foxi58 - Betroffenes Elternteil, auf der Suche nach dem Umgang mit dem Trinken ihres (mittlerweile erwachsenen) Kindes

  • AnnaBlume , ich habe viele Hobbys......gehe zum Sport, habe Freundinnen, gehe leidenschaftlich gerne arbeiten und und und, daran mangelt es nicht.....Und ich habe eine private Gesprächstherapeutin und jetzt alle 4 Wochen einen Termin bei der Suchtberatung für Angehörige..... mehr geht nicht....aber all das schmälert leider nicht meinen Schmerz.....es ist schwer zu verstehen von aussen.....

  • Guten Morgen

    gestern habe ich entschieden dass ich per mail unserem Sohn ein update gebe bezüglich seines Großvaters und seines Onkels. Ich will ihn nicht aus der >Familie ausgrenzen, daher ...

    Ich habe eine sachliche Mail geschrieben, am Ende wieder mit dem Hinweis wo er sich Hilfe holen kann, in 2 Sätzen......

    Er schrieb dann später lediglich er habe einige dumme Sachen gemacht und durchlebt , ich war richtig ärgerlich über diese Aussagen.

    Meine Antwort darauf war :????, ich schrieb ihm dass er keine dummen Sachen gemacht hat sondern dass er Alkoholiker ist und sich keine Hilfe holen würde ....Und ich habe ihm nochmal geschrieben dass wir keinen Kontakt haben können weil es uns sehr schlecht geht damit.

    Wie kann es sein dass er das immer noch nicht erkennt? Ich fasse das nicht.....

    Ich merke bei mir dass ich sehr unruhig bin weil ich solche Sorge habe dass er keine Wohnung findet. Ende November ist der Kündigungstermin der beiden... und ich denke wenn er eine Wohnung hat dann kann er in Ruhe gucken wie es für ihn weitergehen kann. Wir haben ja bis auf die Info mails null privat Kontakt und das soll so bleiben, es geht uns etwas besser damit.

    Diese Woche machen wir zum ersten Mal eine Online Sitzung mit einer Frau, die coacht Co-Abhängige, wir haben sie durch seriöse Videos und Berichte im Internet gefunden. Wir haben auch für uns entschieden dass wir ihm zu Beginn wohl zur Miete etwas dazutun werden da er ja 3 Monate Sperre beim Arbeitsamt hat durch die fristlose Kündigung. Uns ist wichtig dass er nicht obdachlos wird, ob er dann weiter trinkt und was er macht muss er selber wissen.....

    AnnaBlume , der Schmerz ist immer da, genau wie du sagst........Wir versuchen ihn irgendwie auszuhalten und damit zu leben.

    Im Grunde verlieren wir unser zweites Kind.... Als unser Sohn mit Behinderung auf die Welt kam hatten wir ja ein normales Kind erwartet....damals mussten wir uns von diesem gewünschten normalen Kind verabschieden, das war schon heftig. Aber die Sache mit einem alkoholkranken Kind ist so brutal und schmerzhaft, das ist kaum zu toppen.........

  • Guten Morgen Foxi58,

    du bist genauso uneinsichtig wie dein Sohn. Genauso abhängig. Du sagst ihm, dass er nicht mehr trinken und sich Hilfe holen soll. Er macht weiter.

    Alle hier im Forum sagen dir, dass du den Kontakt abbrechen und ihn nicht mehr unterstützen sollst. Du schreibst ihm weiter Nachrichten und unterstützt ihn weiter.

    So wirst du ihm niemals helfen können.

    Wenn er wissen will, wie es seinem Onkel und seinem Opa geht, dann kann er fragen. Das tut er aber nicht, weil es ihm egal ist. Die Sucht ist wichtiger.
    Er bekommt eine Sperre vom Arbeitsamt weil er seinen Job durch seine Sauferei verloren hat. Er hätte es verhindern können und hat es nicht getan, weil die Sucht wichtiger ist.

    Ihr lasst ihn nicht die Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Solange wird es euch schlecht gehen und er wird nichts ändern.

