Vayana - Wie schätzt ihr das ein?

  • Ich kann das nur bestätigen. Einer meiner erfolglosen Versuch war genau das.

    Mein Therapeut, selbst trockener Alkoholiker, sagte man vergisst die psychische Komponente der Sucht. Das Suchthirn registriert das alles aber die Wirkung bleibt aus.
    Das ist so, als ob ich dem Baby immer den Löffel Brei an den Mund führe aber nicht reinschiebe. Es wird irgendwann schreien und rebellieren bis ich den Löffel rein schiebe - bis ich richtiges Bier trinke.

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Ok, ich verstehe… ich kenne mich mit den Mechanismen bei Alkoholsucht nicht so gut aus. Mir hilft es zwar gerade unsere Situation einzuschätzen, eigentlich-denke ich jedoch- wäre dieses Informieren doch Aufgabe meines Mannes. Ich bin mir nicht sicher, wie und ob er sich mit seiner Sucht auseinandersetzt.

  • Bei mir löst das alkoholfreie Bier ähnliche Reaktionen aus. Ich registriere wann er wieviel wo deponiert trinkt etc. Also mein Co-Programm springt auch bei alkoholfreiem Bier an🤣

  • Ich bin ziemlich fertig mit der Schicht. Er verhält sich gerade so, als ob wieder alles gut wäre und wir so weiter machen können wie zuvor. Ich registriere, dass ich gefährdet bin, mitzuziehen- aber auf der anderen Seite arbeitet es in mir. Sehr sogar. Ich denke, dass mir der räumliche Abstand gut tun wird- ich muss es nur schaffen, umzusetzen. Ich plane es ab Freitag Abend. Dann kommen auch Gedanken wie: dann wird er vielleicht wieder trinken … ich wäre gerne Mäuschen. Verrückt…

  • Und ich weiß auch, dass er es nicht gut finden wird, wenn ich gehe und beleidigt bzw. unfassbar gekränkt sein wird. Das kann ich immer fast nicht aushalten . Mir fällt immer mehr auf, wie abhängig ICH mich von ihm gemacht habe. Dabei dachte ich immer, dass so taff sei…

  • Ich wünsche mir so sehr, dass er sich die Sucht eingestehen würde. Aber ich glaube, so ganz ist er da noch nicht… Ich bezweifle im Augenblick, dass ich damit zurecht kommen werde, wenn er zwar nichts trinkt aber ansonsten nix macht. Da habe ich dann wieder die ganze Zeit die Sorge, dass es wieder los gehen wird. Erst Radler. Dann Bier. Genauso wie Du geschrieben hast, war der Ablaug hier schon zig mal.

  • Ihm geht's mit der Sucht, dem Trinken einfach noch viel zu gut - er wird sein Verhalten erst anfangen wirklich zu reflektieren, wenn es Konsequenzen gibt, die ihm "weh tun", sonst bleibt alles wie gewohnt. Ihm geht es mit dem Alkohol nicht schlecht, damit funktioniert er bestens. Du bist die jenige die leidet, da du sein Suchtverhalten als erstes zu spüren bekommst und es täglich miterlebst, das was nicht mehr in Ordnung ist.

    Du musst Grenzen für dich setzen und die einhalten, nur so kannst du was an der jetzigen Situation verändern.

  • *& hör auf ihn zu kontrollieren, es bringt einfach nichts. Das endet nur in Diskussionen und Streitereien, die zu nichts führen - nur das du dich miserabel fühlst. Lass ihn machen und fokussier dich auf dich, dann kannst du gucken ob und wie eure Lebenswege noch zusammen weiter gehen.

  • Guten Morgen,

    Mal eine Gegenmeinung, nicht böse sein ich schreibe es einfach mal ganz direkt.

    Er hat doch gar keine Chance mehr! Es ist nicht mal klar, ob ein riskantes Trinkverhalten, ein problematisches Trinkverhalten oder eine Sucht vorliegt. Ich lese wenig über eure Probleme. Und wenn er dann seine Überforderung anspricht, ist diese unbegründet! Sagt wer? Es gibt auch Leute mit Flugangst - kann ich auch nicht nachvollziehen.

    Er versucht es und bekommt am Ende nur weiter Vorwürfe zu hören.

