Erster Schritt in ein neues Leben

  • Hallo Simone,

    Zitat

    Wie war euer Weg zum aufhören?

    Ich habe vertraut. Denen, die mir helfen wollten. Beim Doc, in der Entgiftung, später in der Therapie.

    Ich habe nicht mehr gesoffen, ich habe gefressen. Keine Kreide, aber alles, was mir geholfen hat. Die jahrelangen Selbstversuche, die nur Selbstbetrug waren hatten mir ja gezeigt, daß ich mir selbst nicht helfen konnte.

    Von der Einsicht bist Du glaube ich noch ziemlich weit entfernt.

    Beispiel?

    Zitat

    ich nehme Ratschläge an, nur in eine reale SHG gehe ich nicht, und eine Therapiegruppe wo mehrere sind und wo ich das erzählen soll auch nicht, ich möchte eine Einzeltherapie

    noch eins?

    Zitat

    Ich möchte das nicht und wenn es mir nicht gut tut dann mache ich es nicht.

    Was Du NICHT willst weißt Du genau. Du bist in einer Sackgasse! Und am Ende steht der Alk. Und dann ist der Sack wieder zu.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Simone,
    lies doch mal hier. Dort steht beschrieben, warum eine SHG sinnvoll ist.

    Egal, wer Dir einen Rat gibt oder von seinen Erfahrungen berichtet: Du blockst ab, gehst in Abwehrhaltung und ziehst Dich letztendlich zurück in Dein Schneckenhaus. Glaubst Du, dass Du für Dich und Dein Leben damit weiter kommst ?

    Gruß
    Biene, die übrigens auch erst seit 17.05.08 ohne Alkohol lebt und sehr dankbar für die Tipps und Hinweise der alten Hasen hier ist !

  • hallo simone!

    WIR trauen DIR alles zu!nur ist das leider absolut unwichtig!!!

    solange DU NICHT AN DICH GLAUBST...mit allen konsequenzen die dazu gehören...

    was würdest du dabei verlieren,wenn du shg und therapie versuchen würdest?NICHTS nach meiner meinung...

    oder denk mal an deinen anfang hier...mittlerweile hast du dich auch an UNS gewöhnt...hast zwischendurch sogar geschrieben das du froh bist HIER zu sein.DU HAST DICH GETRAUT HIERHIN ZU KOMMEN:DU WOLLTEST ES!OBWOHL DU UNS NICHT KANNTEST!OBWOHL DAS SO GANICHT IN DEINE BISHERIGEN GEWOHNHEITEN PASST!

    sowas nennt man veränderung...welche dringend notwendig ist um den weg in ein wirklich trockenes leben zu finden...

    ich wünsche DIR von ganzem herzen den MUT zur VERÄNDERUNG!

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Simone,

    erstmal noch ein herzliches Willkommen nachträglich von mir ;o)

    Ich hab jetzt grade mal Deinen letzten (Leberwurst-)Eintrag hier gesehen :wink: ... und mußte mal wieder ein wenig schmunzeln... der Satz hätte wohl auch von mir kommen können...

    Aaaalso - erstmal - 10 Tage... die ersten 10 Tage!!! sind schon ein großer Schritt... für mich waren es die ersten 10 Tage ohne Alkohol nach ein paar Jahren... wie für Dich wohl sicherlich auch. Also sei stolz auf Dich!!!

    Was die Leute Dir hier wohl eher begreiflich machen wollen, ist eben, daß Du ja doch hoffst, daß Dein Leben noch ganz ganz ganz viele mal 10 Tage lang sein wird... so hoffen wir jedenfalls alle! Und somit stehst Du jetzt wieder an einem neuen Abschnitt Deines Lebens... seit 10 Tagen eben... und es sollen ja noch viele werden.

    Du fragst, wie unser Weg des Aufhörens war? Hm... steinig... weniger steinig... mit Umwegen wohl auch...überflüssigen Umwegen wohlgemerkt... aber jeder muß ja seine eigenen Erfahrungen machen.. heißt es wohl. Was ich z.B. hier bis heute gelernt habe - anfänglich wohl auch etwas schwerer - ist, den alten Hasen hier Glauben zu schenken. Die wissen aus eigenen Erfahrungen, was für uns Jungspunte bzw. auch für Dich Neuling nicht so gut sein könnte.... oder eben auch sehr hilfreich sein kann.

