Hallo zusammen, ich recherchiere seit Monaten und bin nun hier bei euch gelandet.
Ich bin mit meinem Freund seit 3 Jahren zusammen, wohnen auch zusammen.
Dass es mit Alkohol ein Problem gibt, habe ich ziemlich schnell gemerkt. Mein Vater war Alkoholiker und ich hab da ohnehin schon einen anderen Blick.
Mein Freund ist GF in einem großen Unternehmen, steht voll im Leben, ist sehr sportlich und dennoch gibt es da das große Problem Alkohol.
Ich dachte, ich hab schon viel mitgemacht und weiß schon viel, stoße hier aber langsam an meine Grenzen und suche Austausch. Lg
Tea-Time : Verzweifelt, Neu hier, Angehörige
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Hallo und willkommen Tea-Time,
Alkoholsucht zieht sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche und die Betroffenen kommen auch lange Zeit noch gut zurecht. Mit der Zeit wird das aber immer weniger, die Sucht wird immer dringender und überschattet alles.
Durch die Sucht deines Vaters hast du gute Antennen dafür, was da abgeht. Das habe ich hier bei den E( rwachsenen) K (indern) von A( lkoholikern) schon ganz oft gelesen.
Es ist sich irgendwo immer ähnlich, was da abläuft aber trotzdem anders, damit umzugehen. Je nachdem in welcher Beziehung du zu dem Betroffenen stehst.
Damit du dich hier austauschen kannst, brauchst du noch eine Freischaltung. Hier ist der Link dazu:
https://alkoholiker-forum.de/bewerben/
Klick einfach auf den Link, schreib noch kurz was dazu und dann kann es mit dem Austausch losgehen. Nach der Freischaltung findest du dein Thema im Bereich für Angehörige und Coabhängige.
Liebe Grüße Aurora
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Hallo Tea-Time,
auch von mir herzlich Willkommen hier in der Gruppe. Ich habe dich gerade eben freigeschaltet und dein Thema in den Angehörigenbereich verschoben.
Hier findest du viele Frauen in ähnlicher Situation. Du kannst dich jetzt im Forum austauschen, nur bitte die ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich, bei den neu registrierten Usern mit den orangeroten Namen.
Wenn du Fragen hast, einfach fragen.
Ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch und daß du einen guten Weg für dich findest.
Liebe Grüße, Linde
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Danke euch.
Es kam wie so oft, schleichend… wir haben uns in der Sommerzeit kennengelernt, waren picknicken, Tretboot fahren, Essen… wie allgemein „normal“ gab es das ein oder andere Gläschen Wein, „gehört ja dazu“! Auch ich trinke mal ein Glas Wein, da ich aber meistens fahre eher selten. Also fiel das alles nicht weiter auf.
Nach etwa 3 Monaten - wir waren da bereits zusammen gezogen- war er auf einer Kollegenfeier. Ich holte ihn ab, er wirkte ganz normal, im Auto schlief er ein. Schaffte es gerade noch so die Treppen rauf in die Wohnung. Mein erster Gedanke: Upsi, zuviel Sauerstoff, was ist denn da los. Wochen später wieder eine Feier bei Kollegen. Er kam nach Hause, angetrunken, aber ruhig, legte sich gleich ins Bett. In der Nacht setzte er sich an die Bettkante, ich wurde wach durch ein plätscherndes Geräusch. Er pinkelte neben das Bett, da er offensichtlich dachte, dass er auf Toilette saß. Hm, komisch, kann mal passieren… dachte ich.
In den letzten 2,5 Jahren gab es noch mehrere solcher Fälle.
Zuletzt saß er nun letzte Woche nach einem Konzertbesuch in der Nacht auf dem Badewannenrand und erleichterte sich mit seinem „großen Geschäft“in die Badewanne.
Die Abstände zwischen solchen Ereignissen werden nun immer kürzer, die Kontrollverluste immer heftiger.
Er wird verbal verletzend, wenn ich ihm beim „ausgehen“ ansehe welchen Pegel er hat und mit ihm nach Hause will. Er kommt dann mit. Sobald ich merke dass er anfängt zu tanzen, weiß ich dass ich jetzt den Abend beenden muss, sonst passiert ein malheur. Wenn wir dann gehen zetert er die ganze Zeit wie langweilig ich bin, eine Spaßbremse, er will Leben! Bislang konnte er sich vor anderen auch noch komplett zusammenreißen, das bröckelt zunehmend.
Ich habe ihn nun damit konfrontiert, wie schon mehrfach, aber das Wort Alkoholiker dabei ausgesprochen. Er meint er weiß das, aber er wäre kein Alkoholiker. Er schafft das alleine. Nein, schafft er nicht!
