AufeinneusLeben - Sind diese Symptome beim Entzug normal?

  • Hallo an euch alle :)

    Ich versuche meine Geschichte so kurz wie möglich zu halten. Ich bin 33 und trinke seit meinem 13. Lebensjahr. Ich hatte schon mal einen alkoholentzug mit 20 Jahren und war danach leider nur ein Jahr trocken. Seitdem hat sich der Konsum immer wieder gesteigert und in der letzten Phase habe ich ca. 4-6 mal die Woche exzessiv getrunken, gerade auf Partys habe ich wirklich alles gemischt von Bier und Sekt bis zu vodka und Schnaps. Als ich mich jetzt dazu entschlossen habe, einen kalten Entzug zu machen, bin ich 2 Tage danach morgens aufgewacht mit absoluter Panik und kribbeln im Körper. Als ich aufstehe wollte war alles total benommen, schwindelig und Sehstörungen hatte ich noch dazu. Ich habe in der Panik schnell etwas Sekt getrunken und mich von meinem Partner in die Klinik fahren lassen.


    Seit dem mache ich einen Entzug auf Station. Die ersten 3 Tage habe ich nur minimal *edit* bekommen, was mir gut geholfen hat. Jetzt bin ich mittlerweile bei Tag 4 und dieser komische Schwindel und die Benommenheit gehen einfach nicht weg. Manchmal ist es besser und dann auf einmal kommt es wieder und ich bekomme Panik. Denke immer; ich falle vllt ins Delirium oder ich werde ohnmächtig. Sind diese Symptome wirklich normal? Ich habe total Angst dass es was anderes sein könnte oder nicht mehr weg geht 😫


    Ich freue mich über eure Erfahrungen zwecks Entzug. Vllt hilft mir das ein wenig :)


    Grüße an alle und gutes durchhalten 💪🏽

    Einmal editiert, zuletzt von Elly (27. April 2024 um 18:08) aus folgendem Grund: Bitte keine Medikamente im Forum nennen!

  • Hallo aufeinneuesleben!

    Willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Meinen Glückwunsch zu Deinem Entschluss, eine Klinik aufzusuchen und Deine Sucht zu stoppen.

    Du bist in einer Klink. Bitte sprich dort direkt das Pflegepersonal oder Deine behandelnden Ärzte auf Deine Beschwerden an.

    Sie sind die richtigen Ansprechpartner für solche Fragen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Vielen lieben Dank 🙏🏽 Ja das habe ich natürlich schon, leider sagen sie dazu auch nicht viel. Blutwerte sind soweit in Ordnung. Mit dem Arzt kann ich erst am Montag sprechen bei der Visite. Mir würde es einfach nur helfen, auch Erfahrungsberichte von anderen zu hören.

  • Hallo AufineinneuesLeben,

    schön, daß du hier bist. :)

    Bei jedem verläuft die Entgiftung etwas anders. Vertrau dem Personal und scheu dich nicht, die auch mitten in der Nacht rauszuklingeln.

    Wie gehts dir aktuell? Du hast ja 20 Jahre getrunken und sehr früh angefangen. Dein ganzer Körper hat jetzt echt mit der Entgiftung zu tun. Blutbild ist schon mal gut, das ist beruhigend. Bleib dran!

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo liebe Linde,


    Vielen Dank für deine Nachricht ☺️ ja da hast du absolut recht. Ich muss meinem Körper einfach etwas Zeit geben und versuchen, mich nicht so verrückt zu machen. Habe mich dann heute noch aufgerappelt und es geht mir viel besser… Benommenheit ist auch wieder so gut wie weg. Kommt einfach immer in Schüben. Ich schaue positiv auf den morgigen Tag und versuche mehr, die kleinen Verbesserungen zu sehen anstatt die zeitlich begrenzten schlechteren Phasen.


    Ich danke euch schon mal für die aufmunternden Worte, das tut gut! 🙏🏽

  • Hallo Auf in einneuesleben,

    Du hast versucht kalt zu entziehen. Das wäre beinahe richtig schief gelaufen und es war absolut richtig ins KHS zu fahren. Versuche für später dieses Erlebnis in Erinnerung zu behalten, der Alkohol ist ein tödlicher Gegner der keine Gefangenen macht.

