UrsulA - Trennen oder durchhalten

  • Hallo Ursula.

    Das habe ich in meiner Ehe durch, meine Schwiegereltern machten mich verantwortlich für sein Verhalten. " Benimm dich halt anständig dann wird das schon wieder, oder " kein Wunder dass er trinkt , wenn du dich nur ein wenig mehr anstrengen würdest"..

    Unfassbar. Wirklich unfassbar.

    Kein einziges Wort davon darfst Du glauben!!

    Deine Schwiegereltern konnten sich wohl nicht eingestehen, dass ihr Sohn der Sucht wegen säuft.
    Vielleicht wollten sie sich selbst nicht fragen müssen, ob sie vielleicht auch etwas falsch gemacht haben könnten.

    Da ist es doch wesentlich einfacher, die „Schuld“ außerhalb zu suchen. Nämlich bei Dir, anstatt bei ihrem Sohn.
    Ein grässliches Verhalten, schön einfach haben sie es sich gemacht und Du sitzt mit diesen Prägungen nun an.

    Ich wünsche Dir, dass Du Dich von diesen Dir eingetrichterten, unwahren Glaubenssätzen befreien kannst!

    Gut, dass Du Dich geöffnet hast!

    LG Cadda

  • Liebe Ursula,

    Ich hatte eigentlich einen ziemlich guten Kontakt zur Mutter meines Ex (dachte ich zumindest...).

    Nach dem Vorfall, meinte sie nur: Ach ich dachte der liebt Dich wirklich.

    Als ich sagte: Er liebt nicht mal sich selbst und das er schwer suchtkrank ist, hat sie den Kontakt abgebrochen (was im Nachhinein betrachtet das Beste für mich war).

    Manche schaffen es nicht, Genau hinzuschauen und nehmen den einfachsten Weg. Das solltest Du nicht auf Dich beziehen. Das Verhalten von Anderen sagt mehr über sie selbst aus, als über Dich als Person.

    Ich finde toll, dass Du Dich jetzt so geöffnet hast!

    LG Momo

  • Hallo Ihr Lieben

    es ist so schön das ich den Weg hierher gefunden habe. Ihr glaubt gar nicht wie gut mir Eure Worte tun. Jetzt sitze ich wieder hier und heule wie ein Schloßhund. Manchmal denke ich warum ich mir das so lange habe gefallen lassen. Und ...ich weiß es nicht. Ich falle im Moment von einem Extrem ins andere, einmal fühle ich mich gewappnet und würde am liebsten meinen Koffer und meinen Hund schnappen und nie wieder zurückkommen. In den nächsten Minuten grüble ich wieder ob ich nicht doch noch das Ruder herumreißen und ihn zum handeln bewegen könnte.

    Heute scheint es wieder soweit zu sein. Er hat aufgrhört im Akkord zu trinken, laut seiner Aussage lediglich noch 2-3Bier um nicht in den kalten Entzug zu kommen. Natürlich kamen dann wieder die üblichen Entschuldigungen und Erklärungsversuche, aber zum ersten Mal habe ich es geschafft mir dies nicht anzutun. Ich habe ihm lediglich gesagt dass ich nicht mehr bereit und in der Lage bin ihm zu helfen oder diesen leeren Worten zu glauben.

  • Hallo UrsulA,

    Und jetzt gehe ich zu einer alten Freundin. Dank Eurer Hilfe habe ich mich getraut mich wieder bei Ihr zu melden und wir sind verabredet.

    Ein guter Schritt. Super das da noch was geht.

    Ich habe ihm lediglich gesagt dass ich nicht mehr bereit und in der Lage bin ihm zu helfen oder diesen leeren Worten zu glauben.

    Bleibt jetzt abzuwarten was passiert und wie er reagiert wenn er merkt das Du aus Deiner hilflosen Starre erste Gehversuche machst. Ich denke das er diese Veränderung nicht besonders gut aufnehmen wird. Eigentlich lief es für Ihn ja ganz gut mit Deiner Lethargie.

    Er konnte ja alles so machen wie er es wollte, wann er es wollte und wie lange er es wollte. Wie Du darauf reagierst war ja eigentlich nebensächlich, immer das Gleiche und nicht weiter wichtig. ( siehe oben ).

    In den nächsten Minuten grüble ich wieder ob ich nicht doch noch das Ruder herumreißen und ihn zum handeln bewegen könnte.