    Es liegt nicht an uns, an Dich zu "glauben". Glauben mußt DU an DICH. Wir wissen, daß JEDER es schaffen kann, wenn er denn nur wirklich will :wink: . Schau, meine erster Anlaufstelle war und ist das Forum hier (ohne Alk seit Juni 07), nach ein paar Monaten hatte ich auf einmal von ganz alleine das Bedürfnis, mit realen Menschen zu reden. Also habe ich mir auch eine reale SHG gesucht, und auch da gehe ich bis heute einmal die Woche mittlerweile supergerne hin ;o). Am Anfang meiner Nüchternheit hätte mich da wohl keine 10 Pferde hingebracht... "zu große Scham".... "ist doch mein Problem"... "geht keinen was an"... etc etc.

    Ich habe einige Zeit gebraucht, um zu kapieren, daß ich an einer tödlichen Krankheit "leide", und das ich lernen muß, mit ihr umzugehen. Schönerweise ist das ja auch eine Krankeit, die ICH stoppen kann.

    Hör den "Alten" hier zu, verschmeiß nicht gleich alles, was Deinen Ohren nicht gefällt, schreibe hier, lass raus was raus muß, denk nach. Lass Dir Zeit mit dem Denken ;o)!! Keiner will Dir hier was böses, wir alle reden hier nur von unseren Erfahrungen, und ich persönlich konnte und kann auch heute noch viel hier mitnehmen. Trockenbleiben lernen ist wohl eine Lebensaufgabe, denke ich ;o)


    Sonnige Grüße

    Claudia

  • Hallo Simone,
    mit dem wunden Punkt hab ich gemeint, das mit dem Ausziehen vielleicht, und mit bereit meine ich,bereit sein zum Hilfe annehmen jeglicher Art, bereit sein sich zu öffnen, auch vor fremden Menschen, wie in einer Therapiegruppe, bereit sein über seinen Schatten zu springen,bereit sein sein leben ändern zu wollen.
    Es stimmt du bist 10 Tage trocken, das war für mich auch was.Das ist gut, viele kommen gar nicht soweit. Ich habe aber auch schon vor ca. 12 Jahren mal 12 monate keinen Alkohol getrunken, und hab gemeint ich hätte alles unter Kontrolle, es war ein Trugschluß.
    Und ob wir dir hier trauen,?Du musst dir trauen, und dir was zutrauen.
    Es ist halt Erfahrungsgemäß so das viele Dinge helfen im Kampf gegen eine Krankheit von der du noch nicht alle Gesichter kennst.
    Ich wünsch es keinem, und wünsch dir auch das du weiter trocken bleibst, und versuchst anzunehmen.
    Bleib hier am Ball, eins nachdem anderen.
    LG
    Jürgen

  • guten morgen simone!

    wie geht es DIR heute?

    hast du die themen von gestern erstmal "sacken"lassen?

    was sind deine pläne für den heutigen tag?

    ich hoffe es geht DIR gut!?und würde mich freuen von DIR zu "hören"...

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • hallo simone!

    ich kann verstehen das du dich schwer tust!ich glaube das das auch etwas mit deiner angst zu tun hat..angst vor neuem.der mensch ist ein gewohnheitstier sagt man doch so schön.wenn man aber erst einmal in den genuß kommt von seinen alten gewohnheiten abzulassen..wird dein leben eine wunderbare entdeckungsreise!und du willst immer mehr davon...von DIR!

    stück für stück...schritt für schritt...das hast DU schon richtig erkannt...jetzt geh weiter und setz es auch um.immer wenn der nächste schritt notwendig ist...GEHE IHN!

    ich wünsche dir gute besserung...

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Liebe Simone,

    du musst nur das was du willst.

    du schreibst es muss nur die Einsamkeit weg.

    Wer kann sie denn weg machen?

    Du, nur Du allein.

