Lisey - Hallo, ich bin neu hier

  • Liebe Forumsmitglieder,

    ich bin 33 Jahre alt und habe aktuell niemanden, mit dem ich über mein Trinkverhalten sprechen kann. Seit Jahren erlebe ich Abende, meist nach komplett abstinenten Tagen oder Wochen, an denen ich (in Gesellschaft) 10 bis 12 Stunden durchtrinke. Laut Rechner erreiche ich Pegelstände um 2,4 Promille, kann mich da aber noch eins a ausdrücken und geradeaus laufen. Gegen Ende dieser Nächte zeichnet sich dann oft selbstzerstörerisches Verhalten ab. In der darauffolgenden Woche hält dieses, gepaart mit depressiven Verstimmungen, an. Früher habe ich 2-4 mal pro Woche getrunken, oft auch allein und definitiv zu viel. Das versuche ich mittlerweile zu kontrollieren (Gedanken kreisenhäufig um Alkohol) und es klappt meistens, raste aber dafür am Wochenende komplett aus. Gelegentlich kommen auch andere Substanzen hinzu. Alkoholiker waren in meiner Familie vorhanden und ich habe eine psychiatrische Diagnose.

    Ich möchte aufhören zu trinken, aber bekomme in meinem jetzigen Umfeld (ebenfalls starke Gelegenheitstrinker) wenig Unterstützung.

    Vielen Dank fürs Lesen. 🌻 Sollte der Text zu lang sein, entschuldige ich mich. Das ist mein erstes Forum dieser Art.

  • Hallo Lisey,

    es ist gut, dass du dir über deinen Alkoholkonsum Gedanken machst.
    2,4 Promille und noch voll da ….da lohnen sich ja auch ein paar Gedanken mehr.

    Alkoholiker waren in meiner Familie vorhanden und ich habe eine psychiatrische Diagnose.

    In deiner Familie waren Alkoholiker vorhanden. Beziehst du dich da mit ein? Oder waren nur die anderen Alkoholiker ….und du eben mit einer psychiatrische Diagnose?

    Ich möchte aufhören zu trinken,

    Super. 👍

    Kannst du das näher beschreiben? Oben hast du geschrieben, dass du versuchst, das zu kontrollieren. Was genau willst du kontrollieren?
    Ich frage deshalb, weil es nicht mehr möglich ist, seinen Alkoholkonsum zu kontrollieren, wenn die Schwelle vom Alkoholmissbrauch zur Abhängigkeit überschritten ist und man bereits Alkoholiker geworden ist.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Lisey,

    herzlich willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Strebst du eine lebenslange Abstinenz an und siehst du dich als Alkoholikerin?

    Das versuche ich mittlerweile zu kontrollieren

    Bei einer Alkoholabhängigkeit kannst du nichts kontrollieren oder etwa kontrolliert trinken. Ich lasse dir mal einen Link da, den kannst du dir anschauen wenn du magst.

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Dein nächster Weg sollte dich zu einem Arzt führen, mit dem du offen über deinen Alkoholkonsum sprechen kannst. Wenn du das auf eigene Faust versuchst, kommst du in den kalten Entzug, und der kann lebensgefährlich werden. Beim Arztbesuch wird dann mit dir gemeinsam geklärt, ob du ambulant oder stationär entziehen solltest.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Einmal editiert, zuletzt von Lisey (18. März 2024 um 10:56)

  • Hallo Morgenrot,

    danke für deine Nachricht.

    Strebst du eine lebenslange Abstinenz an und siehst du dich als Alkoholikerin?

    Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, sehe ich mich als eine und halte lebenslage (das klingt echt verdammt lang) Abstinenz für sinnvoll. Ich merke schließlich, was der Konsum mit mir macht bzw. bereits gemacht hat und wie er mich zum negativen verändert. Das möchte ich den Menschen, die mir sehr wichtig sind und auch mir selber nicht mehr antun.

    Dein nächster Weg sollte dich zu einem Arzt führen, mit dem du offen über deinen Alkoholkonsum sprechen kannst. Wenn du das auf eigene Faust versuchst, kommst du in den kalten Entzug, und der kann lebensgefährlich werden. Beim Arztbesuch wird dann mit dir gemeinsam geklärt, ob du ambulant oder stationär entziehen solltest.

    Es heute beim Arzt anzusprechen ist mein Plan. Auch habe ich darüber nachgedacht, die Suchtberatung bei mir um die Ecke aufzusuchen und eventuell mal an einem AA Treffen teilzunehmen, um zu schauen, ob das für mich funktioniert.

  • Sorry, ich kriege das mit dem Zitieren nicht hin

    alles gut, hat doch super geklappt.

    Sei bei deinem Arzt ehrlich, und mach dich auf den Weg. Du solltest vielleicht nicht gleich in lebenslang denken, sondern dir gerade am Anfang immer wieder den heutigen Tag vornehmen. Wenn du morgens aufstehst, kannst du dir vornehmen heute nicht zu trinken. Das sind für den Anfang überschaubare Ziele, an denen dann hoffentlich die lebenslange Absinenz stehen kann. Sicher können dir unsere trockenen Alkoholiker hier im Forum mehr dazu sagen, denn ich bin Angehörige

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Lisey,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Du hast wichtige Schritte getan, einen Termin beim Hausarzt vereinbart und Dich hier bei uns in der Selbsthilfegruppe angemeldet.

