8er-Bahn von Kopf bis Herz

  • Hallo alle zusammen!

    Sorry, dass ich nicht eher zurückgeschrieben habe - das war kein Chliffhanger vor der Sommerpause, so nach dem Motto "Sie ist weg. Ist sie weg? Wirklich weg? Ja wie jetzt? Für immer???" und dann Abspann-Gedudel und die ganze Zuschauerschaft kaut Nägel für den Rest des Sommers! ;) - ich kam bloss nicht zum Schreiben.

    Und jetzt hab ich leider auch keine Zeit für mehr, ich wollte bloss sagen, dass ich noch da bin und dass ich ganz Dagmars Meinung bin:

    Zitat von dagmar007

    Kneifen gilt nicht !!!

    In dem Sinn bis bald und herzliche Grüsse,

    c.

  • Hallo alle zusammen!

    "Kneifen gilt nicht!!!", nicht ganz so idyllisch wie "Ich mach mich glücklich!", aber für mich wohl das bessere Motto (vor allem, weil ich eine ganz fatale Vorliebe habe, womit ich mich glücklich mache...).

    In dem Sinn: nicht geknifen und Karten auf den Tisch!

    Ich habe das Gefühl, dass ich in gewissen Punkten mehr Co bin denn je. Oder anders. Dass ich meinen Mann so sehr zurückhaben möchte, dass ich anfange, mich so Co-mässig zu verhalten, wie ich es nie gemacht habe, als wir noch zusammen waren. - macht das Sinn? (Also nein, dass es keinen Sinn macht weiss ich, ob's verständlich ausgedrückt ist, das wollte ich fragen.)

    Und ist das dann überhaupt Co - oder bin ich einfach dran, mich ganz furchtbar blöde zu verhalten, ganz einfach allgemein...?

    Je mehr er "weg" ist, desto schlimmer. Keine Spur von "Aus den Augen, aus dem Sinn", im Gegenteil. Und je mehr er nicht will, desto mehr will ich ihn. So z.B. wenn wir telefonieren und er vorschlägt, dass wir uns zum Kaffee treffen, dann kann ich gut sagen, nee, hab was anderes vor. Aber wenn wir telefonieren und er kein Treffen vorschlägt - bingo! dann mach ich natürlich den Vorschlag Kaffetrinken; und bin absolut flexibel, hab immer Zeit, kein Problem, Hauptsache, dass!

    Als wir zusammen waren, konnte ich mich abgrenzen - weil es etwas gab, wogegen ich mich abgrenzen konnte. Jetzt ist da nix und ich schwimme. Und wenn dann was da ist, dann geb ich nach wie ich nur kann.

    Und ich frag mich, ob das auch damit zusammenhängt, dass es mir wirklich zu gut gegangen ist (oder immer noch geht, Spedi?), der Leidensdruck nicht stark genug war, dass ich dieses Gefühl von "alles lieber als das" nie hatte... Und es mir jetzt irgendwie noch "nachholen" muss? Das ist doch idiotisch!

    Heisst das, dass ich gar nicht gesund werden will? Hilfe! Nein!!!

    Ich merk ja auch, wie ich an anderen Stellen wirklich auch Fortschritte mache, merke, dass ich mich weiterentwickelt habe, dass sich was tut. Aber eben, irgendwie sind da so viele Aspekte und dementsprechend verschiedene "Baustellen" auch.

    Irgendwie ist alles reichlich konfus.

    - so, null Humor, da habt Ihr's! Bäh (aber diesmal immerhin nicht alles-ausdiskutieren-wollend "ziemlich bäh")...

    Trotzdem vielen Dank für's Lesen und für Eure feedbacks und ganz viele liebe Grüsse,

    c.

  • Da es mir "ähnlich" geht würde ich sagen, dass ist ein geballter Kuchen Co, der aus ganz vielen Zutaten gebacken wurde wie verletztes Ego, mangelndes Selbstbewußtsein, krankhafte Fixierung auf den anderen und das alles gebacken während der Zeit des Entzuges von der Droge.

    Ich für mich muss feststellen - jeder Kontakt wirft mich zurück. Persönliches Erscheinen aber auch Telefon.

    Innerhalb von 8 Jahren waren Gefahrenmomente vorhanden und zwar latente - sei es Gerichtsvollzieher, sei es Polizei, sei es Wegnahme der PC's, die auch mich getroffen hätte da ich im selben Haushalt lebe.
    Diese für mich bedrohlichen Dinge habe ich im Kuchen versteckt, so als Gewürz, und wollte oder konnte sie in den letzten Tagen nicht sehen. Ich habe den Angstschweiß vergessen, wenn er sich wieder massig mp3 runterlud. Ich habe vergessen wie übel ich es fand wenn ich ihn - fast täglich - vor dem PC und recht üblen Pornofilmchen fand. Diese für mich schlimmen Situationen hatte ich so verdrängt, dass ich irgendwo schon "vergessen" hatte warum ich mich getrennt hatte: weil es mir um mein Leben gegangen war.

    Ich bin ebenso ein Meister im Verdrängen, wie der Alkoholiker, der einige Jahre mein Leben begleitete. Ist es bei Dir vielleicht ähnliche Crevette? Sind wir Meister darin zu vergessen, wie weh die Seitensprünge taten? Habe ich mich so weit von meiner eigenen Grundeinstellung entfernt, dass ich so etwas in den Hintergrund stellen kann? Bin ich schon so krank, dass ich Grundfundamente von menschlicher Freundschaft selber in den Dreck trete?

    Liebe Crevette, ich denke, mit blöd hat das bei mir nichts mehr zu tun, denn so blöd kann man/frau fast nicht sein. Das ist eine krankhafte Verkettung vieler Zutaten, einer viel zu langen Backzeit und vielleicht einer zu hohen Backtemperatur.

