Beiträge von MeaCulpa

    Hi MeaCulpa ( hat der gewählte Name eine tiefere Bedeutung oder willkürlich gewählt?😉)

    Ja, der Name hat eine Bedeutung. Denn ich habe Schuld auf mich geladen in einem meiner letzten Abstürze. Dabei habe ich einfach nur unglaubliches Glück gehabt - oder eine höhere Macht - ein Schutzengel - Gott - wer auch immer, hat die Hände über mich gehalten. Und es ist nichts und niemanden etwas passiert. Auch hatte mein Verhalten keine Konsequenzen bzgl. Beruf, Fahrerlaubnis, Inhaftierung etc.

    Ich habe mich, als ich nach der Aktion wieder nüchtern war, nur furchtbar geschämt und war zutiefst über mich und mein Verhalten erschrocken.

    Das war der Zeitpunkt, den ich all die Jahre immer vor mir her geschoben habe : Ich wusste nun, das Alkohol mein Feind ist, und aus meinem Leben verschwinden muss.

    Mittlerweile habe ich mir selbst vergeben, und sehe "Meine Schuld" als "Meine Chance" an. Die Chance, etwas zu ändern. Doch möchte ich dabei nie vergessen, was passiert ist. Der Mensch verdrängt im Laufe der Jahre schlechte Emotionen. Was auch ein guter Schutzmechanismus einem selbst gegenüber ist. Würden wir doch unseres Lebens nicht mehr froh, wenn wir immer nur z.Bsp. aufgrund eines schlechten Erlebnisses endlos trauern würden.

    Damals ist der Nick aufgrund meiner Schuld-und Schamgefühle entstanden. Heute ist „MeaCulpa“ eine Erinnerung und auch Warnung zugleich.

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    Erst mal finde ich es wirklich toll das Du jetzt schon diese Zeit ohne Alkohol bist! Super! Ich stehe mal wieder am Anfang, erinner mich aber noch gut an die 11 Monate ohne diese Droge vor 4 Jahren.

    Vielen Dank ! Alles beginnt mit einem Anfang. Erste zaghafte Versuche, quasi wie ein kleines Kind, das laufen lernt. Und zum Laufen lernen gehört genauso das Hinfallen. Auch, wenn es weh tut, aber steh auf, und versuche es. Immer wieder. Solange, bis Du es kannst.

    Auch ich habe viele Jahre - Jahrzehnte gebraucht, um da hinzukommen, wo ich heute bin.

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    Ich kann das sehr gut verstehen mit dem geschützten Raum an der Arbeit! Lieber 3 mal die Woche 24 h an der Arbeit zu sein, als in Versuchung zu kommen. Mit meiner, zugegeben, sehr begrenzten Erfahrung würde ich sagen es ist ein Prozess. Und wenn man sich das bewusst macht kann man, in kleinen Schritten, dass Verhalten ändern. Auf Dauer macht einen diese Belastung dann sonst auch wieder fertig und führt zu neuen Problemen. So ist/war es bei mir. Zwar hab ich keine Kinder und muss mich „nur“ um mich kümmern, aber auch ich muss finanziell schauen wie es passt. Deshalb kann ich Deine Bedenken und Ängste gut verstehen! Mir hilft es immer mich zu fragen: was kann im schlimmsten Fall passieren? Ich müsste mich „verkleinern“, könnten gewisse Dinge nicht mehr so betreiben wie ich es gewohnt bin zu tun. Aber ich würde nicht auf der Straße stehen, bleibe gesund und hab trotzdem noch genug um ein gutes Leben zu haben. Zwar anders als gewohnt, aber es würde funktionieren. Aber diese Veränderung…! Das ist das was mir eigentlich Angst macht. Das zu realisieren beruhigt mich dann etwas. Versteh mich nicht falsch, ich möchte hier nicht altklug oder naseweis rüberkommen! Bei Dir hängt mehr daran als bei mir, und das ist mir sehr bewusst. Trotzdem, vielleicht ist der Denkprozess ja etwas ähnlich.

    Trotz all meiner Exzesse und Verrücktheiten habe ich es doch irgendwie geschafft für mich zu sorgen, und konnte einige Sachen anschaffen, die man notfalls versilbern könnte.

    Nur möchte ich nichts an den Dingen, die mich umgeben, verändern. Es ist schön, so wie es ist, und ich bin Stolz darauf mir gewisse Sachen erarbeitet zu haben. Und das alles aufgeben wegen 2 Jahren Ehe ? Wegen einer krassen Fehlentscheidung ?

    Wenn ich das irgendwie verhindern kann, dann mache ich das auch.

    Sollte es nicht mehr gehen, bleibt es nicht aus, Dinge zu veräußern. Um auf Deine Frage : „Was kann im schlimmsten Fall passieren ?“ zu antworten : Das würde mir Schmerzen und Kummer bereiten, doch mein Leben würde zum Glück nicht unter der Brücke enden.

    Es ist auch nicht mehr wirklich lange. Schaffe ich es, diesen Kurs zu halten, bin ich Ende nächsten Jahres aus dem Gröbsten raus. Und ab da fahre ich deutlich einen Gang herunter. Werde einen anderen Posten bekleiden, und auch die Stundenzahl reduzieren. Ich denke, immer wenn man sich in einer schwierigen Lebenssituation befindet, muss es einen Ausweg geben. Sozusagen einen Master-Plan, an dem man sich orientieren kann. Wenn Du weißt, es ist dann und dann vorbei oder ändert sich, kannst Du auch schwere Zeiten durchhalten und die Zähne zusammen beißen.

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    Mit dem Trinken aufzuhören bringt massive Veränderungen mit sich, dass ängstigt auch erst mal. Aber daraus ergibt sich soviel Positives!

    Zum Thema zu Hause bleiben und sich einzuigeln: Auch das kenn ich! Aber auch da versuche ich, in ganz kleinen Schritten, auf andere Menschen zu zugehen. In meinem Tempo und auch zu akzeptieren wenn das mal nicht so klappt. Bei mir bringt Zwang gar nichts. Wenn ich mich zwinge mit Freunden ins Kino zu gehen und eigentlich keine Lust habe, ist das nur Quälerei für mich. Vergleiche mit anderen: „Oh man! Die sind jeden Tag am See, und ich mag lieber für mich eine Radtour machen. Was stimmt mit mir nicht?“ hab ich mir abgewöhnt. Jeder Mensch ist anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Fitnessstudio ist für mich z.B. gut. Ich bin unter Menschen, kann interagieren oder halt nicht. Du merkst das Du wieder mit anderen interagieren möchtest. Super! Probier aus was Dir gut tut. Selbsthilfegruppe, vielleicht etwas was mit Deinem Hobby zu tun hat? Gibt es „Schraubertreffen“?😉

    Total ! Das ganze Wesen verändert sich. Man sieht die Dinge und Menschen um einen herum mit völlig anderen Augen. Mir geht das sehr ähnlich : Unter äußerem Zwang etwas müssen, funktioniert dauerhaft nicht. Es muss der innere Wunsch da sein, es zu wollen.

    Ich habe schon öfters Touren allein gemacht. Sei es mit dem Fahrrad, Camper oder auch mal in den Club um die Musik zu genießen.

    Das war alles gut, doch immer wieder habe ich gemerkt, das es noch schöner wäre, diese Erlebnisse mit einem Gleichgesinnten zu teilen.

    Von daher werde ich mich mal nach einer SHG umschauen. Und auch andere Möglichkeiten mal austesten. Meet5 finde ich z. Bsp. Ein schönes Konzept.