    Und dass Du Dir eingestanden hast, Alkoholikerin zu sein, ist der wichtigste Schritt von allen.

    Zitat

    Andererseits nehme ich mir für Treffen mit Freunden am Wochenende meist vor, nichts oder wenig zu trinken und das klappt nie und es endet fast immer mit einem Drama.

    Wenn Du wirklich lebenslang abstinent leben willst, dann stehen einige Veränderungen an. Die Grundbausteine, die Dir Morgenrot hier im Thread hinterlassen hat, sind da u.a. sehr hilfreich und die solltest Du Dir durchlesen.

    Aber erstmal eins nach dem anderen. Und jeden Tag für sich nehmen, nicht zu weit nach vorn schauen.

    Sprich mit Deinem Arzt und lass Dich unterstützen. Nach dem Termin melde Dich und schreibe, wie es für Dich weitergehen wird.

    Wann hast Du zuletzt Alkohol getrunken?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich wünsche dir für deinen Arztbesuch, dass du dort ehrlich über deinen Alkoholkonsum reden kannst und dass du dort auch aussprechen kannst, dass du Alkoholiker geworden bist und jetzt mit dem Trinken aufhören willst.

    Das war für mich sehr schwer, und um so erleichterter war ich, als ich endlich beim Arzt ausgesprochen habe, dass ich Alkoholiker geworden bin und Hilfe brauche, weil ich es alleine nicht schaffe, mit dem Trinken aufzuhören.
    Denn nur, weil ich beim Arzt nicht rumgeeiert habe und nix beschönigt habe, konnte mir geholfen werden.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Eben war ich beim Arzt und konnte ehrlich über meine Sucht sprechen. Ich werde eine Beratungsstelle in meiner Nähe kontaktieren und bei meinem nächsten Psychiatertermin auf das Thema eingehen und eventuell in eine Klinik gehen. Bis dahin möchte ich mich hier im Forum mit anderen austauschen und ein AA-Treffen besuchen.

  • Sehr gut Lisey,

    hat der Arzt etwas in Bezug auf Entgiftung oder Begleitung Deiner Entgiftung gesagt?

    Und wie sieht es aus, willst Du ab sofort durchstarten mit der Abstinenz?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Eine Entgiftung hielt sie anscheinend nicht für notwendig. Und jaaa, auf jeden Fall möchte ich abstinent sein und bleiben.

    Aber wie schon eher in diesem Thread von anderen Nutzern geschrieben, ein Tag nach dem anderen.

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, hier geht es jetzt für Dich weiter, Lisey!

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Super, dass du dir gegenüber und dem Arzt so ehrlich sein kannst.
    So beginnt dein neuen Leben ohne Lügen. 👍

    Hast du deine Wohnung schon alkoholfrei?
    Es ist wichtig, dass du nicht so schnell an Alkohol rankommst, wenn dich der Suchtdruck überfallen sollte.

    Lese dich hier in Ruhe ein. Du wirst bestimmt viel Interessantes für dich finden.

    Ich wünsche dir hier einen guten Austausch.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hast du deine Wohnung schon alkoholfrei?
    Es ist wichtig, dass du nicht so schnell an Alkohol rankommst, wenn dich der Suchtdruck überfallen sollte.

    Hier beginnt das Problem. Dachte ich schon vorhin, als ich den Artikel "Grundbausteine" las. Ich wohne in einer WG. Mein Mitbewohner trinkt selbst viel und oft. Es ist immer was im Haus. Ich muss nachdenken, wie ich das mache. Aber guter Punkt.

    Also generell wird das mit dem sozialen Umfeld schwierig. Fast alle meine Freunde trinken. Und Alkohol begleitet viele Treffen.

    Einmal editiert, zuletzt von Lisey (18. März 2024 um 18:45) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Hallo Lisey,


    herzlich willkommen in unserer Selbsthilfegruppe!

    Weiß Dein Mitbewohner, dass Du Alkoholikerin bist und jetzt ein dauerhaft abstinentes Leben leben möchtest? Sonst wird das tatsächlich sehr schwierig. Ein alkoholfreies Zuhause ist meiner Erfahrung nach das Wichtigste. Wenn Du mit ihm offen sprichst, wäre es evtl eine Möglichkeit, dass er seinen Alkohol zumindest in seinem Zimmer aufbewahrt und nichts in Küche/Wohnzimmer etc.


    VG Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Hallo Sue,

    danke für deinen Input, der Gedanke kam mir auch schon. Es wird mir allerdings schwerfallen, da er dazu neigt, die Abstinenz anderer abzuwerten. Nur wenn er mal einen 'Dry January' einlegt, ist das ne ganz große Sache und nix zum Schmunzeln....

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!