    Irgendwann fragte ich mich wieder ist er vielleicht doch nicht so schlimm drauf? Sind doch nur (sichtbare ;) 6 kleine Bierflaschen - Pils - am Tag. Was sonst noch kommt weiß ich nicht, ist doch für viele eine normale Menge. Und da kam dann doch mein Sahnehäubchen: nämlich die Wutanfälle, angefange Schlägerei, betrunkenes Autofahren und so viel mehr. Das geschah in den letzten 12 Monaten, in den vergangenen Jahren nicht somit scheint es so, als würde ich lieber die normalen 88% am Leben halten als die aktuellen und schlimmen anderen 12.

    Ich will damit sagen dass ich selber meine Situation nicht klar sehe, mein klares Denke aufgebe indem ich mich zu sehr selber in Schmerzgefühle reinsteigere. Ich sehe nicht nach vorne, sondern zurück in die Uralt-Vergangenheit - nicht in die Vergangenheit - sondern die Uralt-Vergangenheit. Ich bin nicht im hier und jetzt. Mein Ex und ich haben andere Lebenseinstellungen und Interessen - wir passen nicht - aber das bewußt immer wirken zu lassen gelingt mir selten.

    Dir viel Kraft dabei, liebe Crevette,
    lieben Gruß von Dagmar

    Halber Roman, ist aber schwer zu erklären dass man weiß was falsch läuft, aber dennoch sich im Kreise dreht .... drehen will .....

  • Servus Crevette,

    in der Suchthilfe sprechen wir manchmal davon, dass "Gruppe süchtig macht".

    Will heissen: es kann u.U. eine Gruppe dazu beitragen, dass wir ein "unerwünschtes" Verhalten stärken. Im konkreten Fall z.B. ein Helfersyndrom ausweiten statt in gesunde Bahnen zu lenken, oder, auch denkbar und erlebt, dass sich jemand so stark mit sich selbst und seiner Situation beschäftigt, dass er darin gefangen ist und nur noch darum "kreist", statt sich eine "Strategie" mit klaren Zielen zurecht zu legen und diese der Reihe nach "abzuarbeiten".

    Ob das auf Dich zutrifft, kann ich nicht sagen. Nur Du kannst "in Dir drin" mal nachsehen / reinhören.

    Aber sollte es in diese Richtung gehen, dann wäre es vielleicht auch eine Hilfe, für Dich selbst mal zu definieren, was will ich (und nicht: was will ich nicht) und was bin ich dafür bereit zu tun. Und zum Schluss: in welcher Zeit will ich wo "angekommen sein".

    Ich weiss, das liest sich im ersten Moment blöd, ich kann doch meine Gefühlsebene nicht in ein Zeitkorsett zwängen, es dauert halt so lange, wie es dauert. Ja und nein.

    Ich habe es in der Hand, Dinge zu beschleunigen, die mir wichtig sind. Und wenn z.B. eines meiner Ziele lautet: "ich möchte keinen Kontakt mehr zu XY weil es mich runterzieht", dann kann ich planen dies zu verwirklichen. Ich kann mir ein klares Statement für XY zurechtlegen und vorformulieren, ich kann mir bestimmte Aktivitäten einplanen, die mich auf andere Gedanken bringen, ich kann Telefonnummern ändern lassen (gilt auch für den Mobilfunkbereich) und nicht wie wild publizieren, ich kann -in Extremfällen- auch umziehen und den Arbeitsplatz wechseln... kurz, ich kann sehr viel für meine Situation selbst tun.

    Wenn ich das will.

    Alles nichts grundlegend Neues, was ich Dir hier schreibe. Hast Du hunderte Male hier so oder so ähnlich gelesen.

    Also, überleg Dir einfach mal für Dich, was Du willst. Und träume nicht von der eierlegenden Wollmilchsau, die gibt's einfach nicht. Träume bringen Dich momentan einfach nicht weiter. Dafür ist später wieder genug Gelegenheit. :)

    LG
    Spedi

  • Hallo crevette..
    ich frag mich schon die letzten Tage, was los ist.. irgendwie haben wir z.T. allle einen Hänger.. Ich denke, bei mir ist es richtig heftig geworden, als er auf dem AB war , um die Kids zu sprechen.. das gespräch mit den Kids fand ich schon anstrengend..(Ich bem,erkte, dass ich gleich meinen scanner angeschmissen hatte um zu sondieren,ob er trocken ist..und ich denke, er ist es.. :? ) Als er dann aber nach dem Telefonat auch noch per SMS bei mir nachfragte, was mit der Großen und den Anfällen sein, sank meine Welt ins Schwarze.. ich weiß, dass sich das blöd anhört..aber ich merkte, dass ich eigentlich noch nicht so weit bin mit so vielen Schritten auf seiner seite klar zu kommen.. (vielleicht auch, weil ich den nächsten Absturz sehe..oder vielleicht weil diesmal keiner kommt..??)
    Ganz schön blöde.. ich sehe, dass ich noch viel Arbeit leisten muss und bin froh, dass meine Therapieverlängerung beantragt ist... es gibt viel zu tun.....

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo liebe crevette!

    Zitat

    Und je mehr er nicht will, desto mehr will ich ihn. So z.B. wenn wir telefonieren und er vorschlägt, dass wir uns zum Kaffee treffen, dann kann ich gut sagen, nee, hab was anderes vor. Aber wenn wir telefonieren und er kein Treffen vorschlägt - bingo! dann mach ich natürlich den Vorschlag Kaffetrinken; und bin absolut flexibel, hab immer Zeit, kein Problem, Hauptsache, dass!


    Irgendwie komisch... ich kann dich einerseits so gut verstehen, andererseits kenne ich momentan eigentlich mehr genau die andere Seite: nämlich dass ich gar nicht dazu komme, ihn sehen zu wollen, weil er mich ständig sehen will... und ich meine Co-Anteile voll ausleben kann... aber eigentlich nicht will!
    Nur ist es mir bisher nicht immer so gut gelungen, zu sagen, "nee, hab was anderes vor!". Da biste mir nen Schritt voraus, crevette :wink:!

    Zitat

    Ich bin ebenso ein Meister im Verdrängen, wie der Alkoholiker, der einige Jahre mein Leben begleitete. Ist es bei Dir vielleicht ähnliche Crevette? Sind wir Meister darin zu vergessen, wie weh die Seitensprünge taten?


