Pinguin - Co - Abhängig (vermutlich) Mutter, Ehefrau usw. Weiß einfach nicht mehr weiter.

  • Hallo zusammen,

    ich versuch hier mal meine Situation schildern und hoffe, dass der Beitrag nicht allzu lang wird.

    Folgende Situation. Ich bin mit meinem Ehemann seit 13 Jahren zusammen, seit 8 Jahren verheiratet und wir haben 2 Kinder (5 und 7 Jahre). Unser erste Kind kam als Frühchen zur Welt, es war damals schon eine schwierige Situation.

    Mein Mann war überfordert mit der Situation und hat gefühlt gar nichts übernommen. Er hat Vollzeit gearbeitet und saß abends meist vor dem Fernseher oder Laptop. Er hat sehr lange (weiß nicht mehr genau wie lange) auf dem Sofa geschlafen, weil unser Kind sehr schlecht schlief und er am nächsten Tag nicht total müde zur Arbeit wollte (Handwerker/Bauarbeiter).

    Naja damals hatten wir schon viele Streitpunkte ich wollte damals bereits gehen. Jetzt haben wir mittlerweile 2 Kinder, die wie oben geschrieben Älter sind. Also ist eine gewisse Zeit vergangen. Ich schwanke quasi seit Jahren zwischen gehen und bleiben. Ich habe Angst diesen Schritt zu gehen. Ihn zu bereuen. Meinen Ehemann mit einer neuen Frau an seiner Seite irgendwann zu sehen usw.

    Ich habe erst verstanden oder realisiert, dass mein Mann ein Alkoholproblem hat, als meine Tochter ca. 2 Jahre alt war.

    Mein Mann hatte eine schwierige Kindheit und heute auch keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. Mein Mann hat es geschafft 1 1/2 Jahre trocken zu sein, nachdem er einen Entzug in der Klinik gemacht hatte (den Termin hatte ich ihm gemacht). Seit ca. April/Mai 2023 trinkt er wieder. Ich selber bin Anfang 2023 in eine Depression gefallen. Mein Mann schafft es immer wieder Phasenweise aufzuhören, aber kaum ist ein richtig mieser Tag oder alles wird ihm zu viel (auch mit Kindern) dann greift er zur Flasche. Er trinkt Vodka mit Cola. Er schafft es dann wieder aufzuhören, aber fällt halt dann in besagten Situationen wieder rein. Wir gehen zur Paartherapie und versuchen dran zu arbeiten. Er sagt auch immer sein Ziel ist komplett wegzukommen, aber ich denke manchmal das ist nur so dahergesagt. Alleine wird es in meinen Augen nicht schaffen. Gestern sollte er die Kinder ins Bett bringen, weil ich noch Onlinetherapie Abends hatte. Er war damit komplett überfordert. Danach hat er zugegeben, dass er wieder getrunken hat. Ich ahbe gesagt, dass ich es rieche und er meinte nur, dass ich mir das nur einbilde. Aber er dünstet es wirklich aus. Das ganze Schlafzimmer riecht dann gefühlt nach Alkohol.


    Ich will mit ihm zusammenbleiben, denke ich, aber das Alkoholproblem ist ein riesen Thema. Ich kann mich nicht auf ihn verlassen. Wenn ich von ihm was erwarte ist er bereits überfordert. Ich suche viel die Schuld bei mir und sicher ist ein Teil auch mein Teil. Aber der Alkohol überschattet alles. Dann ist er aber auch ein liebevoller Vater und wenn er da ist, macht er es gut. Mittlerweile hilft er auch immer wieder im Haushalt (auch wenn er dies macht, weil ich das will und nicht, weil er sieht, dass ein Haushalt für 2 ist. Man muss dazu sagen, ich war jetzt über ein Jahr zu Hause Krank geschrieben wegen meiner Psyche. Also bin ich ja dafür verantwortlich, weil er 10 Stunden am Tag hart arbeiten geht.