    Also fang mal an dir zu überlegen wie du das mit ganz kleinen Schritten schaffen kannst. Wir helfen dir gern beim sortieren.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • hallo simone!

    caritas und therapeut werden mit DIR deine probleme angehen.doch die hauptarbeit liegt bei DIR.
    kannst du dir vorstellen alles an hilfsangeboten anzunehmen(uneingeschrenkt)?
    egal an wen du dich wenden wirst...jeder wird dir die dringend notwendigen schritte FÜR EINE KONSTANTE TROCKENHEIT NENNEN.

    nur machen solltest DU sie...

    da kann dir keiner irgendeinen schritt bei abnehmen.

    was deine familäre situation anbetrifft wird dich keiner zwingen....entscheiden DARFST DU GANZ ALLEIN.

    vielleicht solltest du dir durch solche gedanken das du ausziehen sollst, nicht den wind aus den segeln nehmen lassen?

    denn ob ausziehen oder nicht...WICHTIG BIST DU UND DEINE TROCKENHEIT...bis dahin ist alles andere erstmal nebensache.

    durch den austausch und das mit dir selber auseinandersetzten,wirst du täglich gutes für DICH lernen können.es wird dich schritt für schritt deinem trockenen leben näher bringen...

    ich wünsch es dir von herzen..

    liebe grüsse caro

    p.s.sorry,wenn ich jetzt weg bin...muss zum zahnarzt,lächel

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Simone,

    ich kann verstehen, dass du scheu bist. Ich weiß aber auch, dass es deswegen gerade wichtig wäre, wenn du genau an dieser Stelle deiner Persönlichkeit mit deiner Veränderung ansetzt. Du kannst ja das Tempo dabei selbst bestimmen.

    Wir verstehen uns hier auch als Selbsthilfegruppe und du hast den ersten Schritt hierher ja bereits unternommen. Ich bin hier trocken geworden indem ich mich in den letzten 2 Jahren über viele, viele hundert Stunden hier aufgehalten habe, gelesen habe, über mich geschrieben habe.

    So lernte ich sehr viel über mich und meine Krankheit, lernte wie wichtig der Austausch mit Gleichbetroffenen ist und wie wichtig es ist, sich den Erfahrungen von Anderen zu öffnen und mich täglich mit meiner Krankheit zu beschäftigen.

    Was mir von Beginn an am meisten geholfen hat, war Geduld zu üben und mir Zeit zu geben. Und je länger ich ohne Alkohol lebe, umso mehr zeichnet sich der Weg ab, den ich für den Meinen erkenne. Das braucht Zeit und bedeutet viel Arbeit. In welcher Form für dich die Arbeit an dir selbst am effektivsten ist, wirst du noch herausfinden wenn du dir gegenüber ehrlich bleibst und nicht aufhörst, an dich und dein Leben ohne Alkohol zu glauben.

    Du kannst es schaffen.


    .Micha

    Das Schönste kommt noch

  • vielleicht ist das momentan alles noch ein bisschen viel auf einmal Simone.

    Nicht mit zu vielen Dingen auf einmal beschäftigen. Erst mal eins angehen, dann das andere.

    Toll ist auf alle Fälle, dass Du eisern bleibst und weiterhin nichts trinkst, Sport machst, Dich nicht zu Hause versteckst. In ein paar Wochen wird die Welt wahrscheinlich schon ganz anders aussehen.

  • Liebe Simone,

    ich wollte bis zu dem Zeitpunkt in keine SHG oder Therapie, als ich noch davon „träumte“, der Sucht mit meinen Wegen und Erfahrungen zu entkommen.
    Es war auch so ein gewisses Gefühl, mich mit jenen (noch) nicht identifizieren zu wollen.
    Dass es da ohne Fremd- und Selbsthilfe KEINEN Weg gab, zeigten mir etliche Trinkpausen und Rückfälle.

    Aber mein persönlicher Tiefpunkt hat mich, letztendlich war es auch gar nicht schwer, zu jener Einrichtung geführt, die mir Wissen und Erfahrungen vermittelte, die zu einer Trockenheit geführt hat. Und auch hier in diesem Forum hast du alle Möglichkeiten.