    Du hast jahrelang Deinen Körper und das Gehirn systematisch vergiftet... da ist nach ein paar Tagen nicht wieder alles tutti.

    Nein, ist es nicht. Echt nicht.

    Auf so einer Entzugsstation sind diese Symptome nichts neues, ich denke Du wirst da auch genau beobachtet ( auch wenn es Dir manchmal nicht so vorkommen mag ). Wichtig ist die Interaktion, das heisst, das Du auch Bescheid gibst wenn es Dir schlecht geht. Du hast einen Knopf am Bett für den Notfall. Es gibt Mitpatienten die auch etwas sehen und Hilfe rufen können. Besser geht es eigentlich momentan nicht.

    Was ist bei einem Körper oder Gehirn normal wenn er / es jahrelang im Überlebensmodus und im orangefarbenen Bereich unterwegs war und entgiftet wird?

    Wenn ich Dir jetzt schreibe, das der Entzug bei mir ähnlich war oder schlimmer ...oder besser...hilft Dir das eigentlich nichts. Niemand steckt in Deinem Körper. Im Grossen und Ganzen bin ich froh das ich das nicht nochmal machen muss, es ist ein schlimmer Zustand für Körper und Seele.

    Lass Dir Zeit. Fange wieder an richtig und gesund zu essen. Trinke viel Wasser, Bewegungsangebote annehmen. Nutze die Zeit um Dir darüber klarzuwerden wie es ohne Alkohol weitergehen kann wenn Du entlassen wirst. Ich Laufe der Wochen wird es Stück für Stück besser, langsam aber stetig.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Aufeinneuesleben,

    Respekt, dass du dich in die Klinik hast bringen lassen. So startest du dein neues nüchternes Leben optimal,

    Super finde auch, dass du dir hier direkt eine Selbsthilfegruppe gesucht hast.
    Mir hat das Lesen und Schreiben hier gerade am Anfang sehr geholfen, mich zu sortieren und mich im nüchternen Leben zurechtzufinden. Vieles muss ja erstmal (neu) gelernt werden.
    Du hast sehr jung mit dem Alkohol angefangen, wirst so auch sehr viele Situationen nun das erste Mal nüchtern erleben. Freue dich darauf.

    Wie lange ist denn dein Klinikaufenthalt geplant und wie geht es dann weiter?
    Nach der Entgiftung sollten ja einige Veränderungen im Alltag vorgenommen werden. Ist deine Wohnung alkoholfrei, wenn du nach Hause kommst?
    Für einen Alkoholiker, der eine lebenslange Abstinenz anstrebt, ist es ganz wichtig, denn das Zuhause der sicherste Ort ist.

    Siehst du dich als Alkoholikerin?
    Einem Alkoholiker ist es nicht möglich, jemals wieder den Alkohol kontrollieren zu können. Die Alkoholsucht bleibt ja für immer, sie kann nie geheilt werden. Gestoppt werden kann sie, aber nur mit absoluter Abstinenz …. Abstinenz für immer.
    Wisst du für dich erreichen, dass du künftig komplett ohne Alkohol leben kannst?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Guten morgen an alle,


    auch an euch vielen lieben Dank für eure Zeit und die Worte! Ja ihr habt absolut recht, ich geh da einfach noch mit einem falschen Gedanken ran und denke, dass schon nach Tag 5 eigentlich alles wieder normal sein sollte mit der inneren Unruhe etc, aber wie ihr auch sagt… so viele Jahre schund getrieben mit dem Körper, da kann man nicht erwarten dass ich nach 5 Tagen gesund hier raus spaziere :) ich hab halt auch eine diagnostizierte Hypochondrie, was das alles nicht einfacher macht 😅 bei jedem Symptom bekomme ich und Panik… kann auch einfach gut sein, dass sich dadurch die Symptome von Benommenheit und Sehstörungen verstärken… ist ja auch ein typisches Symptom von angstpatienten 👍