Ich habe ihm Adressen mitgegeben und die Definition der verschiedenen Alkoholiker Typen. Ich hab ihm gesagt, dass ICH ihm nicht helfen kann, nur unterstützen und dass er den ersten Schritt in Richtung Therapie machen muss und ER die Einsicht und den Willen haben muss. Mehr kann ich gerade nicht tun, oder?
Ich wünsche mir, aus diesem Alptraum aufzuwachen und meinen Schatz, den für mich tollsten Mann der Welt, wieder zu haben. 🙁 -
Hallo Tea-Time,
nein, mehr kannst du nicht machen. Was ändern, aufhören, trocken werden kann nur der Abhängige alleine. Wenn der tiefe Wunsch da ist, es zu tun. Nach der Äußerung deines Partners, er wäre kein Alkoholiker, er könne es alleine schaffen, scheint er keinen Willen dazu zu haben, was zu ändern.
Ich hab solche Äußerungen von meinem ersten Mann immer und immer wieder gehört, immer und immer wieder hat er dann mal eine Trinkpause eingelegt, immer und immer wieder hat er dann weitergemacht. Bis ich verstanden hatte, dass ich ihn zu nix zwingen kann wenn er das nicht will. Ab da hab ich angefangen, für mich was zu ändern. Denn nur darauf hab ich Einfluss. Auf das, was ich möchte bzw nicht mehr möchte.
Liebe Grüße Aurora
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Wer hat eigentlich sauber gemacht? Du oder er?
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Er! Ich mache das nicht! Ich hab lediglich die Dinge die vollgepinkelt waren auf den Balkon gelegt und Handtücher ausgebreitet, mit dem Hinweis dass er das selber weg macht auch wenns noch so ekelig ist.
Die Wanne war sauber als ich ne halbe Stunde später nachschaute… das hat er dann irgendwie geschafft. Aber seine Hose wieder anzuziehen nicht 🤷🏼♀️Beim letzten Mal einnässen hat unser Esszimmer Stuhl gelitten, der wurde weg geschmissen, das bekommt man nie wieder raus. 🙁
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Ich wünsche mir, aus diesem Alptraum aufzuwachen und meinen Schatz, den für mich tollsten Mann der Welt, wieder zu haben. 🙁
Hattest du ihn denn jemals, außer in der ersten Phase der Verliebtheit?
Du schreibst ja, dass Ihr sehr schnell zusammengezogen seid und schon nach nicht einmal vier Monaten das erste "Malheur" passiert ist.
Hm, komisch, kann mal passieren… dachte ich.
Wirklich? Dir auch? Dass "sowas passieren" kann, habe ich, Alkoholikerin, erst hier gelernt, aus Co-Berichten (und aus dem rel. Aktuellen Film "One for the road").
Auch bei dem bislang letzten und noch mL gesteigerten "Malheur" letzte Woche scheint keiner von euch beiden seinen Tiefpunkt erreicht zu haben.
Warum sollte er da ernsthaft von seinem geliebten Alk lassen? Du machst ja alles geduldig mit ..wann ist denn bei dir eine Grenze erreicht? Was gibt dir diese "Beziehung"? Hattest du vorher schon Alkoholiker als Partner? Hast Du als EKA zu Hause Ähnliches erlebt?
Fragen über Fragen, mit denen Du Dich hier beschäftigen kannst, nicht, um dich zu rechtfertigen, sondern um deine Muster zu erkennen und sie umzuschreiben.
Willkommen im Forum, mit der Anmeldung hier hast du einen großen Schritt zurück zu Dir gemacht!
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Liebe Tea-Time,
Da wäre bei mir ein Punkt erreicht an dem ich einen so großen Ekel vor meinem Partner hätte, das ich es nicht mehr aushalten würde.
Hast Du den nicht?
LG Momo
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Genau dasselbe bei mir. Ich bekäme das nie wieder aus dem Kopf. Ich habe das tatsächlich als Kind erleben müssen, es war zutiefst verstörend und ich will sowas NIE wieder erleben.
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Guten Morgen,
Sag mal Tea~Time, du schreibst, dass diese Dinge immer nach Partys oder Konzerten passieren. Wie sieht denn der Allrag bei euch aus? Spielt der Alkohol da auch eine so wesentliche Rolle?
LG Joshi -
Wieso, Joshi, würde das irgendwas ändern?
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Die Abstände zwischen solchen Ereignissen werden nun immer kürzer, die Kontrollverluste immer heftiger.