    „Schraubertreffen“ habe ich zum Glück mit meinen Nachbarn schon :)

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    Einen schönen Tag wünsche ich Dir☀️

    Das gebe ich 100 % zurück :)

    Erst mal Glückwunsch zu mehr als 1 Jahr ohne Alkohol. Dazu entscheidende Weichen im Leben neu gestellt. Das ist schon eine tolle Leistung.

    Auch meine Kontakte zu früheren Saufkumpanen sind eingeschlafen. Das gemeinsame Bindeglied namens Alk ist halt weggefallen.

    Vielen Dank ! Ich bin wirklich froh, das die Dinge so sind wie sie sind. Es war ein langer Weg dahin, der natürlich noch lange nicht vorbei ist. Trotzdem ist es schön, zu sehen, dass man alles schaffen kann, wenn man denn nur will.

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    Zu Datingportalen kann ich nichts beitragen.

    Da erhoffe ich mir hier keine Hilfe :) Da sind andere Portale, Foren etc. geeigneter.

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    Probier es doch einfach mal aus. Ich war auch mal im Anschluss an meine ambulante Therapie für 1 1/2 Jahre in einer, geschadet hat es mir nicht, ein paar wertvolle Erkenntnisse habe ich mitgenommen.

    Ich war vor 10 Jahren mal in einer SHG wegen FS-Verlust- kaum hatte ich den Lappen wieder, bin ich nicht mehr hingegangen. Im Nachhinein gesehen war das keine kluge Entscheidung. Denn ich denke oft noch an die Gespräche. Ich denke, ich werde das demnächst machen.

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    Auf mich wirkt Dein Beitrag richtig positiv. Es ist nicht zu erwarten, dass Du nach knapp 1 1/2 Jahren alles zum Positiven verbessern konntest. Es muss ja noch etwas Luft nach oben bleiben. Und das ist eine Frage der Zeit und der nötigen Geduld.

    Vielen Dank für die guten Worte. Wenn ich zurück blicke, habe ich in den letzten 1,5 Jahren viel geschafft. Und ich möchte noch mehr schaffen.

    Guten Morgen an Euch alle,

    heute ist kein besonderer Tag, es ist kein besonderes Jubiläum, keine Hochzeit, niemand ist gestorben. Ich bin auf der Arbeit, habe einige Minuten Zeit und habe einfach das Bedürfnis, mich mitzuteilen. Gestern auf dem Nachhause Weg habe ich einen schönen Podcast gehört von Stefanie Stahl und Lukas Klaschinski - Thema Selfcare-Selbstliebe.
    Dazu gab es einigen guten Input, aber vor allem ist hervorgehoben worden, bzw. ist mir wieder bewusst geworden, das das wirkliche Glück des Menschen in seinen sozialen Bindungen - Beziehungen besteht.

    Das aller wichtigste Vorab : Ich bin nun mittlerweile 1 Jahr, 5 Monate und 12 Tage trocken. Hatte keinen Rückfall und auch der Drang wieder zurückzufallen in alte Verhaltensmuster hält sich sehr in Grenzen.

    Wie funktioniert das für mich ohne weitere Begleitung ?

    Vor allem war es wichtig, das ich mich von einigen Menschen abgegrenzt habe insbesondere von meinem ehemals besten Freund. Es sind mir im Laufe der Zeit so viele verquere , manipulative Verhaltensweisen an ihm aufgefallen, das ein zurück für mich nicht möglich ist.

    So viele Situationen, in denen ich im Nachhinein nur denke : Wie konnte ich mich so verarschen lassen ? Bzw. habe Dinge einfach hingenommen, obwohl es nicht akzeptabel gewesen ist zu schweigen. Der Stoff hats möglich gemacht.

    Zwei neue Menschen sind in mein Leben gekommen : Mein Nachbar und seine Frau (+Kinder die gut mit meiner Kleinen auskommen). Ich teile mit ihm die Leidenschaft für alte Autos, an denen wir rumschrauben, und unsere (Hobby-)Schrauber Skills stets verbessern. Das bereitet mir grosse Freude.

    Doch nicht nur die Schrauberei : Gemeinsame Unternehmungen mit den Kindern sind schön und erfüllend. Sie geben mir ein bisschen das Gefühl, Teil einer grossen Familie zu sein.

    Ein ganz wichtiger Mensch in meinem Leben ist natürlich meine süße, kleine Prinzessin, die dieses Jahr 4 wird. Sie hat sich toll entwickelt, und ich bin so froh, das es sie gibt. Wir haben ein liebevolles, enges Verhältnis zueinander, und ich kann sie zum Glück fast wöchentlich sehen. Es ist toll, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Und es ist toll, dabei ein nüchterner, 100% ihr zugeneigter Vater zu sein. Der echt ist in seinen Gefühlen, ihr wahre, bedingungslose Liebe entgegenbringt. Und sie das ganze Elend eines Alkohol-und drogenkranken Vater nicht erleben muss, da ich noch rechtzeitig die Kurve gekriegt habe.

    Das gibt mir ganz viel zurück, trotz all der Schwere der Folgen der Scheidung, die wie ein Damokles Schwert über mir kreist.

    Denn die Mutter ist nach wie vor laut und polternd. Ihre Art pendelt immer zwischen laut-aggressiv zu depressiv-weinerlich-wehleidig. Das macht es so ungemein schwer, mit ihr einen vernünftigen, ausgewogenen Umgang zu pflegen. Kriegt sie wieder ihren Aggro-Trip hilft nur abgrenzen und auf mute stellen. Ansonsten würden sich sämtliche Dialoge ins uferlose steigern, und Geschrei ist vorprogrammiert.

    Insgesamt würde ich sagen, erfüllt sie viele Indikatoren eines weiblichen (tls. versteckten) Narzisten. Aber das ist ein anderes Thema.

    Gott sei Dank - bin ich seit Juli letzten Jahres von dieser Frau geschieden, aber die immensen Kosten dieser Scheidung lasten Monat für Monat schwer auf meinem Rücken. Dank meines Arbeitgeber habe ich die Möglichkeit durch entsprechenden Arbeitseinsatz zusätzliches Geld zu verdienen.

    Was mir total hilft im Moment. Ich kann mein ganzes Hab und Gut behalten, muss mich nicht verkleinern, und habe immer noch genug, um mit meiner Tochter schöne Dinge zu erleben. Doch diese Option der Mehrarbeit ist leider endlich. Je nach Bedarf, und momentan ist der Bedarf noch vorhanden. Fällt dieser weg, wars das mit dieser schönen, zusätzlichen Einnahmequelle. Deshalb die Anspielung an Damokles.

    Der Preis, den ich dafür zahle ist eine enorme Arbeitsbelastung, die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Zeit, die ich nicht für (Stoff und) Schnaps habe. Man könnte sagen, das ich mich auch mit Arbeit dicht mache. Wenn ich ehrlich bin, ist es auch eine Art Flucht, denn auf der Arbeit befinde ich mich quasi in einem geschützten Bereich. Abgeschieden von der Aussenwelt und äußeren Einflüssen. Hier kommt niemand vorbei und prostet mir zu.

    Das negative an der Sache ist jedoch, das mir Nähe und soziale Verbindungen fehlen. Ich kenne das nicht, das ich in meinem alten Leben längere Zeit Single war. Und ich hatte immer einen großen Freundes (Bekannten-) kreis um mich herum. Vieles davon ist weg gebrochen.