    Zu deiner Frage Stern … ja, ich bin schon seit ich 20 bin im vollsten Bewusstsein darüber, dass ich Alkoholikerin bin. Da gabs bei mir auch nie die Option, das gut zu reden. Da mein Vater auch alkoholiker ist und ich mir immer gesagt habe, dass ich so nicht enden möchte, habe ich mich schon in sehr jungen Jahren damit beschäftigt, nur leider eben bis jetzt den Schritt nicht mehr getan um dagegen anzukämpfen. Generell habe ich ein tolles Umfeld, meinen Verlobten der sich um mich kümmert und das Thema nun auch mit anderen Augen sieht. Er hat schon alles an Alkohol beseitigt zuhause und möchte mit mir zusammen jetzt an einem neuen Leben arbeiten. Neue Hobbys suchen und die Zukunft anders gestalten wie mit Partys etc steht da ganz weit oben. Zudem habe ich auch schon eine Suchtberatungsstelle bei der ich einmal vor dem Entzug war, die direkt im Anschluss weiter besucht wird und nebenher bin ich gerade dran, noch eine Psychotherapie zu machen gegen meine Hypochondrie und eben die ganzen Kindheitstraumatas aufzuarbeiten. Das wird definitiv nicht einfach, da ich diese ganzen Emotionen und Ängste natürlich immer gut mit Alkohol betäubt habe… kommt jetzt alles schön an die Oberfläche 😮‍💨 Aber ich glaub fest an mich und dass ich das schaffe ☺️und ja , ich möchte absolut mein Leben komplett ohne Alkohol, das wäre mein absolut schönstes Ziel, denn so ist das einfach kein lebenswertes Leben mehr!


    Wie geht es euch denn? Wie lange seid ihr schon trocken?


    Liebste Grüße… Heute habe ich Ausgang mit meiner Mutter, das tut mir bestimmt sehr gut :) einen tollen Tag euch!

  • Welches ‚normal‘ meinst du? Nach Tag 5 wieder normal fühlen, wie mit 13, bevor du angefangen hast zu trinken? In einem anderen Zusammenhang habe ich die Erfahrung gemacht, daß ich mich auf den Kopf stellen kann, es wird nie wieder wie davor. Das brachte mich zu meinen Erwartungshaltungen und zum Thema ‚vergleichen‘ und letztlich zur Akzeptanz was jetzt ist.

    Lass beim Ausgang den Geldbeutel im Zimmer.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, aufeinneuesleben.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Vielen Dank Elly :) alles klar!


    Heute war ein toller Tag, der erste, bei dem meine Panik viel weniger war und auch die Benommenheit um einiges besser ist. War mit meiner Mutter am See und haben was gegessen. Trotz Sonne und vielen Menschen, was eigentlich mein absoluter trigger ist, habe ich nicht eine Sekunde das Bedürfnis gehabt, mich diesem Gift hinzugeben (laut allen carr 😜).


    Vielen Dank nochmal an alle für die Motivation, hat mir gut getan! Körperlich geht’s mir endlich besser und jetzt geht’s morgen dann mit voller Elan an die ersten Psychotherapien und Gruppen. Auch wenn’s bestimmt emotional wird freue ich mich scuon sehr auf die neuen Schritte und die Hilfe, die ich hier bekomme. Wünsche allen weiterhin viel Kraft 💪🏽 wir schaffen das!

  • Trotz Sonne und vielen Menschen, was eigentlich mein absoluter trigger ist, habe ich nicht eine Sekunde das Bedürfnis gehabt, mich diesem Gift hinzugeben (laut allen carr 😜).

    Kann aber auch nicht schaden, im Hinterkopf zu behalten, dass das Suchtgedächtnis durchaus auch zeitversetzt zum Einsatz kommen kann.
    Es gibt kein ‚sicher‘….nicht in jeweiligen Situation und nicht im ‚hinterher‘.

    Auch wenn’s bestimmt emotional wird freue ich mich scuon sehr auf die neuen Schritte und die Hilfe, die ich hier bekomme.

    Ich will dir ja nicht deine Freude nehmen. Aber die Hilfe hier musst du dir schon selbst nehmen. Wir können ja mit unseren Erfahrungen ‚dienen‘.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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