Alexa - alles anders

  • Für mich selber habe ich auch nie gekocht, sondern von Zigaretten und energy drinks gelebt

    Du beschreibst grad mich :) Es ist noch sehr früh, und ich überlege mir die 2. Dose aufzumachen...:roll:

    Irgendwie habe ich meine Kinder damals satt und groß bekommen, ich weiß nur nicht mehr wie. Mein Partner und ich sind ja gemeinsam in diese Wohnung hier gezogen, und ich hab vor kurzem Reis gekocht. Ich wußte nicht mal auf welcher Stufe ich den Herd stellen soll, weil ich den einfach nie verwende..

    Das muss besser werden! Essen, kochen, nicht zu viel rauchen.. das sind alles wichtige Themen.

    Danke RH für deine Wünsche, ich hoffe bei dir läuft es auch gut und es geht etwas voran. Ganz viel Kraft für dich und die Kids!

    lg

  • Komisch, was man alles vergisst.

    Ich habe auch neulich mal zu ihm gesagt ich erinnere mich kaum was ich vor der Beziehung so gegessen hab, als ich ja auch für mich selbst sorgen musste.

    Er erinnerte sich genau, wie entsetzt er war, dass es bei mir Chips zum Frühstück gab! Ich habe noch nie verstanden, warum Leute abends etwas lecker finden und morgens so tuen als könne man das doch nicht essen!


    Das gute ist, wir leben in Zeiten, wo man sich an nichts erinnern muss. Frag google. Ich frag google alles,wenn ich koche. Bei den Rezepten online wird ja auch oft ein minimum an know how vorausgesetzt 🙈


    Bei mir ist gerade unerträglicher stillstand. Alles wofür ich Platz habe, habe ich raus geschaffen. Jetzt warte ich den wbs beantragen zu können (es fehlt immernoch ein Schreiben) und jetzt überrollt mich gerade eine tiefe innere Unruhe. Ich brauche wirklich ein Zuhause.

    Aber naja, das mal näher in meinem Faden bei Zeiten.


    Hab einen schönen Tag🙋🏻‍♀️

  • dass es bei mir Chips zum Frühstück gab! Ich habe noch nie verstanden, warum Leute abends etwas lecker finden und morgens so tuen als könne man das doch nicht essen!

    Hihi, auch ein Ansatz ^^

    Ich brauche wirklich ein Zuhause.

    Ja, das wünsche ich dir ganz schnell.. ich finde es wie gesagt toll wie du das alles meisterst.. ganz viel Kraft und kurze Inseln der Ruhe für dich,

    lg Alexa

  • Liebe hoffnungsvolle Alexa,

    das mit deiner Wohnung hört sich herrlich an! Dein eigenes Reich. Ich stelle sie mir vor wie eine richtige Wohlfühl-Oase.

    Dass du meinst ihr "müsst" dort jetzt erst Mal zusammen wohnen, finde ich sehr unglücklich. Gibt es da denn wirklich keine andere Lösung? Was wäre denn gewesen, wenn es die Wohnung noch gar nicht gäbe?

    Weißt du, ich finde, gerade am Anfang wäre es wichtig die Wohnung wirklich ganz alleine zu "besetzen". Als Neuanfang. Als aktiver Schritt hin zu dir selbst. So werden die Grenzen schon direkt wieder aufgeweicht.

    Für mich wäre es auch emotional ein großer Unterschied, ob ich selbst gehe. Oder ob dann der andere geht (nachdem er dann ja bei dir gewohnt hat). Dann ist da schon so viel Miteinander drin. Kann's nicht gut erklären. Ich muss an das Räucher-Ritual deiner Freundin denken. Als ob dann die Energien wieder drin stecken. (Ich bin eigentich null-komma-null esoterisch).

    Ich mache mir ja auch viele Gedanken, was ich mache, wenn... Geht er, gehe ich? Und für mich glaube ich, es wäre besser, wenn ich diejenige bin die geht, genau aus dem Grund, weil es für mich dann ein echter Neuanfang wäre. Irgendwie stelle ich mir dann immer vor wie ich an einem geöffneten Fenster stehe und alles frisch und hell ist um mich herum und ich nach vorne in die Ferne blicke. Na ja, in echt würde ich wohl nur gegen eine andere Hauswand gucken und heulend im Bett liegen 🤪...aber wer weiß, manchmal überrasche ich mich auch selbst.

