Krampfanfall und Herzinfarkt erstrebenswert?

  • Hallo Spedi,

    auch ich möchte Dir mein aufrichtiges Mitgefühl aussprechen!

    Schade das Rainer es nicht geschafft hat, aber vielleicht hilft er mit seiner Geschichte, anderen dabei, den richtigen Weg zu finden!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo Spedi,

    mein herzliches Beileid, ich hoffe daß sein Schiccksal andere wachrüttelt.

    LG Maddin

  • Lieber Spedi,

    ich habe gerade vom Tode Deines 'Schützlings' gelesen und möchte Dir auch mein herzliches Mitgefühl zum Ausdruck bringen. Ich habe Deine Berichte von Rainer immer gelesen. Es tut mir sehr leid, dass er es nicht mehr geschafft hat.

    Hoffentlich lesen noch viele Unentschlossene von Rainers letzte Wochen, damit sein Schicksal hilft wachzurütteln.

    Liebe Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • @All,

    vielen Dank für Eure Anteilnahme. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um zwei Dinge klarzustellen:

    1.) Rainer war ein Weggefährte (wie wir im Kreuzbund unsere Gruppenbesucher nennen), den auch ich erst sehr kurze Zeit kannte. Sein Schicksal ist beileibe kein Einzelfall. Selbst wenn ich hier im Forum nur kurze Zeit zurückdenke, fallen mir spontan mehrere Todesfälle von Alkoholikern ein.

    2.) Ich bezweifle sehr stark, dass irgend ein(e) unentschlossene(r) durch diesen Thread "wachgerüttelt" wird. Warum ich zweifle? Weil ich hier tagtäglich sehe wie sich Menschen sträuben, die dargebotene Hilfe der Selbsthilfe anzunehmen. Und da handelt es sich um Menschen, die für sich selbst bereits erkannt haben, dass sie "ein Problem" mit ihrem Alkoholkonsum haben.

      Da wird dann nicht selten "Wortklauberei" betrieben, um sich eine Situation schönzureden.
      Da wird Anstoß an Formulierungen genommen, die fachlich korrekt sind - aber halt nicht schön klingen.
      Da wird das eigene Leben als Ausnahme dargestellt - um die erprobten Hilfsangebote nicht annehmen zu müssen.
      Es wird der Schreibstil (="Ton") kritisiert, als mangelndes Einfühlungsvermögen gebrandmarkt - dabei wird zum x-ten Mal die gleiche Warnung in den Wind geschlagen.


    Diese Liste ließe sich noch ein gutes Stück fortsetzen.

    Und was passiert? Viele aktive Mitglieder hier im Forum versuchen, sich noch aktiver um derartige Mitglieder und deren Trockenheit zu kümmern. Auch ich gehöre zu denjenigen, die in der Vergangenheit oft sehr drastisch die Realität und die mir bekannten Folgen beschrieben haben, um solchen Menschen in aller Deutlichkeit klarzumachen, wohin sie steuern wenn sie nicht umdenken.

    Ich bin inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, dass ich dies künftig nicht mehr tun werde. Es bringt nichts, dem Betroffenen nicht, und mir auch nicht. Im Gegenteil - ich laufe eher Gefahr, denjenigen "überzeugen" zu wollen, als ihm/ihr nur meine Erfahrung mitzuteilen. Ich will aber niemand "überzeugen". Ich lasse gerne jeden an meiner Erfahrung teilhaben, aber das war's dann auch. Ich bin nicht für denjenigen verantwortlich.

    Ich werde mich daher in Zukunft etwas seltener "zu Wort" melden und meine Beiträge auf die Threads beschränken, in denen Hilfe explizit nachgesucht und dann auch umgesetzt wird. Positive Beispiele gibt es hier im Forum ja zur Genüge!

    Bleibt mir nur noch, uns allen gute, zufriedene, trockene 24h zu wünschen. Wer mag, kann den Verstorbenen -und damit auch Rainer- im Gebet gedenken. Er wird am Montag beerdigt werden.

    LG
    Spedi

  • Hallo spedi,

    mit großem Bedauern lese ich, dass Du dich etwas zurücknehmen willst. Gerade deine postings und deine deutlichen Worte haben mir hier viel gebracht im Sinne von weiterkommen. Auch wenn sie mich nicht direkt betrafen

    Zitat

    Ich bezweifle sehr stark, dass irgend ein(e) unentschlossene(r) durch diesen Thread "wachgerüttelt" wird

    Mich hat eine Todesmeldung, die anonymer für mich nicht sein konnte bereits in der Entgiftung sehr nachdenklich gemacht. Damals wußte ich noch nicht, was danach auf mich zukam, aber dass es mit "nix trinken" nicht getan ist, wurde mir glaube ich in dem Moment klarer.