    Ich bin seit 2 Jahren Single und anfänglich war es mir wichtig, diesen Zustand auch zu halten. Ich brauchte diese Zeit für mich - um mich zu festigen, und mir meines neuen Ichs bewusst zu werden.

    Nun ist es soweit, ich bin klar und fühle mich fertig an. Gewachsen an dieser schwierigen Situation, bereit für was Neues. Aber in meinem Alter (fast 47) muss ich feststellen, das dieses Dating Ding nicht mehr wirklich funktioniert. Gerade, weil ich eben einfach durchschnittlich bin.

    Ich sehe durchschnittlich aus, und verfüge über durchschnittliche Fähgkeiten-quasi ein Tropfen im gesamten Ozean. Und das meine ich nicht abwertend mir gegenüber. Ich versuche mich einfach Ok zu fühlen, und mich selber nicht zu wichtig zu nehmen.

    Doch das ist eben nicht das Ding, um in dieser Social Media Zeit aufzufallen oder hervorzustechen.

    Meine Talente liegen in meiner kommunikativen Art und Weise, mit Menschen umzugehen - im echten Leben.

    Und das ist mein Thema, an dem ich in Zukunft arbeiten muss. Raus, aus diesem selbst geschaffenen Cocon, meiner Komfortzone, und raus an die frische Luft - ran an die Menschheit.

    Verbindungen schaffen, und das eben nicht nur auf der Paar-Ebene. Trotz aller guten Vorsätze und Erkenntnisse steckt doch die Angst in mir. Selbst beim Schreiben dieser Zeilen, daran denken, "raus zu gehen", läuft es mir unbehaglich den Rücken hinunter.

    Wie ihr seht, ist also noch viel Spielraum zur Persönlichkeitsentwicklung vorhanden. Vielleicht sollte ich doch mal in eine SHG ?!

    Es bleibt also wie immer spannend.

    Danke für Eure Zeit, herzliche Grüße

    MeaCulpa

    Hallo Egghard,

    auch von mir ein herzliches Willkommen. Du gehst absolut den richtigen Weg, und ich kann Dir wirklich ans Herz legen, diesen beizubehalten. Ich habe genauso wie Du Kontrollverluste gehabt, und angefangen, dann direkt nach dem Aufstehen am nächsten Tag weiter zu trinken.

    Jahrelang habe ich geglaubt, ich kann es "lernen", das "Ding" unter Kontrolle zu kriegen.

    Aber es kontrolliert nur Dich, und je länger Du trinkst umso heftiger werden die Exzesse.

    Es ist dabei völlig egal, ob Du Verantwortung für ein Kind, oder im Beruf oder als Führer von Kraftfahrzeugen trägst. Der Alkohol wird immer stärker sein, egal wie sehr Du Dich bemühst.

    Der einzig richtige Weg ist eine vollständige Abstinenz.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft auf Deinem Weg.

    So individuell wie unsere Suchtgeschichte und Entwicklung ist, so sollte man auch für sich persönlich den Weg des Dialoges über das Thema wählen.

    Ich bin generell ein Typ, der offen ist. Und mir hilft es, über Dinge zu reden, die mich belasten.

    Anfänglich habe ich sehr offen und auskunftsfreudig über meine Problematik gesprochen. Doch ich musste feststellen, das zuviel Offenheit nicht bei jedem auf Verständnis stößt. Und somit habe ich mich dafür entschieden, freundlich aber bestimmt abzulehnen, wenn ich in eine solche Situation komme bzw. war. Ohne weitere Erklärungen. Das hat in den allermeisten Fällen ausgereicht.

    Weitere Info`s mache ich mittlerweile nur noch bei den Menschen, die das verstehen, denen ich vertrauen kann und die mir zuhören.

    Danke MeaCulpa für deine Antwort, vor allem aus deiner Perspektive!

    der weg hierher war für mich nicht leicht, aber ich kann einfach nicht über alles was vorgefallen ist, meinen Eltern erzählen, weil die beiden sowieso derzeit sehr schlecht auf den werdenden Papa zu sprechen sind, und ich mir ein halbwegs vernünftigen Umgang wünschen würde.

    Aber wie du es eben geschildert hast, er bewirft mich mit Dreck, vor allem weil er weiß, was für ein Familienmensch ich bin und wie mich seine Worte verletzen. Mittlerweile hat er mir ja eben unterstellt ich wollte ja unbedingt ein Kind und hab es ihm quasi untergeschoben und das die Liebe sowieso nie richtig echt war. Er weiss, wie sehr es mich vor allem das mit der Liebe trifft, weil ich ihn in mein Haus, mit seinem Kind ein Dach über dem Kopf gegeben habe, trotz seinem schwierigen Verhältnis zu seiner Exfrau sogar hierbei vermittelt habe. Es war der erste Mann, den ich in mein Zuhause wohnen lies, und ich habe immer versucht ihm zu zeigen, dass es unser gemeinsames Heim ist.

    Jetzt bekomm ich nur vorgesetzt, dass es nur zwei Optionen gibt, entweder er will als Papa nicht mal eingetragen sein und will kein Unterhalt nichts bezahlen dann kann ich auch alles mit dem Kind handhaben wie ich möchte, oder Variante zwei, mit einer Kontaktregelung wie es sich er wünscht dann zahlt er auch. Ja er hat Variante 1 gewählt wo keine Verantwortung dabei ist. Ich finde es so unfair, mir dies aufzuladen, den was du erkläre ich später mal unserem Kind? Papa wollte eigentlich eh nie wirklich daher ist er jetzt auch nicht wirklich da? Diese Bürde ist das allerletzte, vor allem weil er glaubt ich lasse mich darauf ein wie er es möchte. Ich habe eine behinderte Mutter, die nie ihr Enkelkind alleine auf dem Arm halten wird können, oder die Betreuung mal auch nur für eine Stunde alleine übernehmen wird können, und auch damit glaubt er mich unter Druck setzten zu können. Ich hab mir bereits Tagesmutter und ein Umfeld organisiert, weil ich ja selbstständig bin und daher bald wieder arbeiten werde, aber ich kann ihm einfach nicht vertrauen, vor allem wenn er nicht mal versucht einen Kompromiss mit mir zu finden. Er fragt ja nicht mal nach dem Baby, nach der Schwangerschaft. Es kommt bei den Ultraschallbildern nicht mal eine ordentliche Reaktion, wozu will er dann überhaupt einen Teil der Obsorge? Ich verstehe ihn überhaupt nicht mehr… ich erkenne ihn nicht wieder.

    Hey Aloha,

    das ist hier schon der richtige Ort, um seinen Emotionen und Gedanken freien Lauf zu lassen. Denn nicht nur Du leidest unter der Situation, mit Sicherheit Deine Eltern ebenfalls. Und da halte ich es für richtig, nicht jede Story mit ihnen zu teilen.

    Leider ist es so, dass Du immer mehr von diesem Menschen kennen lernst, und es sich wahre Abgründe auftuen. Mit Sicherheit verstärkt der Alkohol seine schlechten Charakterzüge, jedoch ohne Alkohol sind diese ebenso vorhanden. Wahrscheinlich nicht ganz so deutlich sichtbar.

    Darf ich fragen, wie lange ihr Euch kanntet, bis ihr den gemeinsamen Schritt gegangen seid, ein Kind zu bekommen ?

    Sein Gefolge, welches er um sich schart, steht recht geschlossen hinter ihm, und da wirst Du nicht gegen ankommen. Ich bin in einer ähnlichen Situation mit meiner Ex-Frau, und es geschehen Dinge, wo mir - genauso wie Dir - Unrecht angetan wird. Es schreit förmlich in einem nach dem "Warum sehen sie es nicht ? Nicht ICH bin der bzw. die Böse".