    Zu einem trockenen Leben gehören Veränderungen, vor denen der Mensch allgemein sich scheut, bedürfen sie Aufwand und erst mal verspürter „Verzicht“.

    In deinen Worten und Sätzen lese ich noch zu viele Alternativen, die du vorgibst, es auch alleine schaffen zu können. Und diesen Punkt musste ich eben überwinden, um endlich mich Gleichbetroffenen frei anschließen und auch deren Erfahrungen zweifelsohne annehmen zu können. Ganz einfach fallen lassen und vertrauen, so war`s bei mir.

    Aber siehe das bitte nicht als Kritik, sondern nur als Anregung, vielleicht brauchst da ja auch noch einige Zeit dafür.

    Du schreibst, dass du auch noch „Freizeit“ neben Forum und Arbeit haben möchtest.

    Liebe Simone,

    meine Freizeit, wobei das „Frei“ sinngemäß eigentlich da gar nicht rein passt, bestand zu meinen Suchtzeiten NUR aus den Gedanken an und um den Alkohol und seinen direkten Konsum,
    ... entsprach also mehr einer Freiheitsberaubung, also „Gefangenenzeit“.

    Ich wollte ja nun konsequent aus meinem Suchtleben raus und habe meine Freizeit endlich dem Begriff und Sinn entsprechend genutzt, um auch frei zu werden.

    Und in meiner Freizeit, also die Zeit neben Beruf, Job oder dem Schlafzustand, habe ich mich mit Erfahrungsaustausch (SHG/Forum etc.), der Reflexion daraus und der realen Anwendung
    im Leben befasst.

    Wenn mir die „Freizeit“ für meine Trockenheit zu schade gewesen wäre, hätte ich NICHTS verändern wollen, hätte mit meinen alten, nassen Gedanken und Wegen nur versucht, nichts mehr zu trinken, ... würde ich heute noch saufen oder wäre wahrscheinlich schon tot.

    Jeder kann es schaffen, vertraue und nimm an ... lebe Freizeit frei.

    Gruß ... Freund.

  • Hallo Simone,

    Zitat

    ich muss versuchen meine Ängste in den Griff zu bekommen.

    Das schaffst Du nur trocken. Weißt Du, während meiner Entgiftung habe ich mich gefragt: Was trinke ich, wenn ich nicht mehr trinke. Das war natürlich der falsche Ansatz. Nicht trinken reicht eben nicht.

    Durch die bedingungslose Annahme der mir gebotenen Hilfe bin ich seit über zwei Jahren trocken geblieben. Damit es so bleibt, habe ich meine Lebensumstände in markanten Punkten geändert. arbeite ich jeden Tag daran. U.a. hier.

    Ich glaube, deine größte Angst hast Du vor Dir selber. Als ich mich kennenlernte begann für mich ein anderes Leben. Und das merkten auch die Menschen, denen ich täglich begegnete.

    Heute werde ich selten gefragt, wie es mir geht. Die Leute sagen es mir auf den Kopf zu: Du bist zufrieden, das sieht "man" (Tja, so sind sie).

    Meine Einsamkeit war übrigens ein Riesenproblem. - WAR - gleich fahre ich wieder zu kommaline. Die habe ich nämlich gesucht und gefunden.

    Schritt für Schritt

    Vom Arzt über die Entgiftung und schließlich in der LZT- die beste Zeit meines Lebens.

    Von unterwegs grüßt

    kommal

    unterwegs...

  • Hallo Simone,

    Erfahrungen aus einer Langzeittherapie habe ich nicht, möchte aber einmal auf die Aussage „... suche mir einen geeigneten Therapeut“ eingehen.

    Ich habe auch ca. 3 Jahre an einer ambulanten Therapie (1-mal wöchtl.), hatte aber auch den Charakter einer SHG, teilgenommen, nur dass der Gruppe ein Therapeut und Neurologe beisaß.