    Wenn ich sage, dass ich Angst habe, was es mit den Kindern macht, sagt er nur :"Ja jetzt bin ich der Böse der meinen Kindern was antut und Kindeswohlgefährdung usw."Dabei muss man sagen, er hat nie die Hand vor mir oder den Kindern erhoben, nie geschrieben oder mich beleidigt oder sowas. Von Außen betrachtet, wirkt er vermutlich wie ein normaler Vater und Ehemann, der sehr traditionell lebt. Seine "Ausrede" ist auch immer, er geht schwer arbeiten. Er finanziert hier alles. Er bietet uns dieses Wohnung mit uns daheim usw. Dafür kommt er spät heim und will dann halt abends seine Ruhe.

    Wir waren schon mehrmals an dem Punkt Trennung. Aber einer von uns driftend dann immer zurück. Ich hatte vor 2 Wochen gesagt, dass geht so nicht (nachdem er wieder rückfällig geworden hat und mich angelogen hatte). Wir müssen uns trennen und jetzt gucken wie es weiter geht. Dann hatte ich panische Angst vor der Situation, ihn zu verlieren, den Kindern den Vater wegzunehmen und so weiter und so weiter. Finanziell müsste ich die Kinder auch aus dem Ort reisen. Andere Schule, anderer Kindi. Ich würde zu meinen Eltern für den Anfang ziehen. Und ja ich habe mir alles schon so detaliert überlegt.

    Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. Ich glaube auch (ohne meine Mann die Schuld an meiner Psychischen Situation zu geben), dass er, diese Beziehung, der Alkohol mich so runterzieht und zu einem Menschen macht, der ich nicht sein will... ungeduldig usw.

    Ich weiß einfach nicht mehr weiter und habe das Gefühl egal was ich mache, es wird die falsche Entscheidung.:(

  • Oh man, wenn ich die anderen Beiträge lese habe ich das Gefühl, dass es meckern auf hohem Niveau ist. Oder dass ich noch ganz am Anfang stehe und mein Mann es "noch" irgendwie "im Griff" hat. Wie gesagt, er hat nie gedroht, war nie gewalttätig, beleidigend oder so. Seine Reaktion bei der letzten Trennungsphase war, er wird mich finanziell unterstützen, weil die Kinder so wichtig sind. Er wird sich nie verzeihen können, die Kinder nicht aufwachsen zu sehen. Puhhhh ... Stelle ich mich einfach nur an?

  • hallo Pinguin,

    herzlich Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Du jammerst ganz sicher nicht auf hohem Niveau, du bist unter anderem durch den Alkoholkonsum deines Mannes krank geworden. Dein Mann hat in meinen Augen eine sehr gute Taktik um dich einzulullen. Muß denn erst jemand bedroht werden, um es für den anderen schlimm zu machen?

    Nimm dich selbst ernst und wichtig, denn du kannst wirklich nichts ändern am Trinkverhalten deines Mannes. Du hast da keinen Einfluß, und wenn du dich noch so sehr anstrengen würdest.

    Wenn du dich hier austauschen möchtest, klicke bitte unten auf den Link, und schreib noch einen kurzen Satz, dann schalten wir dich frei.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • du bist jetzt für die offenen Bereiche frei geschaltet und kannst überall schreiben, nur bitte in den ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich.

    Dein Thema habe ich zu den Angehörigen verschoben, du kannst dort weiterschreiben.

    Ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Oh man, wenn ich die anderen Beiträge lese habe ich das Gefühl, dass es meckern auf hohem Niveau ist. Oder dass ich noch ganz am Anfang stehe und mein Mann es "noch" irgendwie "im Griff" hat. Wie gesagt, er hat nie gedroht, war nie gewalttätig, beleidigend oder so. Seine Reaktion bei der letzten Trennungsphase war, er wird mich finanziell unterstützen, weil die Kinder so wichtig sind. Er wird sich nie verzeihen können, die Kinder nicht aufwachsen zu sehen. Puhhhh ... Stelle ich mich einfach nur an?

    Warum soll das denn Anstellerei sein, Pinguin ...

    Dann würden sich ja alle Partner*innen von sogenannten funktionierenden Alkoholiker*innen auch anstellen...

