Korli - Co Abhängig

  • Ich bin, war usw. seit nunmehr 4 Jahren in einer Beziehung zu einer Alkoholikerin. Hab sie bereits 2 x durch stationären Entzug begleitet. Der 2. Versuch hat genau bis zum Tag der Entlassung gedauert, der 1. für 5 Wochen während der stationären Behandlung.

    Die Beziehung ist eine klassische ON/Off Beziehung. Immer wenn ich merke dass sie mich wieder belügt habe ich für ein paar Wochen Schluss gemacht. Ich lese schon einige Zeit in Eurem Forum über Co-Abhängigkeit.

    Ich habe schon vieles probiert z.B. Al-Anon,

    Ich drehe jedoch immer wieder eine Ehrenrunde, obwohl ich genau weiss dass meine Freundin nicht bereit ist an ihrem Alkoholproblem ernsthaft zu arbeiten.

    Sie hat ein Online Seminar "Alkohol" besucht. Trinkt aber nach Ende des Seminars wieder, oder besser gesagt hat gar nie gänzlich damit aufgehört.

    Ich habe alles mit ihr erlebt, Beschimpfungen, Schuldzuweisungen, Lügen...

    Sie ist eine heimliche Trinkerin.

    Ich komme nicht mehr an sie ran.

    Ich denke mir dass der Leidensdruck durch die Sauferei noch nicht groß genug ist. Es gab auch noch keinen echten Tiefpunkt. Immer wieder denke ich daran sie zu ignorieren und den Kontakt abzubrechen. Leider liebe ich sie sehr und schaffe es einfach nicht.

    Ich bin in einer Sackgasse gelandet und finde nicht heraus.

    Ich bin mir dessen bewusst dass ich durch Kontrolle, zureden, nichts, aber rein gar nichts erreichen kann.

    Solange sie Saufen will kann ich nur tatenlos zusehen.

    Momentan sind wir wieder einmal in einer Phase wo wir nicht kommunizieren.

    Muss man wirklich abwarten bis ein geliebter Mensch am Abgrund steht. Vermutlich schon, alles andere hatten wir ja schon.

    Ich weiss dass man sich als Partner um sich selber kümmern soll und Grenzen setzen muss.

    Momentan fühle ich eine komplette Leere und Machtlosigkeit.

    Grüße an Euch alle

    Einmal editiert, zuletzt von Elly (10. November 2024 um 09:55) aus folgendem Grund: Bitte keine Werbung. Danke!

  • Ich stell mir immer wieder vor dass ich mit meiner Alkoholkranken Freundin glücklich sein könnte wenn ich die Akzeptanz für ihr Trinken aufbringe.

    Dann müsste ich nicht mehr belogen und manipuliert werden.

    Wer denkt dass das ein gangbarer Weg ist?

    Jedoch weiss ich nicht ob ich damit leben könnte...

  • Hallo und willkommen Korli,

    Muss man wirklich abwarten bis ein geliebter Mensch am Abgrund steht. Vermutlich schon, alles andere hatten wir ja schon.

    Nö, man muss nicht abwarten. Du musst nicht abwarten. Du kannst es jederzeit entscheiden.

    Und DAS kann dir der Austausch, unsere Gruppe, anbieten. Wege zu finden, da herauszukommen. Auswege zu sehen.

    Du darfst das jederzeit für dich selbst entscheiden. Entweder du guckst zu, wartest ab, hoffst weiter wann der geliebter Mensch endlich am Abgrund stehen könnte. Verpasst dabei dein eigenes Leben.

    Oder du ziehst eine Grenze und beginnst dich selbst zu sehen. Erkennst, dass du machtlos bist und nichts erreichen kannst gegen ihre Sucht. Wenn das so ist, bist du hier richtig.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Korli,

    ich hab dir eben in deinem anderen Thema geschrieben. Du musst nicht jedesmal ein neues Thema eröffnen, schreib einfach in einem weiter...

