Beiträge von achelias

    Wie lange hat es denn bei dir gedauert bis du wieder besser geschlafen hast? Wochen, Monate Ich hoffe nicht Jahre.

    Gestern in der SHG hat jemand was von 2 Jahren gesagt, Ich denke es ist ein Einzelfall.

    Bei mir waren es ca. 8 ... 10 Wochen, dann kam der Schlaf wieder. Es ging recht langsam, irgendwann bemerkte ich, daß ich wieder normal Schlafen konnte/ kann. Am besten nicht daran denken, das hilft. Auch wenn`s schwer fällt, einfach geschehen lassen.

    Damit ist gemeint..... Jeder Kompromiss, der in Richtung Alkohol geht, ist ein Kompromiss zum Rückfall. Ich gehe ja bewusst ein Risiko ein, was ich nicht ein oder abschätzen kann. Wenn ich das könnte, gäbe es keinen Rückfall und die Alkoholkrankheit wäre heilbar.

    Beispiele zu Kompromisse. Alkohol verdampft beim Kochen. Ursprüngliche alkoholische Getränke werden mit 0.0 Promille angeboten, also macht es mir nicht aus.

    Es gibt für alle Lebensmittel, die mit Alkohol versetzt sind, Alternativen. Wenn nicht, lass ich es weg. Wo ich mir nicht sicher bin. Lass ich es weg. Ich bin ja nicht gesund. Es wird auch kein Lebensmittelallergiker genau das essen, wobei er allergisch reagiert.

    Warum sollte ich es als Alkoholiker tun? Um etwas anzutesten? Warum will ich es austesten?

    Trifft das nicht den Nagel auf den Kopf?

    Jeder weiß, was Alkohol ist (nehme ich Mal an) und was er in uns verursachen kann. Jeder weiß was einen triggert, bei einem ist es Leberwurst, beim anderen dämliches Malzbier oder kluges Sauerkraut oder oder oder. Das ist doch verständlich und in Ordnung, jeder assoziiert mit bestimmten Bildern, Vorstellungen etwas anderes, ähnlich dem Pawlowschen Hund.

    Genau, das vermeidet man, wenn man es feststellt. Manche können „triggern“ prima abtrainieren, bei (bestimmt) vielen dauert es etwas länger oder geht gar nicht. Das ist eben so. Demzufolge müsste es doch eine Kopfsache sein, die wir (wissentlich!) beeinflussen können, ähnlich einem Allergiker, der ja auch alles vermeidet was ihm schaden könnte.

    Hallo Jas,

    die Schlafprobleme werden vergehen! Bei mir war es ebenfalls so, die ersten Wochen hatte ich arg zu tun, gerade mit dem Einschlafen (ohne Tabletten). Ich war viel draußen, viel Bewegung, Radfahren u.ä. , nicht zu früh ins Bett gehen, Es war gar nicht so einfach, am Anfang. Mittlerweile schlafe ich recht gut, vor allem schlafe ich durch, was ich alkoholisiert nie konnte. Hab`etwas Geduld.

    Das Kraut hat mich davor nie getriggert, aber ab dem Moment wollte ich es nicht mehr essen.

    Hallo Christian,

    das kann ich sehr gut verstehen, ist es doch ein sehr guter Beweis, wie kopfgesteuert wir (meist) sind. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, nähmen wir Lebensmittel mit Alkohol zu uns, von denen wir es nicht wissen, würde es uns auch nicht stören. Oder? Wie bei dir mit dem Sauerkraut zuvor. Ich meine natürlich nur Produkte von einem 10.000tel Alkanteil, wie Sauerkraut, Milchschnitte, Saft etc.pp.

    Ist das so?

    Muss man das überhaupt herausfinden?

    Ich glaube NEIN. Drum erwähnte ich ja auch den pawlowschen Reflex ... jeder weiß, was Alkohol ist ... Bier, Schnaps, Wein & Co.

    Wenn jemand mit anderen Lebensmitteln nicht klar kommt, nimmt er sie eben nicht - das Leben kann so einfach sein, wie sind doch alle fast groß und können selbst entscheiden, was gut ist für uns. Manche reagieren sensibler, manche nicht, manche mehr auf optische Reize, andere auf andere.

    Darauf esse ich einen Toast ;o)

    Und was die Reduzierung des Konsums betrifft: Ich hab das auch lange Zeit geglaubt, dass ich das könnte. Das war die Zeit, in der ich mich noch nicht als Alkoholikerin gesehen hab. Man schafft das eine Weile und deshalb glaubt man, alles sei ok. Anlässe für Ausnahmen findet man irgendwie immer. Gestern war doch 1. Advent. Das war in den Augen deiner Mutter bestimmt mal wieder die eine Ausnahme.....

    Und wie sich das so anhört, glaubt dein Vater ebenfalls, dass alles in Ordnung sei....

    Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit meiner Alkoholkrankheit kann ich dir sagen: Nee, im grünen Bereich ist da gar nichts.

    ... dem schließe ich mich 100% an, mir erging es ähnlich. Ich spielte herunter, beschönigte, trank heimlich, belog mein Umfeld und tat alles, um unentdeckt zu bleiben. Dann mit 57 Jahren, kam die Erkenntnis: ein Säufer bleibt ein Säufer, so lange er trinkt ... ich hatte es satt, ich hatte mich satt. Ich wußte, wenn ich es nicht will/ ich es nicht tue (aufhören), macht es niemand. Zu dieser Erkenntnis muß man selbst kommen, alles andere ist für die Katz!

    Viele Angehörige hegen die Hoffnung, daß weniger trinken hilft, doch das ist ein Irrglaube, entweder verläßt man das sinkende Boot oder fährt weiter bis zu Untergang. Ja, das ist hart, aber sehr realistisch. Eine Zwischenlösung gibt es nicht.

    Natürlich, will man die Hoffnung nie aufgeben ...

    , was passiert denn in Zukunft in deinem Kopf, wenn du die nächste Flasche Malzbier trinkst? Kannst du sie immer noch ohne Bedenken trinken? Oder lässt es dich nun nachdenklich werden?

    Wenn es mir in der Vergangenheit nichts ausgemacht hatte, weil ich eventuell unwissentlich etwas zu mir genommen hatte, ändert sich mit dem Wissen darüber, die ganze Sachlage. Alleine schon das Denken "es könnte" würde mir ausreichen, es nicht mehr zu tun.

    Ich glaube Hartmut hat den Nagel auf den Kopf getroffen: was passiert im Kopf? Da wo die eigentliche Sucht liegt.

    Wenn ein Mensch regelmäßig Kefir, Apfelsaft oder gar Malzbier trinkt, wird er da alkoholabhängig?

    Wenn ein Alkoholiker wissentlich (!) ein Getränk zu sich nimmt, wo vermeintlich Alkohol enthalten ist - passiert was im Kopf?

    Genau, das Suchtgedächtnis wird angeregt und des stellt sich scheinbar ein positives Gefühl ein. Ähnliches kann man auch durch Autosuggestion erreichen (wenn man es trainiert).

    Also liegt doch der Verdacht nahe, daß nicht die 0,1 ... 0,5 Vol% an einem möglichen Rückfall "schuld" sind, sondern unsere Gedanken, die wir uns darüber machen. Viele werden jetzt sagen `oh, dünnes Eis` . Doch Mal im Ernst, ist der pawlowsche Effekt nicht ganz so abwegig, welchen wir (Alkoholiker) uns antrainierten. Natürlich gilt alles zu vermeiden, nur hindert es uns doch nicht daran uns damit zu beschäftigen, es zu verstehen ...

    Die Versuchung scheint groß zu sein, ähnlich dem Roulette. Da gebe ich Linde völlig recht ... normales Malzbier hat unter 0,5 Volumenprozente, schwache Malzgetränke so um die 0,1, Apfelsaft ist ähnlich. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, doch wir sind uns doch alle einig auf Alkohol zu verzichten ... und dieser "Suchtteufel" wohnt nun Mal im Gehirn. Ich verzichte freiwillig auf Malzbier, trank ich woher ja auch nie bis selten.

    Ich mache mir bei Werbung den Spaß, die Sache weiterzudenken. Wenn da irgendwelche Bacardi-Nixen, die keiner offensichtlichen Arbeit nachgehen müssen, am Strand rumhüpfen, dann stelle ich mir vor, wie sie 20 Jahre später in der Betty-Ford-Klinik einchecken, im Jogginganzug und mit einer Zahnbürste in der Hand. Bei "Heute ein König" denke ich mir "Morgen ein Penner". Und so weiter und so fort ...

    Klingt ganz lustig ... vielleicht. Doch da muß man schon über`n Berg sein. Ich muß bei dieser Werbung immer an die Schlange Kaa aus dem Dschungelbuch denken. "Vertraue mir ..."

    Obergäriges Malzbier hat schon ein paar Volumenprozente, wenn auch Minimal, ähnlich dem alkoholfreien Bier ... erinnert mich ein bissel an Roulette.

    Guten Morgen, Hoffnung,

    "wackelige Momente" kenne ich auch sehr gut, vor allem am Abend oder vor dem TV ... Bierwerbung oder Alkoholkonsum in div. Filmen. Ich machte mir klar, daß dieses Verlangen nur (!) in meinem Kopf wohnt und nur dort, körperlich brauche ich diesen Stoff nicht. Das beste Mittel, dagegen war: Ablenken. Es war als ob mich viele kleine Teufelchen verführen wollten - nur dieser Gedanke brachte mich zum Schmunzeln. Es dauerte ca. 4... 5 Wochen bis die wackeligen Momente aufhörten und die Vernunft siegte. Ich weiß, wenn ich Alkohol trinke, verändert sich absolut nichts (bitte nicht falsch verstehen), außer das ich Alkohol trinke, ich benötige keinen Alkohol, er schadet mir nur - warum sollte ich es also tun. Ich nehme ja auch keine anderen Substanzen, die mir schaden.