Er wird verbal verletzend, wenn ich ihm beim „ausgehen“ ansehe welchen Pegel er hat und mit ihm nach Hause will. Er kommt dann mit. Sobald ich merke dass er anfängt zu tanzen, weiß ich dass ich jetzt den Abend beenden muss, sonst passiert ein malheur. Wenn wir dann gehen zetert er die ganze Zeit wie langweilig ich bin, eine Spaßbremse, er will Leben! Bislang konnte er sich vor anderen auch noch komplett zusammenreißen, das bröckelt zunehmend.Was heißt denn "er meint, er weiß das"? Er sieht, dass er ein Problem mit Alkohol hat? Wenn ja, was meint er denn, was er dagegen tun kann?
Du fragst, ob du mehr tun kannst.
Dieses Anbetteln mit nach Hause zu kommen, wenn du merkst, er hat seinen Pegel überschritten, kenne ich auch noch zu gut. Das ist auf jeden Fall schon Co-Verhalten.
Was du da tun kannst, schwierig. Vielleicht ein paar Möglichkeiten, die sind aber unbequem. Nicht mehr mit ihm ausgehen. Oder du gehst, wenn es dir zu viel wird, nach Hause und guckst dir das nicht mehr mit an. Am besten wäre dann eigentlich, er schläft woanders, damit er euch nicht noch weiter die Wohnung ruiniert. Was sagt er zu diesen Kontrollverlusten? Da müsste er sich doch in Grund und Boden schämen?
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Wirklich? Dir auch? Dass "sowas passieren" kann, habe ich, Alkoholikerin, erst hier gelernt, aus Co-Berichten (und aus dem rel. Aktuellen Film "One for the road").
Film werde ich mir mal merken! Und nein, ich würde sagen, dass mir sowas nicht passieren würde… und ich weiß dass es nicht normal ist. Aber zu dem Zeitpunkt dachte ich noch dass es eine Einmalige Geschichte war…
Auch bei dem bislang letzten und noch mL gesteigerten "Malheur" letzte Woche scheint keiner von euch beiden seinen Tiefpunkt erreicht zu haben.
Warum sollte er da ernsthaft von seinem geliebten Alk lassen? Du machst ja alles geduldig mit ..wann ist denn bei dir eine Grenze erreicht? Was gibt dir diese "Beziehung"? Hattest du vorher schon Alkoholiker als Partner? Hast Du als EKA zu Hause Ähnliches erlebt?
Fragen über Fragen, mit denen Du Dich hier beschäftigen kannst, nicht, um dich zu rechtfertigen, sondern um deine Muster zu erkennen und sie umzuschreiben.
Willkommen im Forum, mit der Anmeldung hier hast du einen großen Schritt zurück zu Dir gemacht!
Danke Dir, es ist gut, dass Du mir diese Fragen stellst, so stelle ich sie mir bislang noch nicht.
Mein Vater war Alkoholiker, Ich hab ähnliches mit ihm erlebt, ihn mit 12 Jahren mit seinen Koliken und vollgekotzt zum Klo gezogen. Ja, das macht was mit einem, und jetzt fühle ich mich fast etwas abgestumpft. Klar finde ich es ekelig und ich merke, dass ich mich distanziere.
Ich habe Angst vor dieser Grenze die da noch kommen wird, vor dem Ungewissen was erst noch passieren muss. -
„Wieso, Joshi, würde das irgendwas ändern?“
Nein, das meinte ich damit ganz und gar nicht. Es ist mir nur aufgefallen und ich wollte da mal nachfragen.
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Guten Morgen,
Sag mal Tea~Time, du schreibst, dass diese Dinge immer nach Partys oder Konzerten passieren. Wie sieht denn der Allrag bei euch aus? Spielt der Alkohol da auch eine so wesentliche Rolle?
LG JoshiIm Alltag spielt Alkohol (bisher) keine große Rolle. Unter der Woche sind wir viel beim Sport oder im Kino. Da trinkt er gar nichts. Zu Hause trinkt er Wasser und Tee.
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Spielt aber auch keine Rolle.
Der Kontrollverlust ist das eindeutige Anzeichen für einen Alkoholiker. Wenn er 2-3 Gläser getrunken hat, kann er nicht mehr aufhören und trinkt dann, bis zum Absturz.
Wie würde das denn ausgehen, wenn du ihn nicht nach Hause schaffen würdest?
Und was sagt er selbst dazu, hab ich ja oben schon mal gefragt.
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Spielt aber auch keine Rolle.
Der Kontrollverlust ist das eindeutige Anzeichen für einen Alkoholiker. Wenn er 2-3 Gläser getrunken hat, kann er nicht mehr aufhören und trinkt dann, bis zum Absturz.
