besten auch deiner Schwester und Freundin gegenüber.

    Den ohne den Alkohol ist er der perfekte Partner für mich.

    Ist er nicht. Denn er hat keine zwei Persönlichkeiten. Er ist diese eine Person. Ja, er ist krank. Aber das gehört eben zu ihm. Es gibt ihn nicht ohne. Ich hab mir das auch lange eingeredet (wie fast alle Angehörigen, die hier aufschlagen).

    Mir ging es wie dir. Ich bin ausgezogen, als die Kleine 6 Monate alt war. Alleine ist es sehr viel einfacher als mit ihm. Der Gedanke macht Angst, ich weiß. Aber es ist machbar.

    Geh Schritt für Schritt und lerne Hilfe anzunehmen und auch explizit danach zu fragen. Nur verschwende die Hoffnung dabei nicht auf deinen Partner. Seid ihr verheiratet? Wenn nicht: behalte unbedingt das alleinige Sorgerecht.

    Alles Gute für dich und dein kleines Wunder!

    LG,

    Kintsugi

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Ja da hast du auch recht damit. Ich muss anfangen mit meinem Umfeld darüber zu reden. Das Paradoxe ist einfach ja auch, dass er mir dann auch oft leid tut wenn er nach einer seiner Aktionen hier sitzt und sich in Grund und Boden schämt. Man sieht es ihm an, wie er sich für sein Verhalten dann selber hasst und ich weiß, dass wenn ich mich trenne, dass er dann am Boden liegen wird. Aber natürlich weiß ich auch, dass ich dafür nichts kann und das ich nicht bei bleiben kann nur damit er nicht völlig untergeht. Mein Kopf weiß das, nur mein Herz leider nicht. Und du hast recht der Alkohol gehört zu ihm, das stimmt. Ich muss das einfach akzeptieren, obwohl es mir so schwer fällt. Wenn er nüchtern ist, ist er der liebste Mensch der Welt. Ich habe Spaß mit ihm und wir lachen viel zusammen, haben die selben Ansichten, streiten nie über was anderes als Alkohol, haben die selben Interessen etc. Das ist wahrscheinlich auch mit ein Grund wieso ich es nicht schaffe zu gehen, weil ich auch immer seine guten Seiten sehe und ich mich ja auch in diese verliebt habe. Wenn es den Alkohol nicht geben würde, wäre alles super, aber es gibt ihn nunmal, und das muss ich akzeptieren!

    Ich werde jetzt alles daran setzen, dass ich meinem Sohn ein gutes Leben ermögliche! Es wird schwer werden und ich bin ehrlich, wahrscheinlich werde ich es nicht auf jetzt und gleich schaffen zu gehen aber ich werde mir Mühe geben, für mich und mein Kind und unser Glück!

    Wir sind zwar nicht verheiratet aber wir haben schon gleich am Anfang der Schwangerschaft die Vaterschaft anerkennen lassen und auch geteiltes Sorgerecht, ist alles schon unterschrieben und bei der Behörde.

    Jetzt im Nachhinein vielleicht ein Fehler aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er was das angeht Probleme machen wird. Aber man weiß ja nie, aber jetzt ist es zu spät. Aber wie gesagt nüchtern würde er da keine Probleme machen, da sieht er ja auch ein, dass er mir seinem Verhalten kein guter Vater sein wird.

    Wenn ich mich trenne, dann möchte ich ihm ja auch nicht seinen Sohn vorenthalten, solange er ihn nicht gefährdet, soll er ja auch Kontakt zu ihm haben. Aber das wird alles die Zukunft zeigen, jetzt habe ich mir erst mal vorgenommen die Geburt zu überstehen. Wie du selber sagst, Schritt für Schritt.

  • Liebe Teresa

    Von ganzem Herzen alles Gute für morgen, du wirst die anstrengenden Stunden schaffen und dann belohnt mit einem kleinen Wunder.

    Vielleicht hast du ja bei dem Pflegepersonal oder Hebammen jemanden dabei, bei dem du ein gutes Gefühl hast und kannst dich dann anvertrauen- nachdem du heute schon den ersten großen Schritt (gratuliere!!!) gemacht und dir alles von der Seele geschrieben hast, geht s vielleicht in den nächsten Tagen/Wochen noch das ein oder andere Mal.

