• Vielleicht habe ich auch vor diesem Gefühl angst, es nicht aushalten zu können. Gefährlich ist bei mir ein Hochgefühl von Freude, wenn alles gut läuft, sowie Dinge die mich herunter ziehen.

    Du erlebst deine ganzen Gefühle, Emotionen und Stimmungsschwankungen nun nüchtern.

    Gib dir Zeit, denn dein Körper braucht Zeit. Nimm dir nicht zuviel vor, schnell kommt das Gefühl der Überforderung.

    Mir haben Entspannungstechniken wie autogenes Training viel geholfen.

    Auch Sport ist ausgleichend. Ich habe viel Gym gemacht.

  • Ehrlich gesagt, macht mir das ganze Angst.

    Am Anfang ist es unbekannt und unberechenbar. Ich musste mich erst selbst wieder kennenlernen.

    Das habe ich dann gleich kapiert und meinen Notfallkoffer hervor geholt

    Sehr gut.Du bist gerade dabei, dich wieder kennenzulernen.

    Wer spricht da? Bin ich es, oder ist es mein Suchthirn?
    Das Suchthirn macht das, was es immer getan hat, dich zum Alkohol trinken zu bringen.
    Neu ist, dass du es bewusst wahrnimmst und deine eigenen Strategien entwickelst,
    wie du damit umgehen kannst.
    Das ist ein Prozess, der seine Zeit braucht und dafür brauchst du Geduld, und da das alles noch nicht so gefestigt ist, ist Risikominimierung die Strategie der Stunde.
    Angst hatte ich sehr bald keine mehr, aber Respekt vor der Aufgabe, die ich zu bewältigen habe.

    Meine Entgiftung habe ich in einer Klinik erlebt und nach dem 3. Tag startete langsam das Tagesprogramm.
    In den ersten Tagen habe ich auch viel geschlafen. Alkoholentzug bedeutet enormen Stress für den Körper und er hat ordentlich damit zu tun, darauf zu reagieren. Das ist sehr anstrengend. Gib deinem Körper die Zeit und Ruhe, die er braucht.

    -------------------------------------------------------
          - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Du erlebst deine ganzen Gefühle, Emotionen und Stimmungsschwankungen nun nüchtern.

    Gib dir Zeit, denn dein Körper braucht Zeit. Nimm dir nicht zuviel vor, schnell kommt das Gefühl der Überforderung.

    Mir haben Entspannungstechniken wie autogenes Training viel geholfen.

    Auch Sport ist ausgleichend. Ich habe viel Gym gemacht.

    Hallo KaDett,

    danke für deine Zeilen, was ich mir auch zu Herzen nehme und umsetzen möchte. Ich habe mir jetzt kleinere Ziele gesteckt, da es tatsächlich in der Vergangenheit oft zur Überforderung kam. Seit zwei Tagen gehe ich tatsächlich morgens auf das Rudergerät, es sind zwar nur 20 Minuten, jedoch fühle ich mich danach voller Energie. Zur Entspannung mache ich Atemübungen oder gehe mit meinem Hund raus, muss ich ja sowieso, jedoch länger.

    LG Chapa

  • Hallo Nayouk24,

    vielen Dank für deine Rückmeldung. Was sich diesmal bei mir geändert hat, ich gehe bewusster mit dem Ganzen um. Ich setze Prioritäten, meine Abstinenz steht an erster Stelle, egal was kommt. So eine grausame Zeit möchte ich nie wieder erleben müssen. Viel zu leichtfertig war ich vorher und habe anderen immer Prio gegeben. Und das bedeutet auch, mich an erste Stelle in meinem Leben zu setzen.

    Den Kampf zwischen mir und dem Alkohol habe ich aufgegeben.

    Lg Chapa

  • Tag 5 nach der Entgiftung

    Diese Woche war ich wieder in der SHG, das hilft ungemein. Ich bin sehr dankbar, wieder an der Gruppe teilzunehmen. Ein wenig Überwindung hat es mich schon gekostet, da ich ihnen ja den Rücken gekehrt hatte. Zwar bin ich in der Woche vor meiner Entgiftung schon da gewesen, jedoch nicht ganz nüchtern, da ich ja moderat weiter trinken sollte. Naja jedenfalls wurde ich herzlich in der Gruppe aufgenommen und ich spürte, dass sie froh waren, das ich wieder in die Spur gekommen bin.

    Meine Schlafqualität verbessert sich und ich bin morgens recht fit und freue mich so darüber. Der Tag fängt somit schon anders an. Für diese Woche hatte ich mir kleinere Ziele gesetzt und habe es tatsächlich gemacht. Das gibt mir auch eine andere Lebensqualität. Mit dem Alkohol war ich Fremdbestimmt, mein Alltag lief nur auf ein Ziel hinaus, wann kann ich wieder trinken, wieviel Flaschen habe ich noch und so weiter. Und das noch mit ganz tollen Nebenwirkungen. Dann noch meine Co-Abhängigkeit, mein Alltag hat sich dadurch noch zusätzlich an andere Menschen wie Partner und Bekannte, Kollegen ausgerichtet. Wo war ich eigentlich? Wer bin ich? Was will ich denn? Was bedeutet es ein Selbstbestimmtes Leben zu führen? Diese Fragen habe ich mir nie gestellt. Ich kenne gar nichts anderes. Mir wurde immer gesagt was richtig ist und was nicht. Ohne die Dinge zu hinterfragen, habe ich es gemacht, in allen Bereichen. Als ich meine erste Trinkpause von fast einem Jahr hatte, habe ich schon gemerkt das etwas nicht stimmt. Das Glas nur nicht zu trinken reichte nicht. Ich war ja weiterhin Fremdbestimmt, zwar dann nicht von der Flasche, jedoch von meinem ganzen Umfeld. Ich hielt meine eigenen Vorhaben nicht ein, sobald jemand etwas von mir wollte. Ich bin dankbar, es gemerkt zu haben, jedoch auch durch mitlesen hier im Forum. Diese Woche konnte ich dadurch schon die ersten Grenzen setzen. Das fällt mir noch nicht so ganz leicht, weil ungewohnt und eine bissle Unmut, wie wohl das Gegenüber reagiert? Für mich momentan ein riesiger Lernprozess.

