Hi MeaCulpa ( hat der gewählte Name eine tiefere Bedeutung oder willkürlich gewählt?😉)
Ja, der Name hat eine Bedeutung. Denn ich habe Schuld auf mich geladen in einem meiner letzten Abstürze. Dabei habe ich einfach nur unglaubliches Glück gehabt - oder eine höhere Macht - ein Schutzengel - Gott - wer auch immer, hat die Hände über mich gehalten. Und es ist nichts und niemanden etwas passiert. Auch hatte mein Verhalten keine Konsequenzen bzgl. Beruf, Fahrerlaubnis, Inhaftierung etc.
Ich habe mich, als ich nach der Aktion wieder nüchtern war, nur furchtbar geschämt und war zutiefst über mich und mein Verhalten erschrocken.
Das war der Zeitpunkt, den ich all die Jahre immer vor mir her geschoben habe : Ich wusste nun, das Alkohol mein Feind ist, und aus meinem Leben verschwinden muss.
Mittlerweile habe ich mir selbst vergeben, und sehe "Meine Schuld" als "Meine Chance" an. Die Chance, etwas zu ändern. Doch möchte ich dabei nie vergessen, was passiert ist. Der Mensch verdrängt im Laufe der Jahre schlechte Emotionen. Was auch ein guter Schutzmechanismus einem selbst gegenüber ist. Würden wir doch unseres Lebens nicht mehr froh, wenn wir immer nur z.Bsp. aufgrund eines schlechten Erlebnisses endlos trauern würden.
Damals ist der Nick aufgrund meiner Schuld-und Schamgefühle entstanden. Heute ist „MeaCulpa“ eine Erinnerung und auch Warnung zugleich.
ZitatErst mal finde ich es wirklich toll das Du jetzt schon diese Zeit ohne Alkohol bist! Super! Ich stehe mal wieder am Anfang, erinner mich aber noch gut an die 11 Monate ohne diese Droge vor 4 Jahren.
Vielen Dank ! Alles beginnt mit einem Anfang. Erste zaghafte Versuche, quasi wie ein kleines Kind, das laufen lernt. Und zum Laufen lernen gehört genauso das Hinfallen. Auch, wenn es weh tut, aber steh auf, und versuche es. Immer wieder. Solange, bis Du es kannst.
Auch ich habe viele Jahre - Jahrzehnte gebraucht, um da hinzukommen, wo ich heute bin.
ZitatIch kann das sehr gut verstehen mit dem geschützten Raum an der Arbeit! Lieber 3 mal die Woche 24 h an der Arbeit zu sein, als in Versuchung zu kommen. Mit meiner, zugegeben, sehr begrenzten Erfahrung würde ich sagen es ist ein Prozess. Und wenn man sich das bewusst macht kann man, in kleinen Schritten, dass Verhalten ändern. Auf Dauer macht einen diese Belastung dann sonst auch wieder fertig und führt zu neuen Problemen. So ist/war es bei mir. Zwar hab ich keine Kinder und muss mich „nur“ um mich kümmern, aber auch ich muss finanziell schauen wie es passt. Deshalb kann ich Deine Bedenken und Ängste gut verstehen! Mir hilft es immer mich zu fragen: was kann im schlimmsten Fall passieren? Ich müsste mich „verkleinern“, könnten gewisse Dinge nicht mehr so betreiben wie ich es gewohnt bin zu tun. Aber ich würde nicht auf der Straße stehen, bleibe gesund und hab trotzdem noch genug um ein gutes Leben zu haben. Zwar anders als gewohnt, aber es würde funktionieren. Aber diese Veränderung…! Das ist das was mir eigentlich Angst macht. Das zu realisieren beruhigt mich dann etwas. Versteh mich nicht falsch, ich möchte hier nicht altklug oder naseweis rüberkommen! Bei Dir hängt mehr daran als bei mir, und das ist mir sehr bewusst. Trotzdem, vielleicht ist der Denkprozess ja etwas ähnlich.