    Ich kenne diese Gedanken sehr gut, aber es IST keine Anstellerei!

    Lg

    Api

  • Hallo Pinguin,

    zuerst mal: du hast keine Schuld. Das ist ganz wichtig. Dass er trinkt, trinken muss, ist wegen seiner Sucht. Er ist Alkoholiker. Und so wie du dich fühlst und wie er sich dir gegenüber verhält, also dass er lügt, sagt, er habe nicht getrunken etc ist das Verhalten von sehr vielen Alkoholikern.

    . Ich glaube auch (ohne meine Mann die Schuld an meiner Psychischen Situation zu geben), dass er, diese Beziehung, der Alkohol mich so runterzieht und zu einem Menschen macht, der ich nicht sein will... ungeduldig usw.

    Es ist auch schwierig, da von Schuld zu reden, dein Mann ist so weil er eben suchtkrank ist. Deine psychische Situation ist eine Folge des Zusammenlebens mit einem Suchtkranken. Du übernimmst bestimmt viel Verantwortung, versuchst ihn bei Laune zu halten damit er nicht trinkt. Bist auf der Hut um ihn nicht zu ärgern. Hast Angst und Sorge dass ihm im Suff was passiert oder dass er eskaliert . Du bist bestimmt oft über deiner Belastungsgrenze.

    Und wirst dann so, wie du nicht sein möchtest. Einfach, weil alles zu viel ist.

    Dass sind Annahmen aus meiner eigenen Erfahrung als Coabhängige. Oft ist das auch so.

    Dann ist er aber auch ein liebevoller Vater und wenn er da ist, macht er es gut.

    Und...

    Gestern sollte er die Kinder ins Bett bringen, weil ich noch Onlinetherapie Abends hatte. Er war damit komplett überfordert.

    Er ist nicht zuverlässig in der Lage, für seine Kinder angemessen zu sorgen. Mit Sicherheit liebt er sie aber die Sucht macht ihn unzuverlässig, benebelt und so.

    Seine "Ausrede" ist auch immer, er geht schwer arbeiten. Er finanziert hier alles. Er bietet uns dieses Wohnung mit uns daheim usw. Dafür kommt er spät heim und will dann halt abends seine Ruhe.

    Ach so? Und du machst nichts oder wie? Das ist echt der Hammer und erinnert mich an meine eigenen Prägungen. Meine Exschwiegermutter war auch immer der Meinung, dass ihr Mann und dann auch ihre Söhne, von denen einer mein erster Mann war, ja genug geleistet hatten. Wenn sie berufstätig gewesen waren.

    Ich weiß nicht ob du auch berufstätig bist. Also für Geld arbeitest. Wenn du Hausfrau bist leistet du aber auch mindestens genauso viel wie alle. Und wenn du den ganzen Tag die Kinder, den Haushalt mit allem, was daran hängt, erledigt hast, hast auch DU ein Recht auf Ruhe.

    Boah, solche Aussagen machen mich wütend. Wir leben doch nicht mehr im 19. Jahrhundert oder so. Sorry, das musste ich mal rauslassen. Du bist doch seine Frau und nicht seine Haushälterin, so für: inklusive Kost und Logis.

    Du stellst dich ganz bestimmt nicht an sondern nimmst dich und deine Grenzen wahr und ernst. Das ist super.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Mir kommt es auch sehr bekannt vor was du da schilderst..

    Er geht arbeiten, bringt das Geld mit, da ich Teilzeit beschäftigt bin quasi fasst nichts beitrage kan finanziel und wir haben ein Haus, zahlt alles und somit ist seine Arbeit getan. Für alles andere bin ich, bzw so wie ich verstanden habe du verantwortlich,

    sie haben ja sonst so viel um die Ohren..Trinken und schlafen..

    Ich glaube ich kann dir gut nachempfinden.

    Auch wegen Trennung immer wieder das schlechte Gefühl dabei zu haben..

  • Ich glaube ich lebe in einer Wunschvorstellung. Und die wird nicht mehr eintreffen. Ich will ihn, aber als anderen Mann.