    Ich stell mir immer wieder vor dass ich mit meiner Alkoholkranken Freundin glücklich sein könnte wenn ich die Akzeptanz für ihr Trinken aufbringe.

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass du nie glücklich sein wirst. Du guckst ihr beim langsamen Suizid zu, das ist so. Denkst du, dass du dabei glücklich sein könntest? Alkoholsucht kennt leider nur den Weg abwärts, für alle, die da mit dranhängen...

    Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Aurora,


    Danke für Deine unterstützenden Worte. Ich pendle zwischen Gefühl und Verstand. Der Verstand sagt schon lange "renn weg und rette Dich".

    Das Gefühl kennt eine liebenswerte nette Frau.

    Auf der anderen Seite gibt's den Dämon mit Lügen und Manipulation.

    Ich bin so wie sie gefangen in 2 Wesen.

  • Hallo Korli,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Deine Themen habe ich zusammengefasst, damit es übersichtlich bleibt. Eröffne für Dich keine weiteren Themen, sondern schreibe hier unter Deinem Text einfach weiter.

    Es ist, wie Aurora schon geschrieben hat, die Sucht kennt nur einen Weg, den nach unten.

    Die Frage ist, wie lange Du das mitansehen willst und wie Du damit umgehst. Hier im Forum kannst Du viele Geschichten nachlesen, die sich sehr ähnlich sind.

    Für den Austausch mit den anderen Teilnehmern hier im Forum klicke den folgenden Link an und schreibe einen kurzen Satz.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Korli.

    Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Momentan bin ich sehr traurig und weiss nicht weiter.

    Es fällt mir schwer loszulassen.

    Habe die Beziehung vor 2 Wochen beendet. Bin aber wieder zurückgerufen.

    War am Freitag bei ihr und hab sie am Mittag beim Trinken überrascht.

  • Es sollte heissen ich bin zurückgerudert. Ich bin immer wieder zurück zu ihr wenn ich Schluss gemacht habe.

    Wahrscheinlich habe ich dadurch auch den Konsum unterstützt. Wenn es keine Konsequenzen spürt kann ja alles so weitergehen wie bisher.

    Mir wurde immer vorgeworfen 24/7 zu kontrollieren. Wir wohnen gar nicht zusammen.

    Die Beziehung war von Donnertag Abend, Freitag Abend, Samstag bis Sonntag NM beschränkt.

    Sie wollte das so.

    Heute erkenne ich dass ich Teil u d Unterstützer des Systems geworden bin.

  • Hallo Korli,

    War am Freitag bei ihr und hab sie am Mittag beim Trinken überrascht.

    Wow, und nun? Für mich hat sich sowas immer angefühlt als hätte mir einer in den Bauch geschlagen...

    Ich hab's ausgehalten dass ich immer wieder verletzt wurde. Weil ich dachte, ich bin es halt nicht anders wert... müsste das weil es meine Pflicht wäre als Frau und Mutter, die Familie zusammenzuhalten. Weil ich zu ängstlich vor der Konsequenzen einer Trennung war.

    Irgendwann konnte ich es doch, mich trennen. Und hab gedacht, so viel Lebenszeit, die ich damit verbracht hatte mit etwas, worauf ich niemals Einfluss hatte.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Korli,

    willkommen.

    Ich bin süchtig nach ihr und sie nach ihrem Stoff.

    In meiner Abhängigkeit denke ich nicht mehr sachlich und klar.

    Genau das habe ich gestern in meinem Thread geschrieben.

    Als ich vor ein paar Wochen hier angekommen bin, ging es mir genauso. Nur ist meine Lage noch etwas verworrener weil lange verheiratet, 2 Kinder und geschäftlich verbunden. Ich habe mich die letzten Wochen JEDEN Tag mit dem Thema auseinandergesetzt. Immer und immer wieder, auch wenn es zwischendurch gut lief. Nur so kann man sein eigenes Handeln mit Abstand betrachten.

    Die Antworten, die du hier erhältst sind oft hart und schonungslos. Aber mit Abstand betrachtet, können sie helfen. Auf jeden Fall bist du nicht allein.