    Dort haben mir im Laufe meiner Anwesenheit nicht der geeignete Therapeut oder Neurologe geholfen (obwohl sie verdammt „gut“ waren), sie haben nur den Erfahrungsaustausch etwas gelenkt oder Anregung geboten, ... mir haben die Erfahrungen der Gleichbetroffenen, vom „Anfänger“ bis „Langzeittrockenen“ geholfen, die ich für mich reflektiert und im Leben angewendet habe.

    Ich habe, als ich mich dann irgendwann aus dieser Gruppe verabschiedet habe, mich bei ALLEN Anwesenden bedankt, dass ich ihnen meine Trockenheit zu „verdanken“ habe.

    Mir wurde dann in etwa erwidert, dass ich in dieser Gruppe meinen Teil mitgenommen und auch beigetragen habe, MEINE Trockenheit aber ich für mich ganz alleine gestaltet und geschaffen habe, ich dafür allein verantwortlich war und es mein „Werk“ sei.

    Was will ich damit zum Ausdruck bringen ?

    Hier entsteht für mich schon eine Brücke zu deiner Aussage bzw. Frage „... wie schaffe ich das, mich selbst kennen zu lernen?“

    Dieses Sich-Selbst-Kennen-Lernen hängt wiederum mit Bewusstsein, also bewusstem Leben und einem nach den Grundbausteinen geführtes Leben zusammen.

    Solange ich diese neue Lebenslinie nicht aufgenommen hatte, sondern z.B. weiterhin das Alkoholumfeld zu meinem gehörte, auch ohne zu trinken, konnte ich mich aus dem Unterbewusstsein NIE vom Alkohol lösen und nie bewusstes Leben führen.

    Ich habe mich wieder selbst kennengelernt, als ich eben strikt nach den Grundbausteinen und strukturiert mein Leben gelebt , dazu aktiv Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten geführt habe, ich meine Zeit peu à peu wieder frei mit einer Loslösung vom Alkohol gestaltet habe.

    Es liegt an DIR, ALTES über Bord zu werfen und NEUES aufzunehmen, mit trockenem Bewusstsein dich selbst wieder kennen zu lernen, Gefühle und neue Lebenskraft auch spüren zu können.

    Pack`s an, da wartet gaaaaaaanz viel auf dich.

    Gruß ... Freund.


    P.S. ... ich werde langsam zum Romanschreiber :lol: .

  • Hallo, Simone :D
    schon wieder eine Frage :oops: : Wie suchst du einen Therapeuten?
    Hast du eine Empfehlung von deinem Hausarzt bekommen? Oder eine Liste mit Therpeuten? So war es jedenfalls bei mir, hab einige Anrufe führen müssen, oft war die Wartezeit sehr lang oder die Entfernung zu gross. Anfang des Jahres habe ich eine Therapeutin hier im Ort gefunden, im Februar hab die Sitzungen abgebrochen, weil ich einen absoluten Tiefpunkt in meiner Trinkkarriere hatte und in stat. Behandlung war, dann in der Tagesklinik, anschl. in der amb.Therapie in dem Klinikum, in dem ich war.
    Jetzt habe ich die Psychotherapie wieder aufnehmen können und gehe alle 14 Tage dorthin, da 25 Sitzungen von der Krankenkasse genehmigt worden sind und ich nicht alle genutzt hatte, ich konnte ca.6 Monate dort pausieren ohne dass mir der Anspruch verloren gegangen ist, wußte ich vorher auch nicht.
    Jetzt bin ich froh, dass ich sie schon damals angefangen hatte, sonst hätte ich mich in den letzten Wochen erstmal auf die Suche machen müsen,und Wartezeit in Kauf nehmen müssen. So konnte ich gleich weitermachen.
    Möchte dir mit all dem sagen, schau dich doch mal um, jetzt bist du schon über 1 Woche trocken, fast 2, wäre doch schön, wenns so weiterginge, jetzt bist du nüchtern und kannst mit klarem Kopf entscheiden, wo du die Therapie machen möchtest.
    Oh, ist schon wieder so lang geworden, sorry :roll:
    Wünsch dir weiterhin viel Kraft, am Ball zu bleiben, liebe Grüsse, Laufschnecke

  • Zitat

    Micha wie hältst du durch ohne Alk zu leben?