    ☀️

  • Guten Morgen,

    meine Gedanken gehen auch immer wieder in eine ähnliche Richtung wie Deine, Sonnenschein CoA . Aber ich kann mich auch in Foxis Gedanken reindenken. Das ist ein steiniger Weg, der Zeit in Anspruch nimmt. Finde das Online-Coaching einen guten Schritt und hoffe, dass es Euch hilft und Ihr Euch mit der Zeit besser sortieren und auch lösen könnt, vor allem von diesem sehr großen Verantwortungsgefühl für Euren erwachsenen Sohn.

    Ich traf neulich die Mutter einer sehr guten Freundin aus Kinder- und Jugendtagen, die sich wegen einer psychischen Erkrankung von ihren Eltern abwandte und seit vielen Jahren nicht mehr greifbar ist. Alleine mich zu sehen brachte ihre Mutter zum Weinen. Und mich auch... Emotionen kann man nicht einfach abschalten, auch nach so langer Zeit sind sie schnell wachgerufen. Ich denke, es hilft nur Akzeptanz, mit der Zeit zu lernen, mit der Situation zu leben.

  • Hm, mit dem eingesparten Geld, was ihr zu seiner Miete dazu tut, rate mal was ihr damit ermöglicht?

    Saufen.

    Wieviele Emails mit Telefonnummern, Adressen und Links willst du noch senden?

    Die interessieren ihn nicht. Genauso wenig wie seine Verwandten. Denn sonst würde er fragen. Tut er nicht.

    Und ich habe ihm nochmal geschrieben dass wir keinen Kontakt haben können weil es uns sehr schlecht geht damit

    Du schreibst ihm, daß ihr keinen Kontakt haben könnt.

    Gleichzeitig:

    Emails sind Kontakt.
    Infos über Angehörige sind Kontakt.
    Geldüberweisungen sind Kontakt.


    Ihr verlängert euren eigenen Schmerz und ihr vereinfacht seine Sauferei.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • 🙈 oh je, danke

  • Guten Morgen,

    meine Gedanken gehen auch immer wieder in eine ähnliche Richtung wie Deine, Sonnenschein CoA . Aber ich kann mich auch in Foxis Gedanken reindenken. Das ist ein steiniger Weg, der Zeit in Anspruch nimmt. Finde das Online-Coaching einen guten Schritt und hoffe, dass es Euch hilft und Ihr Euch mit der Zeit besser sortieren und auch lösen könnt, vor allem von diesem sehr großen Verantwortungsgefühl für Euren erwachsenen Sohn.

    Ich traf neulich die Mutter einer sehr guten Freundin aus Kinder- und Jugendtagen, die sich wegen einer psychischen Erkrankung von ihren Eltern abwandte und seit vielen Jahren nicht mehr greifbar ist. Alleine mich zu sehen brachte ihre Mutter zum Weinen. Und mich auch... Emotionen kann man nicht einfach abschalten, auch nach so langer Zeit sind sie schnell wachgerufen. Ich denke, es hilft nur Akzeptanz, mit der Zeit zu lernen, mit der Situation zu leben.

    Ihr habt Recht, ich bin zu mitfühlend

  • Guten Morgen,

    meine Gedanken gehen auch immer wieder in eine ähnliche Richtung wie Deine, Sonnenschein CoA . Aber ich kann mich auch in Foxis Gedanken reindenken. Das ist ein steiniger Weg, der Zeit in Anspruch nimmt. Finde das Online-Coaching einen guten Schritt und hoffe, dass es Euch hilft und Ihr Euch mit der Zeit besser sortieren und auch lösen könnt, vor allem von diesem sehr großen Verantwortungsgefühl für Euren erwachsenen Sohn.

    Ich traf neulich die Mutter einer sehr guten Freundin aus Kinder- und Jugendtagen, die sich wegen einer psychischen Erkrankung von ihren Eltern abwandte und seit vielen Jahren nicht mehr greifbar ist. Alleine mich zu sehen brachte ihre Mutter zum Weinen. Und mich auch... Emotionen kann man nicht einfach abschalten, auch nach so langer Zeit sind sie schnell wachgerufen. Ich denke, es hilft nur Akzeptanz, mit der Zeit zu lernen, mit der Situation zu leben.

    Ich bin leider wirklich noch nicht soweit wie immer gefordert wird… aber ich hab ja lediglich die Finanzspritze zugesichert bis er ALG bekommt🙈 Ich glaube ich muss wirklich Schritt für Schritt gucken, allein der wenige Kontakt ist schon ein schwerer Schritt für mich…. und ja EllaDrei , es ist ein Prozess für mich und dauert…..