    Wenn ich lese, dass jemand so viel raucht, dann krampft sich bei mir immer alles zusammen, weil mein Vater über viele Jahre sehr langsam und qualvoll an COPD zugrunde gegangen ist.

    Nikotin-Sucht ist eine sehr starke Sucht. Komischerweise gibt es dennoch Leute, die nach vielen Jahren relativ problemlos aufhören können. Und andere die es wollen, aber nicht schaffen, heftige Entzugserscheinungen bekommen.

    Muss da auch an den Vortrag eines Suchtklinik-Direktors denken. Er sprach über Statistiken, Rückfallquoten und so. Und meinte die meisten von Ihnen (den Alkoholikern, die im Publikum saßen) werden nicht an den Folgen des Alkoholismus sterben, sondern an den Folgen des Nikotin-Konsums.

    Na ja, bringt ja nix. Auch hier kann ich nichts machen. Ist ja deine Entscheidung.

    Mit dem Essen, da musste ich an "Genuss-Training" denken. Blödes Wort für eine feine Sache: es geht darum, das Essen bewusst zu entdecken. Fühlen, riechen, mit verbundenen Augen schmecken, die Konsistenz wahr nehmen, ganz achtsam und langsam.

    Du hattest ja schon mal geschrieben, dass es viel um Selbstfürsorge geht. Das ist ein so wichtiges, spannendes Thema. Besonders im Hinblick auf Co-Abhängigkeit.

    Ich wünsche dir hier auch Neugier auf dich selbst und darauf was noch alles in dir steckt.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

  • Hallöchen,

    Ich mag meine kleine Wohnung sehr.. bis jetzt sind eigentlich nur meine schönsten Dinge drinnen, die ganzen Alltagsgegenstände sind noch hier. Ich genieße es dort zu sein, alles ist hell, frei und so eine ruhige Atmosphäre. Ich fühle mich wie eine Prinzessin, und es ist alles meins! :lol:

    Irgendwie stelle ich mir dann immer vor wie ich an einem geöffneten Fenster stehe und alles frisch und hell ist um mich herum und ich nach vorne in die Ferne blicke. Na ja, in echt würde ich wohl nur gegen eine andere Hauswand gucken und heulend im Bett liegen 🤪...

    Zur Not geht auch beides find ich :) also ich glaube du würdest eine sehr sehr schöne Wohnung für dich finden..

    Dass du meinst ihr "müsst" dort jetzt erst Mal zusammen wohnen, finde ich sehr unglücklich. Gibt es da denn wirklich keine andere Lösung? Was wäre denn gewesen, wenn es die Wohnung noch gar nicht gäbe?

    Also, ich kann ja schlecht sagen, du hast mir das alles hier aufgebaut, gibst und kaufst mir alles was ich brauche, freust dich für mich, steckst viel arbeit in meine Zukunft, und jetzt kannst du mal selber schauen wie du zurecht kommst, geht mich nix an.

    Ich finde es auch nicht so gut, dass er fürs erste mitkommt zu mir. Vor allem dass ich ihm dann auch einen Wohnungsschlüssel geben muss. Das wollte ich so nicht.

    Ich glaube auch dass es schon ein Thema ist, wer geht. Aber so ist es nunmal. Ich werde sehen wie es wird. Irgendwie fühlt es sich so an als wollte ich mich befreien, und das Leben sagt, nö. Noch nicht..

    Wenn ich lese, dass jemand so viel raucht, dann krampft sich bei mir immer alles zusammen, weil mein Vater über viele Jahre sehr langsam und qualvoll an COPD zugrunde gegangen ist.

    Das tut mir wirklich sehr, sehr leid. Dabei jahrelang zusehen zu müssen, muss sehr schlimm gewesen sein.. Ich habe meinen Vater vor 2 Jahren verloren.. fühl dich gedrückt.

    Nun, mit deiner Nachricht hast du gestern einen sehr langen Denkprozess bei mir ausgelöst, ich war mit dem Hund spazieren und dachte über das Thema Rauchen nach, kam von einem zum anderen, es hat sich ein großes Bild gezeigt, und ich habe überlegt ob und wie ich das ganze hier darlegen soll. Da es so wichtig ist für mich und ich finde auch darüber sollte offener gesprochen werden versuche ich es euch zu darzulegen. Ich hoffe dass mir die Anonymität dabei ein bisschen hilft.