    Bei mir löst das alkoholfreie Bier ähnliche Reaktionen aus. Ich registriere wann er wieviel wo deponiert trinkt etc. Also mein Co-Programm springt auch bei alkoholfreiem Bier an🤣

    Es wurde untersucht, welcher Blutalkoholwert nach 1,5 Litern Bier mit 0,42 % (alkoholfrei) getrunken innerhalb einer Stunde, vorliegt. Ergebnis: Bei einer Frau lag der höchste Wert bei 0.0056 (im normalen Bluttest nicht nachweisbar) Promille, bei den Männern nicht messbar! Jeder Körper produziert auch selber Alkohol durch Gärung .

    Du solltest auch Säfte kontrollieren, Traubensaft hat bis zu 1% Alkohol.

    Ich sehe zwar das geschilderte Problem, aber ich lese nichts positives über seine Bemühungen - am Ende macht er alles falsch.

    Und ich weiß jetzt schon was als nächstes kommt: Es wird ausführlich dargelegt wann er wieviel in welcher Zeit getrunken hat.

    Mal aus meiner Sicht und was hier schon viele geschrieben haben: Der Alkohol selber ist in einer Beziehung nicht das Problem. Es gibt auch viele Beziehungen die funktionieren gerade wegen des Alkohols, ich kennen andere die trinken seit 50 Jahren ihre 2-3 Bier am Abend und wenn der Enkel kommt nichts, sind Ü80 und hatten ein gutes Leben.

    Ich will damit Alkohol nicht schön reden!! Aber der Fokus sollte doch auf den Problemen in der Beziehung liegen. Vielleicht ist er ja überfordert und trinkt deswegen. Weil Du das nicht nachvollziehen kannst ist die logische Erklärung der Alkohol ist schuld - vielleicht ist es anders rum? Wenn er nichts trinkt wird es besser… klar, Du hörst ja auch auf zu nörgeln - bis Du herausgefunden hast, dass auch Äpfel im Körper Alkohol produzieren - dann werden Äpfel gezählt

    ich kann verstehen, dass Du Dir sorgen machst, wirklich!! Aber das verselbstständigt sich hier nach meinem Eindruck völlig.

    Er ist organisiert, Du vertraust ihm Deine Kinder an, er ist reflektiert und Einsichtig und trinkt scheinbar weniger.

    Wo ist das eigentliche Problem? Das er doch überfordert ist? Hat er Grund dazu? drei Kids, Job - das klingt anspruchsvoll!

    Vielleicht hast ja auch Du einen Anteil daran? Mal einen Schritt zurück gehen und mal versuchen die Beziehung zu betrachten. Was stört Dich ausser seinem Trinkverhalten an ihm? Wonreagierst Du vielleicht über?

    Ich hoffe wir können trotzdem Freunde werden!!


    Schönen Tag

    WirdWerden

  • sorry, wirdwerden, aber das kann man so nicht stehen lassen. willst du wirklich sagen, vayana ist schuld, dass er säuft? weil sie nörgelt, überreagiert? das ist jetzt nicht dein ernst, oder?

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • WirdWerden

    Vielleicht hast ja auch Du einen Anteil daran?

    Ein CO hat immer auch Anteile und davon wird hier auch geschrieben. Die müssen aber auch erst einmal verstanden werden.

    Deinen Beitrag mit den vielen Zwinkersmilies entsprechen nicht dem Ernst des Themas, werde sie deshalb auch editieren. Ferner braucht Vajana auch nicht abschließend zu wissen, ob er Alkoholiker ist, es reicht schon, dass sein Trinkverhalten für sie problematisch ist.

    Wir diskutieren hier nicht über einen Schnupfen sondern über eine Krankheit, die durchaus tödlich verlaufen kann. Deshalb spielen diese Berechnungen vom alkoholfreien Bier hier auch keine Rolle. Es wird hier nicht darüber diskutiert. Sollte noch einmal ein solcher Beitrag kommen, zieht er eine Verwarnung nach sich.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • sorry, wirdwerden, aber das kann man so nicht stehen lassen. willst du wirklich sagen, vayana ist schuld, dass er säuft? weil sie nörgelt, überreagiert? das ist jetzt nicht dein ernst, oder?

    Auf gar keinen Fall!! Es tut mir leid, mir fehlt vernutlich die Erfahrung mit dem Thema.

    Bitte entsprechend abändern oder löschen - ich wollte niemanden das recht Absprechen so zu fühlen.

    Es ging mir nur darum, dass nicht alles auf den Alkohol zu führen sein muss und das habe ich ungeschickt rübergebracht.