    Einmal editiert, zuletzt von foxi58 (3. November 2025 um 09:18)

  • Du kannst ja grundsätzlich Mitgefühl haben. Aber münze es nicht in finanzielle Unterstützung und Kontakt um, den Du eigentlich ausdrücklich nicht mehr willst. Oder doch?Hinterfrage das mal ernsthaft, Foxi Das ist nicht böse gemeint, ich kenne das aus der Partnerin-Perspektive nur zu gut. Ich habe Xy ewig auch finanziell unterstützt, weil ich mir selbst eingeredet habe,dass er ohne mich am Hungertuch nagen muss. In Wirklichkeit hab ich meine eigene Co-Abhängigkeit gefüttert. Und er hatte Spielraum, um Alk und Drogen zu kufen.

    Aus heuiger Sicht waren all die Sorgen um sein Wohlergehen, meine vermeintlichen Hilfen ein Vehikel, um immer irgendwie in Kontakt zu bleiben, denn den wollte ich lange Jahre um keinen Preis verlieren. Das ist tatsächlich eine handfeste Abhängigkeit, die man schwer erklären kann. Und die für den Betroffenen nicht hilfreich ist.

  • Liebe Foxi,

    ... Gedanken, Geld, Wünsche, Tagesziele (mehr gibts auch nicht aus meiner Wahrnehmung) drehen sich um die Beschaffung von Alkohol. Ich hatte dir von xy geschrieben. Seine Mutter hat ihn unterstützt, sie tat dies seit Jahren, schickte im Geld. Er hätte dies in seine Genesung investieren können, eben so in all die anderen Baustellen, die sich nach und nach anhäuften.

    Ich beging dann denselben Fehler, um ihm zu helfen, - ihm Luft zu verschaffen, den Druck zu lindern, der auf ihm lastete, hab ich nicht mehr auf der Miete bestanden. Er hatte ja kein Geld, arbeitete nicht, war der arme Alkoholabhängige, der so viele Probleme hatte, und nicht wusste, wohin er sich wenden sollte. Ich habe ihm auch unzählige Nummern auf den Tisch gelegt. Er hat keine davon angerufen. Das Geld was er übrig hatte, versoff er. Miete zahlte er anfangs, dann nicht mehr.

    Dein Sohn steckt tief drin in der Sucht, so wie du es beschreibst, hat er schon viel verloren. Die Wohnung verlieren ist furchtbar. Frau, Job, die eigene Gesundheit. Aber wenn er das nicht selbst erkennt, wird absolut NICHTS von seiner Seite aus passieren, damit sich etwas ändert. Leider bewirkt die Alkoholkrankheit vorallem eines: das permanente Kreisen um den Trinkenden. So geht es ihm, und so geht es euch. Steig aus dem System aus.

    Leider gilt für uns Cos das Gleiche wie für den Süchtigen. Ohne Einsicht passiert nix. Ausstieg nur, wenn der Tiefpunkt erreicht ist. Für mich war das der Moment, wo xy auf der Intensivstation lag. Für ihn wahrscheinlich, als er obdachlos wurde. (Kann ich jetzt nur vermuten). Aber für mich kam er sogar später als für ihn.

    Noch was: fang an für dich selbst zu schreiben, nicht als "wir", sondern als "du". Du bist für dich hier. Deinen Sohn kannst du nicht retten, und ihn unterstützen macht erst dann Sinn, wenn er Krankheitseinsicht zeigt, und momentan liest es sich leider nicht so. Die Verstrickungen lösen, damit es dir wieder besser geht.

    Alles liebe für dich.
    Koda

    Einmal editiert, zuletzt von koda (3. November 2025 um 09:57)

  • koda , mit wir meine ich meinen Mann und ich….