    Ich habe inzwischen Grenzen gesetzt und klar dem Gegenüber formuliert. Mein Mann wohnt seit Donnerstag Abend in einem Hotel, weil er hier nicht mehr betrunken rein darf.
    Für heute hat er sich zum Gespräch angekündigt. Mal schauen ob das was wird oder er sich erst Mut antrinken muss und dann eh wieder abtreten darf. Er war zwar inzwischen beim Arzt, sagt das er süchtig ist und es aber nicht schafft und damit ist für ihn dann alles gut. Aber nicht für MICH.

    Es ist ein harter Kampf, wegen den Emotionen. Aber ohne Kampf geht es nicht.
    Ich wünsche dir viel Kraft und einen guten Austausch.

    LG

  • Hallo Aurora,


    Ja, stimmt es ist andauernd verletzt zu werden. Wahrscheinlich braucht man das als Co.

    Hab mir sagen lassen dass auch bei den Cos Glückshormone wie auch beim Alkoholiker freigesetzt werden.

    Ich schaffe es bisher nicht mich um mich zu kümmern. Ich warte und warte auf etwas wo mir mein Verstand sagt dass es nicht kommt. Meine Lebenszeit rinnt dahin.

  • Hallo Korli,

    Ich stell mir immer wieder vor dass ich mit meiner Alkoholkranken Freundin glücklich sein könnte wenn ich die Akzeptanz für ihr Trinken aufbringe.

    Der Alkohol steht an Platz 1, Du allenfalls auf Platz 2 . Müsste sie sich entscheiden, dann würdest Du verlieren. Schlecht da eine Beziehung zu führen. Das kommt darauf an wie leidensfähig Du diesbezüglich bist.

    Trockenlieben funktioniert übrigens nicht. Kannst Du hier überall nachlesen. Verbrannte Energie mit viel Leidenspotenzial.

    Wahrscheinlich habe ich dadurch auch den Konsum unterstützt.

    Das siehst Du auch nicht ganz richtig. Der Alkoholiker hat seine eigenen Uhren und Schwerpunkte. Er trinkt sowieso. Wenn Du versuchst in das System einzugreifen, dann wird der Kontakt abgebrochen. Du brauchst Dir diesbezüglich keine Vorwürfe machen, das Du irgendetwas positiv oder negativ steuern hättest können.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Es kostet jeden Tag viel Kraft.

    Ich habe vor 2 Wochen mit meiner Trinkerin Schluß gemacht.

    Per WhatsApp. Geredet habe ich jahrelang genug. Es kam Gegenwehr, Aggression...das ganze Programm.

    Jetzt ignoriert sie mich, schweigt und trinkt natürlich.

    Ich möchte das Ganze mit Respekt und auf Augenhöhe abschliessen. Geht das überhaupt?

    Was meint ihr, wird sie sich nochmal melden?

  • Ich möchte das Ganze mit Respekt und auf Augenhöhe abschliessen.

    Das ehrt Dich. Aber wozu die Mühe? Da es Dich nicht mehr betrifft, ist "schweigen und trinken" doch ok.

    Ist doch besser als Aggression. Das ist unnötig unangenehm für Dich.

    Du hast ja sicher schon etwas geschrieben. Das, was sie jetzt ignoriert. Damit passt es doch.

    Eine Trennung klappt immer am besten, wenn der Kontakt für eine längere Zeit ausbleibt. Wenn sie sich wieder meldet, wird es nur schwieriger.

    Das sind jetzt meine persönlichen Erfahrungen. Und die gelten in dem Fall für die meisten "Beziehungsenden" allgemein.

    Oder hast Du Dir, durch die Trennung, dieses Mal erhofft, dass sie zur "Besinnung" kommt und aufhört zu trinken? Das ist natürlich CO. Aber auch in dem Fall, hast Du Deine Antwort, bzw. Deine Nicht-Antwort, ja nun bekommen.

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