  • Ein CO hat immer auch Anteile und davon wird hier auch geschrieben. Die müssen aber auch erst einmal verstanden werden.

    Ich meinte samit nicht den Anteil am Teinken, sondern an der. Beziehunfsproblemen.

    Aber ich wiederhole mich, es war sehr ungeschickt und übergriffig, da ich mich hab von meinen eigenen Erfahrungen habe leiten lassen - und die sind gering was Alkohol angeht.

    Völlig richtig ist natürlich, dass es eine Krankheit ist es mehr als Lebenserfahrung braucht das einzuschätzen.

    Ich kann es leider nicht mehr sekber korrigieren.

  • da ich mich hab von meinen eigenen Erfahrungen habe leiten lassen - und die sind gering was Alkohol angeht.

    Dann möchte ich Dich gerne noch mal an meiner Erfahrung teilhaben lassen. Siehe eine Seite vorher hier.

    So lange ich auf alkoholfreies Bier ausweichen "muss", habe ich mich noch nicht von meinem nassen Verhalten lösen können.

    Die Promillezahl ist absolut unerheblich. Am besten liest Du einfach meinen ganzen Beitrag dazu.

  • Jeder Mensch entscheidet für sich, ob und wie viel Alkohol er konsumiert und in welchem Umfeld er sich aufhält. Alkohol ist gesundheitsschädlich und durch einen Dauerkonsum entstehen extreme Folgen. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch und später entstehen extreme Probleme im gesamten sozialen und Lebensumfeld. Es gibt Menschen, die ihr Leben lang trinken, auch in funktionierenden Beziehungen. Es bedeutet ja nicht, das jeder gleich viel leidet oder es als unnormal betrachtet, wenn es für alle Beteiligten das Leben ist, dann ist das auch völlig Ok - das es nicht gesund ist, ist dann eben so. Jeder entscheidet womit er sich im Leben abfindet, so traurig das klingt. Fakt ist, wer trinkt, der hat weniger Zeit für andere Dinge und gibt viel für den Konsum.

    Alkohol ist ein Suchtmittel und es kann schnell zu einer Abhängigkeit führen, da es anfänglich unter anderem positiv, euphorisierend und entspannend wirkt. Doch je mehr, je öfter - brauchen der Körper und die Psyche mehr und da Alkohol Gift für den Körper ist, beginnt neben dem unersättlichen Verlangen auch ein körperlicher Leistungsabfall, später Zerfall, der durch die Sucht wahrgennommen, aber nicht ernst genommen wird - viel zu sehr gewöhnt sich die Psyche und mit unter auch die Seele an den Rausch und die angenehmen Erscheinungen, die befreiend und gleichzeitig Sicherheit geben und irgendwann sogar an die Leistungsfähigkeit gekoppelt sind. Alkohol lässt einen Höhenflug spüren, jedoch mit garantiertem Absturz, der so hoch und lang wie die Dosis selbst ist.

    Da eine Alkoholsucht (und auch andere Süchte) ein Schneeballeffekt ist, kann sie ganz schnell zu ziemlich großen Problemen führen - die die Mitmenschen, das Umfeld ebenso schnell und unerwartet treffen, wie den Betroffenen, der plötzlich nur noch dem nächsten Rausch entgegen fiebert und ihn immer mehr braucht.

    Nicht jeder der eine Zeit lang zu viel konsumiert bekommt Probleme, jedoch sollte ein gesunder Stop vom Alkohol funktionieren und man sollte immer auch ohne Alkohol leben und überleben können, psychisch wie körperlich.

    Es ist absolut richtig und gerechtfertigt, wenn man sich als Angehöriger Angst und Sorge um den Konsum macht, da dieser wirklich schlimm enden kann. Jemand der regelmäßig trinkt, kann mit Hilfe der Sucht sich immer mehr vor Problemen verschließen und Mauern bauen, anstatt nach Lösung zu suchen und an Dingen konstruktiv zu arbeiten - das ist die Gefahr. Bis man als Angehöriger gar keinen Zugang mehr findet und mit schwierigen Veränderungen lebt, ohne das Ganze wirklich fassen zu können. Angehörige leiden anders als die Betroffenen, aber auch sie leiden stark und können auf Dauer richtig krank werden.