    Gute 24 wünscht

    kommal

    unterwegs...

  • hallo spedi

    weißt du auch ich denk mir manchmal wozu all die mühe, dieses rumgeeier und die wortklauberei, die du zu recht anprangerst, gehen mir manchmal ganz tierisch auf den geist. dann ist aber auch wieder einer da der zuhört, der aktiv wird, der´s in angriff nimmt. und wenns nur einer ist den wir "retten" können, für diesen einen lohnt sich der aufwand schon wieder.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Spedi!

    Genau das trifft es, ich mußte gestern auch schlucken, als ich die Sätze las, "und wenns nur einem hilft, trocken..."

    Neinnein, es hilft meiner Meinung nach KEINEM, ich brauche mich nur in nächster Verwandtschaft und Bekanntschaft umzugucken, da lernt keine Mensch z.B. aus der Geschichte meines Mannes, keiner.
    Das ist eben so und das kann ich in diesem Leben nicht ändern.

    Nur Leutchen, die selbst versuchen, auf den richtigen Weg zu rudern,. mit Denkanstößen zu unterstützen, das wars.

    Liebe Grüße von
    Elfriede
    _______________________________________

    Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, aber wir können sie neu aufziehen!

  • Hallo zusammen !
    Dieser Thread hat mich vor 6 Monaten zwecks begleiteter Entgiftung im Schweinsgalopp zu meinem Arzt rennen lassen, deshalb hole ich ihn mal aus der Versenkung.

    Vielleicht hilft er ja auch noch anderen die Scheu vor dem Arzt zu überwinden.

    Lieben Gruß
    Biene

  • Hallo Biene,

    danke, fürs raufholen, dadurch, bin ich auch drauf aufmerksam geworden.

    Hoffe, das Ihn, noch viele lesen werden.

    MLG Mandy

  • Servus Biene1705,

    Zitat

    Vielleicht hilft er ja auch noch anderen die Scheu vor dem Arzt zu überwinden.

    das glaube ich leider eher nicht. Wie die Erfahrung mir in den letzten Jahren gezeigt hat, brauchen diejenigen, die wirklich ernsthaft trocken werden wollen, kaum einen "Anstoss". Bein neuen, wichtigen Informationen stellen sie sich umgehend darauf ein und handeln danach, und sie brauchen keine "Motivation von Außen".

    Und der Rest, der rumeiern will oder sonst irgendwelche Befindlichkeiten hat, lässt sich auch nicht wachrütteln. Da werden nur Abneigungen geschürt bzw Ablehnung manifestiert. Vertane Zeit, sich damit zu beschäftigen.

    Und da lasse ich inzwischen die "Rumeier-Fraktion" lieber ihre Runden drehen, einen "Rückfall" nach dem anderen hinlegen, um den richtigen (?) Ton diskutieren, und was sie sonst noch so alles lieber machen, als an der Trockenheit zu arbeiten. (Natürlich nicht, ohne zwischendrinn als "Stachel im Fleisch" einen direkten Kommentar dazu abzugeben - das will ich mir auch nicht verkneifen)

    Schließlich wissen wir alle, dass jede(r) trocken werden und bleiben kann, wenn er/sie das möchte. Es hat jede(r) von uns selbst in der Hand, ob er/sie säuft oder nicht. Wozu also "reinhängen"? Manche kommen halt leider zu spät darauf, was wirklich wichtig ist. Und auch denen können wir nicht helfen.

    LG
    Spedi

  • Hallo Spedi,

    die Warnungen im Vorstellungsbereich bzgl. kalten Entzug und Arztbesuch waren auch bei mir sehr eindringlich, aber erst dieser Bericht war wirklich erfolgreich und hat mich auf direktem Wege zum Arzt gehen lassen. Bevor ich ihn gelesen hatte, wollte ich eigentlich erst nach der Arbeit zum Arzt, nachmittags, wenn zufällig Zeit ist ... Warum also sollte er nicht auch bei anderen die gleiche Wirkung wie bei mir zeigen ?