    Hallo Simone,

    das ist eine Frage, die ich mir komischerweise noch nie gestellt habe. Seit ich meine Entgiftung hinter mir habe frage ich mich eher, wie ich vorher 20 Jahre lang MIT dem Alkohol leben konnte. Oder ich müsste sogar sagen: "... TROTZ Alkohols leben konnte."

    Ich hatte zunächst gar keinen Plan. Ich wusste nur, dass sich Alkohol mit einem weiteren Leben für mich nicht vereinbaren lassen würde und habe hier im Forum Menschen vorgefunden, die hier als lebende Beweise ihre Erfahrungen weitergaben, wie es für einen Alkoholiker möglich ist, zufrieden trocken zu leben.

    Ich schaute zuerst nur darauf, DASS es überhaupt möglich ist.
    Dann wollte ich das auch und schaute dann, WIE die verschiedenen Leute das machten. Den einen verstand ich dabei besser, den anderen schlechter und so schaute ich, was die meisten übereinstimmend über ihre Vorgehensweise aussagten.

    Ich hatte mir ja in den vergangenen versoffenen Jahren selbst bereits bewiesen, dass meine Methoden immer versagt hatten und dafür sorgten, dass ich früher oder später rückfällig wurde. Also machte ich das, was mir erfahrene trockene Alkoholiker sagten, wie sie es gemacht hatten. Sie sind für mich die wahren Fachleute auf diesem Gebiet, deren Rat zu befolgen in meiner Situation richtig war. Im Grunde fiel mir das nicht schwer, weil ich ja gar keine Alternative hatte, denn Saufen wollte ich nicht mehr.

    So begann ich langsam mein altes Leben abzubauen und bin nach wie vor dabei, mir ein neues aufzubauen. Eines in dem Alkohol keine praktische Rolle mehr spielt.


    .Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Liebe Simone,

    guten Morgen, wie geht es dir...hast du auch mit Hochachtung vor dir und dem neu beginnenden Tag in den Spiegel schauen dürfen wie ich?
    Ich freu mich dich zu treffen, bin ja wie du weißt auch ganz neu hier und genieße es meine freie Zeit, mit euch hier für dieses wichtige Ziel, das wir alle haben zu verbringen und nebenbei schlürf ich Kaffee

    Du schreibst
    danke für eure Hilfe, das meine ich ehrlich. Ich habe ja nie in Gesellschaft getrunken, Freunde habe ich nicht. Meinen Bekannten die einzigen die ich habe habe ich es erzählt das ich Alk trinke und sie wollen jetzt in meiner Gegenwart nicht mehr trinken.

    Ich hab auch die meiste fast die ganze Zeit allein getrunken, viele Beziehungen zu Menschen zerstört, weil ich um dieses Zeug trinken zu wollen/müssen gar nicht anders konnte, als zu lügen einsam zu sein und dabei hab auch ich eine große Sehnsucht nach Kontakt.
    Ich finde es schon mal gut, daß deine Bekannten in deiner Gegenwart nicht mehr trinken wollen, da bahnen sich nicht doch ein paar Freundschaften an?
    Und ich finds total mutig, daß du deinen Bekannten von deinem Mut berichtet hast, dich geoutet hast...das zeigt deine Stärke.

    Ach Simone, gib dir Zeit, deine wunde Seele zu pflegen, ich kann verstehen, das du dich einsam fühlst, geht mir genauso und auch ich sitze hier und denke manchmal: Forum, bah is alles virtuell, aber dann denke ich an deine Geschichte und an alles, was ich hier lerne und verstehen kann mit euch zusammen und dann freu ich mich, hier Freunde und wissende Gleichgesinnte zu treffen.
    Liebe Simone, wisse, daß hier viele Menschen an dich denken, genauso wie du an uns denkst...mir kam heut früh spontan der Gedanke: ich bin nicht mehr allein

    ich wünsch dir einen guten deiner neuen Tage und geh jetzt erst mal mit dem Hündchen ein Ründchen...natürlich kann ich auch nicht den ganzen Tag im Forum sein, aber es wird ein fester, von mir gestalteter Punkt in meiner freien Zeit sein, um zu lernen, wie ich trocken bleiben kann und auch andere dabei zu unterstützen