    Er hat wieder getrunken. Spielt jetzt mit meiner Tochter. Die Kinder merken noch nicht so viel und lieben ihren Vater. Ich glaube ohne Kinder wäre ich schon weg. Aber ist dass dann fair wegen den Kindern zu bleiben. Ich will den Kindern den Vater nicht wegnehmen und bin hin und her gerissen. Jedesmal, wenn ich wieder getrunken hat will ich die Koffer packen und abhauen. Aber ich habe selber sehr viele und große Themen. Die Paartherapeutin meinte auf meine Frage: " was ist, wenn unsere Beziehung zu Ende ist und ich mich einfach nicht traue zu gehen?" Wegen der finanziellen Situation... Weil ich gute Zeiten mit ihm habe, weil er mir in schwierigen Situationen den Rücken stärkt... Usw ..

    Ihr Antwort war, wenn ich mich trennen will werde ich es klar wissen... Ich fand die Antwort frustrierend weil ich mich mit Entscheidungen sehr schwer tue.

    Ich habe Angst alles zu verlieren, was ich mir aufgebaut habe. Ich gehe jetzt wieder in Teilzeit arbeiten. Viel Geld kommt da von meiner Seite nicht rum. Zu dem bin ich der Typ Mama, der lieber daheim bei den Kindern ist als zu arbeiten, was finanziell natürlich schwierig ist.

    Letztes Mal, als ich die Trennung ausgesprochen hatte und fest überzeugt war und auch meinen Eltern sagte, dass ich zu ihnen ziehe, lag ich Abends im Bett hatte eine Panikattacke und dachte nur drüber nach, was ich da tue.

  • Alleine dieser Geruch (den ich mir seiner Meinung nach einbilde) löst in mir Übelkeit und Unbehagen aus.

    Er schämt sich auch dafür. Wenn er wieder getrunken hat. Trinkt aber spätestens eine Woche später wieder weiter.

  • Mir kommt es auch sehr bekannt vor was du da schilderst..

    Er geht arbeiten, bringt das Geld mit, da ich Teilzeit beschäftigt bin quasi fasst nichts beitrage kan finanziel und wir haben ein Haus, zahlt alles und somit ist seine Arbeit getan. Für alles andere bin ich, bzw so wie ich verstanden habe du verantwortlich,

    sie haben ja sonst so viel um die Ohren..Trinken und schlafen..

    Ich glaube ich kann dir gut nachempfinden.

    Auch wegen Trennung immer wieder das schlechte Gefühl dabei zu haben..

    Wie alt ist dein Kind, deine Kinder? Wie lange machst du das schon mit? Willst du dich trennen?

  • Guten Morgen, wir haben ein Kind 10 Jahre, eigentlich viel zu lange, da immer irgendwo die Hoffnung da war, er sieht es ein.

    Seine trinkerei ist immer Schlimmer geworden. Er hat sein Kind lieb und gern, ist da aber auch wieder nicht..

    Seine Beschimpfungen werden auch schlimmer mir gegenüber, was er am nächsten Tag nicht mehr weiß..aber ich, und es weh tut,

    3 Wochen Urlaub gehabt hat ein einziges Mal geschafft etwas mit sein Kind zu unternehmen..

    Er ist müde, muss sich ausruhen, wir sollen ohn in Ruhe lassen..

    Seid dem bin ich dran eine Wohnung zu suchen..Er weiß aber noch nichts..

    Vielleicht bin ich da ein bisschen feige es ihn zu sagen..

  • Ich finde es nicht feige. Ich würde es nicht anders machen. Ich habe unseren Auszug auch schon geplant, sollte es soweit kommen. Dann geht es zu meinen Eltern. (Erstmal ins Zimmer, da sie keine extra Wohnung haben.)

    Ich habe sogar schon überlegt, welche Möbel ich mitnehmen würde.

    Mein Mann ist nicht aggressiv, er beleidigt nicht und schimpft nicht. Mit den Kindern kann er sich mal mehr mal weniger beschäftigen. Wenn er da ist, versucht er sich schon mit den Kindern zu beschäftigen.