    Liebe Dagmar, wenn ich das merke (dass ich verdränge, vergesse), hilft es mir immer unheimlich, einfach mal so 20 30 40 :oops: Seiten in meinem Thread zurück zu blättern...! Dann ist es wieder alles da (mache ich nur leider viel zu selten... tut halt auch weh!)!

    Liebe Grüße

    fish

  • Liebe fish, Tihaso, Chopin, Minibine, Dagmar, lieber Spedi!

    Zuallererst vielen Dank für Eure Rückmeldeungen. Aber gleich nach dem zuallererst das zweitens: ich befürchte, das Forum hat was gemeinsam mit meinem Mann: es tut mir gut - und ist reichlich gefährlich. :oops:

    Ich hatte geschrieben:

    Zitat von Crevette

    Ich habe das Gefühl, dass ich in gewissen Punkten mehr Co bin denn je.

    Und natürlich geht's dabei um mein Verhalten meinem Mann gegenüber. Aber ich hab n bisschen Schiss, dass es nicht nur das ist... Und das geht mir die letzten Tage immer so im Kopf rum...

    Und heute morgen unter der Dusche ( :oops: sorry, will Euch nicht mit meiner Morgentoilette nerven, bloss um zu sagen, wie sehr mich das Thema überall hinbegleitet!) hab ich mir gedacht: verflixt, so Co im Sinn von mich-dauernd-in-Frage-stellen, mir-meiner-selbst-nicht-sicher-sein, mich-"kleinmachen" etc. wie ich mich im Moment gerade dem Forum gegenüber verhalte war ich meinem Mann gegenüber nie im Leben! :shock: Wisst Ihr, wie ich meine?

    Ich bin dabei, mich im www für wen auch immer lesbar vor einer Truppe wildfremder Leuten für meinen (schrägen, aber meinen! Und daher KLASSE (hast absolut Recht, Minibine! :)!) Humor zu rechtfertigen! (Mann, wenn mein Mann mir so eine Wertung geboten hätte wie "aufgesetzter Humor", der hätte was zu hören bekommen!)

    Ich bin dabei, mich dauernd für alles zu entschuldigen; ok, so n bisschen Höflichkeit ist ja gut, aber ich hab manchmal das Gefühl, ich geh wie auf rohen Eiern. (Müsste mal die "sorry"s in meinen Beiträgen zählen gehen...)

    Ich bin dabei, mich auf jeden Tritt oder Tipp oder sonstwas Gelesenes hin absolut in Frage zu stellen, zu hinterfragen und ich suche und suche und suche, ob ich nicht doch irgendwo das oder jenes finde, das jemand im Forum bei mir festzustellen glaubte. (Also nicht, dass ich nicht manchmal auch was finde :) aber ich hab das Gefühl, manchmal fang ich an, mir was einzureden, bloss weil ich's hier gelesen hab.) - Ich glaub, wenn das ein Forum für Leute mit Bauchschmerzen wäre, dann würd ich meine nicht mehr los vor lauter Hinweisen drauf, was auch noch alles Bauchweh auslösen kann und wie sich Bauchschmerzen anfühlen können und und und! Anstatt dass es mir hilft, was dagegen zu tun!

    Versteht Ihr?

    Lieber Spedi, was Du schreibst geht auch in die Richtung des "Vor-lauter-Bäumen-den-Wald-nicht-mehr-Sehens":

    Zitat von Spedi

    in der Suchthilfe sprechen wir manchmal davon, dass "Gruppe süchtig macht".
    Will heissen: es kann u.U. eine Gruppe dazu beitragen, dass wir ein "unerwünschtes" Verhalten stärken. Im konkreten Fall z.B. ein Helfersyndrom ausweiten statt in gesunde Bahnen zu lenken, oder, auch denkbar und erlebt, dass sich jemand so stark mit sich selbst und seiner Situation beschäftigt, dass er darin gefangen ist und nur noch darum "kreist", statt sich eine "Strategie" mit klaren Zielen zurecht zu legen und diese der Reihe nach "abzuarbeiten".

    Ich "kreise" (nette Verharmlosung, "rotieren" trifft's eher!) und zwar nicht nur um mich und die Situation, sondern auch um alles, was "Strategie" oder "Zielsetzung" ist:

    Heute morgen bin ich erwacht, schön gemütlich nach langem Ausschlafen, etwas, das ich seeehr geniesse und das mich seeehr glücklich macht - und was passiert? In meinem Kopf fängt's an zu arbeiten: so, jetzt bleib mal schön noch liegen, das macht Dich glücklich und das ist ja das, was Du jetzt machen musst, Dich glücklich machen und somit haben wir den Tag schonmal gut angefangen, bla bla bla - statt dass ich's einfach geniesse, fang ich doch glatt an, es zu zerpflücken! :roll:

    Ok, ich hab mich noch nie in so einer Situation wie jetzt befunden und so mies wie seit unserer Trennung ging's mir auch noch nie im Leben, aber bloss weil ich masslos verunsichert bin und ziemlich keine Ahnung hab, was ich damit anfangen soll kann ich doch nicht einfach aufhören, für mich selbst zu denken, sondern mich so wie einen Flipperball von Tip-aus-dem-Forum zu Ratschlag-einer-Freundin zu Schlauem-Buch hin und herspicken zu lassen! ARGH!!! :evil:

    Sorry! (Nr. 2 in diesem posting...) Ich will damit absolut nicht sagen, dass an Euren Beiträgen irgendwie was "gefährlich" ist! Aber was ich damit mache ist gefährlich!

    Und darauf muss ich aufpassen!

    Und auf der Ebene drüber muss ich darauf aufpassen, dass ich mir aus der "Gefahr" des Forums nicht eine Entschuldigung bastle, um fleissig woanders weiter Co zu sein zu können!