    Bitte vergiss nicht, du kannst gar nichts dafür und ich könnte mir vorstellen, es gibt liebe Menschen, die dir gerne helfen, wenn du dich öffnest.

    Aber jetzt mal alle Kraft voraus für morgen und alles Liebe

  • Hallo Teresa, auch von mir alles gute und viel Kraft für die morgige Geburt, das wirst Du schon wuppen.

    Während meiner Schwangerschaft war der Kindsvater im Gefängnis weil immer mal wieder betrunken fahren ohne Führerschein erwischt wurde. Er hatte ja auch nie einen Führerschein :x .

    Ich hatte mich schon abgefunden allein durch die Geburt zu kommen.

    Man hätte ihn erlaubt mit Handschellen und zwei Polizisten Begleitung dabei zu sein :shock: .

    Das habe ich rigoros abgelehnt. Es war mein erstes Baby und auch meine Freunde, Familie waren zu weit weg, aber ich hatte eine tolle Begleitung von der Hebamme und alles ist gut gegangen.

    Zweimal habe ich mit meinem Kind ihn im Knast besucht.Das ging gar nicht für mich, da filzen fremde Männer die Windeln ect.

    Kurzum, ich habe die Beziehung beendet, weil auch er unter Alkohol nur Scheiße gebaut hat.

    Es war der richtige Zeitpunkt, denn eine Zukunft mit jemanden auf dem man sich nicht verlassen kann der immer mal wieder einfährt, das wollte ich mir und meinem Kinde nicht zumuten.

    Nach anderthalb Jahren wurde er entlassen, zu der Zeit habe ich eine Zweizimmerwohnung gefunden und er konnte morgens am Entlassungstag meinen damaligen Vermieter treffen und die alte Wohnung bekommen.

    Er kam zu spät und stock besoffen.

    Ich war die ersten drei Jahre alleine erziehen, habe viel Unterstützung bekommen, auch finanziell.

    Er hat seine Tochter viermal gesehen, dann habe ich den Kontakt ganz abgebrochen, weil er im betrunkenen Zustand ständig Drohungen auf dem AB hinterlassen hat.

    Lange Rede kurzer Sinn, er hat Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen und ist an seinem Suff krepiert.

    Ja eigentlich war er auch ein ganz lieber.

    Der Alkohol macht alles kaputt....

  • Hallo Teresa,

    herzlich willkommen bei uns, in unserer Onlineselbsthilfegruppe.

    Zuerst wünsche ich dir für morgen alles erdenklich Gute, denk jetzt nur an dich und das Baby, welches du morgen in deinen Händen hälst.

    Ich möchte dir Mut machen, dein Schweigen zu brechen. Im Krankenhaus gibt es Menschen, die dir helfen können, sprich sie an, die haben auch einen Sozialdienst, der dir unter anderem auch finanzielle Möglichkeiten aufzeigen kann.

    Verschiebe auf keinen Fall deinen Termin.

    Du mußt dich nicht schämen, du kannst nichts für seinen Alkoholkonsum.

    Mit einem nassen Alkoholiker an der Seite wirst du immer alleinerziehend sein.

    Ohne das wir uns irgendwie gesprochen haben soll er mir dann Beistand geben ? Ich habe so viel Wut im Bauch,

    versuch dich etwas zu entspannen, das ict auch gut fürs Baby und gehe morgen wie geplant ins Krankenhaus. Absprachen mit ihm verpuffen doch, tu dir das vor der Geburt nicht mehr an.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Teresa,

    ich denke, ich kann dir nun schon zur Geburt deines Sohnes gratulieren. Ich hoffe, ihr könnt euch schon gegenseitig beschnuppern und ganz viel kuscheln.

    Ich möchte dir nur eins sagen: du glaubst nicht, wie viel Kraft in dir frei wird, wenn du dich nicht mehr um deinen alkoholkranken Partner kümmerst. Du wirst das schaffen - wenn du um Hilfe fragst, wirst du diese bekommen...und deine Kraft wird nach und nach zurückkommen!

    Alles Gute!