    Das Zauberwort heißt Stressregulation. Ich war ab meinen 24. Lebensjahr opiatabhängig und war auch funktional. Ich habe immer Vollzeit gearbeitet, habe das Arbeiten geliebt, habe mich in einer Männerdomäne durchgesetzt, damals war weit und breit keine andere Frau. Ich hatte eine Führungsposition und war immer gefordert. Ich habe die Kinder alleine großgezogen, und war so stolz. Ich habe uns versorgt, ich habe alles in meiner Macht stehende getan um glückliche Kinder zu haben. Aber die Sucht forderte auch ihren Tribut. Manchmal habe ich mir Freitags frei genommen, bin in der Früh aus dem Haus als ob ich arbeiten gehen würde (meine Mutter hat die Kinder in Schule oder Kindergarten gebracht) bin in den nächsten Wald gefahren und hab dort im Auto geschlafen. Ich war oft so fertig. Die Sucht, die Doppelbelastung..

    Also, Opiate sind sehr weiche Drogen, sie dämpfen, legen einen sanften Schleier um dich, und so habe ich in den 14 Jahren verlernt mich selbst zu regulieren. Die Droge war immer griffbereit, egal wann. Vor 5 Jahren also habe ich entzogen. Seitdem bin ich nüchtern, keine Rückfälle, keine 2. Anläufe, ich stehe dazu wie ein Fels. Nie mehr zurück. Ich habe Monate körperlich gebraucht, und emotional fühlte ich mich wie ein Neugeborenes.

    Ich hatte wieder einen sehr guten Job, ich fühlte mich genau am richtigen Platz. War gefordert, habe gelernt, wurde angenommen, musste mich durchsetzen. Doch privat gab es auch viel zu viel.. ich konnte mich nicht mehr regulieren. Konnte Gedankenkreisen nicht mehr unterbrechen, habe nicht mehr viel geschlafen, und so passierte es, mein Hirn tickte aus und ich wurde schwer psychotisch. Kein Bezug mehr zur Realität. Ich hatte optische und akustische Halluzinationen, ich war in einer Parallelwelt..

    Mein Partner war für mich da. Er brachte mich damals auf die Station wo ich entzogen hatte, denn dort kannten sie mich und dort gibt es immer einen Psychiater der Dienst hat. Der hat mit mir dann ein Gespräch geführt (ich war geistig ganz woanders) und meinem Partner dann geraten mich in die Psychiatrie zu bringen, ich soll mich am besten selbst einweisen, denn wenn ich auf Zwang eingewiesen werde, und da jemand kommt und mich "mit Gewalt" mitnimmt könnte das für mich noch traumatischer werden. Mein Partner hat noch meinen großen Sohn um Hilfe gebeten. Ich weiß noch, wir sind ewig lange vor dem Krankenhaus gesessen, ich wollte da auf keinen Fall rein, doch die beiden haben mit mir geredet und geredet. Ich war ja geistig ganz woanders, aber ich habe den beiden vertraut, also bin ich da rein.

    Und dann, Medikamente, ich habe 2 Tage geschlafen, und kam wieder in die Realität. Keine Stimmen mehr, keine Halluzinationen. Ich bin so so dankbar, dass es Psychiatrien gibt, so dankbar für die Medikamente. Ich kann wieder ich sein..

    Natürlich ist es für das Hirn irre anstrengend, so eine Psychose, ich brauchte Monate um wieder ganz hier zu sein. Und auch die Depression kann eine Folgeerscheinung sein, da es eben die Hirnchemie bei sowas durcheinander würfelt. Ich hatte leider noch einmal eine Psychose, doch die wurde viel schneller abgefangen, ich war auf Reha, und ich wurde sofort abgefangen und medikamentiert. Das war mir eine Lehre, ich nehme seitdem täglich mein Medikament. Es stützt mich und ich hält mich bei mir.

    Warum schreibe ich euch das? Ich möchte auch von diesem Dogma wegkommen. Man spricht nicht über Süchte, man spricht nicht über psychische Krankheiten. Naja, vielleicht doch, aber ich habe oft das Gefühl das psychische Krankheiten nicht ernst genommen werden. Weil, man sieht mir ja nix an! Auch meine Depression nicht. Solange du nicht mit einem gebrochenen Bein herumläufst gibt es für die Gesellschaft keinen Grund nicht zu arbeiten.

    Jetzt sind meine Kinder groß, ich bin nur für mich selbst verantwortlich. Doch wenn es um Arbeit geht habe ich Angst. Ich weiß nicht wieviel ich mir noch zutrauen kann..