    Das Traurige an der gesamten Situation ist, das Du durch das Kind lange Zeit an ihn gebunden bist. Er versucht auf ganz böse Weise, Dir jegliche Verantwortung zu zuschieben. Und sich quasi frei zu kaufen durch die Option, nicht als Vater eingetragen zu werden.

    Das würde ich nicht mitmachen ! Du hast Rechte, und darfst diese fordern !

    Lass Dich nicht erpressen, durch seine Bestimmungen, wie der Umgang zukünftig mit dem / der Kleinen erfolgen soll. Was will er denn machen bspw. wenn er Zugang zum Kind möchte und Du sagst : Nein, das Kind ist krank, komm in 3 Tagen wieder ?

    (Das soll natürlich nicht der Regel-Zustand sein. Die Besuchszeiten können, wenn keine vernünftigen Gespräche möglich sind, durch das Jugendamt bzw. Familiengericht durch entsprechende Beschlüsse klar geregelt werden. Ich wollte Dir damit Deine Position aufzeigen, und wieviel Macht Du in der Hand hast)

    Das kleine Wesen in Dir wird irgendwann, wenn es da ist, nach seinem Vater fragen. Das ist ein ganz natürliches Verhalten. Genauso kann ich mir vorstellen, das der Vater ebenfalls nach einiger Zeit das Bedürfnis verspürt, sein Kind in den Arm zu nehmen. Und dies auch von Dir einfordert.

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, das man ihm dies nicht verwehren sollte. Jedoch muss er seinen Beitrag leisten. Selbst wenn dieser nur in Form von einer finanziellen Zuwendung geschieht.

    Ich würde ich Dir empfehlen : Tausche Dich mit Menschen aus, die Dich jetzt unterstützen, und Dir gut tun - für Dich da sind. Und schütze Dich vor allem selber ! Wenn als Selbstschutz erstmal Funkstille durch Blockieren zwischen Euch herrschen muss, dann ist das völlig ok. Diese Zeit kannst Du für Dich nutzen, um Dich zu sammeln, Dir Gedanken machen, wie es in Zukunft weiter geht.

    Denn sein aktuelles Verhalten besteht ja nur darin, Dir Schmerzen zuzufügen. Und das ist wirklich das Letzte, was Du jetzt gebrauchen kannst.

    Mir geht es da wie Petter. Am Anfang - voller Stolz - habe ich quasi jedem der nachfragte, meine Story aufs Auge gedrückt. Ich habe bei einem vermeintlich guten Bekannten, der mich seit vielen Jahren kennt, ganz böse Dinge über mich anhören müssen. Nachdem ich ihm ein paar Stories erzählte, wieso ich zu dem Schlussstrich kam.

    Das hat mich sehr verletzt. Und seitdem gehe ich mit meinen Informationen deutlich sparsamer und gewählter um.

    Hallo Aloha,

    zuerst möchte ich Dich hier auch herzlich willkommen heißen, und Dir sagen, dass Du mir in Deiner jetzigen Situation wirklich leid tust. Gut, dass Du den Weg hierher gefunden hast, und bereit bist Dich auszutauschen. Das gibt Dir eine Hilfe an die Hand, die Du sicher gut gebrauchen kannst.

    Du bist schwanger, was Dich sowieso fordert, und dazu kommt ein Mensch an Deiner Seite, der offensichtlich ein massives Alkoholproblem hat.
    Und anstelle Dir eine Stütze zu sein, bewirft er Dich mit Schmutz. Und macht Dir das Leben zur Hölle.

    Zu aller erst kurz die rechtliche Seite. Mach Dir deswegen eher weniger Gedanken. Du bist die Mutter, und kannst das alleinige Sorgerecht beantragen. Das ist wesentlich einfacher, wie wenn ihr verheiratet wärt. Denn da bekommt automatisch jeder Elternteil das halbe Sorgerecht.
    Ebenfalls kann er sich nicht aus seiner finanziellen Verantwortung stehlen. Er ist Dir verpflichtet, Unterhalt gemäß der Düsseldorfer Tabelle zu bezahlen. Sollte er sich trotzdem quer stellen, muss Du den Klageweg einschlagen, das geht dann bis hin zu einer Gehaltspfändung. Du kannst vom Amt einen Unterhaltsvorschuß beantragen, den sich das Amt dann wieder beim Vater des Kindes holen wird.

    Wie Aurora schrieb, hol Dir rechtzeitig Beratungstermine bei den entsprechenden Stellen, das Du gewappnet bist. Das nimmt Dir Sorgen ab, und Du kannst zumindest was das Thema betrifft, ein wenig Aufatmen.

    Anders verhält es sich auf der emotionalen Ebene. Du kannst keine Liebe einklagen ! Ist der Vater lieblos, so wird Dir der Rechtsweg diese auch nicht einbringen. Durch sein Alkoholproblem wird er alle Dinge, die ihn von seiner Suchbefriedigung abhalten, versuchen zu unterbinden.

    Und das auf unterschiedlichste Art und Weise, wie Du ja leidlich schon feststellen musstest.

    Ich kann Dir als trockener Alkoholiker, selber Quartalssäufer, selber Vater eines 2-jährigen Kleinkind nur sagen, dass die Sucht stärker ist als alles andere. Es ist dabei völlig egal, welche Situation und welche Verantwortung da ist. Sei es Kind, Beruf, Führen von Kraftfahrzeugen etc. Ist der Saufdruck da und wird ausgelebt, gibt es keine Grenzen.

    Ich kann Dir wirklich empfehlen, bereite Dich vor und schütze vor allem Dich und Dein ungeborenes Baby ! Was der Vater Deines Kindes aus sich macht, liegt nicht in Deiner Hand und Möglichkeit.

    Kommt nicht der aufrichtige Wille und die Tat von ihm, etwas zu verändern, wird es nicht nur so bleiben wie es momentan ist. Sondern es wird sich verändern und noch schlimmer werden.

    Alles Gute wünsche ich Dir !

    140 Tage !! Super :wink::mrgreen:

    Dein Urlaubs Plan hört sich gut an, und ich kann mir vorstellen, das Du eine schöne Zeit haben wirst. Allen voran der Plan, die Qualmerei in den Griff zu kriegen. Aus meiner Erfahrung heraus, und aus Gesprächen mit anderen ist es oftmals wirklich so, wie mit der Sauferei.
    Es kommt einfach der Punkt, an dem Du diesen inneren Hebel ergreifen kannst. Ihn anpackst, und ab dem Augenblick geht etwas, was vorher irgendwie nicht funktionierte. Eine Art Selbstverständlichkeit macht sich innerlich breit, und Du weisst einfach, das es vorbei ist.

    So ging es mir vor ca. 3 Jahren mit der Qualmerei. Ich hatte mit 16 Jahren angefangen, und bis zu meinem 36.Lebensjahr geraucht. Dann war ich einige Jahre "clean", und traf dann meine Noch-Ehefrau, die Raucherin ist. Und plötzlich gesellte sich zum Bier wieder Zigaretten dazu X/

    Zum Glück gab es dann diesen "magic moment". Und seitdem ist auch das Bedürfnis immer weniger geworden.

    Die erste Zeit ist anstrengend, der Suchtdruck anders, ich finde sogar höher wie beim Saufen. Doch es wird mit den Wochen besser, bis es fast verschwunden ist.