    Trotzdem ist die Situation zermürbend. Alleine weil er ein Vorbild für die Kinder sein sollte und ich nicht will, dass die Kinder den gleichen Weg einschlagen. Andererseits lieben die Kinder ihn. In der Reha sagten sie oft sie vermissen ihn und an manchen Tagen, sie wären lieber beim Papa.,

  • Es läuft bei uns auch so ab, dass ich teilweise, wenn es mir nicht so gut geht, nur für die Kinder und mich koche. Oder seien Wäsche nur noch wasche, wenn sie im Wäschekorb liegt. Davor habe ich sie zusammen gesammelt.

    Wenn er dann getrunken hat, kritisiert es es und sagt, er geht doch schwer arbeiten und ich bin zu Hause. Das ist unsere Aufgabenverteilung. Er kann ja nach 10 Stunden Arbeit auf dem Bau nicht auch noch kochen usw.. sich und die Kinder Kindern und so.

    Wenn ich dann sage, dass er pünktlich heim kommen soll, dann hat er auch mehr Zeit. Und wäre schon um 17.oo Uhr daheim. (Er kommt meist 18.oo /18.3o Uhr)Sagt er nur, dass das nicht so einfach ist. Die Baustellen müssen fertig werden und er ist mit dem Transporter an die Kollegen gebunden usw. Für mich klingt es immer nach ausreden.

    Wenn die Kinder am Tisch diskutieren ist es ihm zu viel. Reden ist okay, aber dann reicht's ihm auch.

    Ich bin das komplette Gegenteil. Die Kinder dürfen am Tisch reden. Sie dürfen auch mal lauter in der Wohnung sein. Auch mal miteinscheiden usw. Er beschwert sich dann, dass er auch mehr Verantwortung haben will bei der Kindererziehung und ich sage dann, dann musst du halt auch präsenter sein usw.

    Sonst funktioniert er bisher. Was an mir hängen bleibt ist. Haushalt, Erziehung, Termine Kind und ich (seine Termine mache ich nicht mehr, hatte ich aber auch lange gemacht.), Steuererklärung, Wäsche waschen, Geburtstage usw.

    Er arbeitet, spielt mit den Kindern und macht die großen handwerklichen Sachen. Autoreifen z.b. hat er letztens gekauft... Kaputte Waschmaschine usw.

    Ich hatte ihm vor einem Jahr gesagt, wenn er wieder trinkt schmeiße ich ihn raus. Und das habe ich gemacht.. er war dann einen Monat bei seiner Mom. Als er wieder einen kalten Entzug gemacht hatte und trocken"" war durfte er wieder kommen. Bei diesen Auszeiten habe ich immer wieder gemerkt, dass ich es auch alleine schaffe und teilweise ruhiger und ausgeglichener bin. Und trotzdem bleibt der Gedanke den Kindern den Vater wegzunehmen. Andererseits möchte ich, dass die Kinder einen Vater habe, der anders ist. Meine Kinder hängen wie gesagt sehr an meinem Mann. Trotzdem merke ich (ohne eingebildet zu klingen) dass ich meinen Kindern wichtiger bin. Dass müsste jetzt raus. Hab vorhin ganz viel im Forum gelesen und mich richtig reingesteigert...

    Ich glaube logisch gesehen weiß ich, dass ich gehen muss und es eigentlich nur eine Frage der Zeit ist. Aber ich schaffe es einfach nicht diesen Schritt zu gehen oder am Ende auch durchzuziehen.

  • Ich hatte mit meinem Mann gerade ein sehr intensives Gespräch. Bzw. ICH habe sehr viel gesprochen.

    Wie es mir als Co-Abhängige geht usw. Wie ich sein Verhalten sehe. Was der Alkohol mit unserer Ehe macht und mit den Kinder. Die Risiken für die Kinder. Intimität. Dass es bei ihm klick machen muss. Das ich nichts mehr tun werde und er für sich selbst verantwortlich ist. Dass ich mich distanziere und für mich und die Kinder lebe und somit immer mehr Distanz zwischen ihm und mir entsteht. Wie es sich für mich anfühlt, wenn er wieder trinkt. Nach Alkohol riecht. Ich nicht weiß wie lange ich das noch mitmachen kann. Usw usw.