    Saphira

  • Hey,

    Vielen lieben Dank. Mein Sohn ist am 28.06. gesund auf die Welt gekommen. Ich liebe ihn über alles. Die Geburt war sehr anstrengend und am Ende kam es zu einem Not Kaiserschnitt. Mein Partner war dabei und ich muss sagen ich war froh darüber, weil die Geburt nicht so verlaufen ist wie geplant, wir haben unsere Differenzen erst mal beiseite gelegt und er war für mich und den kleinen im KH eine große Unterstützung.

    Die 5 Wochen waren anstrengend aber auch schön. Mein Partner hat mir gut geholfen aber er hat in der Zeit auch leider 1 mal bisschen was getrunken und 1 mal exzessiv getrunken, da war er dann 2 Tage weg , Heute das dritte mal, dass ist auch der Grund warum ich wieder hier schreibe. Er ist vorhin „spazieren“ gegangen aber ich wusste schon, dass etwas nicht stimmt, sowas merkt man einfach. Aber ich bin es auch leid immer hinter her zu fragen und im Endeffekt sagt er mir dann ja eh nicht die Wahrheit. Das war das letze Mal auch so

    , wo er 2 tage weg war. Aber nach 1,5 Stunden kam dann die Nachricht, dass er heute nicht nach Hause kommt, sondern morgen. Ich weiß eh, dass er auch morgen nicht nach Hause kommt. Das letzte mal wo er 2 Tage weg war, ist jetzt 3 Wochen her. Ich hatte mir fest vor genommen, ihn raus zu schmeißen. Sagte ihm das auch als es wieder nüchtern war, aber er versprach sich Hilfe zu holen etc, das übliche halt. Ich habe mich wie immer bequatschen lassen. Natürlich hat er sich keine Hilfe geholt. 1 Tag nach unserem Gespräch, haben seine Rücken Probleme wieder angefangen wurde letzte Woche geplant operiert. Er wollte sich nach der OP um Hilfe kümmern, was er nicht gemacht hat. Ich muss dazu sagen, dass wir die letze Woche auch viel zu tun hatten und meine Kaiserschnitts Narbe wieder aufgegangen ist und ich auch dazu noch einen MagenDarm Infekt bekommen habe und unser Sohn starke Koliken bekommen hatte, sodass die Tage sehr anstrengend waren. Aber im Grunde weiß ich auch, dass er sich auch so keine Hilfe gesucht hätte und falls doch dann nur wegen mir. Ich habe das Gefühl, dass er das immer nur machen möchte um mich zu beruhigen, weil er denkt; dass es das ist was ich hören möchte. Aber ich möchte, dass er sich Hilfe sucht, weil er es will.

    Ich habe jetzt eine Tasche mit seiner Kleidung gepackt, ich hoffe das hilft mir es dieses mal durch zu ziehen, dass er erst mal auszieht. Die Angst ist einfach auch so groß, allein mit dem kleinen dazu stehen. Die letzen Wochen habe ich gemerkt, wie anstrengend es ist und ich war froh, dass mein Partner hier war. Außer an den zwei malen wo er weg war, war er hier eine super Unterstützung für mich und die Tage wo ich allein war, war ich echt fertig, es war sehr anstrengend alles allein zu machen. Deswegen fällt es mir auch so schwer, es durch zu ziehen, dass er erst mal geht, aber ich muss es schaffen, nur wie ? Ich möchte sowas nicht mehr mit mir machen lassen und was ist das überhaupt für ein Verhalten ? Wie kann man sich gegenüber seinem Sohn und seiner Partnerin so mies verhalten? Ich weiß, dass die Sucht dahinter steckt, aber ich kann es einfach nicht durch den professionellen Blickwinkel sehen, dazu stehen zu viele Emotionen dahinter.

    Es hilft schon mal sich hier die Beiträge durch zu lesen, zu sehen das man nicht allein ist. Mir geht es sehr schlecht, es ist alles so kompliziert und es fühlt sich so Durcheinander in meinem Kopf an. Ein reines Chaos. Und für meinen Sohn tut es mir am meisten leid, noch bekommt er nichts davon mit aber wenn ich es nicht bald schaffe die reisleine zu ziehen, wird er es irgendwann mit bekommen, und dann werde ich mich sehr schuldig fühlen weil ich das dann zugelassen habe, ich fühle mich ja jetzt schon schuldig, keine Ahnung warum.