    Natürlich ist immer der uneingeschränkte Wunsch, vom Alkohol los zu kommen, Grundvoraussetzung für jegliches Handeln. Manche haben diesen Wunsch vielleicht noch nicht in dieser Form, aber das heißt ja nicht, dass er sich nicht noch entwickeln kann.

    Zitat von Spedi

    Vertane Zeit, sich damit zu beschäftigen.


    Natürlich können wir hier nicht allen durch Erfahrungsberichte helfen, aber ich bin davon überzeugt, dass der ein oder andere zum Nachdenken angeregt und damit handlungsfähig wird. Das sehe ich als Erfolg und es ist für mich keine vertane Zeit!

    Gruß
    Biene

  • Hallo Spedi,

    Du hast Recht, auf wenn ich anfänglich nicht immer mit Deinem rauhen Art nicht zu Recht kamm, aber es ist wie es ist.

    Jemanden vor dem Rücklfall zu bewahren, geht nicht es ist jedem seine eigene Entscheidung, obwohl ich für mich in Frage stelle, ob es wirklich ein Rückfall oder eine Trinkpause oder auch nur ein Wichtigmachen ist.

    Ich gebe Dir auch Recht,

    Zitat

    Zitat:

    das glaube ich leider eher nicht.

    Um wirklich trocken leben zu wollen, brauchte ich meinen Tiefpunkt und ich weis ich kann keinen vor seinem persönlichen Tiefpunkt bewahren, es muss halt so sein.

    VG kawi

  • Ich schreibe aus folgendem Grund:

    meine Mutter ist momentan im Krankenhaus, hat sich bei einem Sturz einen Bruch zugezogen.
    und aufgrund von OP etc. jetzt natürlich im Entzug. Sie selbst sagte den Ärzten, dass die Gefahr von Deliri gegeben ist.

    Die wollen sie aber natürlich nicht ständig beobachten, sie ist ja schließlich in der chirugie dort und es ist ja auch Weihnachten.

    Sie soll also möglichst schnell nach Haus.

    Aber auch dann kann sie ja und denke mal sie wird dann auch nichts trinken, wegen Medikamenten und so. sie ist also dann im prinzip auf "kaltem entzug" und ich hätte sie da eigentlich lieber nicht zu Hause :roll:

    sollte man anregen, dass sie verlegt wird (so wies momentan aussieht, ist ihr auch gar nicht so wahnsinnig danach aus der klinik rauszukommen) auf die psychatrie so lang sie nicht weitertrinken kann. (also nicht um sie zum entzug zu zwingen, sondern um nicht auf sie zu hause acht geben zu müssen)

    oder meint ihr sie trinkt dann trotz medikamente weiter und die gefahr des kalten entzugs erledigt sich.

    ich kann das überhaupt nicht einschätzen, ich hab da auch viel zu wenig ahnung.

    ich weiß auch nicht ob überhaupt irgendwer was dazu sagen kann, aber ich dachte wenn dann passt es in diesen thread :roll:

  • Servus Roa,

    keiner von uns kann Deine Mutter und ihr Verhalten einschätzen - also wäre alles Spekulation und somit sinnlos.

    Ich kann Dir nur von mir berichten, dass mich die Einnahme von Medikamenten nicht davon abgehalten hat, weiterhin zu saufen. Schließlich brauchte ich meine Ration, um nicht in den Entzug zu geraten.

    Bei einem unvermeidlichen Krankenhausaufenthalt (auch ein Bruch) ging es mir ähnlich wie Deiner Mutter. Ich musste mich "outen", um nicht in den unkontrollierten Entzug zu fallen. Zusammen mit dem behandelnden Arzt wurde eine Möglichkeit gefunden, um nicht alleine zu Hause kalt entziehen zu müssen bzw auch ohne Verlegung in eine andere Abteilung. Auf das "wie" möchte ich hier nicht näher eingehen.

    Wenn Deine Mutter eine Lösung möchte, dann wird sie sich darum kümmern. Kliniken sind jedenfalls auf diese Art von Problemen sehr gut vorbereitet.

    Lass Dir also mal keine grauen Haare wachsen und geniesse Weihnachten!