    Ich hab jetzt gar nicht richtig auf Eure postings geantwortet, dabei war viel dabei, das mich trifft. Auch das mit dem Verdrängen... das ist sowas komisches, über das ich mir auch nicht ganz klar bin. Irgendwie hab ich sicher auch diese Tendenz lieber an das Schöne zu denken, aber irgendwie hab ich wirklich nicht so viel zu verdrängen... Und vielleicht liegt auch hier eine Gefahr des Forums: vielleicht stellen die vielen ganz schlimmen Sachen, die einige von Euch erleben mussten, das "Schlimme", was bei mir vorgefallen ist so sehr "in den Schatten", dass es in einem ganz anderen Licht erscheint? Und vielleicht erscheinen viele Dinge auch in einem ganz anderen Licht, weil ich meine Rolle in dem Spiel jetzt genauer anschaue und sehe, was mein Part am "Schlimmen" war? Ich will das nicht als Ausrede brauchen, wirklich nicht, aber es geht schon in die Richtung, die Du, Spedi gemeint hast: es ist mir vielleicht nicht schlecht genug gegangen?

    Und dieses "Gummiband" (vielen Dank für Deinen Beitrag, Chopin!), das hat wohl nicht nur mit "er will - ich will nicht / er will nicht - ich will" zu tun, sonder auch mit dem "Hänger", den wir alle haben: solange wir mitbekommen, dass es ihm schlecht geht, geht's uns soweit gut, weil dann ja der Grund für unsere Trennung aktuell ist. Aber wenn wir mitkriegen, dass sich bei ihm etwas zum Guten hin ändern könnte, dann haben wir das ungute Gefühl, unserem Entscheid sei das Fundament ins Wanken geraten... Also auch da: solange er in die eine Richtung zieht, ziehen wir in die andere, aber sobald er die Richtung ändert, schlackert das Gummiband ganz schlimm...

    Argh, und jetzt hab ich wieder einen Roman produziert (wie Du sagst, Dagmar...), aber so ist's nun mal, ich geh jetzt nicht hin und entschuldige mich dafür! Ihr müsst's ja nicht lesen! ;) Hoffe bloss, ich hab's geschafft, das so rüberzubringen wie ich's gemeint habe...

    Wie auch immer: einmal mehr vielen Dank für's geduldige Lesen und herzliche Grüsse,

    c.

  • Liebe crevette,

    Zitat

    Je mehr er "weg" ist, desto schlimmer. Keine Spur von "Aus den Augen, aus dem Sinn", im Gegenteil. Und je mehr er nicht will, desto mehr will ich ihn. So z.B. wenn wir telefonieren und er vorschlägt, dass wir uns zum Kaffee treffen, dann kann ich gut sagen, nee, hab was anderes vor. Aber wenn wir telefonieren und er kein Treffen vorschlägt - bingo! dann mach ich natürlich den Vorschlag Kaffetrinken; und bin absolut flexibel, hab immer Zeit, kein Problem, Hauptsache, dass!

    Genau dieses Gefühl stelle ich bei mir auch fest, jetzt wo er in der Klinik ist, und ich eigentlich mal richtig zur Ruhe kommen könnte.

    Ich weiss nicht was das ist, ob es nur Co ist oder ob mehr dahinter steckt, und ich versuche momentan auch alles zu "zuerpflücken" und zu hinterfragen.
    Ich für mich habe festgestellt, das ich mich zu sehr mit dem Thema Alkohol beschäftige. Und obwohl ich gerne im Forum bin und ich mir hier sehr viel herausholen kann, bin ich froh, das ich nicht allzu viel Zeit hier verbringen kann.
    Durch meinen Alltag und die Kids bin ich oft abgelenkt, es hilft mir bestimmt nicht wirklich, aber ich gewinne ein wenig Abstand und bin so hoffentlich auch auf dem Weg zu lernen, nämlich das es noch viele andere wichtigen Dinge im Leben gibt.

    Ich bin auch noch nicht wirklich bei mir und habe immer noch Hoffnung.

    Und ich lese dich sehr gerne, MIT deinem Humor, deinem zerplücken und hinterfragen. :D:D:D
    DU BIST EINFACH KLASSE

    liebe grüße riverdance

  • Zitat von Spedi

    Ich habe es in der Hand, Dinge zu beschleunigen, die mir wichtig sind. Und wenn z.B. eines meiner Ziele lautet: "ich möchte keinen Kontakt mehr zu XY weil es mich runterzieht", dann kann ich planen dies zu verwirklichen. Ich kann mir ein klares Statement für XY zurechtlegen und vorformulieren, ich kann mir bestimmte Aktivitäten einplanen, die mich auf andere Gedanken bringen, ich kann Telefonnummern ändern lassen (gilt auch für den Mobilfunkbereich) und nicht wie wild publizieren, ich kann -in Extremfällen- auch umziehen und den Arbeitsplatz wechseln... kurz, ich kann sehr viel für meine Situation selbst tun.

    Wenn ich das will.

    Das, liebe Crevette, war u.a. auch ein Auslöser dafür, dass ich mich heute für den erweiterten Forenzugang angemeldet habe.

    Ich will ganz von ihm loskommen und jetzt eier ich schon seit 8 Monaten hier rum, klar gibt es Fortschritte, aber auch mein Anspruch flüstert mir ins Ohr "Du kannst noch mehr, wenn Du willst" und ich will beschleunigen, deshalb ab in die "Geschlossene". Ob ich dann krieg was ich will und ob nicht vielleicht erstmal Ent- statt Beschleunigung angesagt ist? Das sei dahingestellt!

    Ich will leben, lieben und Sein und das auf einem möglichst gesunden Weg, mit einem gesunden Partner, in einer gesunden Beziehung!

    Noch ein Wort zum Montag! :wink:
    Liebe Grüsse
    Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hi Crevette,

    da bin ich wieder. Echt eine blöde Zeit für Dich im Moment. Ambivalenz bis zum geht nicht mehr. Das gehört auch dazu. Ich hab mich Jahre in dem Zustand befunden und hätte wirklich damals einen Spedi gebraucht, der mir gesagt hätte, dass man alles auch beschleunigen kann. AAABBBBBEEEERRRR man muss eine Entscheidung treffen. Egal wie und da hängst Du in der Warteschleife. Grübelst Dir einen Wolf und die Zeit vergeht und vergeht ohne dass wirklich was passiert.