    Ich glaube hier ganz fest an Dich. Wer mit dem Saufen aufhört, der schafft auch, die Qualmerei zu beenden. :thumbup:

    Ich schreib nur kurz, da ich immern noch mega knapp mit Zeit im Moment bin, aber das muss ich loswerden!

    Schön von Dir zu hören!!! Schön von Dir so viel Positives zu hören!!! Und ja, wir haben einen anderthalbjährigen, ich weiß genau, was du meinst (grade das mit dem Klo :D:D:D)

    ich liebe den kleinen so dermaßen, dass ich abends schon immer ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich denke, endlich ist er im Bett :oops: ich freue mich zum Ende das Tages immer so darauf, auch mal ein paar kurze Momente nur für mich zu haben. Gleichzeitig freue ich mich aber auch schon wieder auf den Morgen, wenn er aufwacht :lol:<3 Die kleinen sind mega anstrengend, aber keine Minute möchte man missen, sie geben es doppelt und dreifach zurück (wie er grade alles war nach Kerze aussieht anfängt auszupusten, goldig...)

    Bleib weiter auf deinem Weg! Es lohnt sich.

    Vielen Dank für Deine Worte :) Es ist wirklich so. Ich liebe die Kleine Maus so sehr. Freue mich über Ihr ganzes Wesen, und wie sie voller Begeisterung auf allem rumhüpft, auf dem man hüpfen kann. Ach, es gibt so vieles was so niedlich ist an Ihr :love:

    Den Preis für die Kleine bezahle ich auch gerne. Aber meine Noch Ehe-Frau würde ich am liebsten auf den Mond schiessen. Ich werde Ihr beim nächsten Treffen sagen, das ich auf Ihre Beschimpfungen und Vorhaltungen künftig nicht mehr eingehe. Es gibt auch nichts zu besprechen-die Zeiten wegen der Kleinen sind klar, und alles weitere klären dann eben die Anwälte.
    Es geht hier um Selbstschutz, denn ihre Boshaftigkeiten, prallen eben nicht so einfach an mir ab, sondern machen natürlich was mit mir. Und meine Energie ist kostbar, ihr kennt ja meine aktuelle Lebenssituation und was diese von mir einfordert.

    Hey Seeblick,

    ja der Umgang ist sehr schwierig, weil ich es so schwer nachvollziehen kann ,wie man nur so sein kann. Im Angesicht schwerer Krankheit würde ich doch dankbar sein, für jede Hand, die mir gereicht wird. Würde versuchen, mir ein beruhigtes, positives Umfeld zu erschaffen. Meine Noch-Ehefrau hingegen ist nach wie vor wie ein Erdbeben auf der Richter Skala. Von einsichtig-nett bis bösartig-giftig.

    Es ist sehr anstrengend..

    Hallo Mea culpa,

    Darf ich fragen wie es dir geht bzw. Die Gesamtsituation ist? Kommst du bzw ihr mit dem großen Berg an Einschlägen einigermaßen klar?

    Hey Blume,

    habe eben Deine Frage gelesen :) Deshalb spoiler ich jetzt ein bisschen. Den Text für morgen (da wären es 100 Tage trocken), den ich schon vorbereitet habe, poste ich jetzt :


    [Kleine Anmerk: Morgen 15:00 sind die 100 voll. Doch mir geht es aktuell gut, und morgen wird genauso wie jetzt sein.]

    100 Tage trocken !! Liebe Menschen da draussen, ich bin nun im dreistelligen Bereich 😊 ein tolles Gefühl, das geschafft zu haben.

    Mein nächstes Ziel wird die 300 sein, und ich freue mich, dann auf social media das Plakat vom Film 300 zu posten. Ohne irgendwas dazu zu sagen. Insider wissen natürlich, was damit gemeint ist. Klingt vielleicht ein wenig bescheuert, aber ich freue mich da total drauf. Zum einen, weil ich den Film mega-geil finde. Zum anderen, weil auch der Inhalt mit Kampf zu tun hat. Und es ist mein innerer Kampf, meine Reflektion, meine Achtsamkeit, aber natürlich auch Disziplin.

    Wenn ich jetzt auf mich schaue und reflektiere, dann muss ich feststellen, das mein Leben an meinen Kräften zehrt. Zum einen ist da der Schichtdienst, mit seiner Unregelmäßigkeit. Sowohl Früh-Spät-als auch Nachtschichten. Tlw. Muss ich bis zu 300 Km pro Schicht fahren, und das ist vor allem jetzt im Winter ganz schön anstrengend. Dazu kommt mein süßer, kleiner Wonneproppen.

    Nunmehr 2 Jahre ist die Kleine vor kurzem geworden. Ein wirklich tolles Persönchen. Das mich aber auch sehr fordert, da sie total anhänglich ist, und mich noch nicht mal alleine aufs Klo lässt. Geschweige denn, das ich sie mal bei jemand anderen für 5 Minuten abgeben könnte.

    Sie macht auch zwischenzeitlich bei mir keinen Mittagsschlaf mehr, was die ganze Sache für mich noch anstrengender macht. Ich kann wirklich nur sagen, alleinerziehend ist richtig scheisse.

    Und mein grosser Respekt, an alle Alleinerziehenden hier. Ihr leistet wirklich einen starken Job.

    Klar könnte ich es mir einfach machen, und die Glotze anschmeissen und der kleinen ein Tablet in die Hand drücken. Dann hätte ich Ruhe, aber das ist nicht mein Anspruch ein Kind in die Welt zu setzen, um es dann mit o.g. UE-Geräten ruhig zu stellen.

    Natürlich bekommt man ganz viel zurück ! Und ich würde niemals meine süße Maus wieder zurückgeben. Es ist gut und wunderbar, das sie da ist. Und die Anstrengung ist es wirklich wert.

    Eine Sache hat sich etwas zum Guten entwickelt : Dadurch, das meine Noch-Ehefrau in der Chemo ist, habe ich zukünftig jeden Donerstag und Freitag frei. An diesen Tagen hole ich immer das Kind ab, und wenn es vom Schichtplan passt, bleibt das Kind bis Samstag vormittag bei mir, und ich gehe dann in die Spät-bzw. Nachtschicht. Das ist eine schöne Routine.

    So könnt Ihr Euch jedoch vorstellen, wie mein Leben aussieht-entweder arbeite ich, oder ich habe das Kind. Das mal Zeit für mich bleibt, kommt eher selten vor.

    Und jetzt kommt erschwerender Weise dazu, das meine Noch-Ehefrau wieder einmal emotional völlig aus dem Ruder läuft. Nachdem sie schon über Monate die Scheidung und die Scheidungsfolgevereinbarung (obwohl wir uns einig waren, und alles schon beim Notar vorliegt. Sie einen wirklich mehr als guten finanziellen Ausgleich für knapp 2 Jahre Ehe bekommt) versucht hat zu verschleppen und blockieren, habe ich nun vor einigen Tagen die Scheidung eingereicht.

    Bestimmt könnt Ihr Euch vorstellen, wie Ihre Reaktion war. Natürlich hat Sie gegen das eigentliche Einreichen nichts sagen können, da es über viele Monate schon klar war, das es irgendwann kommt. Aber sie hat sich einen nichtigen Anlass genommen, um wieder auf mich los zu gehen, zu pöbeln und stänkern. Mich abzuwerten und runter zu putzen. Ich habe darauf reagiert, und nun bin ich mal wieder blockiert.

    Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie wütend und traurig ich bin.