Wie würde das denn ausgehen, wenn du ihn nicht nach Hause schaffen würdest?
Und was sagt er selbst dazu, hab ich ja oben schon mal gefragt.
Wenn ich nicht dabei bin, bekomme ich einen Anruf, dass er irgendwo ist. Meist orientierungslos. Ich hab ihn schon ein/zwei mal suchen müssen.aber er findet schon immer irgendwie nach Hause.
Ich hatte gestern ein langes Gespräch mit ihm. Er sagt, er sieht auch dass Alkohol „zum Problem werden könnte“ sieht sich aber nicht als Alkoholiker und meint ich würde überdramatisieren. Bei dem Gespräch gestern wurde mir klar, dass ER noch nicht an dem Punkt angekommen ist, das einzusehen. Es fehlt also noch ein Schlüsselerlebnis.
Für mich steht fest was Sache ist.
Er ist der Meinung dass etwas anderes der Auslöser ist. Er hätte seit 5 Jahren Schwindelanfälle und merkt dass irgendwas nicht mit ihm stimmt. Er hat schon einen Hirntumor vermutet, es wurde aber körperlich nichts gefunden.
Dann meint er, er wäre in einer Midlifecrisis, dann dass er mit seinem Leben nicht genug anfängt und Angst hat, Morgen umzukippen.
ABER das hat natürlich nichts mit dem Alkohol zu tun. Sagt er.
Ich machte den Vorschlag, wenn er kein Problem mit dem Alkohol hat, dann könnte er ja bis Ende März auch ohne. Sagt er, könnte er, aber warum sollte er?Der Alkohol ist ja nicht das Problem.Er würde zu einer Beratung gehen, wegen seiner Midlifecrisis, aber nicht wegen des Alkohols.
Mir ist die Situation völlig klar. Aber was mache ich jetzt? Eure Meinungen?
Warten bis zum „Schlüsselerlebnis“?Lg
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Ach so, und dann meinte er noch, er weiß gar nicht was los sei, er hätte auch manchmal „Filmrisse“ nach 2-3 Bier, dass ihm da schon mal ne halbe Stunde fehlt. Dann ist ihm wieder schwindelig und schwammig - das liegt natürlich auch nicht am Alkohol, sondern eben an einem Hirntumor oder ähnlichem.
Wenn es nicht so traurig wär, würde ich lachen. -
Hallo Tea-Time,
Mir ist die Situation völlig klar. Aber was mache ich jetzt? Eure Meinungen?
Warten bis zum „Schlüsselerlebnis“?Meinst du das Warten bis zu DEINEM Schlüsselerlebnis oder seinem?
Reingucken kann niemand in diesen Mann. Aber ich habe selbst lange genug mit einem nassen Alkoholiker zusammengelebt und sehr oft ähnliche Ausflüche gehört. Der Alkohol war nie Schuld an etwas, es war IMMER was anderes. Sein Schlüsselerlebnis war als ich mich endlich trennen konnte. Da wurde er nüchtern aber wie ich heute weiß nicht trocken. Denn es folgte keine Veränderung und Achtsamkeit mit seiner Suchtkrankheit daraus. Irgendwann fing er wieder an und hat sich totgesoffen.
Ich machte den Vorschlag, wenn er kein Problem mit dem Alkohol hat, dann könnte er ja bis Ende März auch ohne. Sagt er, könnte er, aber warum sollte er?Der Alkohol ist ja nicht das Problem.
Und dierse Aussage von ihm, es wäre der Alkohol nicht das Problem, zeigt doch, dass er nicht mit dem Trinken aufhören will. Für IHN ist das doch kein Problem.
Aber für DICH ist es das doch. Und darum kannst auch nur DU was verändern für dich. Oder es so lassen und abwarten, ob er irgendwann das Schlüsselerlebnis hat. Und das kann dauern...
Ich hab auch immer gewartet, gehofft, geduldet usw. Ich würde das niemandem empfehlen, es auch so zu machen. Denn es hat mich kaputt gemacht, mir viele Jahre meines Lebens verdorben. In denen ich nicht wirklich frei war und auch nicht rundum glücklich. In denen ich Ängste hatte, inzwischen hat sich daraus eine Angststörung entwickelt. Und Depressionen. Ich stand ja lange Zeit permanent unter Stress.
Meine Meinung dazu ist also, überlege dir, was du von deinem Leben noch erwartest. Alkoholismus führt unweigerlich bergab und nimmt die Angehörigen mit. Dein Vater war oder ist auch Alkoholiker, willst du das nun dein Leben lang immer wiederholen mit einem Abhängigen zusammen zu leben?
Liebe Grüße Aurora
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