Trotz all meiner Exzesse und Verrücktheiten habe ich es doch irgendwie geschafft für mich zu sorgen, und konnte einige Sachen anschaffen, die man notfalls versilbern könnte.
Nur möchte ich nichts an den Dingen, die mich umgeben, verändern. Es ist schön, so wie es ist, und ich bin Stolz darauf mir gewisse Sachen erarbeitet zu haben. Und das alles aufgeben wegen 2 Jahren Ehe ? Wegen einer krassen Fehlentscheidung ?
Wenn ich das irgendwie verhindern kann, dann mache ich das auch.
Sollte es nicht mehr gehen, bleibt es nicht aus, Dinge zu veräußern. Um auf Deine Frage : „Was kann im schlimmsten Fall passieren ?“ zu antworten : Das würde mir Schmerzen und Kummer bereiten, doch mein Leben würde zum Glück nicht unter der Brücke enden.
Es ist auch nicht mehr wirklich lange. Schaffe ich es, diesen Kurs zu halten, bin ich Ende nächsten Jahres aus dem Gröbsten raus. Und ab da fahre ich deutlich einen Gang herunter. Werde einen anderen Posten bekleiden, und auch die Stundenzahl reduzieren. Ich denke, immer wenn man sich in einer schwierigen Lebenssituation befindet, muss es einen Ausweg geben. Sozusagen einen Master-Plan, an dem man sich orientieren kann. Wenn Du weißt, es ist dann und dann vorbei oder ändert sich, kannst Du auch schwere Zeiten durchhalten und die Zähne zusammen beißen.
ZitatMit dem Trinken aufzuhören bringt massive Veränderungen mit sich, dass ängstigt auch erst mal. Aber daraus ergibt sich soviel Positives!
Zum Thema zu Hause bleiben und sich einzuigeln: Auch das kenn ich! Aber auch da versuche ich, in ganz kleinen Schritten, auf andere Menschen zu zugehen. In meinem Tempo und auch zu akzeptieren wenn das mal nicht so klappt. Bei mir bringt Zwang gar nichts. Wenn ich mich zwinge mit Freunden ins Kino zu gehen und eigentlich keine Lust habe, ist das nur Quälerei für mich. Vergleiche mit anderen: „Oh man! Die sind jeden Tag am See, und ich mag lieber für mich eine Radtour machen. Was stimmt mit mir nicht?“ hab ich mir abgewöhnt. Jeder Mensch ist anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Fitnessstudio ist für mich z.B. gut. Ich bin unter Menschen, kann interagieren oder halt nicht. Du merkst das Du wieder mit anderen interagieren möchtest. Super! Probier aus was Dir gut tut. Selbsthilfegruppe, vielleicht etwas was mit Deinem Hobby zu tun hat? Gibt es „Schraubertreffen“?😉
Total ! Das ganze Wesen verändert sich. Man sieht die Dinge und Menschen um einen herum mit völlig anderen Augen. Mir geht das sehr ähnlich : Unter äußerem Zwang etwas müssen, funktioniert dauerhaft nicht. Es muss der innere Wunsch da sein, es zu wollen.
Ich habe schon öfters Touren allein gemacht. Sei es mit dem Fahrrad, Camper oder auch mal in den Club um die Musik zu genießen.
Das war alles gut, doch immer wieder habe ich gemerkt, das es noch schöner wäre, diese Erlebnisse mit einem Gleichgesinnten zu teilen.
Von daher werde ich mich mal nach einer SHG umschauen. Und auch andere Möglichkeiten mal austesten. Meet5 finde ich z. Bsp. Ein schönes Konzept.
„Schraubertreffen“ habe ich zum Glück mit meinen Nachbarn schon
ZitatEinen schönen Tag wünsche ich Dir☀️
Das gebe ich 100 % zurück