    Kannst Du sagen, dass es Dir momentan besser geht als vor einem Monat?? Also hat sich was positiv verändert oder war der Monat irgendwie verloren??

    Bitte bedenke, dass auch Deine Lebenszeit begrenzt ist und frage Dich, ob es Sinn macht, Zeit mit solch miesen Gefühlen zu verbringen. Eine Entscheidung kostet Kraft und tut weh. Erst mal!!! aber es wird immer besser, wenn Du konsequent bist. Ist es die Angst vor dem Alleinsein die dich von der Konsequenz abhält?? Wenn ja, was bist du jetzt. Was bringen die Kaffeetrinkspiele: "Wenn-er will- will- ich-nicht- wenn- ich -will- will- er- nicht". Wenn er will und du lehnst ab, dann hast Du einen kurzen Moment der Erolgs, umgekehrt verliertst du wenn er nicht will. Ein Spiel, das Kraft kostet und nicht gewonnen werden kann. Also so what. Warum? Kannst Du das irgendwie logisch angehen und nur mal durchdenken, ohne die Gefühle da mit einzubeziehen?

    So, und jetzt bitte nicht lachen!!! Ich war teilweise so gaga, dass ich es nicht fertiggebracht habe mal irgendwas ganz logisch zu durchdenken. Dann hab ich einen Stuhl in die Zimmerecke gestellt und mich dann draufgestellt. Dann habe ich nachgedacht. LOGISCH gedachtr. Es hat funktioniert, weil ich mir dermaßen dämlilch vorkam. Dieses Dämlich hat meine Emotion gebunden.

    Liebe Crevette, ich würde mir so wünschen, dass Du keine Lebenszeit mehr verschwendest. Es gibt so viele nette liebenswerte Männer und Frauen, die du garnicht sehen kannst.

    Also in diesem Sinne, einen Stuhl ins Eck und mal sehen was passiert.

    Liebe Grüße

    Gigi

  • Hi Crevette,

    Mensch sag mal, da bin ich im Urlaub mit meinem Haemmerchen und dann sowas :(

    Ich geb da Gigi recht, verschwende mal Deine Lebzeit nicht an etwas was Du Dir als Illusion aufgebaut hast.

    In meinen aktiven Zeiten haette ich gesagt, dass ich natuerlich immer nur die boesen Jungs gern hatte, sprich die schwierigen Maenner, irgendwann hab ich mich mal gefragt warum und da kam das ganze wieder mit dem Selbstwertgefuehl.
    Wir sind hier auf diesem schoenen Erdball um gluecklich zu sein und um nicht jedem Leiden hinterherzurennen und draufzuspringen. Hast Du Dich mal ganz ernsthaft gefragt, warum Du unbedingt Deinen Mann wieder zurueckhaben willst und Dich nicht aus der Beziehung gedanklich komplett loesen kannst? Ich kenne die Zeiten, wenn ich heute daran in meinem nuechternen Hirn zurueckdenke, dann krieg ich den kalten Schauer.

    Liebe Crevette, fang an mit Dir erstmal eine gesunde Beziehung einzugehen, wenn das klappt, dann kann sich auch etwas im Aussen veraendern.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Servus Crevette,

    das ist jetzt so einer der Punkte, wo ich ein Forum verfluchen könnte.
    In einer R/L - SHg ist zu so einem -heiklen- Gesprächszeitpunkt immer eine andere Interaktion möglich, als hier. Hier gibt's keine Mimik, keine Gestik, kein "in-den-Arm-nehmen". Aber wir sind hier, also "gesprächsbereit", wir lassen Dich nicht "hängen".

    Ich bin mir sicher, dass Du momentan etwas planlos bist, wie Du weitermachen sollst/kannst/willst. Und keiner von uns kann Dir diese Entscheidung abnehmen.

    Ich wünsche Dir, dass Du für Dich einengangbaren Weg findest.

    LG
    Spedi

  • Hallo Crevette,

    wenn ich Deinen Namen sehe, muß ich immer lachen, weil die ersten Artgenossen habe ich so mit 20 Jahren bei einem Kölner Italospezialisten gegessen, nur wußten wir nicht wie, also mit allem rein und weg. Paar Gäste sollen sich ganz schön amüsiert haben.

    Ich traf mal eine Frau, die meinte 6000 Vokabeln zu kennen. Multiperfekto und bekam im Urlaub nie ein Wort raus. Ihr Mann meinte, sie wäre nicht in der Lage alleine einzukaufen. Das Forum ist für mich nicht viel anders. Reduktionsfaktor, Alk im Ketchup, Co-Verhalten bis in die Kinderschuhe, Tausende Dinge von denen ich noch nie was gehört hatte, weiß Du, daß hier ist Leben, nicht nur eine erlernbare Sprache und ab und zu, da haue ich mir einfach so Crevetten unter die Nase, Donnerstag mache ich welche, nur in Knoblauch, scharf , was Brot und ein dann Bäuerchen.

    Was immer Du machst, das machst Du für Dich und wenn ich lese, daß Du jetzt schon 13 Jahre mehr Zeit hast als ich, dann kann ich mich da riesig drüber freuen. Das Leben an sich ist lebensgefährlich schön.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo crevette,

    ich las neulich, das wir nicht nach unseren Gedanken beurteilt werden, sondern nur nach unserem Tun.

    Wenn wir uns eine Meinung über jemanden bilden, können wir ihn nur nach seinen Taten beurteilen, weil wir ja nicht in ihn reinschauen können.

    Heißt also im Klartext, für andere zählt nicht allzuviel, was wir den lieben langen Tag daherreden oder denken, sondern nur unsere Taten.