    Was mich erschreckt hat war mein Traum letzte Nacht. Ich habe geträumt dass ich ne Flasche Whiskey gekauft und mal wieder vor meiner Frau versteckt habe. Ich habe im Traum auch davon getrunken. Geschmeckt hat es nach nichts und es hat sich im Traum weder gut noch schlecht angefühlt. Nur das heimliche hat mich sogar im Traum gestresst. Ist jemand von euch zufällig Traumdeuter? ;)

    Deinem Unterbewußtsein scheint es schon klar zu sein, es ist nicht der Alkohol ist, der dich erschrecken ließ, sondern die Furcht vor der Entdeckung (etwas "Verbotenes" getan zu haben) , so als wenn man stiehlt oder beim Lügen ertappt wird. Die Angst sich zu outen/ geoutet zu werden.

    Als ich noch trank, hatte ich auch immer Furcht "entdeckt" zu werden, schon auf Grund des Leergutes welches ich beseitigen musste. Als ich der Sauferei ein Ende bereitete, entspannte ich die Lage zusehens ... keine Lügen mehr, keine Ausreden - das tat gut und ich wurde von Tag zu Tag, Woche zu Woche entspannter. Und (!) bemerkte, wie armselig ich mich verhielt, wie ein Krimineller der versucht, um jeden Preis seine Taten zu verschleiern. Das schlechte Gewissen ließ nach, schließlich belog ich mich nicht mehr selbst. Das war auch ein guter Antrieb, weiter nichts zu trinken. Nun nach einem Jahr Abstinenz, kann ich nur der Kopf schütteln über mein eigenes krankes Verhalten.

    Viele Grüße, kein Traumdeuter ;o)

    dass ich anscheinend nie gut genug war...obwohl ich immer alles gegeben habe..

    ... genau das reden einen "die Alkoholiker" immer ein. Immer (!) sind die Anderen schuld, immer, nur der nie, der ja "nur sein Bier" trinkt. Probleme machen immer die Anderen. Komisch... nüchtern fast verständnisvoll, mit zunehmenden Alkoholkonsum immer uneinsichtiger und schuldzuweisender.

    Dieser Argumentation folgte ich auch (als ich noch trank), ich verharmloste alles ... die Anderen sollen sich nicht so haben, das bisschen Alk ... ich verharmlose alles, "musste" ich doch mein eigenes Suchtverhalten schützen. Viele wendeten sich von mir ab. Heute weiß ich, zurecht. Ich war ein Ar...loch, anders kann ich es nicht sagen und unfähig dagegen etwas zu tun, ich erlag immer wieder der Sucht, mein Umfeld hatte keine Chance.

    Fabienne, Du bist nicht Schuld an dem Verhalten deines Partners. Er ist es, der sich immer wieder "verzaubert" und dadurch zu einem unangenehmen Zeitgenossen mutiert.

    Hallo Thomas,

    vielen Dank. Und keine Sorge, bei mir ist nichts mehr zu versau... , das tat ich bereits selbst (im Suff). Ich bin mir meiner Taten sehr bewußt & werde täglich daran erinnert. Das komischste, was mir bei der Führerscheinstelle (Behörde) passierte war, niemand konnte/wollte mir konkrete Ansagen machen, was zu tun sei/ist, ähnlich im MPU-Vorbereitungskurs der DEKRA ... alles nur allgem. Herungeeiere ... würde, hätte, könnte... Doch ich möchte mich nicht über diese Fachkräfte aufregen.

    Natürlich frage ich mich, was man nach einem Jahr der Abstinenz therapieren kann, mein Hausarzt schloss sich dem an, ich werde es wagen, so zur MPU zu gehen. Ich werde berichten, wie es aus ging.

    Ich weiß, daß ein derart vorbelasteter Proband mit Sicherheit kein gutes Blatt hat.

    Bin immer dankbar über Tips.

    Schönen Sonntag

    Na dann Mal freundlich gefragt: Was ist denn bitte Nachsorge?

    Den Abstinenznachweis (Haaranalyse) kann ich erbringen. Die Regularien der BAST sind mir bekannt, nur war ich weder bei einer Therapie, noch Entgiftung etc. pp. , ich hörte auf zu trinken vor ca. 1 Jahr, gab brav meine Haarsträhnen ab ... das war`s.

    Vielleicht bin ich da sehr naiv ...