  • Ich habe eure Meinungen alle gelesen@SonnenscheinCoA@ Linde66@ Koda, es ist alles genau so richtig…. wenn ich in mich rein horche, habe ich immer noch die Hoffnung, dass er, wenn er seine Wohnung alleine bezieht, dann doch irgendwann in die Gänge kommt und sich Hilfe sucht…. wenn er dann das Geld für das Saufen ausgibt und wieder aus der Wohnung fliegt, das wird er dann selber erleben. vielleicht versteht ihr alle, dass ich in meinem Handeln nicht so schnell bin wie ihr, die seit Jahren mit diesem Thema vertraut sind. Mich begleitet das Thema erst seit circa April, wo es so heftig geworden ist dieses Jahr, und ich glaube, ich kann nur einen Schritt nach dem machen.😢 oder besser, wir, also, mein Mann und ich, könne nur einen Schritt nach dem andern machen. Es ist alles unglaublich schwer, wenn man sein Kind so erleben muss.

  • Machst Du Dir nicht selbst was vor? Warum begleitet Dich das Thema erst seit April, wenn Du in Deinem zweiten Beitrag hier geschrieben hast:

    Ich versuche es kurz… im Teenie Alter begann unser Kind zu trinken, es folgten später 3 Auto Crashs unter Alkoholeinfluss, 3x in der Probezeit Führerschein weg, 3x MPU und natürlich auch 3x Therapien, die man dann ja nachweisen muss.

    Es ist ja sicher ehrbar, dass Ihr Euch so kümmert, aber mit 30, was Dein Sohn ja wohl ist, und nach so langer Zeit, kannst Du Dich immer noch nicht aus seinem Leben verabschieden?
    Das hätte ich als 30-Jähriger mit Sicherheit nicht gewollt, dass sich meine Mutter noch in mein Leben einmischt. Völlig unabhängig von den sonstigen Umständen. Du hältst ihn aus meiner Sicht in der Unselbstständigkeit, sorry.

    Und nach drei Therapien weiss er garantiert selbst, was er tun müsste. Du bist da völlig überflüssig. Ja, das mag Dir weh tun und Du hast keinerlei Kontrolle über ihn, aber er tut einfach nicht das, was Du willst.

    LG LK

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man es anschiebt.

    Aber das Gras wächst.
    Sei sparsam mit dem Düngen:mrgreen:

    Einmal editiert, zuletzt von Lebenskuenstler (3. November 2025 um 11:53)

  • ..Ab 15 Jahre sprach er dem Alkohol zu und ich habe alles versucht das zu unterbinden, ich denke ich kämpfe mit Versagensängsten.....obwohl ich weiß dass ich wirklich alles versucht habe, er war nach dem ersten Führerscheinentzug mit 18 bei der Drogenberatung und hat damals gesagt dass er Verstecke in seinem Zimmer hatte die ich nicht finden konnte und er hatte sich daraus wohl einen Sport gemacht....Bücher von hinten ausgeschnitten und die Bierdosen reingestellt......Wie krank er damals schon war, und ich hatte wohl keine Chance........Immer wenn ich mir das alles vor Augen führe was passiert ist durch den Alkohol sitze ich da und heule....er hatte sich im Zimmer eingeschlossen, machte nicht auf, ich habe die Türe eingetreten und er ist auf mich losgegangen...

    Lies mal foxi. Das ist nicht von diesem jahr. Es ist 13 Jahre (?) her.

  • Hi foxi,

    ja, es ist wie es ist. und wie ist es?
    Du hast schon viele Jahre vergeblich da rein gesteckt.
    Aus welchem Grund sollte es im 16. Jahr anders sein als im 15.? Du kennst sicher die Definition von Wahnsinn: Man macht immer das gleiche und hofft, dass irgendwann ein anderes Ergebnis dabei rauskommt.

    Was deinen Sohn angeht, und das sage ich als trockener Alkoholiker, der auch schon mit 15 Filmrisse und mit 18 Drogenverstecke hatte , sehe ich das ziemlich schonungslos. Die Wahrscheinichkeit, dass er da nie rauskommt und daran stirbt, ist sehr viel höher als die Wahrscheinlichkeit, dass er es jemals schnallt. In meinem Umfeld sind einige gestorben, und ich nehme an, die hatten alle Eltern.
    Für die klitzekleine Chance, dass er jemals an seinen Tiefpunkt kommt müsste er noch mehr Angst um sich selbst bekommen (und nicht rumjammern, wie schwer das Aufhören ist, sondern er müsste das durchziehen), als Du jemals um ihn haben kannst. Ihm müsste derArsch absolut auf Grundeis gehen...aber davor bewahrt ihn Deine Hilfe. Er kann gar nicht so tief fallen, wie er müsste, weil dann Du kommst. Und bei seiner Vorgeschichte scheint mir die Sucht so stark, da gibts keine Rezepte mehr, da machst Du möglicherweise schon jetzt Sterbebegleitung.

