Hm. Das mit dem Kontrollverlust ist natürlich ein guter Punkt.
Das war ja letztendlich mein Beweggrund mich hier anzumelden, und mir Hilfe bei Arzt und Beratung zu suchen.
Ich denke ich muss auch einfach mal das Gespräch mit der Suchtberaterin abwarten (leider gab es gestern keine offene Sprechstunde wegen Corona , heute wollte die sich wegen Terminabsprache melden), die wird mir sicherlich bei vielen Fragen auch weiterhelfen können.
Ich überlege auch gerade warum mir die Frage überhaupt so wichtig ist.
Vermutlich hat es auf der einen Seite damit zu tun dass ich das für mich noch so richtig akzeptieren.
Auf der anderen Seite aber auch damit dass ich Dinge wirklich einfach nicht einordnen kann.
Suchtdruck z.B.
Auf der einen Seite hab ich es während der letzten 19 Tage ganz OK ausgehalten nichts zu trinken.
Auf der anderen Seite gab es davor aber auch Tage wo ich mir um 17:00 noch sicher war nichts zu trinken, es dann aber um 19:00 gar nicht abwarten konnte dass die Kinder ins Bett gehen damit ich doch eben mal zum Supermarkt kann. Oder Tage an denen die Kids nicht hier waren und ich schon mal Bier besorgt hab für Abends, und dann Gründe gefunden hab warum ich doch schon um wenn es Richtung Feierabend geht 16:00-17:00 Uhr anfangen kann.
Ist das jetzt schon Suchtdruck, oder einfach Gewohnheit o.ä.?
"Starken/richtigen" Suchtdruck hab ich wahrscheinlich nie erlebt?
Beim Kontrollverlust wenn ich trinke, da z.B. bin ich mir Sicher dass ich ein großes Problem habe. schon immer.
Ich konnte noch nie "ein bisschen" trinken, da ist nach relativ wenig schon Schluss bei mir.
Das habe ich im Grunde schon immer gehasst. Ich kann es nicht zählen wie oft ich mich in meinem Leben dafür geschämt hab.
Allein deshalb hätte ich schon längst aufhören sollen.
Bei anderen Sachen neige ich glaub ich dazu es immer noch ein zu verharmlosen.
z.B. hab ich zuletzt fast doppelt so viel Bier an einem Abend getrunken wie früher um "mich abzuschießen" (was ich ja eigentlich immer wenn ich trinke tue). "Aber ich kenn ja welche die wiegen weniger als ich und trinken auch schon mal mehr."
Mir ist vom Kopf her natürlich klar dass das Unsinn ist.
Und dann gibt es die Sachen wo ich immer noch wie eine dritte Person auf mich schaue und noch nicht richtig glauben kann dass ich das war.
Weil es mir einfach so peinlich ist. z.B. zu planen in welchen Supermärkten ich das Bier kaufe, um dann 2 unterschiedliche Sorten zu kaufen damit das nicht so aussieht als wäre das alles für mich, oder alles für einen Abend.
Und während ich das hier gerade alles so aufschreibe merke ich dass ich mir die Frage eigentlich vielleicht relativ leicht beantworten kann ob ich Alkoholiker bin.
Ich glaub es muss so ganz vieles einfach mal raus, allein schon was den Alkohol angeht. Vielleicht schreib ich erstmal alles in ein (analoges) Tagebuch.