    LG
    Spedi

  • hallo spedi

    was du schreibst erschreckt mich sehr. meine mutter ist seit drei monaten angeblich trocken. entzugserscheinungen habe sie nicht. kann das sein? sie hat mir erzählt dass der therapeut in der kur ihr gesagt hat, dass man durch bierkonsum angeblich keine entzugserscheinungen habe. ich hab ihr auf den kopf hin gesagt sie habe doch auch schon ne menge schnaps konsumiert. da war das prinzip der alkoholikerin wieder da die ihren schnapskonsum verniedlichte.

    nun kann es sein dass meine mutter sich durch den kalten enzug ohne ärztlicher hilfe eher in gefahr bringt?

    lgmelina

  • Servus Melinak,

    die angebliche Aussage des Therapeuten kann ich mir so nicht vorstellen.
    Alkohol ist Alkohol, egal, durch welches Getränk er aufgenommen wird.
    Auch die Menge des konsumierten Alkohols spielt bei der Frage nach Entzugserscheinungen eher eine untergeordnete Rolle. Da ist die Dauer der Sucht schon eher ein Indiz - aber eben alles unter Vorbehalt.

    Für mich klingt Deine Beschreibung mehr nach einem Beschwichtigen denn nach einer fundierten Aussage.

    Nur nochmal: ist das wirklich wichtig? Und wenn ja, kannst du etwas daran ändern?
    Ich behaupte in beiden Fällen: Nein.

    Nein, es ist nicht wichtig, weil es ihr Leben und ihre Entscheidung ist.
    Und nein, weil Du sie nicht abhalten kannst, wenn sie sich und ihr Leben in Gefahr bringen will.

    Du siehst, es ist müssig, sich Gedanken darüber zu machen. Deine Mutter wird ihren Weg so gehen, wie sie das möchte - ihr Kinder werdet das so hinnehmen müssen und könnt Euch einfach nur abgrenzen, sobald ihr merkt, dass es uch nicht mehr gut tut.

    Schwer, aber machbar. Alles Andere läuft in Richtung Coabhängigkeit etc.

    LG
    Spedi

  • hallo spedi

    möcht dir mal vorschlagen meine treads zu lesen.nimm dir mal die zeit. vielleicht hilft dir das einwenig vorurteile abzubauen, nicht alles läuft immer schema f und immer gleich.jeder mensch ist anders und jeder geht mit seiner geschichte anders um.

    meine mutter wird sich zu tode saufen wenn sie es will. dann sag ich inzwischen soll sie es tun.

    dennoch schliest das eine nicht das andere aus.

    bin ich co abhängige werd ichs immer bleiben? muss ich mich ganz ausklinken aus dem leben meiner mutter um aus der coabhängigkeit raus zu kommen? mach ich es dann nicht wieder abhängig von ihr?

    du schreibs ich soll mich auf mein leben besinnen. das tu ich , hab mich selbst nicht vergessen. ich bin mir selbst viel wert.und ich achte sehr auf mein eigenes inneres.

    lg melina

  • Servus Melinak,

    ich sehe zwar nicht, welche (Vor-)urteile ich hier hegen/haben sollte, und ich habe auch nie bestritten, dass jeder Mensch mit seiner Geschichte anders umgeht.

    Wenn du damit so umgehen kannst, dann ist doch alles bestens, oder?

    Warum dann Deine Frage, ob es sein könne, dass sie keine Entzugserscheinungen hat(te)?

    Egal, frohe Weihnachten und

    LG
    Spedi

  • hallo spedy,

    warum ich danach frage?
    weil ich hier gelesen habe und es einfach wissen möchte.
    für mich, als vorbereitung darauf was auf mich zukommen kann, gerade solche körperlichen dinge sind mir wichtig zu wissen. ich werd ja unmittelbar damit konfrontiert, wenn sie dann im kh liegen sollte mit zb nem nierenversagen. so hab ich wenigstens im vorraus schon das wissen darüber was passieren könnte.
    geh ja auch nicht in ne op ohne vorher über risiken aufgeklärt zu werden.
    da kann ich dann besser damit umgehen.

    das mit den vorurteilen ist so ne sache. will dir das nicht unterstellen. aber hier ist alles durchs schreiben und die verschiedenen foren und treads verzerrt und verschoben. viel hintergrundwissen liegt im verborgenen weils in nem anderen forum geschrieben wurde. das meinte ich eigendlich. vielleicht hab ich mich nicht besonders gut ausgedrückt. ich finde es manchmal schwierig . hab von dir zb noch nichts gelesen und weiss deinen ganzen hintergrund nicht. sollte auch da mehr lesen, gerade wenns ans eingemachte geht.

    frohe weihnachten
    lg melina

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