    Ich denk an dich und mach mal meine Dinge, die ich mir vorgenommen hab und wenns am Anfang erst mal nur regelmäßig Zähneputzen ist und frühstücken...
    Hochachtungsvoll vor deinem Mut
    AnaB

    Change the way you look at the world...ohne freien Willen, keine freie Wahl

  • Servus Simone75,

    wenn ich die letzten gut 20 Seiten Deines Threads verfolge, fällt mir eines auf: jede vorgeschlagene Veränderung oder Möglichkeit wird von Dir erst mal komplett niedergebügelt.

    Warum? Nun, Du wirst es wissen.

    Sich hinter Angst (oder Phobie) zu verstecken, ist eine Sache. Es sich hinter Unselbständigkeit bequem zu machen, eine andere.
    Wenn Du trocken werden und trocken bleiben willst, wirst Du beides abstellen müssen, genau so wie das unbegründete und pauschale Ablehnen von Hilfe.

    Die Mitglieder dieses Forums können Dir noch 20 Seiten lang sehr bemüht schreiben, mit viel "Eideidei, Duzuduziduzi, wird schon alles wieder" – nein, so lange Du nicht willst, wird das gar nix.

    Und wenn Du nicht willst, ja, dann sauf halt wieder!

    Keiner hier wird Dir deswegen böse sein.
    Niemand wird Dich davon abhalten.
    Keiner wird Dir vorschreiben, wie Du zu leben hast.
    Niemand wird Dir Dein nasses Leben neiden.

    Wenn du dann vielleicht doch irgendwann mal trocken leben möchtest, kannst Du ja vielleicht einen neuen Anlauf versuchen. Einen, bei dem Du tätig wirst, bei dem Du sagst ich will und ich mache und das dann auch umsetzt, und nicht auf einen Therapeuten oder die Caritas oder den heiligen Geist wartest, damit der das ganze Dilemma richtet...

    Mein Motto: wer will, findet Wege – wer nicht will, findet Gründe.
    Für meinen Geschmack findest Du momentan einfach noch zu viele Gründe, deshalb wünsche ich Dir an dieser Stelle einfach mal, dass Du noch rechtzeitig die Kurve ins Trockene kriegst. So, wie Du momentan noch rumeierst, wird das jedenfall nix von Dauer. Da gehört mehr dazu, als nur mal eben 12 Tage nix saufen...

    LG
    Spedi

  • Hallo Simone75,
    trocken bin ich seit 04.09.2008 22:00 und trocken bedeutet für mich diesmal eben nicht wegen der Welt mal nur ein paar Tage, Monate und vielleicht Jahre nix mehr zu trinken.
    Ich will mein Leben haben und dafür kämpfe ich nun jeden Tag nicht gegen den Alkohol, sondern den gerechten Kampf für mich, meine Liebe zu mir, meine Kreativität...ich versuch zu verstehen, warum ich getrunken habe und die Trockenbausteine einzusammeln, mein Potential mit dem Vorhandenen zu finden und wenns sein muß alles, aber auch alles zu tun und auch wegzutun, was mich in meiner höchsten Priorität verhindert.
    Ich will mich dem Leben zuwenden, denn ich bin der Schöpfer des Universums, alles kam von mir, alles kehrt zurück zu mir, Verstand, Herz und Körper sind meine Tempel, worin das Selbst verwirklicht, sein höchstes Sein und Werden....

    Und Simone, wir haben hier finde ich ganz viel persönlichen Kontakt, begegnen uns mit Respekt, Aufmerksamkeit und in Liebe

    Bitte bleib hier und verbring weiter deine Freizeit mit uns, lies ganz viel, bei denen, die dir hier schreiben, dann lernst du uns kennen und fühlst dich mit uns verbunden...wir sind lebendig hier mit unseren Beiträgen bei dir

    Ich denk an Dich und hoffe, du hast Kraft
    LG
    AnaB

    Change the way you look at the world...ohne freien Willen, keine freie Wahl

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