    Er hat die ganze Zeit zugehört, hat seit gestern Abend nichts mehr getrunken und hat es wie ein Schwamm aufgesogen. Ab und zu meinte er, dass er es ja ändern will usw. Und ich meinte halt, dass ich das nicht mehr ernst nehmen kann und er ins tun kommen muss. Ich werde wohl keine Links mehr raussuchen usw. Er muss es für sich wollen, nicht für uns. Wenn er Hilfe will, wird er sie bekommen. Aber alleine wird er es nicht schaffen.

    Er meinte er geht jetzt ins Bett und hat eine Menge zum nachdenken.

    Meine Gedanken... Hat er es verstanden?! Nein er hat es sicher nicht verstanden! Vll trennt ER sich jetzt, weil viele Vorwürfe usw.

    Habe ihm auch gesagt, dass er oft überfordert mit uns ist .. mit den Kindern... Und vll täte es ihm besser, wenn er für sich wäre.

    War auf jedenfall eine Menge Input 🙈

  • Hallo Pinguin,

    du schreibst

    Vll trennt ER sich jetzt, weil viele Vorwürfe usw.

    Ich hab mir oft gewünscht, dass mein erster Mann endlich gehen würde. Dann hätte ich nicht diese Schuldgefühle haben müssen und nicht die Verantwortung für die Trennung...

    Er hat es nicht gemacht. Auch nicht nach diesen langen Gesprächen, bei denen ich geredet und er zugehört hat. Und er ein " Einsehen" hatte, dann Besserung schwor. Das hat bloß nie geklappt, die Sucht war stärker.

    Ich hab das mal aufgeschrieben weil mich dein letzter Beitrag so daran erinnert hat.

    Lieber Gruß Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Die Erfahrung, die Auroa wunderbar beschreibt, erlebte ich auch. Man selbst bekommt wieder "die Schuld" an allem. Dein Mann will jetzt nachdenken - wenn er etwas verändern wollen würde, dann täte er es, dann wäre er aktiv. Ein Süchtiger fühlt sich in seinem "Nest" mit einem als Co extrem wohl. Er schuppst dich herum, behandelt dich schlecht und du bekommst das Packet mit all den negativen Schuldgefühlen zurück. An Trennung/Veränderung denkt er nicht, solange es ihm mit seiner Sucht gut geht.

    Und genau da muss man als Co aufpassen - jetzt hast du wieder ein schlechtes Gewissen "es war eine Menge Imput" Ganz ehrlich? Es war nur die Wahrheit und keine große Herausforderung. Und wenn er sogar sagt das er überfordert ist, dann glaube ihm, aber die Überforderung die er spürt, wenn du als Co ausbrechen willst, ist eine föllig andere, als die an die du glaubst. Er will sein gemütliches "Sucht-Nest" behalten und du bekommst die Vorwürfe zurück oder sogar ihr als Familie. Ändern wird er sich dadurch nicht und auch nichts an der gesamt Situation verändern. Du kannst reden, ihr könnt zusammen sitzen sooft, solange und es bringt exakt gar nichts. Das Einzige was du wirklich tun kannst ist, das du dich verändern kannst und stark wirst/bist deine Situation zu ändern und zu verbessern. Du kannst nichts anderes als an dich zu denken, sonst geht das immer so weiter mit ihm. Und er wird dich, je länger du das mitmachst, immer mehr versuchen zu manipulieren, da er ganz genau weiß, was er tun muss, damit du in den Schuldvorwürfen und -gefühlen untergehst und wieder in seinem Sucht Konstrukt funktionierst. Die Sucht ist wirklich ein sehr starker Gegner, gegen den du nichts ausrichten kannst, bis er für sich selbst innerlich, ehrlich sagt "Stop, ich habe ein Alkoholproblem und ich muss etwas für mich daran ändern" Das was du dir wünscht, wird, solange die Sucht da ist, niemals wahr werden und dich als Co selbst weiter mit runter ziehen. Du musst für dich genau wissen, wo deine Grenzen sind, was du tolerierst, wie du dich behandeln und was du dir gefallen lässt und wo du hin willst, wie du leben willst. Das hat alles nichts mit ihm zu tun, sondern mit dir selbst. Du musst für dich entscheiden, ob das Leben momentan für dich noch richtig ist oder ob es Zeit ist, das du aktiv was an deiner Situation was veränderst. Ihn kannst du mit der Sucht zusammen in keinster Weise verändern und jeder Versuch wird auf diesem Weg scheitern.