    Aber im Grund glaube ich, es kommt eh wie es kommt. Kannst Du Dich geistig schon mal drauf vorbereiten.

    Und wo ist Dein Tiefpunkt? Bis jetzt hälst Du es noch aus, denn Du machst ja noch weiter. Das erscheint Dir zwar furchtbar, aber noch lässt Du nicht los.

    Reine Zustandsbeschreibung, weder verurteile ich Dich noch kann ich es ändern. Ich reflektiere nur, was ich lese. Und ich wünsche Dir, dass Du selbst da rauskommst. Und es ist sinnlos, wie Du Dich quälst, Du wirst dafür nie eine Belohnung erhalten, denke ich zumindest.

    LG LK

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    Aber das Gras wächst.
    Sei sparsam mit dem Düngen:mrgreen:

  • Ich bin hier um Hilfe zu bekommen, nicht um in das nächste Trauma gestürzt zu werden.....Danke, dann sei mal froh dass du nicht dran gestorben bist.....du bist ja sehr allwissend.......bist ja geistig sehr erfahren wenn du mir raten kannst ich soll mich geistig auf den Tod meines Sohnes vorbereite....Ich finde keine Worte für dich, unglaublich........

  • Bei was möchtest Du denn genau Hilfe?

    Ich habe den Eindruck, Du möchtest immer noch Hilfe dabei, Deinen Sohn vom Alkohol wegzubringen.

    Ich selbst wäre, als ich noch getrunken habe, tatsächlich lieber gestorben, als mit dem Trinken aufzuhören. Weil mir ein nüchternes Leben einfach so trostlos erschien, dass ich dachte, rentiert sich eh nicht, aufzuhören. Lieber paar Jahre früher sterben und gemacht, was ich will.
    Und Hilfe habe ich auch keine angenommen, erstens fand ich das ein Zeichen von Schwäche und ich war doch überzeugt, ich blicks noch.
    Ausserdem ist Alkohol ein wunderbares Mittel, um in eine "Ihr könnt mich doch alle mal kreuzweise"-Stimmung zu kommen.
    Also ich war für Rettungsversuche einfach unerreichbar.

    Zufälligerweise gings mir dann, nach vielen Jahren, direkt vom Trinken so schlecht, und ich hatte auch noch den Flash, dass es vielleicht doch besser wäre, aufzuhören, dass ich mich entschlossen habe,es zu lassen. War aber auch schon mehrmals kurz vor dem abkratzen, war mir lange egal.
    Und dann war es plötzlich leichter, aufzuhören, als weiterzutrinken. Da brauchte ich sogar relativ wenig Hilfe von aussen, weil das dann aus mir selbst kam, dass ich aufhören wollte. Und ansonsten habe ich dann den inneren Schweinehund überwunden und wenigstens manches von aussen angenommen.

    Da kommen aber die allerwenigsten hin. Viele saufen irgendwann auf Abriss, wenn das Leben genug verbockt ist. Und ich kann selbst keinen davon überzeugen, aufzuhören, so lange derjenige nicht so weit ist, dass er von selbst aufhören will. Wenn der das nicht sieht, sieht er es nicht. Erkläre einerm Blinden Farben. Und genau da sehe ich Deinen Sohn überhaupt nicht, dass er alles dafür täte, aufzuhören.

    Mir ist verständlich, dass Du das nicht hören willst. Mit dem Trinken aufzuhören, wäre für Deinen Sohn aber ähnlich schwierig, wie es für Dich schwierig ist, ihn loszulassen, und das muss er dann schon wirklich und aus ganzem Herzen und tief drin wollen. Bereit sein, sämtliche Schwierigkeiten, die sich ihm in den Weg stellen, nüchtern zu bewältigen, sonst steht der nächste Rückfall bereits vor der Tür. Und niemand kann sagen, ob das bei ihm jemals der Fall sein wird. Bei Dir weiss ichs ja auch nicht, ob Du ihn jemals loslassen kannst.

    LG LK

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
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    Aber das Gras wächst.
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