    Schlussfolgernd also daraus wirken wir auf andere nicht besonders beeindruckend, wenn wir viel daherreden, heute so, morgen so, und man wird nicht mehr lange ernst genommen, wenn keine Taten folgen.
    Handelt man aber, wird man sehr wohl ernst genommen, man ist halt konsequent.
    Ich für meinen Teil bin eher für Konsequenz, denn ich mach mich ungern zum Kasper bei anderen.
    Gelingt mir aber auch nicht immer :wink:

    Sicher dauert alles seine Zeit, aber erst ist die Zeit zum nachdenken, und dann auch irgendwann die Zeit zum Handeln. Sonst wird man unglaubwürdig. Ich mein damitnciht unbedingt hier im forum, sondern genauso im realen Leben.
    Das mit den für sich selbst gesteckten Zielen und deren Abarbeitung, wie Spedi schrieb, finde ich übrigens gut. Das macht dann auch innerlich zufrieden und man geht so immer weiter seinen Weg.

    Tja, und die Nummer "ich will dich nicht, wenn Du mich willst....aber ich will Dich, wenn Du mich nicht mehr willst"... mh... :roll:
    Die läuft natürlich nur, solange der andere noch in der Art erreichbar ist, in der er es auch zu spüren bekommt. Macht er sich vom Acker und wieder sein eigenes Ding, ist man natürlich enttäuscht, das er so nicht mehr steuerbar ist.
    Und das beherrsch(t)en wir wohl alle gut, nasse Alkies wie auch CO`s... :wink: andere Menschen in eigenen Sinne steuern zu können.
    Entzieht sich der andere aber dem Einfluss, passt einem das natürlich nicht. Weil man seine Macht über ihn verliert...
    Somit komme ich zu der Frage, die sich bei CO-Abhängigkeit immer wieder stellt. Beruht die Beziehung auf Abhängigkeit und unterschwellige Machtausübung oder Liebe ?

    Liebe Grüße an Dich
    Lilly

  • Liebe Crevette, ich weiß nicht so richtig was ich Dir schreiben soll, aber ich les Dich mit und drück Dir feste die Daumen das Du Dich für ein schönes Leben entscheidest mit em Du sehr glücklich sein kannst...

    Alles Gute Dir, feste die Daumen Drück!!! :wink:
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Argh! :)

    Da nehm ich mir vor, mal ein bisschen weniger zu schreiben hier, bloss schnell gucken, ob sich was tut in meinem Thread und dann sind da so viele postings und gigi ist wieder da und Lilly und Jenny2 ist zurück und Ihr alle anderen auch: vielen, vielen Dank!!!

    Und alles beantworten würde jetzt wieder Seiten um Seiten füllen... was mach ich jetzt?

    Ok, konkrete Fragen zuerst beantworten:

    Zitat von gigi

    Kannst Du sagen, dass es Dir momentan besser geht als vor einem Monat?? Also hat sich was positiv verändert oder war der Monat irgendwie verloren??

    Definitiv JA, es geht mir besser, es hat sich was verändert, der Monat war nicht verloren.

    Zitat von gigi

    Ist es die Angst vor dem Alleinsein die dich von der Konsequenz abhält??

    Nein, Angst vor dem Alleinsein hab ich nicht. Und auch nicht Angst, dass ich nicht einen anderen Mann finden könnte.

    Zitat von gigi

    Was bringen die Kaffeetrinkspiele: "Wenn-er will- will- ich-nicht- wenn- ich -will- will- er- nicht".

    Missverständnis!!! Ich spiel keine Kaffetrinkspiele! Ich sag nicht prinzipiell nein, wenn er will und renn ihm nach, sobald er nicht will. Da geht's nicht um sowas wie gewinnen oder verlieren. Ich sagte bloss, dass ich kein Problem damit hab, ihm "nein" zu sagen, wenn er mich treffen will. Und wenn ich Zeit und Lust hab, dann sag ich ja. Ganz normal eben, so wie's mir passt. Aber wenn wir diese "Kontaktsperre" haben (ob's jetzt er ist, der sich nicht melden will oder ich, die mich dazu zwinge, nicht anzurufen), dann geht's mir mies und mieser und irgendwann meld ich mich dann. So sieht das aus. Muss mich da falsch ausgedrückt haben! Sorry!

    Zitat von Jenny2

    Hast Du Dich mal ganz ernsthaft gefragt, warum Du unbedingt Deinen Mann wieder zurueckhaben willst und Dich nicht aus der Beziehung gedanklich komplett loesen kannst?

    Ok, die Antwort wird nicht gut ankommen, aber was besseres (und wahreres) hab ich nicht zu bieten: weil ich ihn liebe. :oops: Nicht, weil er ein "bad boy" ist oder "schwierig" oder ich jedem Leiden hinterherrenne und draufspringe (stell mir das grad bildlich vor...:)), sondern weil er eben grad nicht der Typ "bad boy" ist, nicht "schwierig" ist oder mich leiden lässt. Er hat ganz unheimlich Sch... gebaut, stimmt. Und auch bei ihm zählen die Taten, stimmt. Aber da gibt's eben auch andere Taten, nicht nur die üblen. Und nicht nur Sch..., und nein, das ist nicht alles nur meine selbstgebaute Illusion. Er ist krank. Und solange er krank ist und nichts dagegen tun will, kann ich nicht mit ihm zusammen sein. Das weiss ich. Und ich will's auch nicht. Und er will leider nicht mit mir zusammen sein. - Aber ich kann die Hoffnung, dass sich bei ihm was ändert nicht ausknipsen, wie das Licht im Zimmer. Und somit kann ich mich nicht gedanklich aus der Beziehung lösen.

    Zitat von Lilly12

    Beruht die Beziehung auf Abhängigkeit und unterschwellige Machtausübung oder Liebe ?