    Ich gebe mir wirklich grosse Mühe, für unsere Tochter, hole sie immer ab. War in 12 Monaten Trennung noch nicht einmal später wie 5 Minuten beim vereinbarten Termin, und das, obwohl ich jedes Mal 160 KM fahren muss, um mein Kind zu holen. Geschweige denn, das ich mal einen Termin abgesagt habe. Zahle immer pünktlichst am 28., arbeite teilweise 180 Stunden im Monat und tue alles für das Kind.

    Und es genügt immer noch nicht-in ihren Augen. Das frustriert so dermaßen.

    In meinem Bekanntenkreis sind soviele Negativ Beispiele wo sich Väter wie die letzten A******cher aufführen. Und ich tue wirklich gutes und bekomme nur Negativ Vorhaltungen. Es ist wirklich anstrengend. Dazu kommt mein persönlicher Kampf mit der Trinkerei.

    Meine Ex bzw. Affäre hat zwischenzeitlich wieder einen neuen, der sie nur benutzt. Wie sagte mein Bekannter : Der neue kommt nur zum f***en und saufen vorbei. Und sie läßt das eben mit sich machen. Obwohl sie eigentlich was anderes im Leben möchte. Klar, ihre Entscheidung, ihr Leben. Aber trotzdem hat das weh getan zu hören. Und ich hatte Bilder in meinem Kopf von alten Tagen wie das damals eben bei uns so war. Und ja, ich hatte Freitag abend mächtig Saufdruck. Wurde einfach nur müde, und bin dann um 21:45 eingeschlafen. Ich bin zum Glück schnell eingeschlafen und habe toll durch gepennt. Am nächsten Morgen einfach nur froh und glücklich gewesen über meine Standhaftigkeit. 8 Km gelaufen an einem kalten, nebeligen Winter Morgen, was mir auch sehr gut getan.


    Es ist nicht einfach-aber ich bleibe Standhaft ! Natürlich ! Aufgeben ist keine Option ! Denn würde ich jetzt Saufen, würde alles noch viel schlimmer werden.

    Wir hören bestimmt bald wieder voneinander.

    Habt eine schöne Vor-Weihnachtliche Zeit

    Hey ihr da draussen,

    klar gibt`s mich noch und Yes ! Immer noch trocken oder besser : immer wieder trocken ^^ Um genau zu sein, über 66 Tage in denen sich einiges bei mir geändert hat, und sich mir vor allem die Frage immer wieder gestellt hat : Warum habe ich das nicht schon öfter gemacht ? Aber ganz egal, es zählt das Jetzt und die Zukunft, denn das kann ich verändern und beeinflussen. Ich bin jetzt bald 45 und habe auf jeden Fall die Hälfte von meinem Leben gelebt. Es war aufregend, actionreich, ich habe nie eine Gelegenheit ausgelassen. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, das ich irgendwann mal eine Midlife Crisis kriegen sollte, wie viele meiner Bekannten im selben Alter. Ich habe was verpasst ? Ne ich hätte manchmal mal lieber was verpassen sollen :P

    Nun ist die Action-Zeit vorbei, und es wird ruhiger und das ist ganz wunderbar und toll. Ich schlafe hervorragend, ich atme ein, spüre die Lebens-Luft, und dieses innere, warme, wohlige Gefühl. Das einfach nur ein riesengrosses SCHÖN vermittelt.

    Das das so ist, verdanke ich natürlich auch Euch und dieser Spur werde ich treu bleiben.

    Abgesehen von meinem inneren Mind-Game, welches sich total gut anfühlt, sind die äußeren Umstände schwierig. Meine Noch Ehefrau bekommt ihre detaillierte Diagnose / Biopsie / Therapieplan Erstellung in den nächsten Tagen. Ihre Art ist extrem schwankend. Und leider erfüllt voller Aggressivität, Boshaftigkeit, Vorwürfen und Beleidigungen ganz schlimmer Art.

    Ich kann so langsam auch ein Muster in ihrem Verhalten erkennen. Sie hat immer phasenweise Schübe, zwischen einem normalen, ausgeglichenem Verhalten in dem sie ansprechbar und normal kommuniziert.

    Bekommt sie wieder einen ihrer Schübe, ist sie völlig ausser sich, hemmungslos, grenzenlos in ihrer Wut und ihrem Zorn. Es reichen meist Lapalien aus, aufgrund derer sie ausrastet. Und selbst wenn es tatsächlich keine Gründe gibt, dann nimmt sie die Realität, verbiegt diese zu ihrer und beschimpft mich und bezeichnet MICH als den Lügner, obwohl sie diejenige ist, die etwas zusammengebastelt hat, was nicht stimmt.

    Als Höhepunkt der Eskalation wollte sie mir gestern früh den Zugang zu meiner kleinen beschränken. Im Schnitt ist das Kind 7-12 Tage pro Monat bei mir. In meinem Dienst als Springer ist das Modell jedes 2.te Wochenende und dann jeweils 2 Tage nicht möglich. Dies forderte sie von mir. Schaffe ich das nicht, habe ich Pech gehabt.

    Ich erklärte ihr, das ich damit nicht einverstanden bin. Und am Abend des Tages, ruderte sie zurück und bat mich um frühzeitigerere Terminabsprachen. Was überhaupt kein Problem ist.

    Ich hatte schon länger einen Termin bei einer sozialpädagogischen Einrichtung, den ich heute wahr nahm. Man kann zusammenfassend sagen, das all diese Streitigkeiten nichts mit dem Kind zu tun haben. Und das Kind darf in diesen Streit nicht hineingezogen werden. Das Kind muss das Recht haben, beide Eltern (Loyalitätskonflikt) zu lieben, und beide Eltern sollten unbedingt versuchen, normal miteinander zu reden.

    Die Beraterin erklärte mir, das sie mir dringend empfehlen würde, trotz all der Attacken vernünftig und ruhig zu bleiben. Die Frau immer wieder auffordern, an den Verhandlungstisch zurück zu kehren.

    Familiengericht ist das letzte, was ihr wollt. So ihre Aussage. Ebenfalls meinte, sie, meine Noch Frau wird mich bald ganz dringend benötigen. Wenn die Chemo und Op`s anfangen, dann kann sie gar nicht die kleine betreuen. Und das Kind wird natürlich merken, das sich Mama und ihr gewohntes Umfeld verändern.

    Daher ist es ganz wichtig, das sie in Zuhause No.2 (also bei mir) Struktur, Sicherheit und Liebe findet.

    Alles nicht einfach, aber ich bleibe standhaft. Ihr werdet definitiv wieder von mir hören :mrgreen:

    Alles Liebe und Gute Euch

    Moin liebe nüchterne Menschen da draussen ;)

    heute habe ich 50 Tage Alkohol Abstinenz voll. :mrgreen: Saugeil-ich bin sehr Stolz und lebensfroh, das ich das so gut hinbekommen habe. Die anfängliche Euphorie ist mittlerweile verflogen und hat sich in eine Form der Normalität und Gewöhnung verwandelt. Wobei ich diesen lang anhaltenden Zustand der Nüchternheit nicht als normal oder gewöhnlich bezeichnen möchte. im Gegenteil : das ist das Ergebnis genauer Beobachtung meiner Selbst, Achtsamkeit und immer eine Strategie parat.

    Bitte seht es mir nach, wenn ich nicht so oft hier schreibe. Aber ich brauche eine gewisse innere und äußere Ruhe, um mich diesen Zeilen zu widmen.

    Und gerade diese innere Ruhe fehlt mir sehr.