    Der Gedankengang ist ja nicht neu und war bis jetzt zum scheitern verurteilt. Das sollte Dich nicht mehr davon abhalten etwas für Dich zu tun. Wann und warum ein nasser Alkoholiker sich Hilfe sucht, ist für Dich nicht berechenbar. Nichts worauf Du hoffen solltest. Wie sollte denn Deiner Meinung nach ein Handeln von Ihm aussehen?

    Mal angenommen er bekommt es tatsächlich mit der Angst wenn Du durchblicken lässt das Du gehst. Dann würde er vermutlich irgendetwas versuchen, z.B. zum Arzt gehen oder sogar in eine Entgiftung. Das wäre zwar ein richtiger Schritt um gegen die Alkoholkrankheit etwas zu tun, aber diese Motivation ist die falsche Motivation um trocken zu werden und zu bleiben.

    Eigentlich will er ja wohl im Moment nur ungestört seinen Sauf-Rhythmus beibehalten, saufen wenn er Druck bekommt von der Sucht, und danach der Katzenjammer. Der Wunsch zur Abstinenz müsste aber idealerweise ohne diese Fremdmotivation ( das Du gehst ) von innen kommen. Danach sieht es im Moment aber leider nicht aus.

    laut seiner Aussage lediglich noch 2-3Bier um nicht in den kalten Entzug zu kommen.

    Interessante Formulierung. Hat er das gesagt ? Oder ist das jetzt von Dir weil Du es im Forum gelesen hast?

    einmal fühle ich mich gewappnet und würde am liebsten meinen Koffer und meinen Hund schnappen und nie wieder zurückkommen.

    Hättest Du denn eine Möglichkeit, Wo würdest Du hingehen?

    Verliere Dich nicht in Drohungen, Warnungen oder Ankündigungen, diese Diskussionen führen zu nichts. Da wird nichts brauchbares für Euch bei rauskommen. Nur Tränen und kaputte Nerven. Und für Ihn ein willkommener ( natürlich vorgeschobener ) Grund um wieder zu saufen. Im " schlechtes Gewissen machen " sind wir Alkoholiker wahre Meister.

    Einfach machen was Du vorhast. Du brauchst keine Erlaubnis. Er nimmt auf Dich auch keinerlei Rücksicht so wie es aussieht.

    Ich wünsche Dir zwischen Deinen Tränen die nötige Kraft um für Dich etwas zu ändern.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo WW

    Wann und warum ein nasser Alkoholiker sich Hilfe sucht, ist für Dich nicht berechenbar. Nichts worauf Du hoffen solltest. Wie sollte denn Deiner Meinung nach ein Handeln von Ihm aussehen?

    Genau das ist im Moment der Punkt. Ich weiß es nicht. Von ihm kam gestern die Aussage das er das nicht mehr möchte aber Angst davor hat in Therapie zu gehen. Ich habe darauf nur geantwortet das ich an seiner Stelle mehr Angst vor den Konsequenzen hätte wenn er jetzt nichts tut. Ich weiß nicht wie ein Alkoholkranker tickt, genau das ist mein Problem. Was kann / soll ich sagen ----such dir Hilfe , ICH kann dir nicht helfen. Nach meiner Meinung ist er krank und sollte zu einem Arzt. Währe das nicht ein erster guter Schritt ?


    Mal angenommen er bekommt es tatsächlich mit der Angst wenn Du durchblicken lässt das Du gehst. Dann würde er vermutlich irgendetwas versuchen, z.B. zum Arzt gehen oder sogar in eine Entgiftung. Das wäre zwar ein richtiger Schritt um gegen die Alkoholkrankheit etwas zu tun, aber diese Motivation ist die falsche Motivation um trocken zu werden und zu bleiben.

    Aber genau an diesem Punkt hänge ich gerade fest. Wie reagiere ich richtig.? Ich habe ihm gesagt das ich nicht bereit bin ihm bei seinem Selbstmord auf Zeit zuzuschauen. Das bin ich auch wirklich nicht.

    Der Wunsch zur Abstinenz müsste aber idealerweise ohne diese Fremdmotivation ( das Du gehst ) von innen kommen. Danach sieht es im Moment aber leider nicht aus.

    Aber ist nicht gerade seine Aussage das er diese Scheiss Sauferei nicht mehr will, das er sich im klaren ist das alles vor die Hunde geht... nicht schon ein klein wenig Einsicht seinerseits ? Oder auch nur wieder nur Gerede ? Klar erwarte ich jetzt von ihm das er handelt, nicht nur verspricht und dann geht alles wieder seinen für ihn gewohnten Gang. Das habe ich auch ganz klar gesagt. Ich werde ihn, wenn er von sich aus handelt, wie auch immer, unterstützen, aber ich werde es ihm nicht abnehmen das muss von ihm selber kommen.