    Und da haben wir meine Antwort von oben schon in Frage gestellt... Und ich meine eben nein, das ist nicht nur Abhängigkeit - so n bisschen sicher auch... ist ja auch schwer, sich selbst den Rücken zu massieren oder sonst so nette Nebensächlichkeiten, bei denen man vom anderen "abhängig" ist :) nee, ich weiss schon, wie's gemeint ist. Aber dass mein Leben auch ohne ihn weitergeht und es mir gut geht und ich glücklich bin und lache und und und, das weiss ich schon; aber mit ihm zusammen ist's schöner. Ist das abhängig? Nicht ICH bin mit ihm zusammen schöner! Nicht ich bin mit ihm mehr wert als ohne ihn. Nicht ich kann nur mit ihm. Bloss ich will mit ihm.
    Machtausübung... ja, schon eher, ich bin ganz sicher reichlich "bossy", "bemutternd", "weiss-es-besser" und all sowas :( aber das nicht nur in der Beziehung (fragt meine armen Freundinnen oder Kolleginnen etc.! ;))! Und ihn in meinem Sinne steuern, ja... Ja und die Macht, zu entscheiden, dass auch er mich wieder will, die hätt ich in der Tat auch gerne... Aber wenn ich bloss Macht über wen haben will, dann muss ich mir's ja nicht so schwer machen, dann gibt's da leichtere Beute, als meinen Mann! (Wollte mir immer schon einen Hund kaufen... ACHTUNG das war NICHT ernst gemeint!!! Also doch, einen Hund hätt ich gern, aber nicht, weil ich da meine Machtgelüste ausleben könnte!)
    - aber das alles gilt bloss ohne Alkohol! Sobald Alkohol im Spiel ist, sieht es anders aus. Dann bin ich davon abhängig, zu wissen, ob er trinkt oder nicht, bin je nach dem glücklich oder unglücklich. Dann kommt es zu Machspielchen. Und Lügen. Und Kontrollieren. Und und und... Dann stimmt gar nichts mehr. :(

    Und das fundamentale Problem ist nicht, dass ich nicht weiss, was ich will. Und ich würde es zu gerne beschleunigen und Etappenziele abarbeiten und alles. Bloss, dass das bei dem, was ich will nicht geht.

    Ich will, dass er gesund wird. - kann ich null und gar nix dazu tun.

    Ich will, dass wir wieder zusammenkommen. - muss er erst gesund werden für. (Und klitzekleines Detailchen am Rande: muss er auch wollen...)

    Und ich will nicht den Kontakt mit ihm abbrechen, weil mich der Kontakt "runterzieht". Zieht mich nicht runter.

    Und was ich ansonsten will, das krieg ich nach der anfänglichen Phase vom heulenden Elend und Freude-an-gar-nix jetzt absolut gut hin. Ich will, dass es mir gut geht und das geht es mir auch. (Abgesehen von miesen Momenten, in denen er mir fehlt und ich die Situation einfach nur Sch... finde und ich rumheule; aber nachher ist ok.) Ich mache, was mir Spass macht (inkl. ESSEN! das hatte mir ja am meisten Angst gemacht, dass ich Anfangs keine Lust mehr aufs Essen hatte... Also gegessen hab ich schon, aber ich hatte keine Lust dazu oder Lust drauf, übers Essen nachzudenken, feine Gerichte zu planen und sowas - und das mach ich normalerweise seeehr gerne! :oops: ) Ich will den Job machen, der mir Spass macht: mach ich. Und er macht Spass. Ich geh aus, ich gönn mir schöne Sachen und schöne Momente, ich treffe Freunde, - irgendwie alles gut, ausser, dass die Situation zwischen meinem Mann und mir so ist, wie sie ist. Das ist alles. Und das ist Sch... Und das will ich anders haben. Aber machen kann ich da nichts.

    Aber wo ich was machen kann ist bei mir. Nur: wenn ich bloss versuche, ihn auszublenden, dann kommen die Gedanken an ihn, die ich wegschmeisse zurück wie ein Bumerang und ich bin nur damit beschäftigt, den wegzuwerfen, wieder ins Gesicht geknallt zu kriegen, wegzuschmeissen, ins Gesicht zu kriegen, wegzuschmeissen... etc. Dabei sollte ich bei mir schauen, wo was happert. Weil wenn ich tatsächlich noch zu meiner Chance kommen sollte, dann muss auch ich bis dann gesund sein.

    Hm. Was soll ich sagen... Ich kann mich nur skybird anschliessen:

    Zitat von skybird

    Ich will leben, lieben und Sein und das auf einem möglichst gesunden Weg, mit einem gesunden Partner, in einer gesunden Beziehung!

    - bloss dass ich will, dass dieser gesunde Partner mein Mann ist.

    Zitat von gigi

    Es gibt so viele nette liebenswerte Männer und Frauen, die du garnicht sehen kannst.

    Weiss ich! Und ich hoffe, auch noch etliche davon kennenlernen zu können. Aber das ändert doch nix dran, dass ich immer noch will, dass ich meinen Mann "zurückbekomme"!

    Und wenn das nicht klappen sollte? Dann tobt das Rumpelstilzchen ein Leben lang weiter. Und crevette macht einfach so weiter mit ihrem Leben. Dem lebensgefährlich schönen! :) Aber traurig drüber wird sie schon sein. Und traurig vor allem für ihren Mann, der sowas phantastisches wie diese crevette einfach gegen sowas mieses eingetauscht hat wie Suff und eine gekaufte Frau.

    Ui Mann, ich brech jeden Längenrekord, echt traurig, sich so nicht beherrschen zu können, wenn man mal mit Schreiben loslegt! Und das auch noch, nachdem ich mir für heute (öhm... d.h. gestern) ganz fest vorgenommen hatte, FRÜH ins Bett zu gehen! :roll: Aber Ihr seid auch sowas von klasse, mir so viel zu schreiben, da muss ich doch antworten! Aber Spedi hat schon recht, hier im Forum fehlen zu viel Möglichkeiten: ich seh Euch nicht, wie Ihr beim "Zuhören" gähnend von den Stühlen kippt oder verzweifelt Eurem Nachbarn ins Bein beisst oder vor Wut die Türe knallend den Raum verlasst... und ihr könnt mich nicht fesseln, knebeln, in nen Schrank sperren und den Schlüssel wegschmeissen! ;) :)

    Danke für's Lesen und Danke, dass es Euch gibt. Muss auch wieder einmal gesagt werden!

    Ganz viele liebe Grüsse,

    c.

  • Du, Crevette, eines überlege ich mir immer wieder bei Deiner oder meiner Geschichte... Sind wir uns eigentlich darüber im Klaren, dass die Herren die Beziehung beendet haben um mit einer anderen Frau ihr Leben zu teilen?