    Der Text beschreibt meine Erfahrungen und Erlebnisse in Bezug auf Sucht und Alkohol - aus der Sicht als Co-Abhängige. Ich weiß nicht wie sich ein Alkoholiker fühlt, aber ich weiß wie sich eine Sucht entwickelt und was in kürzester Zeit mit einem Menschen passieren kann.

  • Hallo WirdWerden, Du schreibst das, was mein Mann sagen würde. Genau so würde auch er argumentieren. Mein Anteil- keine Chance- stressiger Alltag- etc.- wer sagt denn überhaupt, dass es ein Problem oder Sucht ist…

    Du schreibst, dass ich nichts über unsere Beziehungsprobleme schreibe. Das hier ist nicht das Forum: löse Dein Beziehungsproblem. Sondern setz Dich mit Deiner (Co-)Abhängigkeit auseinander, wenn Du möchtest. Möchte ich!

    Es ist nicht mal klar, ob ein riskantes Trinkverhalten, ein problematisches Trinkverhalten oder eine Sucht vorliegt.

    Riskant und Problematisch war klar. Bei der Sucht war ich mir nie sicher. Weil er das selbst abstritt. Und wir immer in einem Tauziehen waren…Mittlerweile(auch weil ich es durch dieses Forum besser einordnen kann) kann ich sagen: definitiv Sucht! Definitiv!

    Der Alkohol selber ist in einer Beziehung nicht das Problem

    In unserer schon. Mein Problem. Mir geht es schlecht damit. Und wir haben auch noch andere Probleme. Und ein anscheinend sehr großes Problem ist, dass ich all das mitgemacht habe. Das wird mir erst jetzt stückcheweise bewusst. Ich habe weder meine Grenzen deutlich abgesteckt noch sie selbst eingehalten. Ich hab mich selbst ziemlich abhängig gemacht. Ich bin gerade da, wo Ich nicht sein will. Ich liebe meinen Mann. Aber ob wir den Weg da raus finden, weiß ich gerade nicht. Weil ich nicht weiß, was mit mir passiert ist, wie es soweit kommen konnte. Und ob WIR BEIDE einen gemeinsamen veränderten Weg einschlagen können.

    Ich sehe zwar das geschilderte Problem, aber ich lese nichts positives über seine Bemühungen - am Ende macht er alles falsch.

    Er bemüht sich, in dem er alkoholfreies Bier trinkt und jetzt alles anders machen will. Und manche Dinge auch anders macht. Zum heutigen Zeitpunkt bin ich mir aber nicht sicher, ob ich es aushalten kann, mit ihm zusammen zu leben, wenn er sich nicht- mit externer Unterstützung- mit SEINER Sucht auseinander setzt. Und das will er zur Zeit nicht, ist mein Eindruck. Genauso wenig habe ich den Eindruck, dass er wirklich sein Spiegelbild betrachtet.

    Das mit dem alkoholfreien Bier: mein Programm springt nicht wegen des Alkoholgehaltes an, sondern wegen der damit verknüpften Emotionen (gleicher Ablauf, überall Flaschen, überall Kronkorken, mein Gefühl sagt mir, da stimmt auch irgendwas nicht).


    Und Freunde müssen wir nicht werden:-)

    Aber alles gut, Du hast mir geholfen, mich noch mal zu ordnen. Mein Mann hätte genau so argumentiert. Nur diskutiere ich nicht mehr mit ihm darüber… vorerst auf jeden Fall…

  • Ich habe gerade einen Vortrag gehört, in dem erklärt wurde wie alkoholfreies Bier bei Alkoholikern wirkt. Ich hoffe ich kriege es noch richtig zusammen:

    Es wird ja genauso gebraut wie jedes Bier, es wird dann aber der Alkohol, also das Ethanol, entzogen. Dabei entstehen kleine Mengen Methanol.

    Die Leber von Alkoholikern hat mit der Zeit "gelernt" das Enzym MEOS zu bilden. Dieses bewirkt, dass Alkohol schneller abgebaut wird, jedoch eine längere Phase von Unwohlsein und Craving nach sich zieht. Weshalb auch das erneute Trinken angefixt wird.

    Jedenfalls verbindet sich das Methanol mit dem MEOS. Dies bewirkt, dass zwar kein Rausch entsteht, aber eben dennoch unangenehme Nachwirkungen ausgelöst werden. Was in der Folge die Gefahr zu Alkohol zu greifen erhöht.

    Neben der psychischen Komponente gibt es also auch noch eine chemisch-messbare 🤓

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