    Ja, und derzeit rauche ich halt viel.. Ist dem ganzen Thema sicher auch nicht förderlich, aber sie wegzulassen, das bring ich irgendwie nicht. Noch nicht..

    So, ich lass das jetzt mal so stehen. Sollte ich es mir doch anders überlegen bin ich mir sicher ein Moderator wird das dann für mich löschen.

    Ich geh jetzt dann mit dem Hund, euch allen einen schönen Tag!

    lg Alexa

  • Hmpf,

    also... du bist mit deinen Erkrankungen nicht alleine. Es gibt hier im Forum auch welche, welche die gleichen Erfahrungen haben.

    Inkl mir.

    also alles gut.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Liebe Alexa, da hast du echt was hinter dir- toll, wie du dich wieder ins Leben zurück gekämpft hast. Da war viel Stärke dabei. Und gut, dass du die Medikamente regelmäßig nimmst. Du wirst wohl auch das mit dem Rauchen schaffen, du hast schon Schlimmeres geschafft, aber vielleicht ist noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür! Hoffe, dass sich bald alles so entwickelt wie du es dir vorstellst. Alles Liebe, jana

  • Vielen Dank, Alexa, für Deinen persönlichen Bericht über die vielen Farben von Sucht und psychischer Krankheit!

    Gut, dass Du Hilfe annehmen konntest, das ist bestimmt für viele sehr ermutigend zu lesen. Und den Rauchstopp schaffst du auch noch! 🍀🍀🍀

  • also... du bist mit deinen Erkrankungen nicht alleine. Es gibt hier im Forum auch welche, welche die gleichen Erfahrungen haben.

    Inkl mir.

    also alles gut.

    oh, gut.. es fällt mir nicht leicht das offen zu legen. Ich tue mir selbst schwer damit mich einzuordnen, denn die meiste Zeit des Tages fühle ich mich ja normal und gesund.

    Hoffe, dass sich bald alles so entwickelt wie du es dir vorstellst.

    Danke Jana, das hoffe ich auch, und auch dass du für dich bald Perspektiven findest, und aus dem Gefühlschaos auftauchen kannst.. <3

    Und auch dir danke Rennschnecke

    Ich habe so lange über diese ganzen Themen geschwiegen, niemand wußte Bescheid. Es tut so gut einmal die Dinge beim Namen zu nennen.

    Und den Rauchstopp schaffst du auch noch! 🍀🍀🍀

    Ja, ach naja, schauen wir mal. Es wäre schon schön..

    Mir fällt zu dem ganzen noch ein toller Satz ein: "je größer der Dachschaden, desto besser der Blick auf die Sterne" ^^

    Machts es gut derweil,

    lg Alexa

  • So stark bin ich gar nicht. Bin so ein Emotionsbolzen dem vieles ans Herz geht. Eine Freundin sagt immer: Du kannst nicht die Welt retten.

    Naja, jetzt ist halt mal meine kleine Welt daran gerettet zu werden.

    Sende Dir mal ein virtuelles Brot und virtuelles Salz zum Einzug. Schön, dass Du Dich in Deinen neuen 4 Wänden wohl fühlst.

    LG Momo

    Einmal editiert, zuletzt von Momo2006 (23. Juni 2024 um 15:09)

  • Liebe Alexa,

    wow, du überraschst mich immer wieder. Ich habe mittlerweile so viele Bilder von dir im Kopf.

    Da ist die ironische, witzige Alexa. Die ängstliche Rückzugs-Alexa, die Weltraum-Alexa, die Mitgefühls- und mutige, sanfte Sich-zeigen Alexa. Da ist die taffe Geschäftsfrau. Die Glitzer-Nagel-Designerin. Der Fels in der Brandung. Da ist die Mutter, die Partnerin. Die Hexen-Freundin. Die Frau die so viel gibt, aber auch nehmen kann. Das Frauchen für den Hund. Das Vorbild. Die, die so sehr mit den Grenzen ringt. Die mit offenen Karten spielt. Da ist die Prinzessin. Und für mich ist da so ein wichtiger Anker im Forum ❤️

  • Liebe Jump!,

    Vielen Dank für das wunderschöne Bild dass du da für mich gezeichnet hast.

    Ich lese es mit Freude,

    Und danke dafür dass du so bist wie du bist, was für eine Bereicherung!

    <3

    lg

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