    Ich hatte 2 Ereignisse, die mich sehr aufgewühlt haben. Zum einen habe ich einen langjährigen Bekannten, der mich in der letzte Zeit immer wieder zum Saufen eingeladen hat, getroffen. Ihm wollte ich erklären, warum ich auf seine Einladungen in Zukunft nicht mehr eingehen werde.

    Eben weil wir uns schon so lange kennen, hatte ich mir von ihm so etwas wie Verständnis erhofft.

    Er fragte nach den Stories, die mich zu diesem Entschluss brachten. Und ich erzählte ihm einige dieser schlimmen Geschichten. Was dann losging hätte ich im Leben nicht erwartet. Sprüche wie : Einmal hast Du Deinen Lappen schon verloren deswegen, und wieder nichts gelernt...Du bist eine Gefahr für die Allgemeinheit...Am besten ist, man sperrt Dich weg..usw.

    Ich war baff und wusste nicht, wie mir geschah. Ich konnte auch erstmal nicht wirklich etwas dazu sagen, außer natürlich, das ich es für besser hielt, jetzt zu gehen.

    Ich habe wirklich einige Tage gebraucht, um das zu verdauen. Mittlerweile sehe ich diesen Bekannten auch nur noch als einen mir bekannten Mensch an. und das wars-sowas muss ich mir echt nicht geben. Und für die Zukunft weiss ich, daß ich mit meinen Worten und Geschichten deutlich vorsichtiger sein werde.

    Der nächste Hammer kam dann am Mittwoch, als mich meine Noch Ehefrau total verheult anrief, und mir erklärte, das bei ihr Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde. An diesem Mittwoch holte ich morgens meine kleine, und sie fuhr mit ihren Eltern zur Mammographie. Ihre Eltern holten am späten Nachmittag das Kind bei mir ab, und nach über 11 Monaten des Schweigens redeten sie wieder mit mir.

    Sie waren sehr freundlich und sprachen von Familie, und enger Zusammenrücken.

    Am Abend rief ich meine (Noch)Ehefrau an, und sie erklärte mir, das der Krebs streut und bereits die Lymphknoten befallen hat. Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob andere Organe schon betroffen sind. Gewebeproben wurden entnommen, und wenn die Ergebnisse da sind, wird mit der Chemo begonnen. Die Ärzte sagten ihr, es sieht nicht gut aus.

    Das hat mich sehr berührt, auch wenn wir kurz vor der Scheidung stehen. Es sind so viele Gedanken, die mir jetzt durch den Kopf gehen, was wird in der Zukunft passieren und vor allem, was passiert mit der kleinen ? Nicht nur die Trennung der Eltern, sondern vielleicht auch noch der Tod der Mutter in naher Zeit prasseln auf dieses kleine Wesen in so kurzer Lebenszeit auf sie nieder.

    Gerade wegen dieser schwierigen Zeit bin ich besonders gefordert, als nüchterner Mensch, der klar bei Sinnen und Verstand ist zu reagieren, denken und handeln. Alkohol hat keinen Platz in meinem Leben. Alle Slots sind belegt.

    Alle guten Wünsche

    Hey alle zusammen,

    38 Tage 22 Stunden und 15 Minuten bin ich nun trocken, und es ist vieles passiert, und doch vieles gleich geblieben. Mir hat in den letzten Tagen die Ruhe gefehlt, mich hier im Forum zu melden, und ein Zeichen von mir zu geben.

    Im Augenblick ist einiges zu Tun in meinem Leben : Sowohl Arbeit, als auch am Haus, und natürlich soviel Zeit es geht mit meiner kleinen, süßen Maus zu verbringen. Das bereitet mir viel Freude, aber es ist auch ganz schön anstrengend. Die Kleine schläft nicht besonders viel, und in ihren wachen Phasen, will sie natürlich Spaß und Unterhaltung mit Papa haben.

    Das Schöne : Ich kann das alles leisten. Ich bin wach, frisch und fühle mich voller Tatendrang. Und es ist ein super Gefühl zu sehen, wie die Dinge sich zum Guten wenden.

    So ziemlich alle Menschen, mit denen ich mehr zu tun habe, sind nun im Bilde über meine Krankheit. Die meiste Resonanz war positiv, und es wurde mir Unterstützung zugesichert. Ich bin nun in einer abwartenden Haltung. Meinem besten Freund habe ich klar gemacht, das ich sein Verhalten nicht gut finde, und ich in Zukunft nicht mehr der Deckel seiner Betrügereien sein will. Auch habe ich ihm gesagt, er soll sich entscheiden bzw. ehrlich sein, aber er verschiebt die Entscheidung weiter nach hinten, und kommuniziert das so seinen Damen.

    Ich lasse diese Dinge nicht an mich heran. Es ist nicht mein Ärger, und ich will damit auch nichts zu tun haben. Ich schau mir das Ganze aus sicherer Entfernung an, und schaue, was passiert. Und das mache ich mit vielen aus meinem Leben.

    Wichtig ist, das ich weiterhin stabil und trocken bleibe. Es gelingt ganz gut, und Hanseat seine 77 Tage sind für mich das nächste Ziel das auch zu packen :)


    Alle gute Wünsche und Grüße an Euch

    Hey Hanseat,

    danke für Deine Nachfrage, mir geht es gut und vor allem Nüchtern :) Mehr dazu schreibe ich gleich in meinem eigenen Thread.

    77 Tage nüchtern ist eine tolle Leistung ! Sei stolz darauf und mache aus 77 Tagen 100, und danach 150 usw. Ich finde, beim Sport bzw. Laufen hilft es, wenn man sich Zwischenziele einbaut. Also nicht z.Bsp. die 15 Km am Stück sehen, sondern erstmal den Baum da vorne in 600m Entfernung. Und dann kommt 700m weiter ein Kreisel, das ist das nächste Ziel. So baut sich das eigentliche Gesamtziel immer weiter auf.

    Dieses Denken könnte ich mir vorstellen, kann Dir und anderen vielleicht auch helfen.

    Alles Gute weiterhin für Dich !

    Zum Abschluß meines Postings möchte ich hier noch eine kleine Story zum besten geben :

    Wie ihr ja alle gelesen habt, war ich Samstag abend beim Umzug helfen und anschließendem Grillen. Früher wäre ein solcher Samstag natürlich im Voll- wenn nicht sogar koma-artigen Totalausfall geendet.

    Wie oft bin ich an solchen Tagen am nächsten Morgen auf die Arbeit zur Frühschicht gegangen und habe da mehr schlecht als recht meine Pflicht getan.

    Besonders am Wochenende ist bei uns in der Regel wenig los.

    Aber wenn etwas los ist, ist ein voll aufnahmefähiger und nüchterner Mitarbeiter gefordert.

    Und so war es auch an diesem Samstag. Es gab in den frühen Morgenstunden einen Betriebsunfall, und als ich ankam, waren einige Leute wie der Kreisleiter, die Polizei und noch diverse andere da.

    Ich war zum Glück vollkommen fit und leistungsfähig, und habe die Situation entsprechend souverän gemeistert.

    Wäre ich wie früher in einem völlig verkaterten Zustand angekommen, wäre das mit Sicherheit aufgefallen, und es wäre ganz bestimmt nicht gut geendet für mich.

    Was ich damit sagen möchte ist, das ich manchmal an so Fingerzeige des Schicksals glaube. Und ich glaube ganz fest, das dies ein Zeichen war- zur Bestätigung meines aktuellen Weges, aber gleichzeitig auch zur Mahnung. Sollte ich rückfällig werden und in so eine Situation kommen.

    Ich wünsche Euch allen eine gute Woche, danke für Eure Gedanken, Worte und Ratschläge.