    Zitat

    laut seiner Aussage lediglich noch 2-3Bier um nicht in den kalten Entzug zu kommen.

    Interessante Formulierung. Hat er das gesagt ? Oder ist das jetzt von Dir weil Du es im Forum gelesen hast?


    Das habe ich so formuliert . Diese 2 / 3 Bierchen ( wie ich diesen Ausdruck hasse ) hat er sich schon immer zum runterkommen zurückbehalten um nicht umzukippen, wie er es ausdrückt .

    Ich werde auf jeden Fall wachsam sein um nicht wieder in MEIN gewohntes Schema zurückzufallen und meinen Weg den ich eingeschlagen habe fortzuführen. Dank Eurer Hilfe ist in dieser relativ kurzen Zeit in meinem Kopf viel passiert. <3 DANKE

  • Ich weiß nicht wie ein Alkoholkranker tickt, genau das ist mein Problem.

    Nein, das ist nicht Dein Problem. Darum geht es hier in Deinem Faden. Deshalb bist Du hier. Wegen Dir. Nicht wegen Ihm. Du kannst dieses Ticken nicht verstehen weil er in seiner eigenen kleinen Suchthölle gefangen ist. Da ist für Dich nichts verständlich, weil Du diese Erkrankung nicht hast.

    Nach meiner Meinung ist er krank und sollte zu einem Arzt. Währe das nicht ein erster guter Schritt ?

    Das wäre der erste sinnvolle Schritt wenn man krank ist. Das stimmt absolut.

    Was kann / soll ich sagen ----such dir Hilfe , ICH kann dir nicht helfen.

    Das könntest Du sagen, aber eigentlich weiss er das auch selber, denn er steckt schon lange drinn und wie solltest Du Ihm auch helfen? Mund zunähen?

    Aber ist nicht gerade seine Aussage das er diese Scheiss Sauferei nicht mehr will, das er sich im klaren ist das alles vor die Hunde geht... nicht schon ein klein wenig Einsicht seinerseits ? Oder auch nur wieder nur Gerede ?

    Nach einer Saufphase gehts Ihm natürlich schlecht. Da sind dann solche Aussagen eigentlich Standard. Er meint das in dem Moment wohl auch so, das sieht aber in 2-3 Tagen wieder etwas anders aus wenn die Sucht wieder richtig anklopft. Ich kann übrigens nur von mir schreiben, ist meine Erfahrung.

    Das habe ich auch ganz klar gesagt. Ich werde ihn, wenn er von sich aus handelt, wie auch immer, unterstützen, aber ich werde es ihm nicht abnehmen das muss von ihm selber kommen.

    Damit bist Du wieder in einer Warteschleife. Warten worauf?

    nicht wieder in MEIN gewohntes Schema zurückzufallen und meinen Weg den ich eingeschlagen habe fortzuführen

    Welchen Weg hast Du eingeschlagen? Das ist Dein Faden hier, evtl. umschreibst Du mal wie Dein zukünftiger Weg aussehen soll?

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Whitewolf (6. Juni 2024 um 21:35)

  • Was kann / soll ich sagen ---

    Am besten für dich sagst du ihm:

    mach was du für richtig hältst. Dein Leben, deine Verantwortung, deine Konsequenzen.


    Und wenn du das nicht nur sagen, sondern vuelleicht auch irgendwann fühlen kannst, dann bist du einen ganz großen Schritt weiter. :)

  • Hallo Ursula,

    Aber genau an diesem Punkt hänge ich gerade fest. Wie reagiere ich richtig.? Ich habe ihm gesagt das ich nicht bereit bin ihm bei seinem Selbstmord auf Zeit zuzuschauen. Das bin ich auch wirklich nicht.

    Das finde ich ganz wichtig, dass du das vor Augen hast. Und wenn nötig die Konsequenzen daraus ziehen kannst.

    Ich habe vieles von dem, was du beschreibst, auch mit meinem ersten Mann erlebt. Es ist eine Art Verhaltensmuster, denke ich, in dem abhängige Menschen gefangen sind. Wenn er mir gesagt hat: "ich trink nicht mehr, ich weiß es ja, alles wird gut" , dann hat er das in dem Moment auch wirklich so gemeint. Glaube ich.

    Aber beim nächsten Mal, wenn wieder Alkohol greifbar war, hat er zugegriffen. Wie automatisch.

    Ich finde es echt klasse, dass du hier so viel mitnehmen kannst für dich. Ging mir damals ähnlich und hat mir meinen Weg erleichtert.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

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