    Das musste jetzt einmal kurz wieder aus mir raus, hier kann ich alles ablassen, habe es leider immer noch nicht geschafft mich jemanden an zu vertrauen. Deswegen ist es gut, dass ich hier meinen Kummer bisschen raus lassen kann.

  • Hallo liebe Teresa,

    na dann erstmal Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sohn!!

    Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht für diesen neuen Lebensabschnitt.

    Gut, dass dein Partner meistens doch für euch da ist. Aber wo sind denn deine Eltern,

    kann deine Mutter dich nicht unterstützen?

    liebe Grüße Indiana

  • Hey,

    Nein leider nicht, Meine Mutter ist leider psychisch nicht die stabilste, hat selber Depressionen und auch schon mal ein Burn- Out. Sie würde mich mehr Stressen, als das sie mir helfen könnte. Ich hab sie echt lieb aber bei Problemen konnte sie mir mit ihrer Art noch nie helfen, eher das Gegenteil.

    Ich weiß einfach auch nicht wen von meinen Freunden ich mich anvertrauen soll, zu groß ist die scham, da ich denen die ganze Zeit ja auch immer gesagt habe, dass es super zwischen uns läuft. Die Kannten von früher ja noch die Problematik, irgendwann wollte ich denen einfach nichts mehr erzählen, einfach aus scham, weil ich es nicht m geschafft habe zu gehen.

    Danke für die Glückwünsche 😊 mein Sohn ist das beste was mir passiert ist, grade für ihn möchte ich ein sicheres und verantwortungsvolles Umfeld schaffen, ich hoffe sehr, dass ich das hin bekomme

    Liebe Grüße

    Teresa

  • Hallo Teresa,

    herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs.

    Ich freu mich, daß es bisher wenigstens einigermaßen geklappt hat mit der Unterstützung. Wie es weitergeht, kannst du nach und nach die Weichen stellen.

    Damit wir dich fürs Forum für den Austausch freischalten können, klicke bitte auf diesen Link und folge ihm:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Liebe Teresa,

    erstmal herzlichen Glückwunsch zum Sohn, ein großes Geschenk ist so ein Kind. Aber es macht auch Arbeit, Sorgen, ist anstrengend. Ohne Frage.

    Du musst das nicht alleine schaffen. Dein Partner ist unzuverlässig, merkst du ja selbst, er ist suchtkrank und kann diese Verantwortung für sein Kind nicht vollumfänglich übernehmen.

    Du kannst Hilfen bei der Caritas bekommen, beim Diakonischen Werk. Hier in Berlin, wo ich lebe, haben die einen "Känguru Dienst" für alleinerziehende Mütter. Vielleicht gibt es in deiner Stadt sowas auch. Das Jugendamt kann dir weiterhelfen, Pro Familia. Es gibt einige Stellen inzwischen, die helfen. Mit Familienhilfe.

    Und für deinen Austausch klick Lindes Link an und lass dich von uns hier auch begleiten.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Vielen lieben Dank für die Worte,

    Ich habe auf den Link geklickt und bin ihm

    Gefolgt.

    Ja hier in der Nähe bei mir gibt es auch eine Gruppe von „Angehörigen eines Alkoholiker“ die treffen sich immer dienstags, habe schon oft überlegt da mal hin zu gehen, bisher aber leider den Mut dazu nicht aufbringen können.

    Ja ich werde mich mal bei solch Institutionen umschauen und mich erkundigen, mein erstes Ziel ist es, es erst mal zu schaffen, dass er aus der Wohnung geht und es nicht schafft mich wieder zu bereden, ich muss einfach stark bleiben, wieso ist das nur so schwer. Wenn er dann wieder nach seinem Sauf Trip da sitzt, völlig fertig und niedergeschlagen , bekomm ich auch noch Mitleid mit ihm 🤦‍♀️ man sieht ihm den Selbsthass und die Angst mich zu verlieren förmlich an, und dann knicke ich immer wieder ein, grade weil er dann auch immer solche Sachen sagt, dass er das selber nicht möchte, dass er für seinen Sohn ein guter Vater und für mich ein guter Partner sein möchte etc. Und das klingt auch so ehrlich, es ist alles so paradox.

    Vielleicht hilft es mich ja im Forum bisschen aus zu tauschen, vielen lieben Dank nochmal, hier zu schreiben hat schon ein bisschen geholfen.

    Liebe Grüße

    Teresa

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