    Viele, liebe Grüße

    Hallo Seeblick,

    danke für Deine Willkommensgrüße :) Ich würde die Situation heute auch anders angehen. Soweit habe ich gar nicht gedacht, aber es ist schon richtig : Warum soll ich der Alkohol-Diener der Gefährdteten bzw. Süchtigen spielen ? Ich als trockener Alkoholiker ? Das passt absolut nicht.

    Sollte ich wieder in so eine Situation kommen, werde ich beim nächsten mal besser gewappnet sein.

    Jedoch möchte ich so schnell nicht wieder in so eine Situation kommen.

    Hey sunshine,

    ich stehe noch ganz am Anfang meiner Reise und hätte die Situation sicherlich anders - besser managen können. In dem Augenblick habe ich mich sowohl bestätigt gefühlt : Hey, Du bist ja nüchtern, kannst Du bitte mit mir losfahren ? Das war ein schönes Gefühl, denn ich konnte auf einmal etwas, an das früher überhaupt nicht zu denken war. Und dann bestand auch die Möglichkeit, aufzustehen und die Situation zu verlassen, ohne irgendwie unhöflich zu wirken. Im Gegenteil : Ich zeigte mich großzügig, klar kann ich das für Euch tun.

    Wie gesagt, je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr wird mir klar, das ich hätte anders reagieren sollen.

    Meinem besagten Freund werde ich wohl bald nicht mehr so oft zu Gesicht bekommen. Er entfernt sich schon jetzt von mir, seitdem ich nüchtern bin. Insgesamt 2 Treffen hat er schon abgesagt, und das werden bestimmt nicht die letzten gewesen sein.

    Andererseits : Bringt mich persönlich so ein Mensch weiter ? Ich glaube nein. Auch, wenn wir uns seit über 12 Jahren kennen, aber so ein Verhalten hat er früher nie an den Tag gelegt. Ich denke, der Alkohol wird hier sicher auch seinen Beitrag geleistet haben.

    Hast ja alles richtig gemacht und noch rechtzeitig die Kurve gekratzt. Aber daß Du den Leuten noch den Alk hinterherträgst, das war schon ziemlich gefährlich und reichlich dumm. Ich verstehe schon, daß Du vielleicht einfach nur freundlich und hilfsbereit sein wolltest, aber warum mußt ausgerechnet Du für Nachschub sorgen? Da hätte ich nein gesagt.

    Und für eine Lügengeschichte würde ich mich auch nicht einspannen lassen. Da müßte das schon ein sehr guter Freund mit einem sehr guten Grund sein.

    Bleib wacker!

    Hey Hanseat,

    ich hab das in dem Augenblick als gar nicht so schlimm wahr genommen. In Gedanken war ich schon kurz vorm gehen, und suchte nach dem richtigen Moment. Und da kam mir diese Anfrage gerade recht.

    Ich bin nicht allein gefahren, sondern mit einem Kumpel, der dann auch zu den Regalen gegangen ist, den Kram bezahlt und ins Auto getragen hat. Ich hab mich also gar nicht so als aktiven Part beim Beschaffungs Einkauf gesehen.

    Im nachhinein gesehen, würde ich das jetzt wahrscheinlich auch nicht mehr machen.

    Hi Cadda,

    mir sind viele Dinge bewusst, und ich denke auch ganz viel über die Menschen und Situationen nach. Und natürlich über mich selber- ich erkenne viele Zusammenhänge, und merke, wie es sich weiter entwickelt. Ganz klar, nüchtern zu sein ist ein ganz grossartiges Lebensgefühl.

    Aber auch eine verdammt, schwere Aufgabe. Es ist soviel altes, was ich los lassen muss. Und das fällt mir sehr schwer, z.Bsp. bei den o.g. Menschen, habe ich mich immer sehr wohl gefühlt. Aber es ist mir am Samstag sowas von klar geworden, das es einfach nicht mehr meine Leute sind. Ich habe da nichts mehr verloren.

    Und das zu akzeptieren, und auch fest zu verinnerlichen ist ein Prozeß, der auf jeden Fall noch seine Zeit braucht. Du schreibst schon ganz richtig, das mich besagter Freund nervt, und es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann ich ihm sage, das ich nicht mehr sein Deckel für irgendwelche Betrügereien bin ;)

    Hey Linde,

    ganz klar, ich hätte da echt früher rausgehen sollen. Ich wollte auch nicht unhöflich sein, und direkt nach dem Essen abhauen, genauso mit dem Job als Alk-Taxi. Da hatte ich mir mehr Gedanken um die anderen gemacht, als um mich selber.

    Wobei ich (wie ich oben schon schrieb) den Taxi-Job als willkommenen Opener gesehen habe, um zu gehen.

    Es war vor allem die Verfügbarkeit, und diese Selbstverständlichkeit, die mich getriggert hat. Jahre bzw. Jahrzehnte habe ich mich da genauso selbstverständlich bedient und abgeschossen. Wäre es ein "normaler" Samstag bzw. Umzug gewesen, wäre ich bestimmt schon vor dem Grillen voll besoffen gewesen. Und all diese Gedanken und auch Gefühle kamen wieder hoch. Es ist was altes, wohl bekanntes, nachdem das Suchtgedächtnis gelechzt hat, und nachgefragt : Ist das jetzt wirklich so ? Gibts nie wieder Bier und Schnaps ?`

    Ich konnte die Antwort geben : Aber 100 % ist das so, und wird auch so bleiben. Und das hat mich wieder gut runter gebracht.

    Auch kam zeitweise ein Gefühl der Erhabenheit auf, so ähnlich wie über dem ganzen zu stehen. Sich (auch wenn das jetzt arrogant klingt) einfach als was besseres fühlen, wie die anderen.

    Am Ende war ich einfach nur froh, da rausgekommen zu sein. Und um eine Erkenntnis schlauer : Da möchte ich nicht mehr hin.

    Hi AufderSuche,

    Du beschreibst sehr gut Deine Entwicklungsstufen, und das Du schon ein ganzes Stück die Leiter höher gekommen bist als ich. Das tut gut zu lesen, denn viele Vorahnungen, die ich habe bestätigen sich in Deinem Schreiben.

    Es gab schon früher eine nüchterne Zeit, in der ich meinen Führerschein verloren hatte. Du kannst Dir bestimmt denken warum. Ich habe ca. 1 Jahr gebraucht um den Lappen wieder zu bekommen, und in dieser Zeit habe ich auch nicht getrunken.

    Aber mir war völlig klar, das sobald die "Käseglocke" Führerschein von mir abgenommen wird, es wieder los geht.

    Und so war es denn auch. Kaum hatte ich den Lappen wieder, war alles beim alten bzw. wurde noch viel schlimmer.

    Ich kann rückblickend nur sagen, das ich in all den Jahren mehr Glück als Verstand hatte und nicht wieder bei den offiziellen Stellen auffällig wurde.

    Heute ist es anders. Ich habe kein Hintertürchen eingebaut, und mir eine Kann-Option irgendwo hinterlassen. Es gibt nur die eine Option, und das bedeutet lebenslange Abstinenz. Das ist ganz anders wie zu der damaligen Zeit. Ich hoffe, ich bin stark genug, das auch durchzuhalten.

    Meine Gedanken sind ganz ähnlich, das ich mir mehr Kontakt zu nüchternen Menschen wünsche. Wo Alkohol überhaupt kein Thema ist, das würde mir mit Sicherheit besser tun, als mit der o.g. Connection abzuhängen ;)