    Wir sind ausgetauscht - das ist ihr Recht - und wäre unser Recht gewesen! Nur wir haben es nicht getan, obwohl es für uns bestimmt besser gewesen wäre.

    Ich mag das nicht nur auf den Alkohol schieben, auch wenn ich bei meinem Partner mit Sicherheit Sexsucht einbeziehen kann.

    Mir persönlich ist Vertrauen, Offenheit und Treue das wichtigste wenn eine Bezeihung besteht. Nichts davon wurde mir geboten - es wurden mir damit die Grundlagen für eine Beziehung entzogen. Ich bin mir sicher, diesem Menschen gegenüber niemals wieder Vertrauen aufbauen zu können! Könntest Du das? Würdest Du ihm wirklich guten Herzens alles glauben können, was er Dir vom Geschäftsessen erzählt ect.? Könntest Du ihn voller Vertrauen auf Reisen gehen lassen?

    Würdest Du wirklich, nach einer Therapie, davon ausgehen, dass sich nun beide Seiten zueinander hin bewegen und nicht voneinander weg? Die Frage, ob es ihm gelingt trocken zu bleiben wage ich noch nicht einmal zu stellen....

    Hättest Du wirklich die Bereitschaft, nach dem Geschehnen die Jahre des Lernens in Trockenheit zu begleiten? Dabei vielleicht zu erfahren, dass Ihr Euch do sehr voneinander entzweit habt um dann, vielleicht in zwei drei Jahren doch wieder alleine "da zu stehen". Eben so wie jetzt ....

    Wenn ich für mich an das Wort "Zukunft" denke, dann beinhaltet es ganz viele Dinge. Aber bei allen diesen vielen Dingen sehe ich - selbst wenn ich wollte - gar nicht die Möglichkeit bei einem "was-wäre-wenn-Szenarie" den Ex einzubauen.

    Meine Lebenszeit wird nicht länger - die Hälfte ist rum. Will ich tatsächlich - willst Du tatsächlich?? - mit einem was wäre wenn und vielleicht, es könnte dann ja vielleicht, leben?

    Ich will für mich versuchen mein Leben zu leben und mich überraschen lassen was es in Zukunft bringt, ob, wer, wie oder was mir begegnet. Ich will versuchen mit dem ex nichts negatives und nichts positives zu verbinden, keine Angst vor Wutanfällen oder Erwartung auf Hilfestellung in sachen handwerliche Hilfe. Einfach nichts .....
    Er ist da - soll leben wie er will - und mein Leben am besten nicht streifen, wenn doch, dann kann ich nichts machen .....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hi Crevette,

    Du versucht Deinen Kopf gerade aus der Co-Schlinge zu ziehen, irgendwo seh ich bei Dir derzeit nicht, dass Du wirklich erkannt hast was Co-Abhaengigkeit bedeutet, wie es sich auswirkt und was dahintersteckt.

    In meinen aktiven Co-Zeiten hab ich auch als Begruendung angegeben, dass ich meinen Alki geliebt habe, ja aber welches Bild hab ich mir denn da zusammengelogen. Ich hab um die Liebe aufrecht zu erhalten doch auch nur die guten Seiten aufgezaehlt und den Alkohol un die anderen Sachen kurzerhand einfach weggelassen, damit hab ich mich selbst belogen und eine Illusion aufgebaut, die mir passte.

    Du klammerst also die ganze Betruegerei, den Alkoholismus etc. aus, um zu sagen, naja die schoenen Seiten, die liebe ich. Dein Mann hat da auch Selbstverantwortung im Leben und Du kannst all die schlechten Seiten wie die Untreue nicht einfach nur auf den Alkohol schieben.

    Nochmal dazu weil Du geschrieben hattest:

    Zitat

    weil ich ihn liebe. Nicht, weil er ein "bad boy" ist oder "schwierig" oder ich jedem Leiden hinterherrenne und draufspringe (stell mir das grad bildlich vor...), sondern weil er eben grad nicht der Typ "bad boy" ist, nicht "schwierig" ist oder mich leiden lässt

    Natuerlich leidest Du, Du leidest wie ein Hund, weil er nicht mit Dir zusammensein will, weil er Dich ausgewechselt hast.

    Wir Co's haben Probleme zu akzeptieren, wenn jemand seinen eigenen Weg gehen will, auch wenn es nicht der beste ist. Aber Du musst es akzeptieren und dass ist der Grundstein, um ueberhaupt erstmal zu erkennen, was Co-Abhaengigkeit auch bedeutet. Warum kannst Du es nicht akzeptieren, weil Du ihn liebst??? Dann solltest Du mal Deine Definition von Liebe etwas hinterfragen in einer Partnerschaft. Du beraubst Dich selbst um die Moeglichkeit endlich wieder frei zu sein, Dein Fokus ist noch viel zu sehr auf Deinen Mann bezogen, Du lebst damit Deine Co-Abhaengigkeit voll und ganz auch aus.

    Such Dir ein Hobby, geh raus, brech den Kontakt zu Deinem Mann komplett ab, damit Du mal merkst wie ein Leben ohne Deinem Suchtmittel ist. Wenn Du das nicht willst, dann koennen wir Dich nur Deiner Sucht ueberlassen und hoffen, dass Du selbst Deinen persoenlichen Tiefpunkt erkennst und etwas fuer DICH tust.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Halloo Dagmar, Hallo Jenny,

    2 klasse Beiträge, die ihr da geschrieben habt, finde ich zumindest.

    Liebe crevette, da steht soooo viel wahres drin, hoffentlich kannst Du da viel für Dich rausziehen.
    Und nicht mehr allzu viel Schönfärberei betreiben zu müssen... :wink:
    Es ist übrigens ziemlich typisch CO, immer wieder die positven Eigenschaften des Partners hervorheben zu müssen und die anderen, negative(wobei Alkoholismus nun keine persönliche, negative Eigenschaft ist, sondern eine Krankheit, aber das wissen hier alle eh...) zu verdrängen :wink: wie beispielsweise: Untreue, Alkoholismus etc. in Deinem Fall

    Liebe Grüße an Dich
    Lilly

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