    Danke für das Lesen.

    Lg Chapa

  • Hallo Chapa,

    das klingt doch schon ganz prima. Auch ich bin dabei meinen Sprachfehler zu korrigieren. Nämlich auch mal NEIN! sagen zu können. Auch ich konnte während meiner trinkenden Zeit schlecht Grenzen setzen. In vielen Bereichen habe ich mich oft breit schlagen lassen, zu Dingen und Unternehmungen, zu denen ich eigentlich überhaupt keine Lust hatte. Das fällt mir nun nüchtern recht leicht. Ich muss in erster Linie nach mir schauen. Mich und meine Gefühle achten. Ich denke das ist ganz wichtig für einen trockenen Weg. Bleib dran. Es wird wirklich jeden Tag besser.

    LG

    Bibi

  • ich konnte während meiner trinkenden Zeit schlecht Grenzen setzen.

    Ja, wegen des schlechten Gewissens und um zu zeigen, dass ich doch gut funktioniere.

    Als ich trocken wurde, wurde ich gleichzeitig immer schwieriger zu manipulieren. Tatsächlich bin ich mir sicher, dass gar nicht alle so begeistert waren. ;)

    Ich bin ja aber nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.

  • Oh ja Alex,

    da komme ich gerade auch dahinter. Tatsächlich habe ich mich auch beruflich eher zurückgehalten, habe hingenommen, klein beigegeben; um bloß nicht ertappt zu werden. Ich merke ganz deutlich wie ich von Tag zu Tag mehr darauf achte was ICH eigentlich will und brauche. Sicher werde ich kein Hardcore-Egoist das ist nicht mein Ding. Aber ich habe auch keine Lust mehr auf Manipulationen.

    LG

    Bibi + Guten Morgen

  • Hallo Chapa,

    das klingt doch schon ganz prima. Auch ich bin dabei meinen Sprachfehler zu korrigieren. Nämlich auch mal NEIN! sagen zu können. Auch ich konnte während meiner trinkenden Zeit schlecht Grenzen setzen. In vielen Bereichen habe ich mich oft breit schlagen lassen, zu Dingen und Unternehmungen, zu denen ich eigentlich überhaupt keine Lust hatte. Das fällt mir nun nüchtern recht leicht. Ich muss in erster Linie nach mir schauen. Mich und meine Gefühle achten. Ich denke das ist ganz wichtig für einen trockenen Weg. Bleib dran. Es wird wirklich jeden Tag besser.

    LG

    Bibi

    Guten Morgen Bibi,

    ich denke es liegt auch an der Erziehung. Als Kind ist es Überlebenswichtig sich anzupassen und im Erwachsenenalter eher schädlich. Darauf muss man aber erst mal kommen. Im Rückblick kann ich sagen, oft habe ich mich nicht getraut für mich einzustehen, da ich angst hatte Freundschaften zu verlieren oder das ich gekündigt werde auf der Arbeit. Ich stehe noch am Anfang damit, jedoch weiß ich wenn sich die Leute dann entfernen, dann waren es auch nicht die richtigen Menschen für mich.

    Lg Chapa

  • Ja, wegen des schlechten Gewissens und um zu zeigen, dass ich doch gut funktioniere.

    Als ich trocken wurde, wurde ich gleichzeitig immer schwieriger zu manipulieren. Tatsächlich bin ich mir sicher, dass gar nicht alle so begeistert waren. ;)

    Ich bin ja aber nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.

    Guten Morgen Alex,

    viele sind damit nicht begeistert und man wird nicht bejubelt dafür, dass man einen gesunden Weg für sich einschlägt. In meiner ersten längeren Alkoholpause von einem dreiviertel Jahr, stand ich plötzlich alleine da. Ich war ja zu nichts mehr nutze. Selbst meine Wanderfreundin hat mir den Rücken gekehrt. Sie sagte dies jedoch frei raus, dass sie schon mit jemand wandern möchte der danach noch mit zum Wein trinken geht. Das hat mich damals ziemlich verletzt und heute habe ich eher Mitgefühl mit ihr. Also auf so vermeintliche Freundschaften kann ich verzichten.

    Lg Chapa

  • Guten Morgen Bibi,

    ich denke es liegt auch an der Erziehung. Als Kind ist es Überlebenswichtig sich anzupassen und im Erwachsenenalter eher schädlich. Darauf muss man aber erst mal kommen. Im Rückblick kann ich sagen, oft habe ich mich nicht getraut für mich einzustehen, da ich angst hatte Freundschaften zu verlieren oder das ich gekündigt werde auf der Arbeit. Ich stehe noch am Anfang damit, jedoch weiß ich wenn sich die Leute dann entfernen, dann waren es auch nicht die richtigen Menschen für mich.

    Lg Chapa

    Hallo Chapa,

    Dein erster Satz gibt mir zu denken. Das ist wahr. Ich war als Kind auch immer angepasst. Zu Hause, in der Schule usw. Als ich ab 15 mehr unterwegs war als zu Hause, ist meine Anpassung in Rebellion übergegangen. Da ging es dann auch los. Die "normalen" Menschen waren für mich "Spießer" und ich suchte immer das Abenteuer und eben die "durchgeknallten" Menschen. Hinterher ist man immer schlauer.

    LG

    Bibi

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!