  • Liebe Pinguin

    Ich finde es gut, dass ihr so miteinander geredet habt bzw dass du so vieles aussprechen konntest. Scheinbar ja nicht im Streit sondern in einem ruhigen Gespräch.

    Trotzdem teile ich die o.g. Bedenken und möchte Dir auch da lassen, dass es solche Gespräche auch bei uns gab. Mein Partner hat dann sogar manchmal einiges geändert, so dass es tatsächlich immer weniger "Mecker-Anlässe" für mich gab. Das allerdings hat alles nur hinausgezögert. Er wurde sozusagen noch "funktionierender ". Eben nicht nur im Beruf sonder auch Zuhause. AbstinentLeben wollte er aber zu keinem Zeitpunkt. In meinem Hinterkopf: "er macht ja was - habe ih zu hohe Ansprühe? Jeder hat doch seine Macken!" Das hat alles sehr verlängert.

    Trotzdem: Du hast jetzt alles gesagt, was zu sagen ist, bist bei Dir geblieben, hast es auf eine Art und Weise rübergebracht die gut war.

    Damit hast Du "alles" getan.

    Ich möchte Dir Mut machen, das so zu sehen. Mehr kannst Du nicht tun. Schau, wie es jetzt weiter geht und wie es Dir und den Kids damit geht, aber lass Dich nicht durch Zugeständnisse einlullen, denn die können das Leid evtl ganz schön fies verlängern.

    Alles gute!

  • Er wollte sich schonmal von mir trennen. Er meinte er kann das nicht mehr die ganzen Vorwürfe und ich verdiene was besseres usw. An dem Tag ist meine Welt zusammengebrochen. Ich dachte ich sterbe (ja ich weiß es klingt übertrieben). 3- 4 Tage danach hatte ich mich beruhigt und hab zu mir gesagt, alles gut ich schaffe das. Und ich glaube wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, ist auch ein bisschen Druck von mir gefallen und ich habe mich frei gefühlt.

    Aber es bleiben die Kinder, die ich aus allem rausziehen muss, weil ich mir die Wohnung hier einfach nicht leisten kann und wie alt ist und mein Mann immer wieder etwas machen musste. Dass kann ich nicht.

    Manchmal denke ich tief drinnen habe ich die Entscheidung schon getroffen. Aber ich Klammer mich noch an irgendeine Hoffnung. Bzw. Habe Angst wie es dann weitergeht. Hauptsächlich finanziell.

  • Manchmal denke ich, ich weiß selber nicht was ich will. Gestern hatte ich mit meiner Mutter gesprochen und ihr in die Augen geschaut und gesagt :" Du denkst ich habe mich schon entschieden, traue mich nur nicht es durchzuziehen." Der Blick meiner Mama hat alles gesagt.

    Nur genieße ich auch meine eigene Wohnung. Die hätte ich dann nicht bei meinen Eltern. Und ja ich weiß, ich soll einfach mehr arbeiten gehen. Aber das schaffe ich psychisch gerade nicht. Heute fange ich mit wenigen Stunden wieder nach einem Jahr zu arbeiten an.

  • Ehrlich gesagt habe ich auch kein schlechtes Gewissen jetzt gerade im Moment. Momentan fühlt es sich gut an dass alles ausgesprochen zu haben und so bisschen die Kontrolle über meinen Situation wieder zu haben.

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